Fliesen verfugen selber machen – Einfach perfekte Fugen

Perfekt zum verfugen von Fliesen

9

GESAMTBEWERTUNG

9.0/10

Positiv

  • SET mit 2 Brettern und Bodenraeder
  • verschiebbarer Griff
  • grosser Radius im rueckwaertigen Boden
  • problemloses Entfernen des Bodensatzes
  • lange Bauform des Eimers

Negativ

  • keine bekannt

Sind sämtliche Fliesen an den Wänden bzw. auf dem Boden angebracht, folgt der nächste Arbeitsschritt, das Fliesen verfugen. Als Fuge bezeichnet man die offenen, wie leeren Zwischenräume, welche sich zwischen den einzelnen Kacheln befinden. Hier gilt es eine spezielle Masse zu ein zu spachteln.

Bevor das Verfugen in Angriff genommen werden kann, muss aber stets zuerst der vorab eingesetzte Fliesenkleber gänzlich getrocknet, wie ausgehärtet sein. In der Regel dauert die Aushärtung des Klebers zwischen 10 und 15 Stunden. Lesen Sie für eine genaue Angabe stets die Herstellerangaben des verwendeten Fliesenklebers.

Bevor das Verfugen beginnen kann, müssen Sie zudem den Fugenmörtel mit der passenden Menge Wasser mischen. Auch dazu finden Sie genaue Angaben seitens des Herstellers auf dem Mörtel. Gießen zuerst die geforderte Menge Wasser in einen Eimer und schütten Sie anschließend den Fugenmörtel dazu. Ein sogenannter Rührquirl hilft Ihnen hier schnell beim gleichmäßigen verrühren. Anschließend verwenden Sie ein Fugengummi um die Fugen mit dem Mörtel einzuschlämmen.

Bei dieser Arbeit gilt es das Fugengummi stets diagonal zum Fugenverlauf verlaufen zu lassen. Arbeiten Sie abwechselnd von rechts nach links und andersherum vor. Befolgen Sie diesen Arbeitsgang füllen sich die Fugen bis zum Grund mit dem Mörtel. Sind alle Fugen komplett mit dem Fliesenmörtel ausgefüllt, heißt es den warten. Erst, wenn der Mörtel eine matte Oberfläche aufweist, dürfen Sie die Fliesen mit einem feuchten Schwamm abputzen.

[ad#ad-2] Wie nass der Schwamm sein muss, um alle Reste zu entfernen, müssen Sie selbst herausfinden. Ein zu nasser Schwamm kann bewirken, dass Sie den Mörtel wieder aus Fugen herauswischen, so dass Sie hier ein wenig vorsichtiger zu Werke gehen sollten. Vor allem zu Beginn dieser Arbeit, heißt es den Schwamm öfter einmal auszuwaschen. Auch hier gilt es stets diagonal zum Fugenverlauf zu wischen.

Haben Sie alle Kacheln mehrmals abgewischt, bleibt am Ende meist immer noch eine leichte Mörtelschicht auf der Oberfläche der Fliesen haften. Um diesen zu entfernen, nehmen Sie ein Baumwolltuch zur Hand und polieren Sie die Kacheln kräftig. Dies war der letzte Arbeitsschritt, der beim Verfugen von großflächigen Fliesenwänden nötig ist.

Durch diese Arbeit haben Sie jetzt aber ebenfalls die sogenannten Dehnungsfugen mit dem Mörtel eingeschlämmt. Diese gilt es jetzt zu reinigen. Am Einfachsten geht das mit einem Holzstäbchen, welches genauso breit ist, wie die Dehnungsfuge. Fahren Sie mit diesem Werkzeug einfach die Dehnungsfuge entlang. Solange dieser noch nicht ausgehärtet ist, können Sie die Fugen leicht vom Mörtel befreien.

Schrittweise Fliesen verfugen – Das kann auch ein Heimwerker

Kaum ist die letzte Kachel endlich an die Wand gebracht, meint so mancher Heimwerker er hat die Arbeit jetzt schon fast hinter sich gebracht. Gerade das Fliesen verfugen, erfordert aber durchaus noch einmal jede Menge Geduld, wie Konzentration. Wer sich an diese Arbeit nur noch halbherzig zu schaffen macht, kann sein Gesamtergebnis damit aufs Spiel setzen, so dass es hier noch einmal heißt, alles richtig zu machen.

Werden die Fugen mehr schlecht als recht mit dem Fugenmörtel versehen, kann dies bedeuten noch einmal ganz von vorne anfangen zu müssen. Das heißt, im schlimmsten Fall müssten alle Kacheln wieder von der Wand entfernt werden. Daher ist gerade das Fliesen verfugen ein bedeutender Arbeitsschritt.

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Damit das Resultat sich am Ende sehen lassen kann, gilt es auf das richtige Werkzeug, sowie auf eine gründliche Vorbereitung zu setzen. Somit benötigen Sie hier einen Reinigungsschwamm, einen Eimer Wasser, ein Schwammbrett, sowie eine Kellenspachtel und ein Fugengummi oder ein Fugenbett, um den Mörtel in die Fugen einarbeiten zu können.

Bevor es an die Arbeit geht, gilt es hier ebenfalls zu kontrollieren, ob die Fugen noch mit Klebereste versehen sind. Haben Sie eine Stunde nach dem Fliesen verlegen alle Fugen mit einer Cuttermesser oder einem Holzstäbchen nachgezogen, sollten hier keine Rückstände mehr vorhanden sein. Zudem ist es natürlich wichtig zu wissen, ob der Fliesenkleber überhaupt schon getrocknet ist.

Gehen Sie hier besser auf Nummer sicher und verfugen Sie die Fliesen nicht direkt an dem Tag, an dem Sie diese angebracht haben. Warten Sie eine Nacht und machen Sie sich dann an die Arbeit. Eine einheitliche Fugenfarbe erhalten Sie hier nur, wenn der Kleber tatsächlich vollständig ausgehärtet ist.

Fliesen verfugen mit der richtigen Fugenmasse

Bevor Sie eine Fugenmasse kaufen, achten Sie stets darauf, dass diese auch zu Ihren Kacheln passt. Während Fliesen aus Naturstein einen ganz bestimmten zugeschnittenen Mörtel benötigen, ist es ratsam bei Glasfliesen auf eine feine, weiße Fugenmasse zu setzen. Ein wichtiger Punkt bei allen Fliesen ist aber in der Regel die Fugenbreite.

Es gibt zig verschiedene Varianten für zwischen 0 – 5 mm Fugenbreite und solche die für bis zu 20 mm geeignet sind. Hier kommt es auf die unterschiedlichen Bindungseigenschaften an. Zumal ebenso der Untergrund der Fliesen eine bedeutende Rolle spielen kann. Liegt hier im Boden einen Heizung müssen die Fugen arbeiten können, so dass ein ausreichend elastischer Fugenmörtel eingesetzt werden muss.

Bei empfindlichen Oberflächen ist Vorsicht geboten

Vorsichtig sollten Sie außerdem bei empfindlichen Fliesen-Oberflächen sein, wie zum Beispiel, bei den Cotto-Fliesen. Setzen Sie hier eine zu grobkörnige Fugenmasse ein, kann dieser die Oberfläche der Fliesen unschön zerkratzen. Für solche Fliesen-Arten finden sich auf dem Markt ganz spezielle Produkte, die ein Zerkratzen verhindern.

Findet sich hingegen kein passender Mörtel, kann der Fugenmörtel nachfolgend mit dem sogenannten Fugen-Flex veredelt werden. Beim Mischen des Mörtels wird diese Flüssigkeit einfach mit die Masse gegeben, so dass dieser elastischer wird.

Den Fugenmörtel richtig anrühren

Der Fugenmörtel wird kurz vor Beginn der Arbeit mit Wasser angerührt. In der Regel besteht das Mischverhältnis auf einen Teil Wasser gegenüber vier bis fünf Teilen Mörtel. Neben dem Messbecher hilft Ihnen hier Ihr Gefühl bei der richtigen Mischung. Ist die Masse am Ende cremig und samtig, haben Sie alles richtig gemacht. Zumal Sie wissen sollten, dass Sie im Nachhinein kein Wasser mehr in die Mischung geben sollten, auch wenn das Ergebnis nicht ganz so perfekt ausgefallen ist.

Um den Mörtel passend an zu mischen, können Sie am besten einen Rührquirl verwenden. Gilt es hingegen lediglich kleine Menge zu mischen, kann dies auch per Hand erfolgreich erledigt werden. Wobei ein Rührquirl nicht mit mehr als 600 Umdrehungen zum Einsatz kommen sollte, denn das führt dazu, dass zu viel Luft in die Masse gelangt, was wiederum die Struktur des Mörtels nachteilig verändert. Auch zu langes Rühren sollten Sie vermeiden. Anschließend gilt es die Fugenmasse nach Herstellerangaben ein wenig ruhen zu lassen.

Fugenmörtel in die Fugen einbringen

Mit Hilfe des Kellenspachtels legen Sie sich jetzt ausreichen Fugenmasse auf Ihr Fugenbrett. Um die Masse in die Fugen zu bekommen, streichen Sie jetzt das Fugenbrett großzügig über die Kacheln. Hier gilt es nicht geizig zu sein, sondern gleich die ganze Fliese großflächig mit dem Mörtel zu bestreichen.

Um eine jede Fuge bestmöglich mit der Masse zu versehen, raten wir Ihnen den Fugenmörtel erst einmal richtiggehend in die Fugen zu pressen. Setzen Sie dafür das Fugenbrett parallel zur Fuge an, um die Masse dann mit einer leichten Abwärtsbewegung in die Fugen zu drücken. Mit Hilfe diagonalen Bewegungen tragen Sie anschließend die überschüssige Fugenmasse wieder ab.

Durch bewegen des Fugenbretts parallel zur Fuge hin, wird die Arbeit hingegen zur Qual, denn jetzt drücken Sie den Mörtel wieder aus den Fugen heraus.

Nachwaschen, wie modellieren der Fugen

Der nächste Arbeitsschritt nennt sich hier modellieren der Fliesen. Wer sich hier sehr geschickt anstellt, kann die Fliesen auch unverzüglich nach dem verfugen modellieren. In der Regel wartet man aber damit bis die frischen Fugen nicht mehr glänzen. Sehen die Fugen matt aus, wird es Zeit diesen den letzten Schliff zu geben. Nehmen Sie einen feuchten Schwamm zur Hand und streichen Sie die Fugen ab, um ihnen die nötige Feuchtigkeit zu verleihen.

Anschließend wringen Sie den Schwamm noch einmal richtig aus und gehen mit kreisenden Bewegungen, sowie leichtem Druck über die Kacheln. Auf diese Weise waschen Sie die überschüssige Fugenmasse wieder aus den Fugen heraus, ohne dass der Schwamm zu tief in die Fuge eindringt. Um sich zudem die Endreinigung etwas einfacher zu machen, sollten Sie auch das Nachwaschen der Fliesen nicht vergessen. Dies erfolgt aber zu einem späteren Zeitpunkt.

Erst einmal heißt es die überschüssige Masse zu entfernen. Zeigt der Schwamm keine Mörtelrückstände mehr, sollten Sie die Kacheln mit diagonalen Bewegungen mit Hilfe eines sauberen Schwamms reinigen. Den größten Teil des Mörtels haben Sie jetzt bereits erfolgreich entfernt.

Endreinigung und Ergebnis

Haben Sie die Kacheln modelliert und außerdem gewaschen, heißt es jetzt eine Nacht mit weiteren Arbeitsschritten zu warten. In dieser Zeit härten und trocknen die Fugen jetzt aus. Begeben Sie sich am Morgen wieder an den Platz Ihrer Mühen, werden Sie feststellen, dass die Fliesen wieder unter einem Mörtelschleier verborgen liegen.

Wasser und ein Putzlappen reichen hier aus, um diesem zu Leibe zu rücken. Handelt es sich um verfugte Bodenfliesen nutzen Sie einen Wischmopp um den unschönen Schleier zu entfernen. Bitte setzen Sie jetzt noch keine chemischen Reiniger beim fliesen reinigen ein, denn diese können den frischen Fugen Schaden zufügen.

Sind die Fliesen endlich verfugt und auch die Endreinigung ist erfolgreich zu Ende geführt worden, können Sie jetzt die letzten Arbeiten die mit dem Fliesen legen in Zusammenhang stehen in Angriff nehmen.

Wartungs- und Dehnfugen verlegen

Mit dem Wartungs- und Dehnungsfugen verlegen, erreichen Sie schon fast das Ziel Ihrer Arbeiten, die mit dem Fliesen legen zusammenhängen. So heißt es auch hier, dass sämtliche Fugen sauber sein müssen und zudem eine gleichmäßige Tiefe aufweisen sollten. Fugen in den Ecken, sowie zu Wand- und Bodenanschlüssen, aber auch zu angrenzenden Sanitärteilen gilt es vorab beim Einschlämmen stets außer Acht zu lassen.

Diese Fugen werden mit Hilfe von Silikon ausgefüllt und somit dauerelastisch verfugt. Gilt es jetzt große Flächen zu bearbeiten, sollten Sie diese in kleinere Arbeitsabschnitte aufteilen. Zumal auch hier gilt, dass der Fliesenkleber bereits getrocknet, wie ausgehärtet sein muss.

Handelt es sich außerdem um matt oder poröse glasierte, sowie unglasierte Kacheln, wie zum Beispiel, Cotto-Fliesen, Effektglasuren, rutschfeste Kacheln oder poliertes Feinsteinzeug, raten wir Ihnen dazu eine kleine Stelle zur Probe zu verfugen. So können Sie herausfinden, ob sich die Fliesen überhaupt wieder reinigen lassen.

Des Weiteren sollten Sie wissen, dass stark saugende Untergründe, keramische Scherben, wie Steingut, sowie ein zu zügiger Entzug des Anmachmacherwassers durch zu hohe Gradzahlen dazu führen kann, dass die Fugen „verdursten“. Aus diesem Grund gilt es, die noch offenen Fugenquerschnitte vor dem Verfugen noch einmal durch zu nässen.

Wobei die eingefugte Fugenmasse während des Prozesses der Verhärtung erneut mit sauberem Wasser nachgenässt werden sollte. Möchten Sie anschließend dunkel pigmentierten Fugenmörtel abwaschen, heißt es hier wenig Wasser zu verwenden und das Abwaschwasser öfter zu erneuern. Zumal Sie einen Wasserfilm auf den Fugen stets vermeiden sollten.

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Durch das anschließende Abreiben mit einem trocknen Tuch verhindern Sie ein späteres Verblassen der Fugenfarbe und fördern so einfach die Farbbrillanz der Fugenoberfläche. Das unterschiedliche Saugverhalten eines Untergrundes kann die Brillanz der Farben von zementärer Fugenmasse nachteilig beeinflussen. Wobei auch wasserabweisende Fugenmörtel keinesfalls wasserdicht sind. Diese ersetzen also keine Abdichtung unter den Kacheln.

Beläge draußen verfugen

Möchten Sie draußen einen Bodenbelag erneuern, sollten Sie diese Arbeit nicht bei direkter Sonneneinstrahlung in Angriff nehmen. Regen kann außerdem den frischen Fugen Schaden zufügen, so dass hier Vorkehrungen getroffen werden sollten.

Wie Sie hier lesen können, ist das Fliesen verfugen gar nicht so schwer, so dass auch Sie als Heimwerker durchaus die Arbeit eines Fachmanns erfolgreich erledigen können. Möchten Sie am Ende mit Ihrem Ergebnis brillieren, sollten Sie aber stets die wenigen Regeln, die wir Ihnen aufgezeigt haben, aber beachten.

Mit ein wenig Geduld, ein bisschen Geschick und einer gewissenhaften Arbeitsweise werden Sie mit Sicherheit so manchen Profi in den Schatten stellen können.

Fliesen verfugen Anleitung

Sie sehen Fliesen verfugen ist leichter als gedacht

Wenn Sie bei dem Fliesen verfugen Schritt für Schritt vorgehen gelingt es sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Es ist egal ob Sie ein Bad fließen oder die Wände in der Küche mit einem neuen Fliesenspiegel versehen, mit dieser Anleitung gelingt die Arbeit des verfugen der Fliesen perfekt. Sie werden sehen, Sie haben ein auf Dauer schönes Ergebnis.

Fliesen verfugen selber machen
Fliesen verfugen selber machen

2 Kommentare

  1. Wie lange dauert Fliesen verfugen, z.B. bis alles ausgehärtet ist und man nass drüber wischen kann?

  2. Weiße Fliesen wie verfugen damit es gut aussieht? Oder doch lieber auf den Kontrast verzichten?

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