Dachziegel

Historisches über Dachziegel
Grabungen beweisen, das bereits die Römer in ihren europäischen Siedlungsbereichen Dachziegel verwandten, um die Dächer der römischen Befestigungsanlagen zu decken, aber auch auf Privathäusern fanden sich Tegulae, wie der Ziegel auf lateinisch heißt. Nach dem Untergang des Römischen Reiches, im Mittelalter, konnten es sich nur äußerst wohlhabende Würdenträger leisten, ihre Gebäude mit Dachziegeln zu belegen.
So kommt es, dass fast ausschließlich Schlösser, Burgen und vor allem Kirchendächer eine Dachziegel-belegung hatten. Es war Bischof Bernward von Hildesheim, der im 11. Jahrhundert eine der ersten Dachziegelbrennereien errichten ließ und auch gleichsam die Bezeichnung Ziegel vom seinem römischen Ursprung übernahm. Dort ließe er Flach- und Hohlziegel herstellen. Eine wirtschaftliche Verwertung der Ziegelherstellung trat jedoch erst ein Jahrhundert später ein. Ab diesem Zeitpunkt konnten Dachziegel auf Vorrat gebrannt werden.
Dennoch war die Herstellung sehr mühsam und kostspielig, weil der aus unteren Erdschichten ausgegrabene Ton vor der Verarbeitung erst einen Winter durch gefroren werden musste. Manuell wurde dann der Ton in Formen gedrückt, wo er mindestens einen Sommer lang an einer luftigen Stelle trocknen musste bevor er in einem Ofen gebrannt werden konnte. Wie man daraus sieht, dauerte es, bis man auch nur einen Dachziegel gefertigt hatte, mindestens 1,5 Jahre.
Industrielle Fertigung von Dachziegeln im 21. Jahrhundert
Das Prinzip der Dachziegel Herstellung hat sich in den letzten 1000 Jahren nur unwesentlich verändert. Die Arbeitsschritte Abbau, Aufbereitung, Sumpfen oder Mauken, Formgebung, Trocknen und Brennen sind identisch. Dennoch ist die industrielle Herstellung von Dachziegeln weniger kostenintensiv und natürlich keine Handarbeit mehr. Man unterscheidet Strangdachziegel, welche in einem endlosen Tonstrang hergestellt werden und Pressdachziegel, die in eine Form gepresst werden.
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