Die Veränderungen beim Arbeitsschutz durch das Internet der Dinge

Die Veränderungen beim Arbeitsschutz durch das Internet der Dinge
Die Veränderungen beim Arbeitsschutz durch das Internet der Dinge
Von Chemikalienexposition und Geräteunfällen bis hin zu Ermüdung, Hitzschlag und tödlichen Stürzen gibt es zahlreiche Gefahren am Arbeitsplatz. Vorschriften und umfassende Schulungen sind neben konventioneller persönlicher Sicherheitsausrüstung (PSA) von entscheidender Bedeutung. Die technologischen Entwicklungen haben unter anderem das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) hervorgebracht, das in Zukunft für den Arbeitsschutz an Bedeutung gewinnen dürfte. Erste Projekte lassen das große Potenzial bereits erahnen.

Die grundsätzliche Funktionsweise von IoT-Geräten

Unverändert werden Arbeitsplatzmatten, Gefahrgutkoffer, Warnaufsteller und Schutzausrüstung bei dem Thema Arbeitsschutz einen hohen Stellenwert einnehmen. Jedoch wird sich ein effektiver technischer Arbeitsschutz künftig durch weitere Aspekte auszeichnen, die ihren Ursprung im sogenannten Internet der Dinge haben werden.

Das Internet der Dinge (IoT) ist ein Netzwerk von physischen Objekten, die mit Sensoren und anderen Technologien ausgestattet sind, um Daten mit anderen Geräten über das Internet auszutauschen. Angeschlossene Sensoren können alles überwachen, von der Fabrikausrüstung bis hin zum Standort und dem Wohlbefinden von Menschen. Dies macht sie zu einem geeigneten Werkzeug für die Überwachung von potenziell gefährlichen Umgebungen, wenn dies manuell nicht konsistent möglich ist. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um interne oder externe Faktoren handelt, die die Gesundheit des Menschen gefährden können.

Die Vermeidung von Unfällen
mit IoT-Technologie

Verletzungen und tödliche Arbeitsunfälle können künftig verstärkt mit vernetzten Geräten, die ergänzend zu der konventionellen Schutzausrüstung getragen werden, verhindert werden. Denkbare Gegenstände mit Sensoren und einer Anbindung an ein Netzwerk sind Wearables, wie zum Beispiel Helme, Jacken und Uhren. Diese können sowohl das Wohlbefinden der Mitarbeiter als auch die Arbeitsumgebung überwachen. Durch die Verfolgung von Vitalwerten wie Herzschlag und Hauttemperatur können Sensoren dabei helfen, auf Mitarbeiter zu achten, die beginnen, Überlastung oder andere Anzeichen potenzieller Probleme zu zeigen.

Zum einen kann die jeweilige Person auf das Erreichen von gewissen Grenzwerten hingewiesen werden, zum anderen können Führungskräfte automatisiert informiert und damit zu Gegenmaßnahmen aufgefordert werden. Sensoren können auch Kohlenstoffmonoxidwerte, Wetterereignisse, die Temperatur sowie Vibrationen erfassen und auf Gefahren in der Arbeitsumgebung hinweisen.

Viele namhafte Hersteller arbeiten bereits an vernetzten Werkzeugen, die den Komfort für den Handwerker, aber auch die Sicherheit im Allgemeinen erhöhen. Zum einen können Ladezustand und Aufenthaltsort des jeweiligen Werkzeugs bei ersten Modellen mittlerweile per App auf dem Smartphone betrachtet werden, zum anderen warnen erste Produkte im Beta-Stadium bei einer Funktionsstörung oder einer unsachgemäßen Verwendung.

Möglichkeiten zur Verbesserung der Rettungsmaßnahmen

Bei einem Unfall können die Rettungsaktionen mithilfe von IoT-Geräten künftig schneller eingeleitet werden. Stark beschädigte Wearables, wie zum Beispiel ein Helm, können umgehend ein Hilfesignal entsenden und damit zeitnah auf ein Unfallgeschehen hinweisen. Je nach Grad der Verletzung können bereits wenige Minuten entscheidend sein. IoT-Geräte mit Geolokalisierungsfunktionen können bei einem Einsatz im Außendienst bzw. einer externen Baustelle bei dem Auffinden des Verunfallten unterstützen. Sobald mehrere Menschen in das Unfallgeschehen involviert sind, können die Rettungsmaßnahmen sowohl unter Berücksichtigung der Position als auch unter Beachtung der Vitalwerte koordiniert werden.

Mithilfe von IoT-Software oder Geräten mit Brandschutzsensoren können Betriebe erhöhte Temperaturen erkennen, bevor es zu einem Brand kommt. Mitunter in der Industrie lassen bestimmte kritische Werte eine verlässliche Brandprognose zu. Letztendlich ist die IoT-Technologie eine sinnvolle und lebensrettende Ergänzung zu den konventionellen und bewährten Arbeitsschutzmaßnahmen. Auch die Überwachung der Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften durch Behörden des Arbeitsschutzes dürfte im Sinne der Mitarbeitergesundheit deutlich vereinfacht werden können.

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