Einen Fliesenleger beauftragen – Was gibt es zu beachten?

Nur die wenigsten Mieter und Immobilienbesitzer sind dazu in der Lage, Fliesen selbst zu verlegen. Wer dennoch Wert auf Fliesen in einem oder mehreren Räumen legt, der muss zu diesem Zweck einen Fliesenleger beauftragen. Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag verraten, welche Leistungen Fliesenleger zu welchem Preis anbieten und welche Verfahren diese bei ihrer Arbeit einsetzen.

Leistungsumfang eines Fliesenlegers

Der Leistungsumfang eines Fliesenlegers hängt immer von den eigenen Vorgaben ab und die meisten Fliesenleger sollten dazu in der Lage sein, die folgenden Leistungen durchzuführen:

  • Abtragen vorhandener Wand- und Bodenfliesen
  • Entsorgung alter Fliesen
  • Verlegen von Fliesen über vorhandenen Fliesen
  • Verlegen neuer Wand- und Bodenfliesen
  • Versetzen von Eckschienen
  • Einbau von Bodenschienen
  • Fliesen verfugen
  • Silikon- und Acrylfugen

Zudem sollte ein professioneller Fliesenleger die jeweilige Baustelle vor der Unterzeichnung einer Auftragsvereinbarung zunächst erst einmal besichtigen und im Anschluss daran ein Angebot erstellen.

Preise des Fliesenlegers im Detail

Die Preisangaben eines Fliesenlegers beziehen sich in der Regel auf den Umbau, einen Zubau oder Renovierungsarbeiten an einer bestehenden Immobilie. Doch auch bei einem Neubau können Immobilienbesitzer auf die Unterstützung durch einen Fliesenleger vertrauen.

Für Ihre Leistungen berechnen Fliesenleger in etwa die folgenden Preise:

  • Verlegen von Wand- und Bodenfliesen mit Fliesenkleber – etwa 30 Euro pro m2
  • Verlegen von Natursteinplatten im Mörtelbett
    – etwa 36 Euro pro m2
  • Verlegen von Granit oder Marmor im Dünnbett – etwa 33 Euro pro m2
  • Verlegen von Terracotta-Platten ohne Nachbehandlung – etwa 27 Euro pro m2
  • Verlegen von Fliesen-Sockelleisten – etwa 3,50 Euro je laufender Meter
  • Zuschlag für diagonale Fliesenverlegung – etwa 3 Euro pro m2
  • Zuschlag für Mosaikverlegung – etwa 10 Euro pro m2
  • Ausführen von Silikon- und Acrylfugen – etwa 0,75 Euro je laufender Meter

Fliesenverlegung auf verschiedenen Untergründen

Aufgrund der ständig wachsenden System- und Produktvielfalt, können Fliesen heutzutage auf nahezu jedem Untergrund verlegt werden. Standardmäßig werden Fliesen in der heutigen Zeit auf Betonestrich und Zementputz verlegt, doch auch die alternativen Untergründe eignen sich hervorragenden für die Verlegung von Fliesen.

Gips

Die geringe Wasserfestigkeit mach das Verlegen von Fliesen auf einem gipsgebundenen Untergrund ziemlich problematisch. Aus diesem Grund werden Nassräume zumeist nicht mit Gips, sondern mit Zement verputzt. Doch hat man keine andere Wahl, so muss darauf geachtet werden, dass die Oberfläche des Putzes gut abgeschliffen und im Anschluss daran mit einer Grundierung behandelt wird. Vor dem Verlegen der Fliesen muss die Grundierung zunächst komplett getrocknet und die Hersteller-Hinweise sollte man ebenfalls beachten.

OSB-Platten

Zwar sind OSB-Platten zum Verlegen von Fliesen weniger gut geeignet, doch sofern die wichtigsten Grundregeln befolgt werden, können Fliesen trotzdem auf Grobspanplatten verlegt werden. In diesem Fall sollten ausschließlich hochbelastbare OSB/3- oder OSB/4-Platten verwendet werden. Für das Verlegen von Fliesen an einer Wand sollten die Platten mindestens 18 mm dick sein und zum Verlegen auf Böden 25 mm.

Spanplatten

Mithilfe des richtigen Klebers können Fliesen auch auf einfachen Spanplatten verlegt werden. Hierfür sollten Dispersions- oder Reaktionsharzklebstoffe verwendet und die folgenden Dinge beachtet werden:

  • Für den Untergrund sollte eine feuchtigkeitsbeständige P5 Spanplatte verwendet werden
  • Die Spanplatten sollten mindestens 25 mm dick sein
  • Die Platten sollten versetzt angeordnet werden
  • Plattenstöße mit einer Unterlage
  • Nut-Federstöße müssen wasserdicht verleimt werden
  • Die Spanplatten sollten im Abstand von höchstens 40 cm verschraubt werden
  • Schrauben sollten mindestens die doppelte Plattenstärke aufweisen
  • Maximale Fliesengröße 30 x 30 cm
  • Nicht für die Verwendung mit einer Wand- oder Fußbodenheizung geeignet

Im Freien

Damit Fliesen im Freien verlegt werden können, müssen diese frostbeständig sein und zudem auch die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Mindestdicke 10 mm
  • Maximal 30 x 30 cm
  • Bei Wasserablauf sollte ein Gefälle von 2 % eingeplant werden
  • Verwendung von Entkopplungsmatten

Welche Verfahren beim Fliesenlegen?

Beim Verlegen von Fliesen können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen, die wir Ihnen selbstverständlich nicht vorenthalten möchten:

  • Das Floating-Verfahren: Bei diesem Standardverfahren werden die Fliesen im Dünnbettverfahren verlegt, was relativ schnell und einfach geht.
  • Das Buttering-Verfahren: Bei dem Buttering-Verfahren wird der Klebemörtel auf der Rückseite der Fliesen aufgetragen. Dieses Verfahren wird in der Regel für Reparaturen verwendet sowie beim Verlegen unterschiedlich dicker Platten.
  • Das Floating-Buttering-Verfahren: Dabei handelt es sich um eine Kombination der beiden zuvor genannten Verfahren, wobei der Klebemörtel sowohl auf der Fliese als auch auf dem Untergrund aufgetragen wird.

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