Was ist besser fürs Auto: Garage oder Carport?
Welche Vorteile hat ein Carport?
Ein Carport ist überall dort eine Alternative zur Garage, wo es keine solche gibt. Aber er bringt auch ganz eigene Vorteile mit, die ihn positiv von der Garage abheben. Zu nennen sind vor allem die folgenden:
- Ein Carport kostet weniger: Zwar sind Fertiggaragen inzwischen so preiswert wie nie zu haben und wer beim Bau einer Garage selbst mit anpackt, kann ebenfalls eine Menge Geld sparen. Durch die einfache Bauform und das Fehlen von Tür und Tor wird aber weniger und meist billigeres Material benötigt.
- Ein Carport wird schneller genehmigt: Für den Bau einer Garage benötigt man zumeist eine kostenpflichtige Baugenehmigung. Bei Carports gibt es häufig Ausnahmen von dieser Bestimmung. Wenn die kommunale Bauordnung nicht widerspricht, kann ein Carport oft ohne Baugenehmigung errichtet werden.
- Ein Carport lässt sich schneller bauen: Aufgrund der einfachen, offenen Bauweise ist der Aufbau eines Carports meist nur eine Sache von wenigen Stunden.
- Das Ein- und Ausparken im Carport geht schneller: Da man hier nicht erst das Tor öffnen muss, ist das Ein- wie Ausfahren vielschneller erledigt.
- Keine Chance für Abgase: Sofern eine Garage keinen optimalen Rauchabzug hat, sammeln sich hier immer die Abgase des Autos. Das ist gesundheitsschädlich und hinterlässt auf lange Sicht auch Spuren an Wänden und Dach der Garage. Im Carport können alle Abgase problemlos seitlich abziehen. Darum wird ein Carport auch gerne als Regenplatz für den Gasgrill genutzt.
- Das Ein- und Ausparken klappt einfacher: Da es keine geschlossenen Wände gibt, hat man im Carport mehr Bewegungsfreiheit. Natürlich muss man auf tragende Säulen achten, darüber hinaus steht dem Auto aber sprichwörtlich nichts im Wege. Außerdem hat man seitlich und hinten mehr Platz, wenn man ein- oder aussteigen oder das Auto beladen möchte.
Welche Nachteile gibt es bei Carports?
Dass ein Carport für die meisten Autobesitzer trotz der zahlreichen Vorteile hinter einer Garage meist nur die zweite Wahl bleibt, lässt sich durch einige Nachteile erklären, die natürlich nicht verschwiegen werden dürfen. Nachteilhaft zu nennen sind vor allem die folgenden Punkte.
- Kein oder nur unzureichender Schutz vor Diebstahl oder Vandalismus: Ein im Carport parkendes Auto lässt sich ebenso schnell von Unbefugten erreichen wie am Straßenrand oder in der Hofeinfahrt. Es besteht sogar die Gefahr, dass der Carport ebenfalls beschädigt und damit unbrauchbar wird.
- Nur bedingter Schutz vor Unwettern, Hitze und Frost: Zwar besitzt ein Carport durch sein Dach immerhin einen gewissen Regenschutz. Wenn der Niederschlag allerdings von der Seite kommt, besteht im Carport kein ausreichender Schutz. An heißen Sommertagen heizt sich das Auto im Carport außerdem deutlich stärker auf als in der Garage und bei strengem Frost kommt man um das Freikratzen der Autoscheiben häufig nicht herum.
- Keine geschützten Lagermöglichkeiten: In den meisten Garagen wird nicht nur das Auto geparkt. Häufig dienen sie auch als Werkstatt oder zumindest als Lagerraum für Autozubehör. Klassisch ist der Reifenstapel in der Ecke, aber auch das Regal mit Abschleppseil, Überbrückungskabel und allerlei Pflegemitteln für das Auto findet sich in nahezu jeder Garage. Im Carport können diese Dinge meist nicht untergebracht werden, da sie nicht vor Diebstahl geschützt sind und es häufig keine Wand gibt, an denen man Lagersysteme aufbauen könnte.
- Punktabzug in Sachen Stabilität und Langlebigkeit: Eine solide gebaute Garage kann Jahrzehnte überdauern, ohne in dieser Zeit große Reparatur- oder Wartungskosten zu verursachen. Ein Carport hingegen besteht häufig aus einer Weichholz-Unterkonstruktion, die im Verlauf von einigen Jahren verwittern kann. Außerdem stellt ein Carport bei einem Orkan eine Art Windfang dar, der vom Sturm weggerissen werden könnte. Das verursacht nicht nur Kosten für einen Neubau, sondern ist auch richtig gefährlich.
Warum besser eine Garage bauen?
Wenn die Wahl zwischen Carport und Garage getroffen werden muss, so fällt sie bei vielen Menschen eher zugunsten der Garage aus. Gründe dafür gibt es reichlich.
- Sicherheit und Langlebigkeit: Wie bereits beschrieben, kann eine solide gebaute Garage nahezu jeder Witterung standhalten und bleibt über Jahrzehnte wartungsfrei benutzbar. Langfinger werden vom in der Garage parkenden Fahrzeug (sowie dort untergebrachten Fahrrädern, Werkzeug und anderen Dingen) ferngehalten. Ein weiterer Pluspunkt: Man kann sich zu jeder Jahreszeit in der Garage aufhalten, um beispielsweise Wartungsarbeiten am Auto vorzunehmen oder andere Arbeiten zu verrichten. Auch die Autoversicherer honorieren es, wenn ein Auto in der Garage abgestellt wird, indem niedrigere Beiträge fällig werden.
- Praktischer Nutzen: Die Garage dient als Parkmöglichkeit für das Auto, ist darüber hinaus aber oft auch Fahrradgarage, Werkstatt oder Lagerraum – oder alles zusammen. Je nach Größe und individueller Beschaffenheit der Garage handelt es sich bei ihr um ein in vielerlei Hinsicht praktisches Nebengebäude, auf das kaum ein Garagenbesitzer wieder verzichten möchte. Vieles, was hier untergebracht wird, findet anderswo im Haus schlicht und ergreifend keinen Platz.
- Optische Gründe: Ein Carport kann, trotz seiner offenen Bauweise, in vielen Gärten wie ein Fremdkörper wirken, der nicht unbedingt zum daneben befindlichen Wohnhaus passt. Die Garage hingegen kann dem Haus optisch perfekt angepasst oder gar angeglichen werden. Bei vielen Einfamilienhäusern jüngeren Baujahres sieht die Garage aus wie eine Miniaturausgabe des Wohnhauses, was dem gesamten Anwesen zusätzlichen Charme verleiht. Es ist übrigens auch möglich, dass die kommunale Bauordnung aus optischen Gründen zwar die Errichtung einer Garage, jedoch nicht die eines Carports gestattet.
Gibt es Gründe, warum ich besser keine Garage baue?
Trotz der Tatsache, dass eine Garage im direkten Vergleich mit dem Carport in fast allen Belangen besser abschneidet, gibt es dennoch Gründe, die gegen eine Garage sprechen können.
- Baugenehmigung: Für eine feststehende Garage wird in Deutschland meist eine Baugenehmigung benötigt. Diese kostet Zeit, Geld und macht einen hohen bürokratischen Aufwand. Wer sich all dies sparen will, muss auf den Neubau einer Garage oder den Kauf einer Fertiggarage verzichten. Auch kommt es durchaus vor, dass die zuständige kommunale Behörde für den Garagenbau keine Baugenehmigung erteilt.
- Kosten: Der Bau einer Garage ist teuer. Selbst bei einer Fertiggarage, die weder technisch noch optisch als echtes Highlight betrachtet werden kann, werden meist mehrere tausend Euro fällig. Noch viel teurer wird es, wenn die Garage gemauert und ähnlich wie das Wohnhaus eingedeckt werden soll. Auch für Tor, Tür und eventuelle Fenster müssen Kosten in nicht unerheblichem Umfang eingepreist werden. Bei einem Carport kommt man in der Regel deutlich preisgünstiger davon.
- Optik: Eine Garage kann wunderbar zum Haus passen – oder das absolute Gegenteil bewirken. Denn als geschlossenes Gebäude blockiert eine Garage natürlich auch die Sicht, während man durch ein Carport hindurchschauen kann. Durch die seitlich offene Bauweise können auch Abgase leichter abziehen. Darüber hinaus ist das Ein- und Aussteigen genau wie das Be- und Entladen im Carport einfacher als in einer oftmals beengten Garage.
- Aufbau: Auch versierte Heimwerker wagen sich oftmals nicht an den Bau einer Garage. Der Bau eines Carports hingegen ist kein Hexenwerk, zumal es bei vielen Händlern komplette Bausätze inklusive allen Materials und der notwendigen Aufbauanleitung zu kaufen gibt. Damit ist der Aufbau eines Carports nicht viel komplizierter als der Zusammenbau eines Kleiderschranks.
Welche Genehmigungen brauche ich für den Bau von einem Carport?
Generell wird der Bau eines Carports schneller und unbürokratischer genehmigt als der einer Garage. Ein Grund dafür ist das Interesse der Kommunen, dass weniger Fahrzeuge an den Straßenrändern parken, wodurch sich das Unfallrisiko senken lässt und die Straße einen aufgeräumten Eindruck bekommt.
In vielen Fällen wird für den Bau eines Carports daher keine Baugenehmigung benötigt. Es wird zwar dringend empfohlen, sich vor dem Bau eines Carports bei der zuständigen Kommunalverwaltung zu erkundigen, ob das Vorhaben möglicherweise der lokalen Bauordnung widerspricht. Die Bundesländer, deren Behörden über die Notwendigkeit einer Baugenehmigung entscheiden, haben für die Errichtung von Carports Ausnahmen definiert.
Oft sind selbige allerdings etwas schwierig zu verstehen – auch daher bietet sich eine Rückfrage bei der Kommune an. Besonders einfach formulieren allerdings die Bundesländer Bayern, Brandenburg und Schleswig-Holstein ihre jeweilige Ausnahmeregelungen, wenn es um die Befreiung von Baugenehmigungen für Carports geht.
Über die Baugenehmigung hinaus darf die Errichtung eines Carports nicht mit
- dem örtlichen Bebauungsplan
- sowie dem Nachbarrecht kollidieren.
Es gilt also nicht nur mit der Kommune Rücksprache zu halten, sondern auch mit direkten Nachbarn. Unter Umständen kann ein solcher den Bau eines Carports verhindern, wenn dieser zum Beispiel die Sicht bei der Ausfahrt aus seiner Garage einschränkt.
Was ist bei der Baugenehmigung für eine Garage nötig?
Deutschland, deine Bürokratie: Auch wenn es sich bei einer Garage um ein kleines Nebengebäude handelt, so muss der Bau einer Garage von verschiedenen Seiten genehmigt werden.
Zwar haben die Bundesländer entsprechende Ausnahmen für den Bau von Garagen vorgesehen, um diese von der Baugenehmigungspflicht zu befreien. Allerdings sind die Regelungen meist recht kompliziert und unterscheiden sich von Land zu Land erheblich. In Berlin etwa darf eine genehmigungs- beziehungsweise verfahrensfreie Garage eine maximale Grundfläche von 30 m² haben, in Hamburg oder Brandenburg von 50 m². Andere Länder bewegen sich in etwa zwischen diesen beiden Beispielen.
Darüber hinaus sind bei dem Bau einer Garage die folgenden Aspekte zu beachten:
- Die Garagenverordnung
- Der lokale Bebauungsplan
- Die technischen Baubestimmungen
- Die Bauvorlagenverordnung
- Das Nachbarrechtsgesetz
Auch eine durch Landesrecht genehmigungsfreie Garage kann also grundsätzlich verweigert werden, wenn die kommunale Baubehörde oder ein direkter Nachbar sich bei dem Vorhaben querstellen. Daher ist es ratsam, vor der Bauabsicht die Chancen für den Neubau auszuloten: Stehen auf den Nachbargrundstücken Garagen? Wie sehen diese aus? Erwähnt ein Nachbar eine komplizierte Rechtslage oder Beantragung? Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, sich mit direkten Nachbarn möglichst gut zu stellen und diese am besten in die eigenen Überlegungen von Anfang an mit einzubinden. Dann lässt sich das Vorhaben einfacher realisieren.
Fazit: Was ist besser Garage oder Carport?
Wie so oft, kommt es auch bei der Antwort auf diese Frage auf den Einzelfall an. Denn sowohl ein Carport als auch eine Garage haben ihre Vorteile.
Ein Carport wird schneller genehmigt, ist billiger, lässt sich schneller aufbauen, lässt Auspuffabgase zu den offenen Seiten leicht abziehen und verdeckt nicht die Sicht aus dem Haus oder dem Grundstück. Außerdem lässt sich in einem Carport leichter ein- und ausparken und das Ein- und Aussteigen sowie das Be- und Entladen sind einfacher. Darüber hinaus geht das Parken schneller, weil man nicht erst das Tor öffnen muss.
Eine Garage ist ebenfalls oft baugenehmigungsfrei, kostet aber ungleich mehr. Dafür bietet sie dem Fahrzeug (und allem, was sich außerdem in ihr befindet) besten Schutz vor Wind und Wetter, Hitze und Frost sowie vor Diebstahl und Vandalismus. Außerdem kann man von Fahrrädern über einen Satz Reifen bis hin zum Autozubehör vieles in der Garage sicher lagern. Der vielleicht größte Pluspunkt der Garage liegt in der dauerhaften Stabilität, denn im Gegensatz zu einem Carport kann man an einer soliden Garage meist jahrzehntelang Freude und Nutzen haben.
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