Hochbeet anlegen – Wie, Wann, Womit – Der ultimative Ratgeber
Wie legt man ein Hochbeet richtig an?
Die einfachste Lösung für ein Hochbeet ist ein Kastenbeet, das man meist fertig im Baumarkt bekommt. Ein solches Hochbeet wird dann als Holzsystem bestehend aus Lärche, Tanne oder Kiefer meist in einer Größe von 1,50 x 1 x 0,80 m verkauft. Möchte man jedoch sein Hochbeet selbst bauen, dann benötigt man für die Einfassung naturbelassenes oder druckimprägniertes Holz. Zumeist handelt es sich hier um dicke Bohlen, Rundhölzer oder Kanthölzer. Man kann aber auch Platten aus Beton oder aus Blech verwenden. Beim holz hat sich die Lärche als das widerständigste erwiesen.
Das Hochbeet sollte einen möglichst festen Platz im Garten bekommen und wegen Nutzung des Sonnenlichts in Nord-Süd-Richtung angelegt werden. Übrigens sollte man beim Anlegen darauf achten, dass das Hochbeet weder durch Bäume, anbauten oder Hauswände beschattet wird, denn nur durch die richtige Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Erde entsprechend, was für den Erfolg nicht unwichtig ist. Am Standort sollte eine Grube mit einer Tiefe von 20 bis 30 cm ausgehoben werden, die mindestens solang ist wie das fertige Hochbeet. Damit keine unerwünschten Besucher wie Wühlmäuse oder Maulwürfe in das Hochbeet gelangen, sollte man den Boden des Beetes mit einem engmaschigen Draht auslegen.
Damit das Holz nicht so schnell verrottet, sollte man die Innenwände des Hochbeetes mit einer dicken Gewebefolie auskleiden. Wichtig beim Hochbeet ist, dass der Untergrund möglichst eben ist, damit Wasser gleichmäßig ablaufen kann. Hat man dies soweit alles vorbereitet, steht dem Befüllen des Hochbeetes mit Erde und dann mit Pflanzen nichts mehr im Wege.
Hochbeet anlegen und befüllen
Wann sollte man ein Hochbeet anlegen?
Möchte man das Hochbeet im Frühjahr nutzen, sollte man es im Idealfall schon im Herbst anlegen. Die endgültige Befüllung des Hochbeetes kann aber auch erst kurz vor dem Bepflanzen erfolgen. Jedoch sprechen einige Punkte für eine Befüllung im Herbst. Zum einen kann sich die Füllung über den Winter setzen und zum anderen sind gerade im Herbst ausreichend Gartenabfälle zum Füllen des Hochbeetes vorhanden.
Der Inhalt des Hochbeetes kann von Herbst über den Winter besser kompostieren. Unter Umständen kann es passieren, wenn der Zeitraum zwischen dem Anlegen und dem Bepflanzen zu kurz ist, dass die jungen Wurzeln Schaden nehmen und die Pflanze nicht ungestört wachsen kann.
Was für Erde kommt in ein Hochbeet?
Im Folgenden ein Beispiel wie man ein Hochbeet für Gemüse befüllt. Es wird mit grobem Baum- oder Strauchschnitt begonnen. Dieser besteht aus Zweigen und Laub, wobei das ganze mit ein wenig Erde bedeckt werden sollte und möglichst eine Höhe von 10 cm hat. Danach folgen rund 10 cm Häckselgut, welches aus dünnen Ästen, unbedruckter Pappe oder nicht verrottetem Kompost besteht.
Darauf kommen rund 15 cm reife Komposterde und anschließend 10 bis 15 cm verrotteter Stallmist, Dung oder grober Kompost. Darüber verteilt man ca. 20 cm reife Komposterde oder aber eine Mischung aus grobem Kompost und Gartenerde. Ganz zum Schluss werden 15 cm Gartenerde auf dem Hochbeet verteilt. Es ist wichtig, dass die beiden unteren Schichten gut verdichtet werden, da der Beet Inhalt ansonsten durch den Verrottungsprozess zu schnell in sich zusammensackt.
Im Schnitt sackt der Inhalt des Hochbeetes durch den Verrottungsprozess pro Jahr um 10 bis 20 cm, welcher immer wieder mit Erde aufgefüllt werden muss. Je nach dem, wie intensiv das Hochbeet genutzt wird, sollte alle 5 Jahre der Inhalt komplett ausgetauscht werden, sodass man die Schichten wieder neu anlegen kann.
Hat ein Hochbeet einen Boden?
In der Regel hat ein Hochbeet, welches auf der Erde steht, keinen Boden. Wird das Hochbeet jedoch auf dem Balkon oder einer Terrasse aufgebaut, dann sollte es einen Boden haben.
Am Besten ist es, wenn das Hochbeet Kontakt zu gewachsenem natürlichem Boden hat, denn dann kann Gießwasser und Regen gut versickern und Bodenlebewesen, wie zum Beispiel Regenwürmer und Co. können in das Hochbeet kriechen. Das Hochbeet auf der Terrasse mit einem festen Boden ist im Grunde genommen nichts anderes als ein großer Pflanzkübel.
Damit das Holz eines Hochbeetes auf einem natürlichen Boden nicht verfault, ist es sinnvoll, wenn man das Hochbeet auf eine Reihe aus Steinen setzt. So sind die unteren Holzreihen vor Feuchtigkeit geschützt und stehen bei starkem Regen nicht im Wasser und doch ist sichergestellt, dass der Austausch der Mikroorganismen stattfinden kann.
Welche Folie eignet sich für ein Hochbeet?
Zum Auskleiden des Hochbeetes sollte man nur Folien verwenden, die verrottungsfest und wasserdicht sind. Des Weiteren sollte man beim Kauf der Folie auf en Schadstoffgehalt des Materials achten. Am besten geeignet ist Noppenfolie, aber auch eine Folie aus PE (Polyethylen) oder EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) kann verwendet werden.
Was ist Hochbeet Erde?
Bei Hochbeet Erde handelt es sich meist um eine Mischung aus Kompost und Muttererde. Reicht er eigene Kompost aus dem Garten nicht aus, dann kann man die Hochbeet Füllung auch mit gekaufter Komposterde als oberste Schicht strecken.
Welches Gemüse kann in einem Hochbeet angebaut werden?
Da die organischen Materialien im Hochbeet verrotten, entsteht Wärme von unten. Dies ist besonders günstig für alle Pflanzen, die Wärme lieben. ‚Dazu zählen Zucchini, Tomaten und Paprika. Durch die Verrottung entsteht Humuserde, die für sehr gute Wachstumsbedingungen für die Pflanzen sorgt. Gerade in den ersten beiden Jahren sind die Nährstoffe in einem Hochbeet am höchsten.
Im Gegensatz zu der klassischen Fruchtfolge, sollte man in einem Hochbeet nur die sogenannten Starkzehrer, wie zum Beispiel Kohl, Tomaten, Sellerie, Gurken, Lauch, Zwiebeln und Zucchini anbauen. So kann man leicht Nitratanreicherungen vermeiden. Erst ab dem dritten Jahr sollte man sogenannte Schwachzehrer anbauen. Dazu zählen Spinat und Salat. Grundsätzlich kann man natürlich alle Gemüsesorten im Hochbeet anbauen. Dies beginnt bei Zwiebeln und reicht von Möhren über Erbsen, Bohnen, ‚Radieschen, Rettich und Salat – was man eben gerade gerne isst.
In einem Hochbeet kann man die Pflanzen dichter anbauen als in einem Flachbeet. Vielfach hat man den Seitenwänden noch Platz für Rankpflanzen. Gerade für Gurken sind diese Randreihen bestens geeignet, denn man kann die Triebe sehr gut über den Rand des Hochbeetes herabhängen lassen. Für die Gurken hat dies en Vorteil, dass sie nicht so leicht von Grauschimmel befallen werden. Auch Klettererdbeeren eignen sich sehr gut für die Randbepflanzung, denn gerade an den überhängenden Trieben wachsen die Früchte sehr gern.
Wichtig beim Hochbeet sind auch Spaliere, die man zum Wachsen von einigen Pflanzen schon von Anfang an einplanen sollte. Gerade Erbsen, Bohen und Co. wachsen besser und leichter, wenn ihnen eine Kletterhilfe zur Verfügung steht. Bei Tomaten und Kletterzucchinis benötigt man schon stabile Stäbe als Stütze. Bei Tomaten sollte man eventuell auch an eine Art Überdachung denken, die vor zu starken Regengüssen schützt. Ideal sind solche Spaliere und Kletterhilfen an en Rückseiten der Hochbeete, denn dann hat man vorne alles offen und ausreichend Platz für niedrige Gemüsesorten.
Gute und schlechte Nachbarn im Hochbeet
Gerade wenn man Gemüse in seinem eigenen Garten anpflanzt, sollte man vermehrt auf das biologische Gärtnern setzen. So gibt es Pflanzkombinationen, die bestimmte Tiere abschreckt oder gar die Gefahr von Krankheiten reduzieren kann. Man spricht in diesem Fall von einer Mischkultur, die für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte sorgt.
- Kerbel vertreibt wirkungsvoll Ameisen, Läuse, Schnecken und Mehltau
- Kohlarten mit Sellerie und Tomaten bietet eine gute Abwehr gehen den Kohlweißling
- Spinat neben Kopfsalat vertreibt gezielt Erdflöhe
- Basilikum neben Gurken und Zucchini schützt vor Mehltau
- Petersilie neben Erdbeeren hilft gegen Schnecken
- Salat darf nie neben Petersilie gepflanzt werden
- Kohlarten nie nebeneinander pflanzen
Ideen zur Bepflanzung des Hochbeetes
Eine gute Bepflanzung für das Hochbeet stellt sich in folgendem Vorschlag dar.
- Am Rand pflanzt man Erdbeeren, Hänge-Rosmarin, Magisches Zauberblümchen und Süßkartoffel.
- In den zweiten Ring kommen Sonnen-Impatiens, Mangold und strauch-Basilikum.
- In der Mitte findet der Balkon-Pfirsich, die Aubergine und der Zwerg-Schmetterlingsstrauch seinen Platz.
Das Hochbeet mulchen
Sicherlich ist ein ‚Hochbeet einfacher zu pflegen als andere Beete. Man kann es sich aber noch einfacher machen. Dazu lohnt es sich im Hochbeet durchaus an das Mulchen zu denken. Geeignet sind hier Stroh, frischer Rasenschnitt oder auch gehäckselte Brennnessel. Solch eine Mulchschicht unterdrückt das Unkraut und hält die Feuchtigkeit im Boden.
Wie gestaltet sich der Herbst für das Hochbeet?
Hat man das Hochbeet im Herbst abgeerntet, dann sollte man mit einer Gründüngung den Boden verbessern. Es gibt Pflanzen, wie zum Beispiel der Gelbsenf oder die Phacelia, die den ausgelaugten Boden des Hochbeetes mit Nährstoffen – in erster Linie Stickstoff – versorgen. Im Herbst werden diese Damen als Nachsaat im Hochbeet ausgesät. Die Gründüngung bewirkt auch eine Lockerung des Bodens und reichert ihn mit organischer Masse an. Ist die Erde im Hochbeet sehr stark zusammengesackt, kann man dies mit einer neuen Schicht aus grobem Kompost auflockern und gleichzeitig anreichern.
Vor- und Nachteile eines Hochbeetes
Die Vorteile
- Bequemes Arbeiten
- Erhöhte Pflanzflächen werden besser besonnt und somit auch schneller erwärmt
- Höhere Temperaturen sorgen dafür, dass Gemüse schneller und kräftiger wächst bzw. reift. Man kann früher auspflanzen.
- Im Herbst kann man mit einer Abdeckung die Pflanzzeit verlängern – für leckere Wintersalate
- Hoher Nährstoffgehalt sorgt für schnellen und sehr guten Ertrag
- Wurzeln können leichter in das Erdreich eindringen
- Jährliche Kompostgaben lassen Fruchtfolge unnötig werden
Die Nachteile
- In heißen Sommermonaten muss mehr gegossen werden. Im Sommer sollte das Beet mindestens jeden 3. Tag ausgiebig gewässert werden.
- Mäuse und Wühlmäuse nutzen das Hochbeet gerne als Unterschlupf. Daher ist ein Maschendraht ideal. Die Maschengröße sollte bei maximal 8 mm liegen.
- Ohne Bausatz erfordert es viel handwerkliches Geschick ein Hochbeet selbst zu bauen. Daher sollte man nach Möglichkeit zu einem fertigen Bausatz aus dem Baumarkt greifen. Solche Hochbeete kann man später selbst hübsch verzieren.
Fazit: Wie soll man ein Hochbeet befüllen?
Möchte man in erster Linie Gemüse im Hochbeet anbauen, sollte das Hochbeet folgendermaßen gefüllt werden. Der Inhalt wird hierbei von untern nach oben angegeben.
Inhalt | Höhe |
Grober Baum- oder strauchschnitt; Zweige, Äste und Laub; das Ganze sollte mit Erde bedeckt werden | 10 cm |
Häckselgut; Holz, dünne Äste; Pappe unbedruckt, nicht verrotteter Kompost | 10 cm |
Reife Komposterde | 15 cm |
Verrotteter Stallmist, grober Kompost, Dung | 10 bis 15 cm |
Reife Komposterde; Mischung aus grobem Kompost und Gartenerde | 20 cm |
Gartenerde | 15 cm |
Die richtige Zeit zur Aussaat
Das Hochbeet ist ideal, wenn man Gemüse aussäen möchte, ohne dass man es in der Wohnung vorzieht. Im Folgenden ein Aussaatkalender.
Monat | Gemüse |
März | Schnittlauch, Sellerie, Petersilie, Karotten, Basilikum |
April | Erbsen, Feldsalat, Radieschen, Rote Beete, Tomaten |
Mai | Bohnen, Gurken, Artischocke, Frühlingszwiebeln |
Juni | Brokkoli, Rosenkohl, Aubergine, Zucchini |
⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓