Hochbeet auf dem Balkon anlegen und bepflanzen

Hochbeet auf dem Balkon anlegen und bepflanzen
Hochbeet auf dem Balkon anlegen und bepflanzen
Hochbeet auf dem Balkon sind in den letzten Jahren immer populärer geworden. Eigentlich ist es verwunderlich, warum erhöhte Beete nicht schon immer vorgezogen wurden. Immerhin kann man an einem Hochbeet rückenschonend arbeiten. Ein Hochbeet bietet aber noch weitere Vorteile, die im Garten wie auf dem Balkon gelten.

Warum ein Hochbeet auf den Balkon?

Auf den meisten Balkonen sind die Platzverhältnisse sehr begrenzt. Anders als in vielen Gärten muss man Pflanzen und Nutzpflanzen hier oftmals auf wenigen Quadratmetern unterbringen. Daher bietet es sich an, auf für ein Hochbeet auf dem Balkon auch die verfügbare Höhe auszunutzen. Es gibt aber weitere Faktoren, die einen Balkon nur bedingt mit dem Garten vergleichbar machen.

  • Licht: Die meisten Balkone befinden sich unmittelbar am Gebäude. Dadurch liegt der Balkon viele Stunden des Tages im Schatten. In anderen Stunden ist er meist der prallen Sonne ausgesetzt, sofern keine Bäume oder andere Gebäude für einen gewissen Sonnenschutz sorgen. Vorhandene Balkongeländer lassen meistens kein direktes Sonnenlicht durch, das von den Pflanzen allerdings benötigt wird. Ein Hochbeet holt die Pflanzen dichter an das Tageslicht.
  • Wind: Auch der Wind ist aus baulichen Gegebenheiten auf dem Balkon zumeist stärker als im Garten. Dies ist den baulichen Gegebenheiten durch die Gebäude geschuldet, aber auch der Höhe des Balkons. Hochbeete auf dem Balkon lassen sich gleich mit entsprechendem Windschutz konzipieren oder bedarfsweise aus dem Wind drehen.
  • Niederschlag: Zwar kann ein
    Balkon oftmals durch ein Dach oder eine Markise vor Niederschlag geschützt werden. Je nach Windrichtung ist der Balkon Regen und Schnee aber nahezu ungeschützt ausgesetzt. Auch hierfür kann ein Hochbeet für den Balkon eine eigene Abdeckung bekommen.
  • Bauliche Gegebenheiten: Im Garten ist es unvermeidlich, Schmutz an die Schuhe und andere Kleidung zu bekommen. Dies gilt insbesondere, wenn Beete im Garten auf klassische Weise angelegt werden. Hochbeete sind im Vergleich dazu deutlich sauberer. Dies ist insbesondere auf dem Balkon wichtig, um keinen Schmutz oder Erde ins meistens angrenzende Wohnzimmer zu tragen.

Gestaltungstipp: Hochbeet bei Balkongeländer aus Glas richtig gestalten

Wo kann man Hochbeete kaufen?

Hochbeete findet man mittlerweile in jedem Baumarkt und jedem Gartencenter. Die Auswahl wird jedes Jahr größer, sodass nahezu jeder Bedarf gedeckt wird. Dies gilt natürlich im besonderen Maße für die zahlreichen Online-Händler, die sich teilweise auf spezielle Materialien und Bauformen von Hochbeeten spezialisiert haben.

Je nach Anbieter beziehungsweise Hersteller werden Hochbeete aus Holz, Metall oder Kunststoff hergestellt. Oftmals auch aus einer Kombination dieser Materialien. Dies gilt gleichermaßen für Hochbeete für den Garten wie für Hochbeete für den Balkon.

Der hauptsächliche Unterschied liegt bei einem Hochbeet für den Balkon bei der Bauform. Ein klassisches Hochbeet ist meistens ein geschlossener, mit Erde und anderen Materialien befüllter Kasten. Ein solcher wäre für den Balkon jedoch schon aufgrund seines Gewichtes eher ungünstig. Ins Hochbeet auf dem Balkon werden meistens auch keine tief wurzelnden Pflanzen gesetzt. Daher lässt sich ein Hochbeet für den Balkon sogar in zwei oder mehr Etagen errichten. Im Handel findet man Hochbeete für den Balkon meist in Form eines Tisches, der auf Kniehöhe oder darunter einen weiteren Boden besitzt. Dieser dient der Unterbringung von Blumenerde, Werkzeug, Pflanztöpfen und anderen Material. Manch ein Hochbeet für den Balkon besitzt über der hauptsächlichen Pflanzetage einen weiteren kleinen Boden, der ebenfalls bepflanzt werden kann. Auch ist es nicht ungewöhnlich, dass sich direkt am Hochbeet Vorrichtungen für Hängepflanzen befinden.

Welche Erde für Balkon Hochbeet?

Die Art der Befüllung eines Hochbeetes auf dem Balkon kann abhängig von den gewünschten Pflanzen variieren. Hier ist allerdings der meist andere Aufbau des Hochbeetes zu bedenken. Ein klassisches Hochbeet besitzt unter der Pflanzschicht einen Raum mit einem vergleichsweise gewaltigen Volumen. Mit optimaler Befüllung sorgt dieser auch ohne zusätzliche Düngung für eine optimale Nährstoffversorgung der Pflanzen. Im Hochbeet auf dem Balkon ist die Erdschicht deutlich kleiner. Daher sollte es sich bei dieser tendenziell um nährstoffreiche Erde handeln. Im besten Fall ist diese angepasst an die Erfordernisse der im Beet wachsenden Pflanzen. Der Handel bietet etwa Blumenerde, Gemüseerde oder Tomatenerde an. Diese ist selbstverständlich mit Bio-Dünger angereichert, der den Anbau von Lebensmitteln ermöglicht. Zwar muss man in der Regel auch hier gelegentlich düngen. Dies gelingt aber deutlich schneller und einfacher.

Ganz wichtig ist, das Hochbeet für den Balkon mit hochwertiger Erde zu befüllen. Billige Erde enthält meist einen zu großen Torfanteil, der sie schnell verklumpen lässt. Außerdem enthält sie oftmals Unkraut, das auf dem Balkon besonders ärgerlich ist.

Welche Erde für Kräuter Hochbeet?

Kräuter benötigen meist einen besonderen Nährstoffkomplex, der die Verwendung besonderer Erde erfordert. Die im Handel angebotene Universal-Erde eignet sich durchaus, je nach Art der Kräuter macht sie aber ein vergleichsweise schnelles Nachdüngen erforderlich. Besser ist eine bereits fertig angemischte Kräutererde. Außerdem gibt es Erde, die als „Gemüse- und Kräutererde“ angeboten wird. Topfkräuter lassen sich selbstverständlich komplett mit ihrer vorhandenen Erde umtopfen. Diese ist optimal auf den Nährstoffbedarf des jeweiligen Krautes abgestimmt.

Wie oft wechselt man die Erde im Hochbeet?

Auf diese Frage gibt es keine exakte Antwort. Abhängig davon, wie viele Pflanzen sich im Hochbeet befinden und wie viele Nährstoffe sie aus der Erde ziehen, kann die Qualität des Substrats unterschiedlich stark beeinträchtigt werden. Fakt ist, dass sich auch die beste Erde selbst durch regelmäßiges Düngen nicht dauerhaft im Bestzustand erhalten lässt. Meistens wird empfohlen, den Herbst zur Erneuerung des Hochbeetes zu verwenden. Jetzt ist es möglich, das Hochbeet vollständig umzugraben und einen Teil der darin befindlichen Erde auszutauschen.

Wie lange hält die Erde im Hochbeet?

Die Erde im Hochbeet auf dem Balkon ist in der Regel ein vorgedüngtes, gebrauchsfertiges Substrat, das die Pflanzen mindestens eine Saison gut mit Nährstoffen versorgen kann. Ob in dieser Zeit bereits nachgedüngt werden muss, hängt von der Art der Bepflanzung ab. Sicher ist, dass die Erde auch durch das beste Düngen nicht dauerhaft im Ursprungszustand erhalten werden kann. Allerdings muss sie auch nur selten vollständig ausgetauscht werden.

Fast immer genügt es, das Hochbeet im Herbst zu entleeren und neu aufzubauen. Dafür kann man zuerst eine Schicht aus speziellem Blähton oder Terrakotta-Scherben legen. Meist bildet eine Schicht aus Grünschnitt oder anderen, biologisch abbaubaren Gartenabfällen die Zwischenlage, bevor die geeignete Erde die oberste Schicht darstellt. Für diese finale Schicht reichert man die alte Erde am besten mit neuer, unverbrauchter Erde an. So hat das Hochbeet die besten Chancen, sich für die nächste Saison zu erneuern.

Kann man ein Hochbeet auch nur mit Erde befüllen?

Generell weisen Experten darauf hin, dass die meisten Pflanzen einen mehrschichtigen Untergrund lieben. Wenn er wie beschrieben aufgebaut wird, ist er einerseits sickerfähig, bietet den Wurzeln aber auch die Möglichkeit, Nährstoffe gut zu erreichen. Der mit ins Beet eingebrachte Grünschnitt wird in der Erde zersetzt und reichert selbige mit neuen Mineralstoffen an. Wenn man das Hochbeet ausschließlich mit Erde befüllt, so ist diese Drainagefunktion nur eingeschränkt gegeben. Denn bekanntlich sorgt die reine Erde für eine Verdichtung des Bodens. Wer wirklich nur Erde in sein Hochbeet geben möchte, sollte bereits beim Kauf auf ein möglichst lockeres Substrat achten.

Übrigens: Wer sein Hochbeet mit Erde befüllt, aber keine Pflanzen einsetzt oder aussät, der kann der Natur bei der Arbeit zuschauen. Der Wind, teilweise aber auch Vögel und fliegende Insekten tragen Saatgut mit sich. Ob sich im Hochbeet Wildkräuter, Garten- oder Feldfrüchte aussäen, bleibt dabei eine große Überraschung.

Wie befülle ich ein Hochbeet mit Erde?

Das Hochbeet wird, wie bereits beschrieben, am besten schichtweise aufgebaut. Ein hölzernes Hochbeet wird zuerst mit spezieller Folie ausgekleidet, um das Material zu schützen. Danach kommen die einzelnen Schichten ins Beet. Der spezielle Blähton oder der Ziegelbruch bindet Wasser, das durch die Schichten hindurch sickert. Bei Bedarf, also bei großer Trockenheit, gibt er es wieder an das Beet ab.

Die Gartenabfälle beziehungsweise der Grünschnitt der nächsten Schicht hat ebenfalls eine Drainagefunktion. Darüber hinaus verrottet er aber so langsam wie kontinuierlich in der Erde und gibt dabei die gebundenen Nährstoffe frei. Somit sorgen die Grünabfälle für eine Revitalisierung der im Beet befindlichen Erde.

Wann muss ein Hochbeet neu befüllt werden?

Die Notwendigkeit der Erneuerung eines Hochbeetes ist immer abhängig von dessen Bepflanzung. Die Pflanzen ziehen Nährstoffe aus der Erde, die sich auch durch das Düngen nicht vollständig ersetzten lassen. Außerdem ist auch ein Hochbeet auf dem Balkon diversen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Auch hier ist es möglich, dass sich Moose, Flechten oder Parasiten ins Hochbeet einnisten, die man hier natürlich nicht lange dulden möchte.

Für den Laien ist es nicht immer ersichtlich, ob eine Neubefüllung des Hochbeetes notwendig ist oder ob man auf eine solche verzichten kann. Dafür lassen sich die Bodenwerte mittels spezieller Teststreifen messen, was freilich mit Aufwand und Kosten verbunden ist. Aus diesen Gründen empfehlen die meisten Experten die herbstliche Teil-Erneuerung des Hochbeetes. Man ersetzt also nur Teile der alten Erde. Der Neuaufbau des Hochbeetes wird dann im Laufe des Winters eine optimale Struktur entwickeln, um im Frühjahr neu bepflanzt zu werden.

Bei etwaigen Auffälligkeiten, zum Beispiel der Entstehung von Pilzen oder Moos, bleibt dann trotzdem noch genügend Zeit für eine vollständige Erneuerung.

Wo ist der beste Standort für ein Hochbeet?

Im Idealfall steht ein Hochbeet auf dem Balkon im Halbschatten und ist dem Regen nicht unmittelbar ausgesetzt. In der Realität zeigt sich aber, dass man solche Idealbedingungen auf kaum einem Balkon vorfinden kann. Daher ist es immer eine Frage des Einzelfalls, wo sich der beste Standort für das Hochbeet auf dem Balkon befindet. Vor allem die folgenden Aspekte sind zu beachten.

  • Welche Pflanzen werden im Hochbeet gezüchtet? Einige Balkonpflanzen lieben die pralle Sonne, andere fühlen sich im Schatten besonders wohl. Dies sollte bei der Pflanzen- beziehungsweise Standortwahl berücksichtigt werden.
  • An welcher Seite des Hauses befindet sich der Balkon? Ein sonniger, unverschatteter Balkon an der Südseite erfordert andere Überlegungen als ein Balkon im Norden. Im erstgenannten Fall muss man sogar über zusätzlichen Schatten für das Hochbeet nachdenken. Im zweiten Fall hingegen kann es sinnvoll sein, das Hochbeet so weit wie möglich vom Haus entfernt aufzustellen. Denn hier ist die Chance auf Sonnenlicht noch am größten.
  • Gibt es neben dem Hochbeet Schattenspender? Bäume, Gebäude oder Balkongeländer können Schatten auf den Balkon werfen. An heißen Tagen im Hochsommer ist ein solcher auch recht angenehm. Trotzdem sollte ein Hochbeet nicht so platziert sein, dass es niemals direkt von der Sonne beschienen wird.
  • Ist das Hochbeet gut zugänglich? Ganz wichtig ist, dass man ein Hochbeet gut erreichen kann. Gerade auf engen Balkonen, die oft auch für Balkonmöbel Platz bieten müssen, ist dies manchmal eine Herausforderung.
  • Steht das Hochbeet sicher und stabil? Natürlich kann man auf kleinen Balkonen kreativ werden und den verfügbaren Platz optimal ausnutzen. Dies darf aber nie auf Kosten der Sicherheit gehen. Ein Hochbeet muss also immer vor dem Umfallen oder gar Herunterfallen geschützt sein.

Wie viel Sonne braucht ein Hochbeet?

Wie bereits beschrieben, steht ein Hochbeet auf dem Balkon am besten im Halbschatten. Dies ist die Ideallösung, die sich aber nur schwer realisieren lässt. Je nach Stand der Sonne fällt mehr oder weniger Schatten auf den Balkon und damit auf das Hochbeet. Dies ist unbedingt bei der Wahl der Pflanzen zu berücksichtigen. Einige grüne Zierpflanzen etwa benötigen keine direkte Sonne, Tomaten hingegen können von ihr eigentlich nie zu viel bekommen.

Insbesondere an heißen Tagen trocknet die Sonne die Erde im Hochbeet sehr schnell aus. Im Hochsommer müssen Balkonpflanzen daher tendenziell häufiger gegossen werden als jene, die im Garten wachsen.

Wie ein Hochbeet auf dem Balkon selber bauen?

Ein Hochbeet im Garten wird zumeist als ein hoher Kasten konzipiert, der mit den verschiedenen Materialschichten befüllt wird. Dies ist auf dem Balkon meistens so nicht möglich, da erstens der Platz fehlt und zweitens die Tragfähigkeit des Balkons nicht ausreicht.

Ein Hochbeet für den Balkon wird also als eine Art Tisch gebaut, der mindestens zwei Etagen besitzt. Eine Etage auf Kniehöhe bietet Platz für Werkzeuge, Pflanzenerde, Pflanztöpfe und andere Utensilien. Die Etage auf Tischhöhe wird durch einen erhöhten, umlaufenden Rand zu einer Art Wanne, die man mit Blähton, Grünschnitt und Erde schichtweise befüllt.

Am besten baut man ein Hochbeet für den Balkon aus Holz, das durch einen speziellen Anstrich möglichst gut gegen die Witterungseinflüsse geschützt werden muss. Der Bereich des eigentlichen Beetes wird zusätzlich von innen mit einer geeigneten Folie ausgekleidet. Dadurch kommt die feuchte Erde nicht mit dem Holz in Berührung und das Holz verrottet deutlich langsamer.

Das Material für ein Hochbeet für den Balkon bekommt man in jedem Baumarkt. Häufig findet man dort auch passende Baupläne, ansonsten lohnt sich aber auch ein Blick ins Internet.

Fazit: Ist ein Hochbeet auf dem Balkon sinnvoll?

Selbstverständlich muss jeder seine eigene Antwort auf diese Frage finden. Wer nicht gerne gärtnert oder nicht das richtige Händchen dafür hat, sollte von einem Hochbeet auf dem Balkon eher absehen. Generell ist ein solches Beet aber eine wunderbare Alternative für alle, die keinen eigenen Garten haben, aber trotzdem Wert auf eine grüne Oase legen.

Vorteile Nachteile
Fläche / Platz Spezielle Züchtungen bringen Pflanzen hervor, die mit wenig Platz auskommen. Tief wurzelnde Pflanzen können hier nicht wachsen.

Großformatige Pflanzen oder Pflanzen mit großen Früchten (Melone, Kürbis…) eignen sich kaum für den Balkon.

 

Auf kleinen Balkonen sind hinsichtlich der Einrichtung oft Kompromisse erforderlich. Nicht überall passen Gartenmöbel und Hochbeet gemeinsam auf den Balkon.

Licht / Witterung Ein unverschatteter Südbalkon ist ein Paradies für Sonnenliebhaber wie Tomaten.

Einige Pflanzen können selbst zu Schattenspendern werden.

Viele Balkone sind viele Stunden des Tages verschattet und die übrige Zeit der prallen Sonne ausgesetzt.

 

Auch besteht nicht immer ein ausreichender Schutz vor Niederschlägen und Wind.

 

 

Pflanzenarten Abhängig von der Lage des Balkons lassen sich sonnenhungrige Pflanzen besonders gut züchten. Balkone an der Nordseite oder im Dauerschatten eignen sich für Hochbeete nur sehr bedingt.
Flexibilität / Arbeit Aufgrund der geringen Größe lassen sich Hochbeete auf dem Balkon problemlos umstellen, neu bepflanzen oder für den Winter vorbereiten. Alles, was sich am und im Hochbeet befindet, muss mühevoll nach oben geschleppt werden.

 

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