Holzwurm im Brennholz – Was tun bei Befall von Käfer und Ungeziefer?
Wie sie sich vor Ungeziefer und Käfern im Brennholz schützen können
Die Verbraucher reagieren darauf häufig besorgt, weil sie befürchten, dass die Käfer aus dem Brennholz auch Möbelstücke und dass im Inneren verbaute Holz befallen und schädigen könnten. Strukturelles Holz, Parkettböden, alte Möbel, sowie Skulpturen und Bilderrahmen, ethnographische Sammlungen und verschiedene andere Kunstwerke aus Holz werden nämlich oft von Holzwürmern angegriffen, denn das Holz dient ihnen als Grundnahrungsmittel. Auch im Brennholz kommen allerdings verschiedene Käfer und Ungeziefer vor. Allerdings unterbrechen Sie oft eine ruhige Lesestunde vor dem Kaminfeuer.
Holzwürmer im Brennholz erkennen
Holzwürmer lassen sich durch entsprechende Wurmlöcher und fast regelmäßig durch das Sägemehl unter ihnen identifizieren. Bei der Form von Löchern, ihrem Durchmesser und dem Sägemehl kann man in der Regel erkennen, welcher Familie die Insekten angehören, die das Loch verwendet haben. Einige Holzwurm-Familien bohren direkt unterhalb der Rinde breite Kanäle, und da kann man leicht grobes Sägemehl erkennen (Borkenkäfer, Scolitidae).
Andere bohren dabei schmale, tiefe Gänge in hartem und trockenem Holz. Sie produzieren auf diese Weise nebenher feines, pulverartiges Sägemehl (Kuchkarova, Anobiidae, Bostrichidae). Jedenfalls sind in Europa etwa 1700 Arten von Schädlingen bekannt. Sie greifen dabei das Holz an und zerstören es. Viele von diesen sind jedoch “Spezialisten“ für eine bestimmte Art von Holz, aber die zwei Haupt-Gruppen greifen entweder lebendes oder totes Holz an.
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Während einige lieber feuchtes Holz mögen, bevorzugen andere dagegen trockenes Holz. Andererseits gibt es auch solche, die nur weiches oder nur hartes Holz bevorzugen. Dementsprechend lässt sich das Ungeziefer im Brennholz auch leichter identifizieren und wir wissen sofort, ob und wie gefährlich es ist.
Voraussetzungen für die Entwicklung von Holzwurm im Brennholz
Es besteht nur eine geringe Gefahr, dass Käfer die man mit dem Brennholz ins Haus schleppt auch das Holz im Haus angreifen werden, da die Mehrheit dieser Käfer eine andere Holzart benötigt, als die Käfer die für das Bauholz im Haus gefährlich sind. Aus diesem Grund brauchen die aus dem Wald gebrachten Holzschädlinge für ihre Fortpflanzung meistens eine relativ hohe Holzfeuchtigkeit.
Wenn das Brennholz während der Lagerung trocknet, können die Käfer immer noch schlüpfen und rausfliegen, aber das trockene Holz können sie nicht befallen. Aus diesem Grund sollte man sich nicht erschrecken, wenn man einen Käfer im Brennholz entdeckt. Die Holzwürmer im Brennholz können allerdings dann gefährlich werden, wenn das Kaminholz länger im schlecht gelüfteten Keller gelagert wird und das Holz auf diese Weise seine Holzfeuchtigkeit behält.
Es kann in diesem Fall passieren, dass der Holzwurm auch das Holz des Gebäudes angreift. Der Holzwurm im Brennholz befällt meistens Holz mit einer Feuchtigkeit von über 12% und zwar bei kühler Temperatur der Umgebung (zum Beispiel Kaminholz in kühlen Räumen). Das Holz in regelmäßig beheizten Räumen kann nicht angegrifen werden, da die Feuchtigkeit dort meistens unter 12% liegt und die Temperaturen nicht ganz den Vorlieben der Holzwürmer entsprechen.
Insektenbefall nur am frischen Brennholz
Das Brennholz kann sowohl vor als auch nach der Aufarbeitung von Insekten befallen werden. Wenn das frische Brennholz aus gesunden Bäumen und außerhalb der Saftzeit gewonnen wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering, dass es schon von der Aufarbeitung von Holzwürmern oder -käfern befallen war.
Wenn der Einschlag aber in der Saftzeit stattfindet oder wenn geschädigte Bäume aufgearbeitet werden, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit für einen Käferbefall deutlich höher. Auch nach der Aufarbeitung kann das Scheitholz nachträglich von Insekten besiegelt werden – doch das gilt hauptsächlich für Holz, das in der Nähe zum Wald oder sogar direkt im Wald gelagert wird. Je luftiger das Brennholz gelagert wird und je besser es vor Niederschlägen geschützt ist, desto schneller wird es austrocknen und die Wahrscheinlichkeit eines Insektenbefall es ist umso geringer.
Ansprüche der Holzwürmer an Brutstätten
Die verschiedenen Holzwurm-Arten haben unterschiedliche Ansprüche an geeignetes Holz und haben mit Bedacht den Ort und Zustand des Holzes ausgewählt, um dort ihre Eier abzulegen. So legen dagegen die meisten Bockkäfer-Arten ihre Eier ausschließlich in Frischholz ab. Es ist hierzu im besten Fall berindet und hat eine hohe Feuchtigkeit.
Für solche Insekten ist das Brennholz eher uninteressant, weil es in der Regel auf ein Maximum von 20 % Restfeuchte getrocknet wird. Solches Holz ist für eine Eiablage ungeeignet und daher uninteressant. Die im trockenen Brennholz hausenden Holzwürmer verlassen dabei das Holz als ausgereifte Insekten. Ihnen ist das gelagerte Holz allerdings zu trocken geworden. Das Holz hat somit zu wenig Restfeuchte um darin erneut ihre eigenen Eier abzulegen.
Aus diesem Grund müssen Sie eine Neuablage in Ihrem Brennholz nicht befürchten. Ebenso ist auch im Bau und Möbelholz kein Platz für Frischholzkäfer, da Bauholz noch um einiges trockener als Brennholz ist und zudem auch nicht berindet ist, was den meisten Kiefern wichtig ist. Aus dem gleichen Grund kommen auch Holzmöbel als Brutstätte für Frischholzkäfer nicht infrage.
Vergleichsweise ist im trockenen Dachgebälk der Hausbock zu finden, bei dem es sich um ein Trockenholz-Insekt handelt. Dieser kommt nicht in Wald vor und hat an feuchtem Holz kein Interesse, weil er dort seine Ei-Ablage nicht durchführen kann. Daher ist wichtig zu wissen, dass die Insekten, die im Brennholz vorkommen in der Regel nicht die gleichen sind wie die Holzzerstörer, die im Gebäude vorkommen.
Insekten aus dem Brennholz sind keine Gefahr für verbautes Holz
Wie es schon ihr Name verrät, sind die Frischholzinsekten ausschließlich an Frischholz gebunden, weshalb sie für das verbaute Holz im Haus keine Gefahr darstellen. Auch wenn einzelne Insekten nach der Verarbeitung im Holz vereinzelt enthalten sind und das Holz verlassen, ist eine weitere Entwicklung auf verbauten Holz auszuschließen.
Holzschädlinge, die aus dem Wald importiert wurden, benötigen eine hohe Holzfeuchtigkeit und die Rinde am Holz, um sich fortpflanzen zu können. Wenn das Holz im Zuge der Lagerung austrocknet, können die Käfer zwar immer noch schlüpfen und ausfliegen, können das Trockenholz aber nicht wieder erneut befallen. Die eigentlichen Holzzerstörer sind also immer die Larven der Käfer, denn diese ernähren sich von den Inhaltsstoffen im Holz und verpuppen sich darin, um danach als fertige Insekten hinauszufliegen, um sich zu paaren und wieder neue Eier im neuen Frischholz abzulegen.
Die häufigsten Holzwürmer im Brennholz
Bei den gefräßigen Schädlingen im Brennholz handelt sich grundsätzlich um keine „echte“ Holzwürmer, sondern um Insekten die sich noch im Larvenstadium befinden. Die häufigsten Insektenarten, die im Brennholz vorkommen sind:
- Gemeiner Nagekäfer (anobium punctatum), der hinsichtlich der Holzarten nicht gerade wählerisch ist. Auch totes Holz dient als Lebensraum für die Nachkommen und muss jedoch eine Restfeuchte von mindestens 12 % aufweisen. Je nach Umwelteinflüssen kann die Entwicklung der Larve ein bis acht Jahre in Anspruch nehmen. Die Bohrlöcher haben einen Durchmesser von 1-2 mm.
- Bunter Nagekäfer präferiert Laubhölzer wie zum Beispiel Eiche und Buche und benötigt eine Holzfeuchte von mindestens 18 %. Dieser Käfer versteckt seine Eier häufig in einem Holz, das bereits mit Pilzen bewachsen ist.
- Der Rothalsbock und seine Larven gedeihen in Nadelhölzern, die eine Mindestfeuchte von 25 % aufweisen. Die Männchen sind ockergelb gefärbt, während die Weibchen rotbraune Flügeldecken besitzen.
Sollten Schädlinge im Brennholz bekämpft werden?
Man sollte wissen, dass die Holzzerstörer immer die Larven der Käfer sind. Das heißt, dass die Mehrheit der Schädlinge zwar aus dem Brennholz kommt, sich jedoch nicht weiter vermehren oder das trockene Holz von Möbeln und Einrichtung angreifen kann. Zu diesen Frischholzinsekten zählen z.B. der Prachtkäfer und die meisten Bockkäferarten.
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Die Larven der verschiedenen Käferarten ernähren sich von Holz, verpuppen sich dort (meistens nach ein bis zwei Jahren) und fliegen dann als Insekten aus, um sich zu paaren und wieder neue Eier in das Holz zu setzen. Nach der Paarung sterben die Käfer dann relativ schnell ab.
Es genügt daher, die ausgewachsenen Insekten nach draußen fliegen zu lassen oder sie einzusammeln und raus zu bringen. Vom Einsatz chemischer Mitteln auf Eigeninitiative wird dringend abgeraten. Anstatt die Insekten im Brennholz zu bekämpfen ist es viel leichter, den Insektenbefall durch ordentliche und sachgemäße Lagerung zu vermeiden.
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