Kohlenmonoxidmelder retten leben
Neben Rauchmeldern gibt es auch CO-Melder

Ein Kohlenmonoxidmelder ist in Großbritannien oder den USA mittlerweile Standard. In Deutschland ist dieser Trend noch nicht so stark ausgeprägt, rückt aber immer mehr in den Fokus. Das Bewusstsein über die folgenschweren Risiken von Kohlenmonoxid wächst immer mehr und Mieter, Wohnungseigentümer sowie Hausbesitzer möchten sich entsprechend schützen. Die Zahlen des statistischen Bundesamtes sind eindeutig und signifikant. Beispielsweise wurden im Jahr 2011 481 Todesfälle gemeldet, die wegen einer Kohlenmonoxidvergiftung verursacht worden sind.
Bevor wir uns mit der Funktionsweise eines Kohlenmonoxidmelders beschäftigen, wollen wir zunächst auf das Kohlenmonoxid eingehen.
Kohlenmonoxid (CO) ist ein unsichtbares und geruchloses aber äußerst giftiges und tödliches Gas. Dieses Gas entsteht ob man es glauben mag oder nicht durch Haushaltsgeräte, welche kohlenstoffhaltige Substanzen wie Erdgas, Flaschengas, Holz, Öl unter nicht ausreichender Sauerstoffzufuhr verbrennen lassen. Wenn beispielsweise Haushaltsgeräte defekt sind oder nicht ordentlich gewartet werden, kann das Kohlenmonoxid in die Wohnung strömen und eine große Gefahr darstellen.
Wie arbeitet ein Kohlenmonoxid Melder oder auch CO Melder genannt
Ein Kohlenmonoxidmelder überwacht mithilfe von elektrochemischen Sensoren kontinuierlich die CO-Konzentration der Umgebungsluft. Wenn die Werte des Kohlenmonoxids bestimmte Schwellenwerte erreichen, wird der Alarm ausgelöst. Die Schwellenwerte sind dabei in der EN 50291 Norm festgelegt. Es gibt auch einige Kohlenmonoxidmelder, die über einen Vor-Alarm verfügen. Dieser wird bereits unterhalb der Auslöseschwellen aktiviert. Jedoch erfolgt der Alarm nicht akustisch, sondern lediglich über ein Display oder eine LED.
Idealerweise wird ein Kohlenmonoxidmelder im Schlafzimmer angebracht. Der Vorteil ist, dass der Kohlenmonoxidmelder immer in Reich- und Hörweite ist und nicht durch Schmutz beeinträchtigt wird. Daher lohnt es sich auch nicht einen Melder in der Küche oder im Bad anzubringen. Wenn man ein Haus hat, dann kann man auch in Erwägung ziehen den Kohlenmonoxidmelder in jedem Stockwerk und Korridor zu installieren. Wichtig ist, dass der Alarm im gesamten Haus zu hören ist und Maßnahmen initiiert werden können.
Die Höhe wo der Kohlenmonoxidmelder angebracht wird, ist auch wichtig. Denn Kohlenmonoxid besitzt dasselbe Gewicht wie Luft und kann sich daher im gesamten Raum verteilen. Der Kohlenmonoxidmelder sollte in der Regel leicht zu erreichen sein und stets im Blickfeld sein. Daraus folgt, dass die ideale Höhe zwischen 1,5 bis 2 Meter ist. Auf diese Weise ist der Melder außerhalb der Reichweite von Kindern aber gleichzeitig ist er so angebracht, dass er von Erwachsenen leicht bedient werden kann.
Lesen Sie auch: Durchlauferhitzer – Montage und Nutzung
Schließlich muss bei der Installation noch für den Brandfall beachtet werden, dass Hindernisse beseitigt werden müssen. Denn Möbel und Vorhänge können die Funktion des Kohlenmonoxidmelder beeinträchtigen. Weiterhin sollten keine Deckenventilatoren oder Türen und Fenster in der Nähe sein.
Wenn diese Punkte berücksichtigt werden, kann das Risiko einer Vergiftung ungemein reduziert werden.
Der lautlose Tod durch Kohlenmonoxid
Kohlenmonoxid ist ein Gas, welches oftmals unterschätzt wird. Ein Kamin im Wohnzimmer oder ein erloschener Grill auf dem Balkon können nur durch einen Gasmelder identifiziert werden. Sie alle haben gemeinsam, dass sie das hochgefährliche CO produzieren. Das Gas ist gefährlich, weil es geruchslos und lautlos ist. Weiterhin kann man es nicht sehen, nicht riechen und nicht schmecken. Man kann es nicht wahrnehmen.
Die Wirkungsweise von Kohlenmonoxid ist fatal. Das Gas verhindert, dass Sauerstoff im Blut transportiert wird. Somit erstickt der Mensch. Wenn man nur eine leichte CO-Vergiftung hat, so kann sich das bereits durch Kopfschmerzen, Schwindelgefühl oder Grippe-ähnliche Symptome bemerkbar machen.
Das Kohlenmonoxid entsteht immer dann, wenn kohlenstoffhaltige Materialien wie Kohle, Gas oder auch Benzin verbrennen aber nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist. Normalerweise ist es üblich, dass Kohlenmonoxid durch Ab- und Zuluftsysteme einer Heizung transportiert werden und somit aus der Wohnung weggeführt werden. Wenn diese Systeme aber defekt sind oder verstopft sind, oder auch die Fenster zu dicht sind, dann kann sich das CO in der Wohnung ansammeln.
Warum ein Kohlenmonoxidmelder Leben retten kann
Um sich vor diesem giftigen Gas retten zu können, ist es wichtig einen Melder zu installieren. Wenn der Alarm ausgelöst wird, sollte man das Haus oder die Wohnung schnellstens verlassen. Bei Verwendung eines Kohlenmonoxidmelders kann man sichergehen, dass man vor Austritt des hochgiftigen Gases rechtzeitig informiert wird. Wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten werden, so wird ein Alarm ausgelöst, der für alle Personen im Haushalt bemerkbar ist.
Selbst wenn man denkt, dass alles in der Wohnung oder im Haus funktioniert, sollte man einen derartigen Melder anbringen. Generell kann man nie sicher sein. Wir haben ja bereits erwähnt, dass dieses Gas überhaupt nicht wahrgenommen werden kann. Entsprechend sollte man sich gut ausrüsten. Mit einem Melder kann man mehr Sicherheit für das eigene Leben und das der gesamten Familie garantieren.
Warum einen Kohlenmonoxid Melder als Gasmelder zusätzlich zu Rauchmeldern einsetzten
Viele Menschen sind der Auffassung, dass Rauch einfach zu riechen wäre, aber dieser Gedanke ist falsch. Wie beim hochgiftigen CO kann Rauch nur schwer wahrgenommen werden, insbesondere wenn die Person schläft. Wenn die schlafende Person den Qualm dann bemerkt, ist es in den meisten Fällen schon zu spät.
Wie hilfreich sind Kohlenmonoxidmelder oder Rauchmelder?
Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht. Beide Gerätetypen haben Vor- und Nachteile. Jedoch ist es so, dass die Gefahren, die vom Rauch und vom CO sehr gefährlich sind. Die Zukunft ist schwer vorauszusagen und man kann nie wissen was in naher Zukunft passiert. So wie wir in Versicherungen investieren um mit der Zukunft umzugehen, so sollten wir auch in unser Haus oder in unsere Wohnung investieren um uns vor CO oder Rauch zu schützen.
Beide Systeme sind nicht teuer und es erfordert nur eine kleine Investition, die aber die Lebensqualität enorm verbessern kann. Man hat keine Besorgnis mehr, man schläft besser und man hat die Gewissheit, dass man sein Leben schützt.
Wenn man also wirklich sichergehen will, dann ist es am besten, wenn man beide Warnsystem einsetzt. Man kann dies mit zwei separaten Geräten bewerkstelligen oder man kauft sich einen Kombi-Melder, der beide System integriert hat. Mit der Kombination hat man die Vorteiler der Rauchindikation und der Erkennung von Brandgasen. Der Kombimelder arbeitet effektiver, weil durch die gemeinsame Auswertung der Faktoren die Gefahr weitaus besser und zuverlässiger identifiziert werden kann.
Schließlich sollte man aber auch darauf achten, dass die Qualität stimmt. Wenn man ein Gerät verwendet, welches falsch verwendet wird oder seinen Funktionen nicht nachkommt, kann man leicht in Lebensgefahr geraten. Natürlich ist es auch wichtig, dass man das Gerät richtig anbringt.
Warum Kohlenmonoxidmelder bei Gasthermen in der Wohnung lebensrettend sind
Kohlenmonoxid ist sehr giftig. Daher muss es auch aus der Wohnung rausgeführt werden. Dazu ist es aber notwendig, dass Geräte wie Heizungsanlagen oder Gasthermen ordnungsgemäß gewartet werden. Sind diese Geräte aber defekt und funktionieren nicht richtig, so kann das CO nicht richtig weggeführt werden. Was folgt ist, dass das Gas sich in der Wohnung ansammelt und eine lebensgefährliche Bedrohung darstellt.
Bei einem Holzkamin zusätzlich einen Kohlenmonoxidmelder anbringen
Ein Kamin ist romantisch und gemütlich. Bei einem Kamin kommt man regelrecht ins Schwärmen. Die meisten wissen aber nicht, dass Kamine auch tödlich sein können. Das CO Gas kann bei Verwendung eines Kamins entstehen. Daher sollte man dafür sorgen, dass ein Kaminofen richtig installiert wird und die fertige Anlage vom einem Schornsteinfeger abgenommen wird. Damit man aber Restrisiken reduziert, empfiehlt es sich einen CO-Melder anzubringen.
Gerade bei einem Kamin ist die Anbringung von einem CO Melder äußerst empfehlenswert und kann Leben retten. Hier ist wie bei einem Rauchmelder darauf zu achten, dass die Batterien eine Lebensdauer von 10 Jahren haben. Dies ist den Informationen von dem Hersteller zu entnehmen. Wichtig ist auch den Melder Test durchzuführen in regelmäßigen abständen.
Anzeichen für Kohlenmonoxidvergiftung
Die Anzeichen und Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung sind wie folgt:
- Geringe Kohlenmonoxidvergiftung: Kopfschmerzen, Erbrechen, Müdigkeitserscheinungen, Symptome einer Grippe, aber ohne Fieber
- Mittlere Vergiftung: Starke Kopfschmerzen, Müdigkeit und Verwirrung
- Hohe Vergiftung: Bewusstlosigkeit, Krämpfe, Herzversagen, Gehirnschäden und möglicherweise auch Tod
Geringe Mengen von Kohlenmonoxid können bereits tödlich sein. Die Aufnahme addiert sich und selbst kleinere Mengen können über einen längeren Zeitraum zu Beeinträchtigung des Organismus führen. Auf diese Weise kann es zu Vergiftungen kommen, die unbemerkt auftreten. Leider sind die Symptome häufig nicht eindeutig, dass man oftmals von einer Grippe ausgeht. Kommt es zu weniger schweren Verletzungen, können Organe wie Herz, zentrales Nervensystem dauerhaft geschädigt werden.
Wenn es zu hohen Konzentrationen des Gases im Körper kommt, dann kommt es durch die Sauerstoffminderversorgung zu einer Fehlfunktion im Stammhirn mit anschließender Bewusstlosigkeit. Die Statistiken zeigen, dass 30% der CO-Vergiftungen nicht richtig identifiziert und entsprechend behandelt werden. Die Fakten sind eindeutig. Kohlenmonoxid sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Das Gas kann sich im Wohnraum schnell ansammeln und eine tödliche Gefahr darstellen.
Wie entsteht Kohlenmonoxid
Kohlenmonoxid entsteht, wenn kohlenstoffhaltige Materialien verbrannt werden aber nicht ausreichend Sauerstoff haben. Das CO bindet sich stärker als Sauerstoff an den Sauerstoffträger, den wir im Blut haben, das Hämoglobin. Somit bricht auch die Sauerstoffversorgung in unserem Organismus zusammen, wenn die eingeatmete Luft CO enthält. Wenn wir mit CO vergiftet sind, treten Müdigkeitserscheinungen ein und wir verlieren das Bewusstsein. Wenn wir in diesem Fall keine Rettung bekommen, können wir sterben.
Gerade Heizstellen sollte man vermeiden, denn dort kann die Luftzufuhr oder die Abfuhr behindert werden. Auch in einem gut isolierten Haus kann ein Kamin gefährlich werden, wenn keine Luftzufuhr von außen besteht. Ist der Schornstein verstopft, kann es ebenfalls zu einer unvollständigen Verbrennung kommen. Wenn der Melder Alarm auslöst, dann sollte man sofort für frische Luft sorgen und den Wohnraum erstmal für längere Zeit verlassen.
Lesetipp: Kabelkanal befestigen ohne Bohren
⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓