Pinienrinde
Warum Pinienrinde verwenden?
Pinienrinde findet man im Handel als Alternative zu herkömmlichem Rindenmulch. Sie ist zwar etwas teurer als das üblicherweise verwendete Produkt, besitzt aber auch einige Vorteile.
Während herkömmlicher Rindenmulch einen recht starken, manchmal leicht muffigen Geruch verströmt, ist der Duft von Pinien frisch und harzig, sodass man den Pinienmulch auch im Haus verwenden kann. Pinienmulch bietet sich natürlich auch aufgrund seiner dekorativen, roten Farbe für Dekorzwecke hervorragend an.
Im Garten spielt die rote Farbe natürlich ebenfalls eine Rolle, da sie eine schöne, mediterrane Optik und ein aufgeräumtes Flair verbreitet. Wichtiger sind hier aber andere Aspekte: Pinienrinde verrottet deutlich langsamer als herkömmlicher Rindenmulch, außerdem hat sie einen geringeren Säureanteil und weniger Cadmium. Auch wird dem Unterboden während des Verrottens deutlich weniger Stickstoff entzogen.
Pinienrinde ist also ein recht formstabiles, optisch ansprechendes und angenehm duftendes Granulat, das sich deutlich vielseitiger verwenden lässt als herkömmlicher Rindenmulch.
Was ist besser: Rindenmulch oder Pinienrinde?
Auch bei Pinienrinde handelt es sich um Rindenmulch, wenngleich hier gerne ein alternativer Name verwendet wird. Der Begriff „Pinienrinde“ klingt also eleganter und ansprechender, ändert aber nichts am eigentlichen Produkt.
Ob die Entscheidung eher auf den klassischen Rindenmulch von der Fichte oder Kiefer fällt oder auf den alternativen Pinienmulch, ist immer vom jeweiligen Einsatzbereich abhängig.
- Vorteile von Rindenmulch: Rindenmulch von der Kiefer oder Fichte ist vergleichsweise billig, außerdem kann man ihn überall in unterschiedlicher Körnung und verschiedenen Qualitäten bekommen. Er deckt den Boden sehr gut ab und sorgt für einen hohen Mineralstoffeintrag in den Unterboden. Durch speziell vorgedüngten Rindenmulch oder eine zusätzliche Stickstoffdüngung kann weitgehend verhindert werden, dass der Rindenmulch zu viel Stickstoff aus dem Boden zieht. Auch als lose Ware kann man Rindenmulch nahezu überall zu günstigen Preisen bekommen, im Sägewerk manchmal sogar kostenlos.
- Vorteile der Pinienrinde: Pinienrinde besitzt eine dekorative, rote Farbe und eine vergleichsweise feste Konsistenz. Da sie zudem einen eher frischen, harzigen Duft verströmt (im Gegensatz zum penetranten, manchmal leicht muffigen Geruch des Rindenmulches), wird sie auch gerne zu dekorativen Zwecken im Inneren von Gebäuden verwendet, also in Privathäusern wie auch in Geschäften oder auf Messen. Aufgrund ihrer festeren Konsistenz und ihrer chemischen Zusammensetzung zersetzt sich Pinienrinder deutlich langsamer, als dies bei Rindenmulch aus Kiefern- oder Fichtenrinde der Fall ist. Nutzt man sie rein dekorativ im Haus, verrottet Pinienrinde so gut wie gar nicht. Aber auch im Freien hält sie deutlich länger, als dies bei anderen Mulchen der Fall ist. Die Kosten für Pinienrinde sind allerdings teils deutlich höher als die von herkömmlichem Rindenmulch.
Ist Pinienrinde giftig?
Pinienrinde enthält, wie sich bereits an ihrem starken Duft erkennen lässt, viel ätherisches Öl. Dieses wird mit der Zeit ausgedünstet, bleibt aber auch nach vielen Monaten noch nachweisbar. Dieses ätherische Öl wird häufig für giftig gehalten, doch womöglich ist sogar das Gegenteil der Fall: Studien aus den vergangenen Jahren deuten an, dass ein Extrakt aus Pinienrinde sogar gut für die menschliche Gesundheit sein kann. Demnach kann Pinienrinde
- durchblutungsfördernd sein,
- Allergien verringern,
- asthmatische Beschwerden reduzieren,
- die Beschwerden bei einem Muskelkater reduzieren,
- den Blutzuckerspiegel senken,
- gegen ADHS wirken,
- die Potenz fördern,
- allgemein entzündungshemmend wirken,
- antioxidativ wirken,
- vor Hörschäden schützen,
- den Blutdruck senken und
- vor Arthritis schützen.
Dabei ist zu betonen, dass noch nicht all diese Aspekte wissenschaftlich en Detail untersucht wurden, hier also noch viel Forschungsarbeit zu leisten ist. Es ist auch nicht zu erwarten, dass Pinienrinde in der Form, wie man sie im Baumarkt bekommt, als medizinisches Therapeutikum eingesetzt wird, indem man sie etwa als Tee aufbrüht. Jedoch zeigt diese Liste deutlich, dass Pinienrinde nicht giftig ist, sondern eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben kann.
Dementsprechend unbedenklich ist es, Pinienrinde im Garten oder sogar im Haus zu verwenden. Auch um die Kinder oder um Haustiere muss man sich bei Pinienrinde weniger Gedanken machen als bei herkömmlichem Rindenmulch. Denn das normale Produkt kann unter Umständen neben einem höheren Maß an Cadmium auch Schadstoffe enthalten. Bei diesen kann es sich um chemische Rückstände handeln, aber auch um Spuren von giftigen Pflanzen wie dem Goldregen. Bei Pinienrinde sind derlei Verunreinigungen so gut wie ausgeschlossen.
Wie sieht Pinienrinde aus?
Die Pinie, die im nördlichen Mittelmeerraum zu Hause ist, lässt sich auf den ersten Blick bereits den Kieferngewächsen zuordnen. Die Rinde von jungen Pinien ist aschgrau und glatt, ältere Pinien entwickeln hingegen eine Borke aus recht großen, von Längsrissen durchzogenen grau-roten Platten. Innen ist die Pinienrinde meist zimtfarben.
Wenn Pinienrinde als Mulch angeboten wird, so zeigt sie eine rote Färbung. Diese kann von einem dunklen Karminrot oder Ziegelrot bis Zimtrot reichen. Selten wird Pinienrinde nochmals nach Rottönen sortiert angeboten. Auffällig ist, dass die Farbe der Pinienmulch auch dann nahezu unverändert bleibt, wenn sie über lange Zeit der Witterung ausgesetzt ist. Ein Ausbleichen der Pinienrinde erfolgt also nur sehr marginal.
Wo Pinienrinde grob mit 40 – 60 mm verwenden?
Grobe Pinienmulch mit einer Körnung von 40 – 60 mm wird in den meisten Fällen nicht als Rindenmulch eingesetzt, sondern zu rein dekorativen Zwecken. Überall dort, wo größere Bereiche abgestreut werden sollen, bietet sich grobe Pinienrinde in einer Körnung von 40 – 60 mm an. Beispiele dafür sind etwa
- Gartenwege
- Grundstückszufahrt
- Wendeplatz auf dem Grundstück vor Carport oder Garage
- Untergrund des Carports
- Kinderspielplätze
- Gartenbereiche unter Bäumen
- Umrandung von Gartenteichen
Hier dient die Pinienmulch also nicht der Bodenverbesserung, sondern eher der Befestigung von Wegen oder Bereichen, die begangen oder befahren werden. Gegen das Wachstum von Unkraut kann Pinienrinde in dieser Körnung nur dann wirken, wenn die aufgeschüttete Schicht so dick ist, dass kein Tageslicht an den Unterboden gelangen kann. Außerdem sollte vor dem Aufschütten der Pinienrinde alles zuvor wachsende Unkraut vollständig beseitigt werden.
Neben dem rein dekorativen Zweck dient die Pinienmulch hier auch einer gewissen Unfallprävention: Im Falle eines Sturzes stellt sie einen weicheren Untergrund dar als Pflastersteine oder Asphalt. Daher kann Pinienrinde das Verletzungsrisiko deutlich minimieren, sofern sie dicht und weitestgehend lückenlos aufgetragen wurde.
Pinienmulch 25 – 40 mm wo verwenden?
Pinienmulch in feiner Körnung eignet sich besonders für die Dekoration im Inneren von Gebäuden, aber auch bei Balkon- und Kübelpflanzen sowie in kleinen Beeten, Rabatten und manchmal sogar in Steingärten. Denn während herkömmlicher Rindenmulch zu sauer für viele Steingartenpflanzen ist, können sich diese mit der Pinienrinde durchaus anfreunden.
Zu beachten ist, dass Pinienmulch nur für einen geringen Nährstoffeintrag in den Boden sorgt, diesem dafür aber auch nur in geringem Umfang Stickstoff entzieht. Vor allem dient die Pinienrinde hier also dekorativen Zwecken, außerdem kann sie das Wachstum von Unkraut wirksam bremsen. Hierfür muss der Pinienmulch allerdings so dick aufgeschüttet werden, dass kein Tageslicht an den darunter befindlichen Untergrund gelangen kann. Denn die meisten Unkräuter sind Lichtkeimer und erwachen nicht aus ihrem Schlummer, wenn sie in ewiger Dunkelheit verharren.
Wie bei herkömmlichem Rindenmulch von der Fichte oder Kiefer gilt übrigens auch bei Pinienrinde: Je kleinkörniger das Granulat, desto schneller der Zersetzungsprozess. Im vergleich zur Pinienrinde der Körnung 40 – 60 mm muss dieses Granulat also früher erneuert werden. Genaue Angaben lassen sich hierzu freilich nicht machen, denn bei Pinienrinde handelt es sich um ein Naturprodukt, bei dem immer gewisse Unterschiede zu finden sind. Auch die Witterung hat einen erheblichen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Verwitterung von Pinienrinde.
Wie viel Liter Pinienrinde werden pro qm benötigt?
Auch hier kommt es immer darauf an, wo und wofür die Pinienrinde eingesetzt werden soll.
Nutzt man Pinienrinde zu reinen Dekorzwecken, so bleibt die Schichtstärke der eigenen Kreativität überlassen. Ansonsten gilt allerdings fast überall: Lieber mehr als weniger, auch wenn Pinienrinde nicht ganz billig zu haben ist. Doch nur bei einer ausreichend dicken Schicht stellt Pinienrinde einen stabilen, gut begehbaren und befahrbaren Untergrund dar.
Auf Beeten und in anderen bepflanzten Bereichen des Gartens dient Pinienrinde zwar kaum der Bodenverbesserung, unterdrückt aber den Unkrautwuchs.
In all diesen genannten Fällen ist eine Mulchschicht von mindestens 5, besser 10 Zentimetern zu empfehlen. Bei 10 Zentimetern entspräche dies einem Verbrauch von 100 Litern Pinienrinde pro Quadratmeter, die ein Gewicht von rund 30 Kilogramm haben. Je nach enthaltener Feuchtigkeit kann dieser Wert natürlich schwanken.
Fazit: Welche Pinienrinde ist die beste?
Die beste Rinde von Pinien erkennt man individuell je nach Verwendungszweck. Natürlich sollte es sich immer um ein hochwertiges Produkt handeln mit einem geringen Cadmiumanteil und einer nur sehr geringen Beimischung von Schad- und Fremdstoffen.
Darüber hinaus spielt die Körnung die wesentliche Rolle:
- Pinienmulch in feiner Körnung eignet sich perfekt für Pflanzen in Kübeln, also etwa in Pflanztöpfen oder Blumenkästen.
- In mittlerer Körnung ist Rinde von Pinien gut geeignet auf Beeten und Rabatten sowie in Steingärten und in kleinen Bereichen des Grundstückes.
- Die grobe Körnung schließlich ist bestens geeignet auf besonders weitläufigen Flächen, etwa auf Wegen, unterhalb von Bäumen, zwischen Sträuchern oder rund um Gartenteiche.
Für die Wahl des richtigen Pinienmulchs sollte man zudem die Bodenbeschaffenheit kennen. Zwar ist dieser Effekt bei Rinde von Pinien nicht so stark wie bei normalem Rindenmulch von Kiefern oder Fichten, doch auch sie entzieht dem Boden auf natürliche Weise Stickstoff. Je grober die Körnung, desto geringer ist dieser Effekt. Bei einem stickstoffarmen Untergrund bietet sich eher grobkörnige Pinienrinde also am ehesten an. Sollte diese aus anderen Gründen zu grobkörnig sein, kann eine zusätzliche Stickstoffdüngung eventuell eine Lösung sein, um einem Stickstoffmangel rechtzeitig entgegenzuwirken.
⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓