Sicherheit beim Mobiliar – Tipps rund um Stabilisierung, Kippschutz und Co.

Sicherheit beim Mobiliar – Tipps rund um Stabilisierung, Kippschutz und Co.
Sicherheit beim Mobiliar – Tipps rund um Stabilisierung, Kippschutz und Co.
Kein Haushalt kommt folglich ohne Möbel aus. Im Idealfall wird zudem bereits beim Kauf auf möglichst hohe Qualität geachtet. Neben schadstofffreien Materialien spielt richtigerweise die Stabilität eine große Rolle. Kurzum spielt bei Bett, Schrank und Regal die Standsicherheit eine entscheidende Rolle. Nebenher sorgt sie für einen sicheren und komfortablen Alltag. Dieser Beitrag verrät praktische Tricks, womit sich das Mobiliar sowohl für Kinder als auch Erwachsene sicherer machen lässt.

Bett optimieren, sicher schlafen!

Minderwertige Betten sind ein Sicherheitsrisiko. Klingt nach einer Übertreibung, kann aber durchaus der Realität entsprechen. Mangelt es der Konstruktion an Tragkraft, fehlt ein Mittelbalken oder sind die Auflageelemente für den Lattenrost zu knapp, kann das Möbelstück bei Belastung nachgeben. Im schlimmsten Fall bricht das Bett in sich zusammen und Verletzungen sind die Folge.

Wer bereits beim Kauf auf ein solides Bettgestell Wert legt, minimiert das Risiko. Massivholz ist generell ratsam, aber keine Stabilitätsgarantie. Auch günstige Massivholzbetten können Probleme bereiten, wenn beispielsweise die Verarbeitung schlecht ist oder das Körpergewicht die Belastungsgrenze des Mobiliars übersteigt. Auch eine schlechte Lastverteilung kann für Schäden verantwortlich sein.

Wirkt sich das Gewicht von Personen beispielsweise durch einen schwachen Stützfuß lediglich punktuell aus, birgt das Gefahren. Je nach Bewegungsenergie werden bestimmte Bereiche des Bettgestells stärker beansprucht. Tragfähige Gestelle halten das aus, billige Alternativen oft nicht. Dennoch gibt es Möglichkeiten, um unangenehmen Unfällen im Schlafzimmer vorzubeugen. Wie die Stabilität von Betten nachträglich gesteigert werden kann, lässt sich in diesem Artikel nachlesen. Im Ratgeber des Schlafmagazins werden unter anderem Auflagewinkel, Kreuzverbindungen und die zusätzliche Installation eines Mittelholms als Lösungsvorschläge thematisiert.

Besondere Vorsicht ist bei Kinderbetten geboten. Weder dürfen hier Querelemente verbaut sein, welche das Hochklettern möglich machen, noch scharfe Kanten geduldet werden. Auch abstehende Teile sind ein Risiko, weil Kinder mit ihrer Kleidung daran hängenbleiben und sich verletzen könnten. Sichere Kinderbetten zeichnen sich unter anderem durch folgende Eigenschaften aus.

Sicherheit bei Kinderbetten

  • Bett trägt das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit.
  • Zwischen Gestell und Fußboden ist weniger als 25 Millimeter Platz.
  • Holzbauteile sind sauber geschliffen, Schrauben versenkt, Ecken und Kanten abgerundet.
  • Bei Gitterbetten beträgt der Abstand zwischen Gitterstäben mindestens 4,5 und maximal 6,5 Zentimeter.
  • Gitter-Oberkante und Bettboden dürfen nicht weniger als 30 Zentimeter voneinander entfernt sein. Ansonsten könnte das Kind aus dem Bett fallen.
  • Bei Betten mit Rollen müssen mindestens zwei der beweglichen Teile feststellbar sein.
  • Der Lattenrost muss besonders stabil sein, um hüpfende Kinder auszuhalten.
  • Hochbetten frühestens bei Kindern ab sechs Jahren aufstellen und keine Gurte, Kordeln oder ähnliches daran befestigen! Daran könnte sich der Nachwuchs strangulieren.

Ein ergänzendes Bettgitter schützt vor dem Herausfallen aus dem Bett. Das ist im Kinderzimmer gleichermaßen wichtig, wie im Schlafzimmer, wenn der Nachwuchs bei den Eltern schläft. Einen 100 prozentigen Schutz bietet derartiges Zubehör jedoch nie.

Antirutsch-Systeme platzieren!

Eine Gefahr, unter anderem vor dem Bett, stellen Teppiche dar. Rutschige Teppichrücken begünstigen Stürze. Die Unfallverhütung gelingt mit Anti-Rutschmatten oder –streifen. Letztere lassen sich auch auf glatten Treppen oder individuellen Gefahrenstellen wie einer Leiter an einem Hochbett anbringen. Bei Antirutschmatten sind Artikel sinnvoll, die sich flexibel zuschneiden lassen. Beim Auslegen sind Stolperstellen zu meiden, indem die Matten nicht unter dem Teppich hervorragen.

Kippschutz: Ein Muss bei Kindern!

Familien mit Kindern müssen dem Kippschutz Aufmerksamkeit schenken. Sind Möbel nicht an der Wand fixiert, drohen sie bei einseitiger Belastung umzukippen. Je nach Gewicht der Möbel sowie dessen Inhalt können sich Babys und Kleinkinder folgenschwere Verletzungen zuziehen. Um zu verhindern, dass sich als Klettergerüst genutztes Mobiliar in eine gefährliche Falle verwandelt, wird ein Kippschutz befestigt. Günstige Winkel aus dem Baumarkt sorgen für die nötige Standfestigkeit von Kommoden, Regalen und Schränken.

Entscheidend bei der Montage ist, dass Schrauben beziehungsweise Dübel entsprechend der Wandbeschaffenheit ausgewählt werden. Handelt es sich um eine Trockenbauwand (ohne Holzstreben) ist anderes Befestigungsmaterial erforderlich als bei Mauerwerk oder Gips mit Holzstrebe. Sind Kleinmöbel an- oder aufeinandergestellt, gewährleisten Riffeldübel die nötige Fixierung. Bei besonders schweren Lasten sind Schwerlastdübel das Richtige.

Tipp: Damit neugierige Kinder Regale erst gar nicht zum Klettern in Erwägung ziehen, die unteren Regalbretter entfernen!

Türen und Schubladen

Bei Schranktüren und Schubladen besteht die Gefahr des Einklemmens von Fingern, was sich nicht auf die junge Generation beschränkt, sondern auch auf Erwachsene zutreffen kann. Schubladen- und Schranksicherungen unterscheiden sich markant.

Es gibt sichtbare und unsichtbare Produkte, magnetische Lösungen, Alternativen zum Kleben, Schrauben und vieles mehr. Mangelt es an einer entsprechenden Sicherung können Schubladen außerdem herausrutschen und heftige Verletzungen an Beinen und Füßen hervorrufen. Bei Babys und Kleinkindern sind Kopfverletzungen denkbar.

Tipp: Bei Fenstern und Türen ist ein Klemmschutz empfehlenswert. Dabei handelt es sich häufig um robuste Schaumstoffelemente, die mit einem Handgriff platziert sind und als Tür- beziehungsweise Fensterstopper agieren.

Ecken- und Kantenschutz

Bei Möbelecken besteht ebenfalls ein nicht zu unterschätzendes Verletzungsrisiko. Während sich Babys und Kleinkinder daran oft den Kopf stoßen, sind bei Erwachsenen Knie und Schienbein gefährdete Körperstellen. Ein Eckenschutz schafft Abhilfe.

Es gibt mittlerweile transparente Aufsätze, die Risikostellen unauffällig entschärfen. Ein Kantenschutz aus Filz oder Schaumstoff ist wiederum vorteilhaft, um großflächige Bereiche zu sichern. Selbstklebende Produkte lassen sich flexibel anbringen.

Ergänzende Tipps und Tricks für ein kindersicheres Zuhause hat Bosch im Tutorial zusammengefasst

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