Terrassenplatten – verlegen und verarbeiten

Die größte Vielfalt bei der Gestaltug bieten dabei die unterschiedlichen Terrassenbeläge. Besonders bei Pflastersteinen oder Terrassenplatten muss man hingegen nicht unbedingt ein Profi sein um ein ansehnliches Ergebnis erzielen zu können. Einen erfahrenen Handwerker zur Seite zu haben kann aber auch nicht schaden.
Und was ist dabei, wenn man keine handwerklichen Fähigkeiten oder Ambitionen hat und die Arbeiten einem Fachmann überlässt? Da auch die Preise bei den verschiedenen Terrassenplatten je nach Beschaffenheit sehr unterschiedlich ausfallen, lässt sich jedenfalls für jeden Geldbeutel die passende Platte für die Terrasse finden.
Materialien und Vorbereitungen für den Terrassenboden
Für den Bodenbelag der Terrasse stehen mitunter neben speziellen Fliesen für den Außenbereich auch Platten aus Holz oder WPC zur Verfügung. Aber auch Platten aus Beton, behandeltem oder unbehandeltem Naturstein oder gewöhnliche Pflastersteine finden ihre Verwendung. Bei der Vielzahl der Angebote sollte man stets darauf achten, dass der zukünftige Terrassenbodenbelag frostbeständig ist und die Oberfläche nicht so glatt ist, dass sie bei Nässe zur Rutschpartie wird.
Auch bei der Konstruktion des Untergrunds ist darauf zu achten, dass er frost- sicher und tragfähig ist. Grundsätzlich sollte die Terrasse dazu ein Gefälle von ca. 2 % haben. Die wird gemacht, damit sich die Nässe nicht staut. Wasser fließt so vom Haus weg. Ist der Untergrund hingegen betoniert oder mit Estrich aufgetragen? Hier ist es jedemfalls möglich die Terrassenplatten auf einem wasserdurchlässigen Splittbett, Plattenlager oder direkt in einem Mörtelbett zu verlegen.
Wie hoch darf Splitt unter der Terrassenplatte sein?
Wenn der Terrassenboden dabei nicht auf einer Betonplatte oder Holzkonstruktion errichtet wird, ist das Erdreich entsprechend vorzubereiten. Dazu ist allerdings die Fläche abzugestecken und auszuschachten. Anschließend ist der Bereich mit 10-20 cm Schotter wieder aufzugefüllen. Mittels einer Rüttelplatte passiert abschließend das verdichten. Wichtig ist es somit, bereits hier an das notwendige Gefälle zu denken. Ist der Untergrund verfestigt kann weiter der Splitt mit einer Körnung von 2-5 mm etwa 5 cm dick aufgetragen und eingeebnet werden.
Damit die Oberfläche absolut eben und das Gefälle gleichmäßig ist, ist in den Split eine Abzugshilfe einzubringen. Mit der Wasserwaage erfolgt deshalb die Ausrichtung. Dann kann man den Split über diese Abzugshilfen vom Haus weg abziehen. Anschließend entfernt man die Absugshilfen vorsichtig. Nun ist es Zeit dementsprechend die Platten auf das Splittbett zu legen. Die Fugenbreite sollte zwischen drei und 5 mm betragen wobei die Fuge zum Haus ruhig etwas breiter ausfallen darf.
Was mache ich unter Terrassenplatten?
Für eine gleichmäßige Fugenbreite können zum Beispiel sogenannte Fugenkreuze verwendet werden. Sind die Platten vollflächig verlegt können Sie mittels eines Gummihammers noch verfestigt und abschließend in die Waage gebracht werden. Damit sich die Platten gleichmäßig ausrichten empfiehlt es sich ein Brett über die Platten zu legen und diese dann mit dem Gummihammer zu bearbeiten. Anschließend können die Fugen mit Sand oder Splitt verfüllt werden.
Ist ein fester, ebener Untergrund mit zweiprozentigem Gefälle aus Beton oder Estrich vorhanden, kann man die Terrassenplatten allerdings auch auf einem Mörtelbett verlegen. Am besten ist hierzu der fertig gemischte Dünnbett-Klebemörtel geeignet. Da der Mörtel sehr schnell fest wird, ist es am besten immer abschnittsweise vorzugehen. Die meisten Handwerker verteilen dazu den Mörtel punktuell auf dem Untergrund um die vier Ecken und die Mitte der Terrassenplatte auf ein Mörtelbett zu legen.
Anschließend wird die Platte mit dem Gummihammer waagrecht ausgerichtet. Die verlegten Platten dürfen erst wieder betreten werden wenn der Mörtel vollständig ausgehärtet ist. Die besten Ergebnisse erzielt man wenn man in den Ecken der Terrasse beginnt und dann auf das Haus zu arbeitet.
Der Übergang zwischen Terrassenplatte und Haus muss mit einer elastischen Dehnungsfuge verfüllt werden. Hierfür eignet sich am besten eigens dafür vorgesehenes Silikon. Sehen die Schnittkanten an der Hauswand nicht ganz so gelungen aus können diese natürlich mit einem Profil abgedeckt werden.
Als weitere Variante stehen Plattenlager zur Verfügung. Auch hier muss der Untergrund eben, fest und mit einem Gefälle von ca. 2 % vorbereitet sein. Der Vorteil bei dieser Verlegeart ist es, dass sich die Lager in der Höhe verstellen lassen und die Fugenabstände durch Trennstege vorgegeben sind.
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Wo fängt man an terrassenplatten zu verlegen?
Die Lager müssen auf Betonplatten mittels Schrauben befestigt werden bevor die eigentlichen Terrassenplatten aufgelegt werden können. Beim Verlegen der Platten sollte die korrekte Flucht und Ebenmäßigkeit immer wieder kontrolliert werden da sich kleine Fehler im Laufe der weiteren Verlegearbeiten zu einem immer größeren Problem entwickeln können.
Um sich spätere mühevolle Reinigungsarbeiten zu ersparen sollte man bei der Verlegung der Terrassenplatten darauf achten diese nicht zu verschmutzen und bereits verlegte Platten, gerade bei Verwendung von Mörtel, mit einer Folie abdecken.
Egal für welche Untergrundvorbereitung man sich entscheidet, irgendwann kommt man an dem Punkt an dem eine Platte zugeschnitten werden muss. Hier muss in erster Linie auf einen festen und ebenen Untergrund geachtet werden damit die Platte während des Zuschneidens nicht wegrutschen kann. Hat man die Maße auf der Plattenvorderseite angezeichnet muss dies auf der Rückseite wiederholt werden.
Zum Schneiden verwendet man am besten einen Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe. Zuerst wird die Platte auf der Rückseite eingeschnitten und dann von der Vorderseite an der Markierung entlang eingeschnitten bis sie sich sauber teilt. Anschließend sollte die Platte vom Schleifstaub befreit werden da dieser schlecht zu entfernende Flecken auf der Oberfläche verursachen kann.
Sind die Platten verlegt geht es ans Verfugen. Liegt der Bodenbelag auf einer Betonsohle ist es besser nicht zu verfugen damit das Regenwasser ablaufen kann. Im Gegensatz zu Pflastersteinen müssen die Fugen bei Terrassenplatten nicht zwangsläufig verfüllt werden. Wer es dennoch tun möchte, sollte auf Quarzsand oder Gesteinsmehl zurückgreifen.
Welches Fugenmaterial bei Terrassenplatten?
Es gibt aber auch speziellen Pflasterfugenmörtel der aber unbedingt elastisch sein sollte. Bei Verwendung von losem Fugenmaterial wie zum Beispiel Sand muss das Material je nach Breite der Fuge grob bis sehr feinkörnig sein. Das Füllmaterial wird auf den Platten ausgeschüttet und dann mit dem Besen in die Fugen gekehrt. Anschließend wird das Areal gewässert und der übrige Sand abgekehrt.
Neben der Vielzahl der unterschiedlichen Terrassenplatten ergibt es auch noch verschiedene Verlegemuster. Nicht alle eignen sich zur Verlegung durch einen Laien und besonders bei ungeschnittenen Natursteinen braucht man ein gutes Auge und sehr viel Geduld damit sich ein harmonisches Gesamtbild mit gleichmäßigen Fugen ergibt. Für ungeübte und vor allen Dingen ungeduldige Handwerker haben sich klassische Verlegemuster wie der Halbverband oder Kreuzverband bewährt.
Terrassenplatten Fundament bauen
Welche Arten von Terrassenplatten gibt es und für welche Verlegeform eignen sie sich?
Beton als Material für Terrassenplatten
Es ist geradezu unglaublich wie viele verschiedene Arten von Terrassenplatten aus Beton hergestellt werden können. Betonplatten haben üblicherweise die Maße 40 x 40 cm oder 60 x 40 cm. Aber auch in der Abmessung 50 x 50 cm sind diese Platten zu bekommen. Am schlichtesten sehen die sogenannten Gehwegplatten aus. Dafür sind diese ausgesprochen robust und pflegeleicht. Sehr bekannt sind auch die Waschbetonplatten in deren Oberfläche flache Kieselsteine eingearbeitet sind. Bei den Gehwegplatten stößt man auf die Farben Grau, Rot und Sand.
Wer seiner Terrasse gerne einen mediterranen und antiken Stil verpassen möchte, ist mit den Germanenplatten gut bedient. Die Platten haben ebenfalls ein Maß von den herkömmlichen Betonplatten sind aber in der Oberfläche so gearbeitet, dass der Eindruck entsteht sie bestünden aus mehreren kleineren Pflastersteinen mit Fugen. Die quadratische Form vereinfacht die Verlegung und die integrierten Scheinfugen lockern das Erscheinungsbild auf charmante Weise auf. Germanenplatten haben meist eine warmen Farbton der das mediterrane Flair noch unterstreicht.
Insgesamt lassen sich Betonplatten recht einfach auf einem Splittbett verlegen. Allerdings sind die einzelnen Steine mit 20 kg und mehr Gewicht nicht ganz einfach Hand zu haben. Einen zweiten Helfer zu haben kann hier ausgesprochen sinnvoll sein.
Insgesamt zeichnen sich Betonplatten durch ihre Frostbeständigkeit, hohe Belastbarkeit und Abriebfestigkeit sowie Temperaturwechselbeständigkeit aus. Dazu kommt, dass sie leicht zu reinigen sind und durch die bloße Verlegung auf Splitt einzelne Platten unkompliziert entnommen und durch neue ersetzt werden könnten.
Natursteinplatten und Pflastersteine für die Terrasse
Flache Natursteinplatten sollten mit Mörtel auf einem Beton- oder Estrichfundament verlegt werden und ähnlich wie bei Fliesen mit einem Fugenmörtel verfugt werden. Es gibt sowohl fertig zugeschnittene Natursteinplatten als auch naturbelassene Bruchplatten.
Dickere Natursteinplatten oder Pflastersteine können wiederum auch in einem Splittbett verlegt werden und mit Sand oder Splitt verfugt werden. Um einer Vermoosung vorzubeugen muss diese Art Bodenbelag regelmäßig mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und die Fugen nachgefüllt werden.
Außenfliesen als Terrassenbelag
Natürlich kann ein Terrassenboden auch mit Fliesen belegt werden. Hierfür sollten unbedingt frostsichere Fliesen für den Außenbereich gewählt werden. Diese können dann auf einem ebenfalls frostsicheren Estrichfundament mittels elastischem Fliesenkleber aufgebracht werden. Die Fugen werden mit einem speziellen Fugenmörtel aufgefüllt. An den Rändern und zur Hauswand sollte eine Dehnungsfuge aus Silikon angebracht werden. Fliesen können sowohl trocken als auch feucht gereinigt werden und lassen sich durch ihre glattere Oberfläche leicht sauber halten.
WPC- oder Holzplatten als Belag für die Terrasse
Zur Verarbeitung von WPC- oder Holzplatten benötigt man das übliche Holzbearbeitungswerkzeug. Beide Plattenarten können sowohl auf einer Holzunterkonstruktion als auch auf Plattenlagern, die auf Betonplatten befestigt worden sind, verlegt werden.
Eine besondere Verlegeart stellen hier die sogenannten Klickfliesen dar. Diese können dank eines praktischen click-Systems einfach und schnell angebracht werden. Die Verlegung erfolgt ohne Kleber oder Fugenmörtel und funktioniert mit einem Steckmechanismus. Der verlegte Boden ist außerdem sofort begehbar. Als Untergrund sollte ein Beton- oder Estrichfundament bevorzugt werden.
Holzplatten sind ausgesprochen robust und barfußfreundlich. Sie finden bevorzugt ihren Einsatzbereich auf Terrassen und Werten oftmals die Optik ihres Einsatzbereiches auf.
WPC-Platten bestehen aus einer Holz-Kunststoff-Mischung und es sind äußerst belastbar und witterungsbeständig. Sie sind leicht zu reinigen, können aber bei Nässe ziemlich rutschig werden, weswegen man bei der Verlegung auf einen Richtungswechsel der Rillen achten sollte.
Reinigung und Pflege der Terrassenbeläge
In erster Linie sollte man alle Beläge auf der Terrasse regelmäßig von Verschmutzungen mit dem Besen befreien. Hartnäckigere Rückstände lassen sich mit einem Wasserstrahl oder auch durch feuchtes Wischen entfernen.
Holzplatten sollten zwischenzeitlich mit einer Schutzlasur behandelt werden um die Oberflächen schmutzabweisend zu erhalten und die Farbe stets frisch wirken zu lassen.
Haben sich dennoch auf den Oberflächen, hier sind besonders die unbehandelten Natursteine betroffen, Algen oder Moose gebildet können diese mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden. Anschließend sollten die Fugen kontrolliert und nach dem Austrocknen gegebenenfalls neu verfüllt werden.
Um den Terrassenbelag vor Verschmutzung durch das Erdreich zu schützen, kann es Sinn machen zwischen Rasenfläche oder Beet und Terrasse Rabatten oder andere Begrenzungssteine zu setzen. Dies kann vor oder nach der Verlegung des Bodenbelags passieren. Allerdings sollte man bei einem nachträglichen Einbau genau abwägen ob der bereits vorhandene Terrassenbodenbelag nicht beschädigt werden könnte.
Fazit: Eine Terrasse selbst zu bauen ist sicherlich nicht ganz einfach, da der Untergrund absolut eben und mit einem gleichmäßigen Gefälle von ca. 2 % erstellt werden muss. Etwas leichter sieht es da schon bei der Verlegung von Terrassenplatten aus. Verschiedene Materialien, Größen und Verlegearten der Terrassenplatten ermöglichen es selbst einem Laien seiner Terrasse ein ganz persönliches Flair zu verleihen. Selbstverständlich spricht nichts dagegen sich eine Terrasse von Fachleuten erstellen zu lassen und sich lediglich auf die Auswahl des Terrassenbelages zu beschränken.
Regelmäßig gereinigt und gepflegt machen Terrassenplatten lange Freude und verleihen nicht nur der Terrasse selbst sondern dem Garten und dem Eigenheim erst das perfekte Outfit.
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