Upcycling mit entrümpelten Keller- und Gartenfunden

Anders als beim Recycling ist für Upcycling weder Energie noch aufwändige Verwertungstechnologie nötig. Viele alte, ausrangierte Gegenstände lassen sich mit einfachsten Handgriffen aufpolieren und wiederverwenden. Mit handwerklichem Geschick kommen verstaubte Boden- und Kellerfunde zu neuem Glanz statt in den Entrümpelungscontainer.
Container oder Hobbywerkstatt? Funde weder horten noch wegwerfen
In einer kleinen Wohnung sind Lagermöglichkeiten für ausgediente Dinge stark begrenzt. In einem Haus mit Keller und/oder Dachboden sammeln sich dagegen über Generationen unglaublich viele Sachen an. Hin und wieder ist es daher Zeit, sich einmal durchzuarbeiten und auszusortieren. Alte Holzbretter taugen nach Abschrubben und vielleicht mit einer frischen Ölung als Lampenhalter für eine kleine Wandlampe. Fensterscheiben von vor der letzten Sanierung, vor allem die alten Holzmodelle, sind mit wenigen Handgriffen und ein paar Schrauben ideale Abdeckungen für Frühbeete.
Upcycling mit neuen Gegenständen kombinieren
Genügend alte Holzbretter reichen vielleicht für einen Rahmen als Hochbeet. Gibt es sie nicht in den Lagerbereichen, lässt sich ein neuer Pflanzkübel aus Fiberglas oder Kunststoff mühelos farblich passend zu alten Upcycling-Möbeln kombinieren. In Betonoptik oder holzfarben fällt der Unterschied zum echten Material nicht auf. Außerdem sind diese Kübelvarianten besonders leicht, also transportabel. Sind im sanierten Fachwerkhaus leere Balken zurückgeblieben, lassen sich dazwischen prima alte Holzbretter festnageln. Zusammen mit den umfunktionierten Pflanzkübeln sind Upcycling und Zweckentfremdung mitten im Wohnzimmer eine perfekte Symbiose.
Kreatives Upcycling aus allen Schränken und Schuppen
Große, rechteckige Pflanzkübel eignen sich prima als Frühbeet zum Wegstellen. Dazu werden die Kübelseiten einfach mit ausgedienten Holzfenstern an den Fensterscharnieren verschraubt. Der Vorteil alter Gegenstände ohne große Aufarbeitung ist ihre Vielseitigkeit. Eine alte Flasche von jenseits der Pfandzeit wird mit einem LED-Licht unkompliziert zum Sturmlicht. Ausgediente T-Shirts werden mit ein paar Stichen zum Einkaufsbeutel, alte Prospekte zur vorzeigbaren Geschenktüte.
Gartenzaun aus alten Bauresten
Upcycling ist nicht nur ein Verwertungstrend. Es ist auch Teil einer individuellen Lebenseinstellung, weg vom ständig neuen Perfektionismus und hin zur absichtlichen Imperfektion. Aus alten Brettern, mit Laubsäge oder Zange, mit Schleifpapier und Geduld lässt sich gut ein Gartenzaun gestalten. Vielleicht hat manches Brett schon einmal einen rostigen Nagel getragen, ist mit Ölschmierern bedeckt oder an der Spitze abgebrochen. Na und? Gartenzäune im Upcycling-Stil sind selten mit der Wasserwaage auszumessen. Es gilt für ihr Design: Bloß nicht maßgeschneidert und einheitlich.
Herbstreste im Garten zweckmäßig umfunktionieren
Nicht aller Grünschnitt muss im Herbst gleich zum Depot gefahren, geschreddert und kompostiert werden. Zweige vom Rückschnitt lassen sich gut zum Terrassenbesen zusammenbinden. Nötig sind dazu nur die Zweige selbst, gerne unterschiedlich lang und dick, dazu ein Holzstiel, vielleicht vom weggeworfenen Stubenbesen, und eine feste Schnur. Wenn das Gerät nur einen Winter hält, ist schon im nächsten Frühjahr
der nächste Besen gesammelt und zusammengesetzt. Gestutzte Nadelzweige mögen im Kamin gut duften. Viel zweckmäßiger sind sie als frostschützende Abdeckung auf den Beeten mit nicht tief frostsicheren Pflanzen.
Fazit:
Upcycling ist Trend und Lebenseinstellung für viele umweltbewusste und ökonomisch denkende Menschen. Vergessene Keller- und Bodenfunde lassen sich vielseitig aufmöbeln und umfunktionieren, sollten aber nicht zu stark in der gebrauchten Form und Größe verändert werden. Gut lassen sich dazu neue Dinge kombinieren, beispielsweise neue, kleine Pflanzkübel aus Fiberglas in Holzoptik zu Brettern und Balken eines Raumteilers.
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