Welcher Ofen ist der richtige für Sie?
Wichtige Punkte beim Kauf eines Ofens
Erste wichtige Frage beim Kauf eines Ofens lautet: Welche Funktionen soll der Ofen erfüllen? Sie sollten dazu von der Räumlichkeit ausgehen, die Sie mit dem Ofen erwärmen möchten. Wie groß ist die Fläche, die Sie beheizen möchten und welche Eigenschaften hat sie? Überlegen Sie sich deshalb, wie oft Sie den Ofen anheizen möchten bzw. zu welchem Zweck der Ofen dienen wird.
Unterschiedliche Ofensysteme benötigen immerhin unterschiedliche Befeuerung. Obwohl sich ein Kaminofen schnell aufwärmt, sorgt er dennoch nicht für eine dauerhafte Wärme. Im Gegensatz dazu ist ein Grundofen als Heizung anders konzipiert und erhitzt die Räume langfristig, benötigt jedoch oft erst Vorlauf. Wird mit dem Kaminofen eventuell nur die Hauptheizung unterstützt oder wird der Ofen zusätzlich noch für die Warmwassergewinnung eingesetzt?
Als zukünftiger Ofenbesitzer können Sie auch von kostenloser Warmwassergewinnung profitieren. Möchten Sie aber nur die Atmosphäre des Raumes mit einem angenehmen Flammenspiel verbessern, dann sollte Sie unbedingt einen Kaminofen mit großem Fenster Element auswählen. Was brauchen Sie zusätzlich zum Ofen? Unter Umständen ist es neben der Auswahl der Kaminanlage oder des Kaminofens auch notwendig einen Schornstein zu errichten. Es stellt sich die Frage, wo die notwendigen Anschlüsse liegen oder welche rechtlichen Auflagen eventuell ausgefüllt werden müssen.
Es gibt eine unübersehbare Auswahl von Einzelfeuerstätten für feste Brennstoffe. Wenn Sie immer noch unsicher sind, welcher Ofen für Sie der richtige ist, dann helfen Ihnen vielleicht Informationen über Wirkungsweisen und die Unterschiede zwischen dem Kachelofen (Speicherofen), Kamin, Specksteinofen, Zentralheizungskessel und dem Pelletofen.
Kachelofen (Speicherofen)
Kachelöfen wärmen die Häuser und Wohnungen ihrer Bewohner seit Generationen und verjagen damit die Kälte aus der Alltäglichkeit. Allerdings hat der Vormarsch der Zentralheizung viele Ofenvarianten aus unserem Wohnbereich vertrieben. In früheren Zeiten wurden Öfen nämlich nicht nur zum Heizen benutzt. Sie zählten als echte Kunstwerke und gingen in der Durchführung, Glasur und Form der Mode nach. Kachelöfen existierten bereits im 9. Jahrhundert.
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Die Heiztechnik entwickelte sich ständig weiter und führte so zu der Steigerung des Raumheizvermögens. Kachelöfen eroberten sich wieder die Räumlichkeiten des Menschen zurück – jetzt allerdings als sparsame und umweltfreundliche Alternative zu der öl- und gasbasierter Zentralheizung. Ein angenehmer Rückzugsort mit Wohlfühlfaktor ist in der heutigen, schnelllebigen Zeit, immer wichtiger.
Welcher Ofen ist aus diesem Aspekt für die Wohnung besser geeignet als ein gemütlicher Kachelofen? Doch nicht nur dies spricht für den Kauf eines Kachelofens. Eine ebenso wichtige Rolle spielen – vor allem in Zeiten hoher Energiekosten – auch die finanziellen Aspekte. Erst recht, wenn der Kachelofen als Zusatzheizung oder Komplettheizung benutzt werden soll und nicht nur als Objekt, das den Wohnraum dekoriert und ab und zu auch Gemütlichkeit spendet.
Der so genannte Kachelgrundofen bildet die Basis eines Kachelofens. Neben dem Grundofen zählen zu den Grundformen aber auch Kombiöfen und Warmluftöfen. Der Hypokausten-Kachelofen ist eine auf dem Kachelofen gegründete Warmluftzentralheizung und gehört zusammen mit dem Kachelkunst-Ofen zu den Sonderformen des Kachelofens.
Kamin
Der offene Kamin bietet eine freie Aussicht auf die Flammen, ganz ohne der Glastür. Wer keinen großen Wert auf effiziente Heizleistung liegt und nur das ursprüngliche Feuererlebnis sucht, kann sich auch neben einem offenen Kamin entspannen. Der offene Kamin verbraucht jedoch relativ viel Holz, weil sein Wirkungsgrad und die Energieeffizienz deutlich unter dem eines Kachelofens liegen. Der Stahlkorpus mit dem Feuerraum und das Rauchgasrohr sind die Bestandteile des typischen Kaminofens.
Das Rauchgasrohr ist an den Kamin angeschlossen und leitet die beim Verbrennen entstehenden Abgasprodukte nach draußen. Der Feuerraum kann mit einer feuerfesten Tür aus Glas oder auch mit einem Funkenschutzgitter verschlossen werden. Kaminöfen weisen eine Energieeffizienz von 50% bis 80% auf, abhängig von dem Wärmedurchgang des Ummantelungsmaterials und der Ausführung.
Kaminöfen gibt es also in verschiedenen Varianten und sie werden meist aus Stahlblech oder Gusseisen gefertigt. Dessen Brennraum ist mit wärmespeicherndem Schamottestein überzogen. Neben den günstigen Kaminöfen und der Einzelraumbeheizung sind auch wassergeführte Kaminöfen erhältlich. Ein solcher Kaminofen unterstützt nicht nur die Heizungsanlage, sondern übernimmt auch noch die Brauchwasserbereitung.
Specksteinofen
Ein Specksteinofen verfügt über ausgezeichnete Wärmespeicherkapazitäten. Er gibt gleichmäßig und kontinuierlich seine Wärme ab, auch viele Stunden nachdem er einmal eingeheizt wurde. Bei einem herkömmlichen Schwedenofen wird die Wärme sofort an die Umgebung abgestrahlt. Bei einem Specksteinofen erwärmt sich jedoch erstmal der Speckstein und dieser gibt dann langsam die gespeicherte Wärme in den Wohnraum ab.
Bedingt von der Bauart, kann ein Specksteinofen sogar bis zu 24 Stunden Hitze speichern. Speckstein ist ein Natursteinmaterial, auch bekannt als Seifenstein oder Lavetzstein. Wegen seiner hohen Dichte weist der Speckstein eine überragende Wärmespeicherfähigkeit auf und sieht zudem noch schön aus. Er ist in Farbe und Textur in vielen unterschiedlichen Variationen zu sehen.
Es genügt den Specksteinofen ein bis zweimal am Tag kräftig einzuheizen, um kontinuierliche Wärme den ganzen Tag über zu erhalten. Allerdings ist ein solcher Speicherofen nicht für ein „schnelles Feuer zwischendurch“ geeignet, denn es dauert eine Weile bis sich der Raum erwärmt. Immerhin muss sich zuerst der Speckstein des Ofens genügend erwärmen.
Auch beim Specksteinofen wird durch eine größere Kaminsichtscheibe ein Teil der Strahlungswärme in den Raum schneller geleitet. Vorsicht: Das große Gewicht eines Specksteinofens kann in Altbauten zu Problemen führen. Beim Zweifel sollte man mit einem Baustatiker klarstellen, ob es möglich ist in der eigenen Altbauwohnung einen schweren Specksteinofen aufzustellen.
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Zentallheizungskessel
Im Gegensatz zu Etagen- oder Einzelraumheizungen, wird mit einer Zentralheizung das ganze Gebäude beheizt. Die Zentralheizung umfasst eine Konstruktion zur Wärmeerzeugung und Vorrichtungen zur Wärmeverteilung. Zur Wärmeverteilung dienen meistens Rohrleitungen, in denen das Heißwasser zirkuliert, und dazu können verschiedene Techniken angewendet werden.
Der Heizkessel produziert Wärme, indem er Brennstoffe wie Öl, Gas oder Holzpellets verbrennt. Wärmepumpen nutzen die in Wasser oder Luft gebundene Wärme als Energiequelle. Es gibt auch Zentralheizungen, die mit Fernwärme oder Nahwärme arbeiten. Die gebrauchte Leistung des Wärmeerzeugers hängt vom örtlichen Klima, der Gebäudehülle und der Größe des Gebäudes ab.
In der Regel erfolgt die Wärmeverteilung durch Trinkwasser. Umwälzpumpe bewegt das Wasser vom Wärmeerzeuger bis zum Heizkörper. Auch für die Wärmeabgabe gibt es verschiedene Alternativen. Vom Heizwasser durchströmte Heizkörper übergeben die Wärme über aufsteigende Warmluft oder Wärmestrahlung.
Die Heizschlangen einer Wandheizung sind in der Wand unter dem Putz installiert, und die einer Fußbodenheizung befinden sich unter dem Bodenbelag. Die Heizkörperthermostate reduzieren die Wärmeabgabe automatisch, sobald die Hitze in beheizte Räume strömt.
Pelletofen
Im Prinzip sind Pelletöfen eine Alternative zu den Kaminöfen. Im Gegensatz zu zentralen Pelletheizungen werden mit dem Pelletofen nur einzelne Räume geheizt. In einigen Punkten unterscheiden sich jedoch Pelletöfen von herkömmlichen Kaminöfen.
Ein Pelletofen ist vom Leistungsbereich und vom Design für die Aufstellung in Wohnküche oder Wohnzimmer gedacht. Die Wärme wird durch das Verbrennen von Pellets erzeugt und die entstehende Hitze wärmt die Luft auf. Auch bei Pelletöfen entsteht gleichzeitig angenehme Strahlungswärme. Ein Pelletofen arbeitet, im Gegensatz zu Kaminöfen, teilweise automatisch.
Die Hinzufügung der Pellets läuft automatisch ab, dazu muss man den integrierten Vorratsbehälter nur einmal täglich oder je nach Größe auch nur alle paar Tage auffüllen. Ist die erwünschte Temperatur erreicht, macht sich der Pelletofen automatisch aus. Bei einem Pelletofen erfolgt sogar das Einschalten automatisch mit einem Heißluftgebläse.
Auf dem Markt gibt es Pelletöfen in verschiedenen Ausführungen. Sie bedecken einen Leistungsbereich bis zu 15 kW. Damit werden sie nicht nur zur Aufwärmung einzelner Räume verwendet. Ein Pelletofen kann im Winter in Niedrigenergiehäusern die Haupt-Wärmequelle darstellen. Wenn eine Pelletheizung mit Lager aus Platzgründen nicht infrage kommt, sind Pelletöfen für einzelne Räume die richtige Wahl. Pelletöfen verbrennen deutlich sauberer und umweltfreundlicher als Kaminöfen und überzeugen mit einer individuell einstellbarer Steuerung.
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