Wippkreissäge – Brennholz schnell und sicher schneiden
Arbeiten mit der Wippkreissäge

Die Wippkreissäge wird häufig auch als Brennholzwippsäge oder nur Wippsäge bezeichnet und ist eine besondere Kreissäge zum Schneiden von Brennholz. Die hohe Arbeitsgeschwindigkeit und Effizienz sowie die Möglichkeit, Holz von großem Durchmesser mit relativ geringem Kraftaufwand schneiden zu können, sind nur einige Vorteile der Wippkreissäge.
Eine moderne Wippkreissäge mag eine durchaus sinnvolle Anschaffung sein, vor allem wenn man regelmäßig Holz für den eigenen Kaminofen zuschneiden möchte. Im Umgang mit Kaminholz ist die Wippkreissäge eine zweckmäßige Alternative zu der Tischkreissäge und verfügt auch über einige nützliche Vorteile.
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Über die Funktionsweise der Wippkreissäge
Wippkreissägen sind besonders für das Zuschneiden von Kaminholz konzipiert. Eine u- oder v-förmige Ablage nimmt das Holz auf. Die sogenannte Wippe der Wippkreissäge ist frei beweglich und kann z.B. in Richtung des Sägeblattes durch leichten Druck geneigt werden. Oberhalb des Sägeblatts befindet sich eine Abdeckung, die vor Handeverletzungen schützen soll.
Die Abdeckung öffnet sich so weit, dass das Stück Holz exakt hineinpasst, aber erst wenn sich das zu schneidende Material zusammen mit der Wippe in Richtung Sägeblatt bewegt. Wenn das Holzstück geschnitten ist, öffnet sich die Wippe nach dem Loslassen erneut mithilfe eines Federmechanismus und die Abdeckung schließt sich. Dieser Sicherheitsmechanismus verhindert ein unbeherrschtes Zurückschlagen verkanteter Holzstücke. Das Zuschneiden von Brennholz mit einer Wippkreissäge ist daher deutlich sicherer als das Schneiden mit einer Tischkreissäge oder gar Kettensäge.
Diese Sicherheitsvorkehrungen müssen eingehalten werden
Jährlich ereignen sich im Bereich Heim und Freizeit ca. 5 Millionen Unfälle – viele davon wegen unsachgemäßer Benutzung von Gartengeräten. Solche Geräte, die in den freien Verkehr innerhalb der Europäischen Union gebracht werden, müssen bekanntlich vielen Richtlinien entsprechen. Durch das weitverbreitete CE-Zeichen auf dem Gerät wird die Konformität dieser Geräte dokumentiert.
Man sollte allerdings vorsichtig sein, weil ostasiatische Billigimporte meistens entsprechend gekennzeichnet sind, obwohl sie eigentlich nicht den Vorschriften entsprechen. Der Hersteller ist dann bei Schadensersatzansprüchen meist nicht mehr auffindbar. Das GS-Zeichen ist eine freiwillige Kennzeichnung, die für „Geprüfte Sicherheit“ steht. Diese Bezeichnung dokumentiert, dass der Produzent die Apparaturen zusammen mit einem unabhängigen, externen Prüfinstitut hat prüfen lassen. Teilweise sind ostasiatische Billigimporte auch unerlaubt mit dem GS-Zeichen gekennzeichnet.
Um mögliche Unfälle zu vermeiden, sollte man stets darauf achten, dass sich niemand sonst in Reichweite der Säge aufhaltet. Außerdem soll die Dicke des Holzstückes im Durchmesser niemals größer als die eigentliche Schneidtiefe der Säge sein. Ein zusätzliches Drehen des zum Teil gesägten Holzes bringt entsprechende Gefahren mit und kann sogar das Verkanten des Sägeblattes zur Folge haben.
In solchen Fällen sollte man dicke Stämme am besten vorher mithilfe einer Motorsäge zuschneiden oder die Holzstücke aufspalten. Wippkreissägen gibt es je nach Hersteller in unterschiedlichen Ausführungen und Leistungsklassen. Auf dem Markt sind neben den klassischen Modellen mit 400 Volt CEE Starkstromanschluss auch solche Modelle erhältlich, die einen Anschluss an eine Treckerwelle besitzen. Diese sind dann natürlich auch direkt im Forst einsetzbar, angenommen dass ein Trecker vorhanden ist.
Sicherheitseinrichtungen am Gerät
Gesetzgeber und Hersteller haben für die einzelnen Produkte Richtlinien aufgestellt, um ein möglichst sicheres Arbeiten zu gewährleisten. Die daraus entstehende Sicherheitseinrichtungen sind z.B:
- Kapselung des Sägeblattes: Diese sichert, dass der Nutzer bestmöglich vor dem Sägeblatt geschützt ist, und zwar während des gesamten Betriebs.
• Nach dem Ausschalten bremst eine Motorbremse in kurzer Zeit das Sägeblatt zum Stillstand.
• Die Überhitzung des Motors wird durch ein Überlastschutz (Thermoschalter) verhindert und der Motor wird automatisch ausgeschaltet.
• Der Sicherheitsschalter fasst einige Schutzmaßnahmen in sich zusammen:
– Genau erkennbare Kennzeichnung der EIN / AUS Schalter
– Ein Phasenwender (nur 400 V Geräte) soll ermöglichen, dass die Phase ohne Arbeit an den Stromversorgungseinrichtungen gewechselt werden kann.
– Die elektrische Anlaufsicherung garantiert, dass sich die Apparatur bei einer Stromunterbrechung nicht wieder automatisch einschaltet.
Persönliche Schutzausrüstung
Man sollte neben einem sicheren Arbeitsgerät auch persönlich einige Schutzmaßnahmen vornehmen:
• Vor herabfallenden Holzscheiten schützen Sicherheitsschuhe
• Vor Holzsplittern und weiteren Verletzungen an den Händen schützen Arbeitshandschuhe
• Vor übermäßigem Lärm schützt ein Gehörschutz
• Vor Staub und Holzsplittern schützt eine Schutzbrille
Vorbereitung des Arbeitsplatzes
Einige Wippkreissägen verfügen über ein integriertes Fahrwerk. Das Gerät darf nur auf einem festen und tragfähigen Untergrund transportiert und genutzt werden. Je nach Gewicht und Typ sollten diesen Transport mindestens zwei Personen durchführen. Ausschließlich zugelassene Kabel sollen für die Stromversorgung verwendet werden.
Bei zu langen Kabeln sollte mit eventuellen Leistungsverlusten gerechnet werden. Geräte mit Zapfwellenantrieb dürfen nur mit einer adäquaten Zapfwelle betrieben werden. Dabei sollte man auf die richtige Befestigung am Traktor und an der Wippkreissäge achten und die Abdeckung des Nebenabtriebes gegen das Mitdrehen sichern. Der Arbeitsbereich des Gerätes muss frei von Stolperfallen sein. Gesägte Scheite können beispielsweise direkt in eine Schubkarre hingestellt werden. Man muss sicher stellen, dass sich im Arbeitsbereich keine Kinder oder Tiere aufhalten.
Anforderungen an die Wippkreissäge
Die hohe Arbeitssicherheit ist ein wesentlicher Vorteil der Wippkreissäge. Obwohl die Verletzungsgefahr beim Arbeiten mit der Wippsäge deutlich geringer ist im Vergleich zu anderen Sägetypen, sollten dennoch die einschlägigen Sicherheitsvorschriften immer genau beachtet werden. Die Wippe mit kleineren Holzstücken zu befüllen und diese gleichzeitig zu sägen in einem Arbeitsgang sollte unterlassen werden, weil es so nicht vorgesehen ist.
Wippkreissägen sind in verschiedenen Ausführungen und Leistungsklassen erhältlich und können dementsprechend auch unterschiedliche Holzdurchmesser durchsägen. Des Weiteren muss die Wippkreissäge zum Sägegut und zur anfallenden Sägearbeit passen. Eine Wippkreissäge sollte weder zu klein noch zu groß dimensioniert sein. Auf eine angenehme Arbeitshöhe sollte ebenfalls geachtet werden, damit sich die Wippkreissäge wohlig bedienen lässt.
Bei einer Säge mit schnell rotierendem Sägeblatt stellt jeder Qualitätsmangel ein Sicherheitsrisiko dar. Deshalb sollte bei der Anschaffung immer auf eine hohe Qualität Wert gelegt werden. Auch nach vielen Jahren sind für eine Wippkreissäge guter Qualität Ersatzteile beim Markenhersteller problemlos erhältlich – und werden gewöhnlich auch erst dann benötigt.