Rindenmulch – Nährstofflieferant und zur Unkraut Unterdrückung

Rindenmulch – Nährstofflieferant und zur Unkraut Unterdrückung
Rindenmulch – Nährstofflieferant und zur Unkraut Unterdrückung
In der Holzwirtschaft ist die Rinde der Bäume viele Jahrhunderte lang eine Art Abfallprodukt gewesen, dem man dementsprechend wenig Beachtung schenkte. Mittlerweile weiß man allerdings um die wertvollen Eigenschaften von Rindenmulch, daher steigt die Nachfrage kontinuierlich an. Das ursprüngliche Abfallprodukt rückt daher auch bei den Herstellern immer weiter in den Fokus.

Wofür nimmt man Rindenmulch?

Rindenmulch wird aus der Rinde verschiedener Bäume hergestellt und weist unterschiedlich starke Körnungen auf. Der Grund dafür liegt vor allem in den vielfältigen Verwendungszwecken, für die sich dieses Material nutzen lässt.

Die hauptsächlichen Einsatzbereiche von Rindenmulch sind

  • Auf dem Beet zur Unterdrückung von Unkraut. Hierfür wird das Granulat gut deckend um die Nutzpflanzen gestreut, um dem dazwischen keimenden Unkraut das Sonnenlicht zu nehmen.
  • Auf dem Beet als Nährstofflieferant. Rindenmulch ist ein mineralstoffreiches Granulat, das der Witterung ausgesetzt einem natürlichen Zersetzungsprozess unterliegt. Dabei gehen die enthaltenen Nährstoffe in den Boden über. Da der Hackschnitzel dem Boden Stickstoff entzieht, wird oft eine zusätzliche Stickstoffdüngung (oder eine Anreicherung des Rindenmulchs) erforderlich.
  • Auf Gartenwegen und Spielplätzen als natürlicher Bodenbelag. Hier können Hackschnitzel eine natürliche Alternative zu Pflastersteinen oder Asphalt darstellen. Aufgrund seiner relativ weichen Konsistenz kann er bei Stürzen das Risiko schwerwiegender Verletzungen verkleinern.
  • In verschiedenen Bereichen des Gartens als Dekoration. Dekor-Rindenmulch wird gerne verwendet, um Bereichen des Gartens eine so ordentliche wie natürliche Optik zu verleihen.

Wann ist Rindenmulch sinnvoll?

Es gibt zahlreiche Gründe, Rindenmulch im Garten zu verwenden. Rindenmulch bietet große Vorteile für die Beschaffenheit des Bodens und damit auch für die darauf wachsenden Pflanzen.

Die positiven Eigenschaften von Hackschnitzel zeigen sich vorbildhaft in der Natur, wo sich der Mensch vieles auch für den eigenen Garten abgeschaut hat. Besonders zu erwähnen sind die folgenden Aspekte.

  • Rindenmulch begünstigt die Ansiedelung von Kleinstlebewesen.
  • Fruchtbarkeit und Bodenstruktur werden merklich verbessert.
  • Wenn der Rindenmulch ausreichend dick aufgeschüttet wird, kann er der natürlichen Bodenerosion präventiv entgegenwirken.
  • Rindenmulch reguliert die Temperatur und die Feuchtigkeit des Bodens und sorgt auch im heißen Sommer bei anhaltender Trockenheit für ein gutes Bodenklima.
  • Im Winter schützen Hackschnitzel vor Frost und Austrocknung.
  • Rindenmulch kann die Bildung von Unkraut reduzieren oder gar verhindern.
  • Hackschnitzel bieten nützlichen Insekten Unterschlupf und Lebensraum.
  • Rindenmulch ist optisch sehr dekorativ.
  • Gemulchte Flächen wirken sauber und gepflegt.

Für alle hier genannten Verwendungen gibt es auch Alternativen zum Rindenmulch. Allerdings erweist sich dieser häufig als die natürlichste und preisgünstigste Option, außerdem ist er sehr einfach zu handhaben und überall im Handel in großer Auswahl verfügbar.

Wie hoch wird Rindenmulch aufgetragen?

Dies ist abhängig vom Verwendungszweck des Rindenmulchs. Wird er im Sinne seines hauptsächlichen Zwecks zum Nährstoffeintrag in den Boden genutzt, sollte die Mulchschicht mindestens 4 Zentimeter dick sein. Bei dieser Schichtstärke erreicht aber noch so viel Licht den Boden, dass lichtkeimende Unkräuter nicht am Keimen und Wachsen gehindert werden. Zur Unterdrückung von Unkräutern wird eine Mulchschicht von mindestens 7 – 8 Zentimetern benötigt.

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Dies bedeutet auf den Quadratmeter gerechnet etwa einen Bedarf von 20 Kilogramm beziehungsweise 70 Litern. Es ist allerdings möglich, vor dem Auftragen des Rindenmulchs ein Unkrautvlies aufzulegen und nur dort zu durchbrechen, wo sich gewollte Pflanzen befinden. Hier hindert das Vlies das Unkraut am Wachsen, sodass eine Mulchschicht von 4 Zentimetern ausreichend ist. Selbstverständlich sollte die Mulchschicht aber so dick und gleichmäßig sein, dass man das Vlies nicht hindurchsehen kann.

Wenn Hackschnitzel zu rein dekorativen Zwecken genutzt wird, sollte die aufgetragene Schicht natürlich eine geschlossene Decke bilden.

Dort, wo Hackschnitzel als Belag für Wege oder Spielplätze dient, macht man sich auch seine vergleichsweise weiche Konsistenz zunutze, die im Falle von Stürzen das Verletzungsrisiko minimieren kann. Hier gilt daher das Motto „Lieber zu viel als zu wenig“. Auf Wegen ist eine Schichtstärke von 5 cm ein guter Richtwert, bei Spielplätzen dürfen es auch 8 – 10 cm sein.

Welche Pflanzen vertragen Hackschnitzel nicht?

Rindenmulch ist recht sauer und verändert daher den PH-Wert des Bodens. Diesem Aspekt sollte man besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen, denn nicht jede Pflanze gedeiht auf jedem x-beliebigen Untergrund. Nicht ohne Grund wachsen etwa in der freien Natur nicht alle Pflanzen problemlos im Wald.

Lavendel, die meisten Kräuter und Steingartenpflanzen, die sich auf einem kalkhaltigen Boden pudelwohl fühlen, können im Rindenmulch nicht gedeihen. Ähnlich verhält es sich mit nahezu allen Rosenarten sowie Beetstauden. Bodendecker, flachwurzelnde Pflanzen und viele alpine Gewächse können mit einem sauren Boden nichts anfangen.

Erdbeeren vertragen Hackschnitzel ebenso wenig wie Himbeeren und zahlreiche Gemüsepflanzen. Trotzdem wollen viele dieser Gewächse grundsätzlich gerne gemulcht werden – nicht zuletzt deshalb, weil sie so vor der Witterung, insbesondere vor Frost und dem Austrocknen, gut geschützt sind. Rasenschnitt oder Stroh stellen aber Alternativen dar, mit denen die genannten Gewächse recht gut zurechtkommen.

Wo auf Hackschnitzel besser verzichten

Ebenso sollte man bei Bodendeckern, flachwurzelnden Pflanzen oder alpinen Gewächsen auf Rindenmulch verzichten.

Doch auch Pflanzen, die einen sauren Boden sehr zu schätzen wissen, gedeihen unter Rindenmulch oft nicht so gut, wie man es eigentlich erwarten würde. Dies liegt an den spezifischen Eigenschaften des Mulchs. Zwar handelt es sich bei dem natürlichen Granulat um ein eigentlich sehr nährstoffreiches Material. Allerdings gibt es nicht nur Mineralstoffe an den Untergrund ab, sondern entzieht diesem gleichzeitig den Stickstoff. Dieser ganz natürliche Prozess kann Pflanzen die Lebensgrundlage entziehen. Es ist allerdings möglich, den Boden zusätzlich mit Stickstoff zu düngen oder den Rindenmulch mit Stickstoff anzureichern. Im Handel findet man u.a. auch Rindenmulch, dessen Stickstoffgehalt bereits erhöht wurde, um den beschriebenen Prozess zu minimieren.

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Wie schädlich ist die Holzrinde?

Rindenmulch hat ganz unstrittig viele Vorteile, ist aber in mancher Hinsicht mit etwas Vorsicht zu verwenden.

Da Rindenmulch meist von Waldbäumen wie Fichte oder Kiefer stammt, zeigt sich die oft erhöhte Belastung der Bäume mit Cadmium auch im Rindenmulch. Insbesondere bei billigem Rindenmulch ist dies der Fall, außerdem zeigt dieser meist zahlreiche Verunreinigungen. Holzbestandteile oder Erde sind auch in höherwertigem Rindenmulch oft zumindest in geringen Anteilen zu finden. Im Mulch können sich aber durchaus auch kleinste Glasscherben, Plastik, Metallsplitter oder Steine finden.

Dies ist nicht nur ärgerlich, da dieser Müll nichts im Gartenboden verloren hat. Einen Teil der Schadstoffe können die Pflanzen aufnehmen und dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei einigen dieser Schadstoffe können sogar Wege bis in die menschliche Nahrungskette verfolgt werden. Splitter und Scherben können natürlich auch eine rein physische Gefahr darstellen.

Andere Schadstoffe im Rindenmulch sind auf den ersten Blick nicht erkennbar, können im Garten aber besonders ärgerlich sein: Im Rindenmulch befinden sich oft auch Pilzsporen, die im Garten ein neues Pilzgeflecht wachsen lassen können. Dies ist für die Pflanzen sowie für Mensch und Tier meistens ungefährlich, doch sprießende Pilze entsprechen optisch oft nicht der Wunschvorstellung der Menschen.

Die „natürlichen“ Nachteile des Rindenmulchs lassen sich mit den folgenden Aspekten zusammenfassen.

  • Bei der Verrottung entzieht der Rindenmulch dem Unterboden Stickstoff, sodass ohne zusätzliche Düngung ein Stickstoffmangel droht. Dies entzieht vielen Pflanzen die Wachstumsgrundlage.
  • Rindenmulch eignet sich nur für Pflanzen, die einen sauren Untergrund mögen.
  • Vielen Schädlingen wie Schnecken dient Rindenmulch als beliebter Unterschlupf und zur Eiablage.
  • Der hohe Gerbsäureanteil kann den Untergrund übersäuern.
  • Der Geruch von Rindenmulch kann recht penetrant sein, insbesondere bei und nach sommerlichen Regenfällen.

Rindenmulch sollte aus den hier benannten Gründen immer von möglichst hoher Qualität sein und nur zu geeigneten Zwecken genutzt werden.

Was ist besser: Rindenmulch oder Pinienrinde?

Der meiste in Deutschland angebotene Rindenmulch stammt von heimischen Nadelbäumen wie Kiefer oder Fichte. Er wird in unterschiedlichen Körnungen offeriert, teils gibt es auch Farbunterschiede. Darüber hinaus kann Rindenmulch zusätzlich mit Stickstoff angereichert sein, da er diesen sonst während des Verrottens aus dem Boden ziehen würde. Rindenmulch von der Kiefer oder Fichte ist aber insgesamt ein recht mineralstoffreiches Produkt, das die Bodenqualität entscheidend verbessern kann. Aufgrund seiner materialspezifischen Eigenschaften verrottet dieser Rindenmulch im Vergleich zur Pinienrinde erkennbar schneller.

Pinienrindenmulch unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht recht deutlich vom herkömmlichen Produkt. So ist Rindenmulch meistens von dunkelbrauner bis fast schwarzer Färbung, während Pinienrindenmulch eine kräftig rote Optik aufweist. Auch der Geruch unterscheidet sich deutlich: Herkömmlicher Mulch kann manchmal etwas muffig riechen, der Pinienrindenmulch hingegen verströmt harzig-frische Aromen.

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Aufgrund dieser Tatsache, aber auch seiner etwas festeren Konsistenz wird Pinienrindenmulch gerne auch im Haus verwendet. Hier kann er die Erde von Zimmerpflanzen feucht halten, als Streu im Terrarium genutzt werden oder rein dekorativ zum Einsatz kommen. Manchmal findet man ihn auch als duftende Deko im Supermarkt oder auf Messeständen.

Pinienrindenmulch ist perfekt für Dekozwecke

Wird Pinienrindenmulch in trockenen Bereichen zu Dekorzwecken genutzt, kann er seine schöne Optik theoretisch jahrelang behalten. Der angenehme Geruch hingegen wird mit der Zeit ausgedünstet. Nutzt man Rindenmulch von der Pinie im eigentlichen Sinne, also zum Mulchen auf Beeten oder zum Abstreuen von Gartenwegen oder Spielplätzen, so wird er auch hier für eine besondere Optik sorgen und muss im Vergleich zum herkömmlichen Rindenmulch, erst Monate später erneuert oder aufgefrischt werden.

Allerdings ist Pinienrindenmulch kein sonderlich guter Bodenverbesserer. Aufgrund der hier genannten Produkteigenschaften ist der Nährstoffeintrag von Pinienrinde in den Unterboden als eher gering zu bezeichnen. Zusammenfassend lässt sich also sagen:

  • Rindenmulch von der Kiefer oder Fichte ist dunkelbraun bis schwarz, hat einen manchmal etwas strengen Geruch und eignet sich gut, um den Untergrund mit Nährstoffen zu versorgen. Meistens bekommt man ihn in verschiedenen Körnungen, oft sogar zusätzlich mit Stickstoff angereichert, zu vergleichsweise günstigen Preisen.
  • Rindenmulch von der Pinie hat eine festere Konsistenz, eine rote Farbe und einen frischen, harzigen Duft. Diese speziellen Eigenschaften machen Pinienrindenmulch zu einem langlebigen, sehr dekorativen Naturprodukt, das sich auch gut im Inneren von Gebäuden einsetzen lässt. Allerdings ist Pinienmulch etwas teurer als seine herkömmliche Entsprechung.

Fazit: Was ist der beste Rindenmulch?

Der beste Rindenmulch ist der, der sich für den jeweiligen Zweck am besten einsetzen lässt. Je nach Einsatzgebiet kann man sich für Rindenmulch von unterschiedlicher Farbe und Körnung entscheiden.

Wichtig ist bei allen Mulcharten, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt. Guter Rindenmulch

  • besitzt eine recht einheitliche Struktur und Korngröße
  • hat einen nicht zu strengen Geruch, der an Waldboden erinnert
  • beinhaltet nur einen geringen Anteil von Fremdstoffen wie Holzschnitzel oder Erde
  • enthält nur wenig Cadmium
  • und ist frei von Steinen, Plastik, Glas und sonstigen Abfällen.

Diese Aspekte gelten grundsätzlich für alle Sorten von Rindenmulch. Wenn Rindenmulch rein dekorativ verwendet werden soll, so erweist sich Pinienrinde häufig als die beste Wahl. Die Tatsache, dass Pinienrinde kaum Nähstoffe an den Unterboden abgibt, sorgt auf der anderen Seite für eine langlebige Verwendbarkeit bei gleichbleibend schöner Optik. Durch ihren angenehmen Duft kann Pinienrinde auch im Haus verwendet werden.

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