Winterschutz für Pflanzen – Vlies, Folienzelt und co.

Bio Green Winterschutzzelt Artic 100

9.2

GESAMTBEWERTUNG

9.2/10

Positiv

  • Ideal für Balkon und Terrasse
  • Großzügiger Innenraum
  • UV-beständige Folie
  • Aufbau ohne Werkzeug
  • Inklusive Tragetasche

Negativ

  • keine Bekannt

Wie kann man Pflanzen mit Winterschutz durch die kalte Jahreszeit bringen?

Die Möglichkeiten, Pflanzen mithilfe eines Winterschutzes durch die kalte Jahreszeit zu bringen, sind sehr vielfältig. Das bringt einerseits den Vorteil mit sich, auf die Bedürfnisse der verschiedenen Gewächse individuell einzugehen. Andererseits sollten aufgrund dieser verschiedenen Ansprüche wirklich nicht alle Pflanzen über einen Kamm geschoren und auf die gleiche Weise behandelt werden.

Der erste Unterschied beginnt bereits bei der Frage, ob es sich um „winterfeste“ oder „winterharte“ Pflanzen handelt. Dazu später noch mehr, jedoch auch an dieser Stelle schon einmal der Hinweis darauf, dass „winterfeste“ Pflanzen im Winter über kurz oder lang in die Wohnung oder in ein Gewächshaus umziehen wollen. Dies gilt insbesondere für eine Vielzahl von Balkonpflanzen.

Bei „winterharten“ Pflanzen kann noch einmal differenziert werden:

  • Handelt es sich um Topfpflanzen, können die Blumentöpfe mit Sackleinen umhüllt werden. Auch bietet es sich an, Gewächse in tragbaren Töpfen nach Möglichkeit auf eine isolierende Unterlage an eine Hauswand zu stellen, an der die Temperaturen etwas höher und die Windanfälligkeit etwas niedriger ist.
  • „Winterharte“ Freiluftpflanzen im Beet hingegen können mithilfe von Vlies gegen zu viel Wind geschützt Für kleine Exemplare kommt auch der temporäre Schutz gegen akuten Frost mithilfe von atmungsaktiven Blumentöpfen infrage.

Wie Pflanzen abdecken gegen Frost?

So oder so müssen die Wurzeln aber bei allen draußen verbleibenden Pflanzen geschützt werden; dafür kommen Stroh, Reisig und auch Tannenzweige infrage.

Eine weitere Option, die sich vor allem für den Schutz von Setzlingen, die gegen Ende des Winters gezogen werden und im Laufe des Frühjahrs ins Beet gesetzt werden sollen, stellt zudem das Winterschutzzelt für Pflanzen dar. Dazu aber auch nachher noch mehr.

Gartentipp: Winschutz für Balkon und Terrassen ist wichtig beim Überwintern von Pflanzen

Winterschutz für Pflanzen
Winterschutz für Pflanzen

Warum Pflanzen im Winter einpacken?

Pflanzen, die im Winter draußen auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten verbleiben, werden mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählen vor allem:

  • Frost: Frost zerstört gleichermaßen das Xylem- (Wasser-) wie Phloem- (Nährstoff-) System der Pflanze und wird damit gleich auf zwei verschiedene Arten gefährlich. Deswegen sollten Pflanzen auch nicht oder nur geringfügig bei Frost gegossen werden, weil die Aufnahme des Wassers in Kombination mit den kalten Temperaturen dazu führt, dass die bei Frost entstehenden Eiskristalle die Pflanzenzellen zerstören. In der Folge kann die Pflanze ihren Stoffwechsel nicht mehr aufrecht erhalten – die Blätter werden erst dunkel und dann matschig.
  • Austrocknung durch Wind: Zugegeben, auf den ersten Blick würde man vielleicht nicht damit rechnen. Doch auch die Austrocknung von Pflanzen ist – in der Kombination mit dem aufwendigeren Gießen – eine echt winterliche Gefahr für Balkon-, Topf- und Beetpflanzen, welche auch bei kalten Temperaturen draußen bleiben. Weswegen ein ausgeklügelter Windschutz (beispielsweise durch den richtigen Standort, aber auch ein Vlies oder ein Winterschutzzelt) von großer Bedeutung für die Überlebenschance der Pflanzen ist.
  • Lichtmangel: Ganz ohne Licht geht es nicht. Selbst, wenn Pflanzen im Winter einen halbdunklen Standort vertragen, dürfen sie nicht so lichtdicht eingepackt werden, dass sie keine Sonne (oder Pflanzenleuchte) mehr zu Gesicht bekommen.

Wie lange Pflanzen abdecken gegen Frost?

Beim richtigen Einpacken von Pflanzen (beziehungsweise ihren Töpfen und Kübeln) geht es daher darum, die Wurzeln möglichst gut vor Frost und vor dem Austrocknen zu schützen. Dies gelingt vor allem dadurch, die dazugehörigen Pötte (nicht die gesamte Pflanze!) isolierend mit Jutesäcken, Bläschenfolie oder vergleichbaren Materialien einzupacken.

Darüber hinaus kann aber auch das temporäre Abdecken der Pflanze sinnvoll sein, wie im nächsten Abschnitt erkennbar wird.

Wie Pflanzen abdecken gegen Frost?

Wenn es um das Abdecken von Pflanzen gegen den Frost geht, sind Laub, Stroh, Tannenzweige, Decken oder ein Vlies die idealen Varianten.

Auch atmungsaktive Terracotta-Töpfe können in der Nacht eine gute Variante darstellen, weil sie tagsüber Wärme speichern. Sobald die Tage länger werden, wollen die Pflanzen tagsüber nach Möglichkeit aber möglichst viel Licht haben, sodass gerade ein Vlies sehr praktisch ist.

Hier alle Vlies- Vorteile auf einen Blick:

  • hohe Atmungsaktivität
  • licht- und wasserdurchlässig
  • isolierend
  • schützt vor Verdunstung und damit auch „Frosttrocknis“

Gleichzeitig lässt sich ein Vlies vergleichsweise leicht anbringen – es muss lediglich um die Pflanze gewickelt werden. Damit zu starker Schneefall und das Gewicht der weißen Last nicht zum erdrückenden Problem werden, kann es sich jedoch lohnen, einen Pfahl mit etwa ½ m Überstand neben der Pflanze aufzustehen und diesen und die Pflanze zusammen einzuwickeln. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, darauf zu achten, dass die Konstruktion tatsächlich winddicht ist und dass die Pflanze durch die dabei genutzten Schnüre nicht abgeschnürt wird.

Wie Pflanzen mit Zelt als Winterschutz schützen?

Wie bereits vorgestellt, können Pflanzen sowohl eingepackt als auch abgedeckt werden. Aber es gibt auch noch eine weitere clevere Variante, für eine komfortable Überwinterung im Freien zu sorgen. Das Winterschutzzelt.

Hierbei handelt es sich um eine Gewächshaus-Variante, die statt mit Glas mit einer festen durchsichtigen Folie überzogen ist. Durch den starken UV-Strahlenschutz bekommen die Pflanzen genug gesundes Tageslicht; die Höhe von bis zu ½ m lässt sogar die Unterbringung von höheren Pflanzen zu.

Seine größten Vorteile spielt ein solches Winterschutzzelt aber in seiner Eigenschaft als Anzuchtstation aus: Durch die differenzierbare, aber gleichmäßige Belüftung und ein zusätzliches Unterlagen-Beheizsystem kann für Temperaturen zwischen 0 °C und 40 °C gesorgt werden. Echter Pluspunkt dabei: Die Wärme kommt von unten, was besonders ideal für empfindliche Pflanzen und Setzlinge ist. Dazu sorgt ein belüfteter, leicht zu öffnender Aufsatz dafür, dass ein Großteil der Wärme gespeichert und die Kondensation reduziert wird. Also alles in allem: Besser können es Pflanzen im Winter kaum haben.

Was ist der Unterschied zwischen winterhart und winterfest?

Ob Pflanzen winterhart oder winterfest sind, macht insofern einen wichtigen Unterschied als „winterfest“ (auch als „frostfest“ bekannt) kein fest definierter Begriff ist. Eher handelt es sich um eine grob über den Daumen gepeilte Aussage, dass Pflanzen über einen kurzen Zeitraum mit Minusgraden konfrontiert werden dürfte, ohne direkt einzugehen. Das Problem daran: Ein bisschen zu viel Wasser beziehungsweise zu lange bei zu großer Kälte vor der Tür geblieben und die Pflanze ist trotzdem tot. Gerade bei Balkonpflanzen ein echtes Ärgernis, wenn man sie vergleichsweise problemlos an einem geeigneten Standort in der Wohnung hätte unterbringen können.

„Winterharte“ Pflanzen dagegen können den Winter dagegen häufiger vor der Tür verbringen, weil sie an längere und tiefergehende Kälteperioden besser angepasst sind.

Deswegen gilt als Faustregel: Winterfeste Pflanzen sollten nach Möglichkeit früher oder später in die Wohnung beziehungsweise ein geeignet klimatisiertes Gewächshaus gebracht werden. Winterharte Pflanzen überleben Winter mit ‚normalen‘ Temperatur- und Wetterbedingungen richtig geschützt auch im Freien.

Allerdings sollte man sich auch hier nicht über Gebühr auf das Attribut „winterhart“ verlassen: Ein Import und eine noch nicht vollständig abgeschlossene Akklimatisierung, eine Krankheit oder das letztmalige Schneiden beziehungsweise Umtopfen – all das kann einer an sich winterharten Pflanze trotzdem so zusetzen, dass es mit der Überwinterung schwierig wird.

Hinzu kommt, dass der Winter nicht in allen Teilen Deutschlands und vieler anderer Länder gleich ausfällt. Während es an Rhein und Ruhr sowie der Nordseeküste meist nicht deutlich kälter als -9 °C wird, können in einigen Teilen Bayerns und Brandenburgs knackige -25 °C erreicht werden. Deswegen darf das eigene Wohngebiet mit seiner klimatischen Lage beim Winterschutz für Pflanzen nicht außer Acht gelassen werden.

Was ist der beste Winterschutz für Pflanzen?

Deswegen sollte Umgang mit winterfesten und winterharten Pflanzen das beachtet werden, was im bisherigen Text angedeutet wurde:

  • Die Pflanzen, die nicht winterhart, sondern nur winterfest sind, werden rechtzeitig vom Freien in die Wohnung oder ein geeignetes Gewächshaus gebracht. Auch ein Winterschutzzelt kann sich bei kleineren Pflanzen dafür anbieten.
  • Ansonsten sollten Gewächse, die sich in tragbaren Töpfen befinden, wegen der etwas höheren Temperaturen möglichst dicht an eine Hauswand geholt werden. Oder sie werden zumindest so platziert, dass sie sich nicht mitten im Wind befinden. Zudem ist es wichtig, die Töpfe mit Vlies oder Jutesäcken zu umwickeln und sie nicht einfach auf den kalten Steinboden, sondern auf eine wärmende Unterlage (beispielsweise auf Styropor) zu stellen.
  • Ein Winterschutzzelt für Pflanzen ist ebenfalls eine gute Idee und eine echte Alternative zum Bau eines aufwendigeren Gewächshauses. Insbesondere, wer im späteren Winter bereits mit der Anzucht von Setzlingen beginnen möchte, kann mit vergleichsweise gleichbleibenden Luft- und Temperaturbedingungen planen. Durch die Möglichkeit, ein solches Winterschutzzelt optional zu beheizen, können auch empfindlichere Setzlinge den Winter ziemlich unbeschadet überstehen.

Pflanzen Winterschutz ab wann?

Obwohl man auf die Idee kommen könnte, dass Pflanzen erst dann einen Winterschutz brauchen, wenn es ans Eingemachte geht, sollten Gewächse auf Balkon und Beet nicht erst im allerletzten Moment auf den Winter vorbereitetet werden. Denn auch die ersten kalten Nächte können es bereits richtig in sich haben – also sollte schon vor den ersten Nachtfrösten mit dem winterlichen Pflanzenschutz begonnen werden.

Vor allem nicht winterharte, nicht einmal winterfeste Zitruspflanzen in Kübeln nehmen ihren Besitzer*innen zu kalte Temperaturen meist recht übel. Von daher lohnt es sich, bereits gegen Mitte September den Wetterbericht regelmäßig zu verfolgen. Und wenngleich die Nachtfröste in den letzten Jahren tendenziell immer später gekommen sind, dürfte es doch sehr entspannend sein, alles rechtzeitig fertig zu haben. Hierbei ist zu beachten, dass die Wurzeln und Töpfe schon gegen potenziellen Frost geschützt werden sollten. Besitzen die Pflanzen aber noch grüne Blätter, sollten diese nicht unnötig verschattet werden.

Bleibt im Gegenzug noch die Frage, bis wann der Winterschutz für Pflanzen am besten erhalten bleibt. Dabei stellt sich oft heraus, dass es gar nicht so einfach ist, den idealen Zeitpunkt zu erwischen. Das liegt daran, dass die Temperaturen oft schon im März mehr als 10 °C betragen. In Regionen, in denen es kälter ist, können die Eisheiligen (11. bis 15. Mai) vielen Gärtner*innen aber auch noch einmal einen Strich durch die Rechnung machen.

Denn wenngleich Frosteinbrüche im Mai nicht mehr so selbstverständlich wie früher sind, sollte man doch ein bisschen vorsichtig sein und den Frostschutz lieber etwas später als früher aufheben. Unbestritten ist dabei aber, dass die Pflanzen ab März möglichst viel Tageslicht bekommen wollen. Von daher: Frost- und Windschutz so lange wie nötig; gleichzeitig so schnell ab ans Tageslicht wie machbar.

Fazit: Winterschutz für Pflanzen selber bauen oder fertig kaufen?

Einen geeigneten Schutz für die Pflanzen im Winter selbst zu bauen, muss nicht unbedingt schwierig sein. Speziell Gewächse, die sich bereits in geeigneten Pflanzgefäßen befinden und dort auch beste Bedingungen vorfinden, wollen oft nur richtig eingepackt und an die passenden Stellen gestellt werden. Und auch der Windschutz mithilfe von Vlies setzt (abgesehen vom Kauf des richtigen Materials) kein besonders großes handwerkliches Geschick voraus. Darüber hinaus ist das Abdecken des Wurzelwerks mit Stroh, Laub oder Tannenzweigen ebenfalls keine Kunst.

Schon etwas anders sieht es aus, wenn es um ein Gewächshaus oder ein Pflanzenschutzzelt geht. Freilich gibt es auch hierbei Varianten, die komplett eigenhändig gebaut werden können. Wirklich ausgeklügelte Modelle sollte man jedoch am besten von Profis im Fachhandel oder beim ebensolchen Online-Versand kaufen. Denn auch bei diesen kann es um Exemplare zum Selbst-Zusammenbauen handeln.

Allerdings sind hier dann alle Materialien größen- und formenmäßig aufeinander abgestimmt, sodass nach dem Aufstellen auch alles wirklich glatt geht und die Gewächshäuser beziehungsweise Pflanzenschutzzelte garantiert einsatzbereit und ohne Weiteres funktionsfähig sind. Ein echter Komfort, wenn man weiß, dass die Pflanzen nicht nur bestens geschützt sind, sondern bei Bedarf auch über Heiz- und Belüftungssysteme gleichermaßen effektiv wie bequem mit Wärme, Luft und Liebe versorgt werden können.

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