Rindenmulch verteilen

Rindenmulch verteilen
Rindenmulch verteilen
Neben der Blumen- und Pflanzenerde ist Rindenmulch das meistgekaufte Granulat für den Garten und andere Bereiche des Grundstückes. Denn Rindenmulch verteilen bietet viele positive Eigenschaften und ist daher für die Grundstücksgestaltung oft nahezu unverzichtbar.

Warum Rindenmulch verteilen?

Rindenmulch soll im Garten und auf anderen Grundstücksbereichen verschiedene Aufgaben erfüllen.

Vordergründig dient er dazu, den Unterboden zu verbessern, indem er nach und nach für einen gewissen Nährstoffeintrag sorgt. Darüber hinaus schützt er den Boden vor Frost, Hitze und Trockenheit.

Gleichzeitig unterdrückt Rindenmulch das Wachstum von Unkraut auf eine so einfache wie effiziente Art und Weise: Da die meisten Unkräuter Lichtkeimer sind, benötigen sie zum Sprießen Tageslicht. Eine dicht aufgetragene Schicht von Rindenmulch hält dieses Tageslicht von Saaten und Keimlingen des Unkrauts fern, sodass diese nicht keimen und zu wachsen beginnen.

Auch zum Abstreuen von Wegen und anderen Gartenbereichen, die oft begangen oder befahren werden, eignet sich Rindenmulch besonders gut.

In all diesen Fällen ist es natürlich erforderlich, den Rindenmulch zu verteilen. Wichtig ist dabei vor allem die Schichtstärke: Soll diese das Wachstum von Unkraut effektiv unterdrücken, ist eine Rindenmulchschicht von mindestens 5 Zentimetern Stärke erforderlich. Auf Wegen, Plätzen oder Grundstückszufahrten sollten es sogar 8 – 10 Zentimeter sein, da hier größere Kräfte auf das Material wirken und selbiges auch in verschiedene Richtungen abgetragen wird.

Wie gleichmäßig der Rindenmulch aufgetragen wird, ist hierbei natürlich nicht sonderlich relevant. Eine möglichst ebenmäßig verteilte Mulchschicht sieht aber gut aus und verleiht den Gartenbereichen eine aufgeräumte Optik.

Muss ich alten Rindenmulch entfernen?

Als Naturprodukt unterliegt Rindenmulch, insbesondere wenn er Wind und Wetter ausgesetzt ist, einem natürlichen Verwitterungsprozess. Dieser ist auch so gewollt, denn während des Verwitterns gibt der Rindenmulch Mineralstoffe an den Unterboden ab und kann so zu dessen Verbesserung beitragen. Außerdem wird der Boden so effektiv vor Erosion geschützt.

Aufgrund des beschriebenen Prozesses der Verwitterung ist es in der Regel nicht erforderlich, alten Rindenmulch zu beseitigen. Stattdessen genügt es, eine neue Schicht Rindenmulch darüber zu geben, die alte Lage also aufzufüllen.

Ist der bisher liegende Rindenmulch jedoch

  • faulig,
  • schimmelig,
  • auf andere Arten verschmutzt oder
  • mit Schadstoffen belastet,

so kann ein vorheriges Abtragen des Mulches erforderlich sein. Auch dort, wo eine vollkommen andere Mulchart aufgebracht werden soll, ist ein Abtragen des alten Rindenmulchs womöglich die beste Entscheidung. Dies ist aber recht einfach möglich: Mittels Rechen wird der Rindenmulch zusammengekehrt und anschließend abgesammelt. Je nach Art und Beschaffenheit des Unterbodens kann möglicherweise auch ein Laubsauger zum Einsatz kommen.

Wenn der alte Rindenmulch zwar nicht abgetragen werden muss, aber zum Beispiel nach starken Regenfällen besonders durchnässt ist, empfiehlt es sich, ihn vor dem Auftragen des neuen Mulchs in der Sonne gründlich trocknen zu lassen. Dies kann der Bildung von Schimmel oder Fäulnis zwischen den einzelnen Mulchschichten vorbeugen und den Verwitterungsprozess etwas verlangsamen.

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Soll ich Vlies unter Rindenmulch verlegen?

Neben diversen anderen Einsatzbereichen dient Rindenmulch auch dazu, das Wachstum von Unkraut zu unterbinden. Ist die Mulchschicht stark genug, dass kein Tageslicht mehr an den Unterboden gelangen kann, so können viele lichtkeimende Unkräuter nicht mehr wachsen. Je nach Körnung des Rindenmulchs kann es allerdings notwendig sein, eine relativ dicke Schicht von 8 oder 10 Zentimetern Stärke aufzutragen.

Dieser Materialbedarf lässt sich effektiv verringern, wenn vor dem Aufbringen des Rindenmulchs ein Unkrautvlies verlegt wird. Überall dort, wo sich gewollte Pflanzen oder fest in der Erde verankerte Gartenmöbel befinden, wird das Vlies geöffnet, an allen anderen Stellen bildet es eine geschlossene, schützende Decke, die dem Unkraut keine Chance lässt.

Da das Unkraut durch die kleinen Poren des Vlieses nicht wachsen kann, genügt anschließend eine eher dünne Schicht von Rindenmulch, die hauptsächlich dekorativen Zwecken dient, da sie das Vlies kaschiert.

Durch die feinporige Struktur des Vlieses wird das Unkraut zwar zurückgehalten, trotzdem kann das Regenwasser nach wie vor in den Boden einsickern. Auch ein Übertrag von Nährstoffen an den Untergrund kann trotz Vlies weiterhin stattfinden.

Ein Unkrautvlies ist also ein nützlicher Helfer. Es sollte aber so verlegt werden, dass es nirgendwo über den später aufzubringenden Rindenmulch hinausragt. Denn dies ist natürlich kein sonderlich schöner Anblick, außerdem kann das Vlies eine Stolperfalle darstellen und kann an derlei Stellen deutlich schneller Schaden nehmen als unter dem Mulch.

In Bereichen, in denen Rindenmulch rein dekorative Zwecke erfüllen soll und eine Unterdrückung des Unkrautes nicht erforderlich ist, kann man auf ein solches Vlies meistens komplett verzichten. Eine Ausnahme stellen hier vielleicht temporäre Dekorationen in Geschäften oder auf Messen dar: Hier schützt ein Vlies den Unterboden und macht den späteren Rückbau der Dekoration einfacher.

Welche Nachteile hat Rindenmulch?

Neben all seinen Vorzügen hat Rindenmulch auch einige Nachteile beziehungsweise besonders zu beachtende Aspekte.

So hat Rindenmulch einen recht starken, manchmal etwas penetranten Geruch. Dies liegt auch an der im Mulch enthaltenen Gerbsäure, die sich natürlich nach und nach an den Boden überträgt. Dies kann unter Umständen zu einer Übersäuerung des Unterbodens führen. Einige Pflanzen kommen mit einer solch sauren Umgebung nur schlecht oder gar nicht zurecht.

Darüber hinaus entzieht jeder Rindenmulch dem Boden im Verlauf des natürlichen Verrottungsprozesses Stickstoff. Zwar ist der Effekt bei den einzelnen Mulcharten unterschiedlich stark, aber nicht komplett vermeidbar. Ohne eine zusätzliche Stickstoffdüngung droht ein Stickstoffmangel im Boden, der allen Pflanzen die Lebensgrundlage entzieht.

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Bei einigen billigen Rindenmulch-Varianten ist eine erhöhte Cadmium-Belastung messbar, manchmal sind sogar Spuren von Abfällen wie Plastik oder Glas im Granulat zu finden.

Welche Alternativen zu Rindenmulch gibt es?

Die Alternativen zum Rindenmulch ergeben sich selbstverständlich aus den unterschiedlichen Verwendungszwecken.

    • Nutzt man Rindenmulch zu rein dekorativen Zwecken in Haus oder Garten, kann man auf allerlei verschiedene Granulate zurückgreifen. Beispiele dafür sind Steine, Hackschnitzel, in seltenen Fällen sogar Glasgranulate.
    • Zum Abstreuen von Wegen, Zufahrten und anderen begeh- oder befahrbaren Gartenbereichen lassen sich alternativ zu Rindenmulch ebenfalls Hackschnitzel verwenden. Hier kommt aber auch gerne Kies zum Einsatz. Und selbstverständlich ist das Pflastern oder Asphaltieren des entsprechenden Bereiches auch immer eine Alternative.
    • Wenn Rindenmulch zum Abstreuen von Beeten und anderen bepflanzten Bereichen genutzt wird, soll er der Bodenverbesserung dienen und / oder das Wachstum von Unkraut ausbremsen. Darüber hinaus schützt das Material den Boden vor Frost, Hitze und Austrocknung. Neben dem herkömmlichen Rindenmulch kann man hierfür auch Pinienrinde, Holzschnitzel, Rasenschnitt, Schnittgut von Baum- oder Heckenschnitt sowie Herbstlaub verwenden. Aufgrund der unterschiedlichen materialspezifischen Eigenschaften können die hier genannten Alternativen den Rindenmulch jedoch nicht immer 1:1 ersetzen.

Wieviel Rindenmulch pro m² verteilen?

Abhängig vom Verwendungszweck des Rindenmulchs kann die erforderliche Menge unterschiedlich groß sein. Wenn man Rindenmulch im Sinne seines hauptsächlichen Verwendungszweckes nutzt, also zum Nährstoffeintrag in den Unterboden, so sollte die aufgetragene Schicht mindestens 4 Zentimeter dick sein.

Diese Schichtstärke kann, je nach Körnung des Mulches, aber noch etwas Tageslicht an den Unterboden gelangen lassen, sodass lichtkeimende Unkräuter trotz der Mulchschicht noch wachsen können. Will man Unkräuter effektiv am Wachsen hindern, so ist man mit einer Mulchschicht ab 7 – 8 Zentimetern auf der sicheren Seite. Pro Quadratmeter entspricht dies einem verbrauch von rund 20 Kilogramm beziehungsweise 70 Litern Rindenmulch. Legt man zuvor, wie bereits beschrieben, ein Unkrautvlies auf den Boden, so wird das Unkraut bereits dadurch am Wachsen gehindert. Dann ist eine Mulchschicht von etwa 4 Zentimetern komplett ausreichend. Die Mulchschicht sollte freilich gleichmäßig und dick genug aufgetragen werden, dass man das Unkrautvlies nicht hindurchsehen kann.

Bei rein dekorativen Einsatzgebieten sollte der Rindenmulch natürlich in den meisten Fällen eine geschlossene Decke bilden.

Wenn der Rindenmulch als Belag für begehbare oder befahrbare Bereiche dient, etwa für Zufahrten, Gartenwege oder Spielplätze, punktet Rindenmulch auch mit seiner relativ weichen Konsistenz. Wird er in einer Stärke von 8 – 10 Zentimetern aufgebracht, ist auch ein gewisser Materialabtrag sowie die natürliche mechanische Stauchung bereits einkalkuliert. 

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Welche Pflanzen vertragen Rindenmulch nicht?

Bei Rindenmulch handelt es sich um ein saures Material, das den PH-Wert des Unterbodens beeinflusst. Zwar ist dieser Effekt, je nach Art des Mulches und der Körnung, unterschiedlich stark ausgeprägt. Trotzdem kann der Rindenmulch das Pflanzenwachstum deutlich beeinflussen. Es ist also ähnlich wie in der freien Natur: einige Pflanzen lieben den sauren Waldboden, andere bevorzugen kalkhaltige Steinböden.

Nahezu alle Steingartenpflanzen, die meisten Kräuter und Lavendel etwa können im Rindenmulch nicht gedeihen. Dies gilt ebenfalls für Rosen, Beetstauden sowie Bodendecker, flachwurzelnde und alpine Pflanzen.

Erdbeeren und Himbeeren wissen zwar einen gewissen Schutz vor Hitze, Frost und Austrocknung zu schätzen, nicht jedoch die starke Gerbsäure des Rindenmulches. Hier sind Rasenschnitt oder Stroh sinnvolle Alternativen.

Wenn Pflanzen, die einen sauren PH-Wert generell zu schätzen wissen, im Rindenmulch nicht gut gedeihen wollen, so liegt dies an den spezifischen Eigenschaften des Mulches. Generell ist dieser zwar sehr nährstoffreich, doch entzieht er dem Unterboden durch den natürlichen Verrottungsprozess Stickstoff. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, kann der Boden vor dem Verteilen des Rindenmulches mit Stickstoff vorgedüngt werden. Es findet sich sogar Rindenmulch mit künstlich erhöhtem Stickstoffgehalt, der den beschriebenen Prozess minimieren und den Pflanzen so eine bessere Wachstumsgrundlage bieten soll.

Ganz generell sollte auf einen geringen Schadstoff- und Cadmium-Anteil des Rindenmulchs geachtet werden, insbesondere bei Nutzpflanzen.

Fazit: Rindenmulch oder Hackschnitzel verwenden?

Für die Antwort auf diese Frage muss der genaue Verwendungszweck des Materials bekannt sein. Rindenmulch ist ein nährstoffreiches Naturprodukt, das den PH-Wert des Unterbodens beeinträchtigt. Überall dort, wo dies gewollt ist, liegen die Vorteile ganz klar beim Rindenmulch. Auch besitzt der Rindenmulch eine weichere Konsistenz, was auf Gartenwegen und Spielplätzen von Vorteil sein kann.

Allerdings gibt es auch einige Vorteile, die für die Verwendung von Hackschnitzel sprechen. Hackschnitzel sind in aller Regel billiger als Rindenmulch, lassen sich problemlos einfärben und sind deutlich länger haltbar als Rindenmulch, sie verrotten also erst nach längerer Zeit. Auch Hackschnitzel bleiben dauerhaft elastisch und durchlässig. Die Bildung von Unkraut kann mit einer ausreichend dicken Schicht aus Hackschnitzeln ebenfalls gut verhindert werden. Hackschnitzel sind zumeist ein weitaus saubereres Material als Rindenmulch. Viele Abfallrückstände würde man sofort mit bloßem Auge erkennen, daher ist auch dem Laien eine Qualitätskontrolle möglich.

Immer häufiger wird empfohlen, sich die positiven Eigenschaften von Rindenmulch und Hackschnitzeln gleichermaßen zunutze zu machen, indem man auf ein Gemisch aus beiden Granulaten zurückgreift. So erhält man eine optisch ansprechende, langlebig abgestreute Fläche, die den Boden mit Nährstoffen versorgt und vergleichsweise billig ist.

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