Schwerlastregale – Darum gehören sie in Keller und Hobbyraum
Ein Schwerlastregal findet sich mittlerweile in fast jedem Lager. Kein Wunder, denn es gibt keine einfachere Methode, hohe Lasten auf eine vergleichbar platzsparende Art und Weise unterzubringen.
Was ist ein Schwerlastregal?
Der Oberbegriff Schwerlastregal besagt schlicht und einfach, dass ein Regal dafür konzipiert wurde, besonders schwere Lasten zu tragen. Je nach individueller Ausführung und Beschaffenheit kann ein Schwerlastregal daher auf einem einzigen seiner Böden Lasten von mehreren tausend Kilogramm tragen. In der Regel besteht ein Schwerlastregal aus pulverbeschichteten Metallträgern, die zudem miteinander verschraubt oder per Steckverbindung aneinander fixiert werden. Die Regalfächer können Böden unterschiedlicher Art besitzen. Oftmals ist es auch möglich, auf einen Boden zu verzichten und Paletten oder Gitterboxen unmittelbar auf die quer verlaufenden Strahlträger zu stellen.Für wen eignet sich ein Schwerlastregal?
Ein Schwerlastregal eignet sich überall dort, wo große Lasten auf vergleichsweise engem Raum untergebracht werden sollen. Zu bedenken ist hierbei allerdings auch eine geeignete Vorrichtung, das Regal mit den schweren Lasten zu bestücken oder diese wieder zu entnehmen. Anders formuliert: Es ist schlicht unmöglich, eine tonnenschwere Last von Hand aus dem Schwerlastregal zu nehmen – selbst wenn diese im untersten Regalfach steht. Im Normalfall bestückt man ein Schwerlastregal mithilfe eines Gabelstaplers, sofern die Bestückung des Regals nicht ohnehin aus handlichen Kleinteilen besteht. Besonders moderne, technisch ausgereifte Regalsysteme besitzen an ihrer Vorderseite sogar eine Art Schienensystem, auf dem ein für die Bestückung und Entnahme geeigneter Wagen fahren kann. Dieser kann den Gabelstapler ganz oder teilweise ersetzen.
Je nach gewähltem System benötigt das Schwerlastregal einen ausreichend breiten Gang in seiner Front. Dieser ist auch notwendig, um die oftmals voluminösen Schwerlasten bewegen zu können.
Wann benötigt man ein Schwerlastregal?
Im ersten Moment könnte man meinen, Schwerlastregale seien ausschließlich im Lagerbereich der Industrie und des Großhandels zu finden. Tatsächlich begegnet man ihnen aber deutlich öfter als man denkt. Ob Baumarkt, Getränkemarkt oder Supermarkt, ob Buchhandlung oder Apotheke: Auch wenn die einzelnen Produkte klein sind und nicht viel wiegen, so kommt bei großen Stückzahlen schnell ein beachtliches Gewicht zusammen.
Kein Einzelhändler kann sich das Risiko eines zusammenbrechenden Regals erlauben, also wird im Zweifel auf ein Höchstmaß an Stabilität gesetzt. Und auch im heimischen Keller oder in der Garage hat das Schwerlastregal seinen wackeligen Vorgänger längst verdrängt. Endlich muss man sich keine Gedanken mehr machen, ob man die Fliesen ins Regal stapeln darf oder ein weiterer Sack Kartoffeln womöglich die Stabilität des Regals überfordern würde. Natürlich sind die Schwerlastregale für den privaten Keller etwas anders beschaffen als jene, die man im Lager des Möbelhauses bestaunen kann. Schwerlastregale können ganz unterschiedliche Tragfähigkeiten besitzen.
Bekommt man Schwerlastregale auch auf Maß?
Schwerlastregale von toom Baumarkt werden als Schraub- oder Stecksystem angeboten. Beide Varianten sind beschaffen, dass die Regale in Bezug auf Länge und Höhe sehr flexibel aufgebaut werden können. Viele Schwerlastregale kann man in Einzelteilen kaufen und diese dann ganz beliebig nach eigenem Bedarf aufbauen.
Es gibt darüber hinaus aber auch Anbieter, die ein Schwelastregal auf Maß herstellen und auf Wunsch sogar direkt in den vorgesehenen Raum integrieren. Dies kann zum Beispiel im Einzelhandel oder im Messebau relevant sein. Gründe dafür können optischer Natur sein, es können aber auch Aspekte der Sicherheit eine Rolle spielen. Unter gewissen Voraussetzungen ist eine Maßanfertigung eines Schwerlastregals also sogar erforderlich.
Bei einigen individuell aufbaubaren Schwerlastregal-Systemen ist es alternativ möglich, diese ganz an die räumlichen Bedingungen anzupassen. Hierfür müssen Stahlträger möglicherweise gekürzt werden, daher ist dies immer eine Aufgabe für ein Fachunternehmen.
Wie tief ist ein Schwerlastregal?
Bei der Tiefe eines Schwerlastregals finden unterschiedliche Normen Anwendung. Welche Tiefe ein Schwerlastregal tatsächlich besitzen muss, ist abhängig vom Einsatzbereich und der Art der Bestückung. Die Tiefe von Schwerlastregalen beginnt in der Regel bei 450 mm. Üblicher sind allerdings Regaltiefen von 1.100 mm: Diese sind darauf ausgelegt, eine Europalette in Längsrichtung tragen zu können. Diese sogenannten Palettenregale erweisen sich im direkten Vergleich mit anderen Regalsystemen als besonders flexibel und vielerorts problemlos einsetzbar.
Welche Regaltiefe im individuellen Fall optimal ist, kann man natürlich nur vor Ort ermitteln.
Kann ein Schwerlastregal zusammenbrechen?
Grundsätzlich gibt es kein unzerstörbares Schwerlastregal. Es ist auch bei dem stabilsten Regal zumindest theoretisch möglich, selbiges zusammenbrechen zu lassen.
Daher ist es unbedingt notwendig, die Anforderungen an das Schwerlastregal im Vorfeld zu ermitteln. Wesentlich ist hierbei die Statik des Regals: Die Ebenen und die einzelnen Fächer des Regals dürfen nur in einem bestimmten Maße beladen werden, damit die Stabilität und die Kippsicherheit des Regals dauerhaft gewährleistet bleiben.
- Die Nutzlast beziehungsweise Fachlast gibt das maximale Gewicht an, mit dem ein einzelnes Fach des Schwerlastregals belastet werden darf.
- Die Traglast beziehungsweise Feldlast benennt das maximale Tragegewicht aller Fachebenen eines Regalfeldes.
- Die Punktlast schließlich ist jenes Gewicht, das punktuell durch das Regal auf den Untergrund ausgeübt wird, v.a. durch die Stützelemente des Schwerlastregals.
Bei jedem Schwerlastregal sind die genannten Lasten exakt angegeben. Sie dürfen keinesfalls überschritten oder gar komplett ignoriert werden. Andernfalls kann ein Schwerlastregal tatsächlich kippen oder zusammenbrechen. Ein stabiler, ebener und ausreichend tragfähiger Untergrund ist für die Standfestigkeit eines Schwerlastregals ebenfalls essenziell. Es muss also unbedingt gewährleistet sein, dass sich der gewählte Standort für ein Schwerlastregal eignet.
Praxistipp: Ein Schwerlastregal ist perfekt im Getränkekistenschrank zu integrieren
Wie schwer ist ein Schwerlastregal?
Das Eigengewicht eines Schwerlastregals hängt von dessen technischen Eigenschaften, dem verwendeten Material und der Tragfähigkeit ab. Hierbei fallen die großen modellabhängigen Unterschiede auf.
Da sich die Frage nicht allgemeingültig beantworten lässt, hier einige Beispiele von Schwerlastregalen mit den zugehörigen technischen Daten.
Fachbodenregal | Kragarmregal, einseitig | Weitspannregal | Palettenregal |
Boden:
Spanplatte |
Kragarme aus pulverbeschichtetem Stahl |
Spanplatte |
Spanplatte |
Höhe des Regals:
1.800 mm |
2.000 mm |
2.200 mm |
2.700 mm |
Breite des Regals:
900 mm |
2.700 mm |
1.907 mm |
1.995 mm |
Tiefe des Regals:
450 mm |
50 mm |
650 mm |
1.100 mm |
Fachlast (maximal):
175 kg |
200 kg |
600 kg |
1.000 kg |
Feldlast (maximal):
875 kg |
1.000 kg |
3.200 kg |
4.440 kg |
Eigengewicht:
17,5 kg |
93,99 kg |
91,7 kg |
81,95 kg |
Hier zeigt sich, dass das Eigengewicht des Schwerlastregals und die Tragfähigkeit desselben weitgehend zusammenhängen. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass für eine hohe Tragfähigkeit besonders stabiles Material, solide gefertigtes und entsprechend dickes Material benötigt wird.
Welches Mindestgewicht müssen Schwerlastregale tragen?
Es gibt keine exakte Definition, ab welcher Tragfähigkeit ein Regal als Schwerlastregal bezeichnet werden kann. Wie die Tabelle zeigt, gibt es auch bei Schwerlastregalen unterschiedliche Modelle, die mit unterschiedlich hohen Gewichten belastet werden können. Die Tragkraft des in der Tabelle genannten Palettenregals von 1.000 kg pro Palette ist hierbei noch nicht das theoretisch mögliche Maximum.
Im Profibereich muss die benötigte Tragfähigkeit des Schwerlastregals im Vorfeld exakt berechnet werden. Hier wird auch immer eine entsprechende Reserve eingeplant – schon alleine deshalb, weil beim Be- und Entladen des Schwerlastregals zusätzliche Kräfte auf diesem wirken.
Wer privat über die Anschaffung eines Schwerlastregals nachdenkt, kann den eigenen Bedarf ebenfalls überschlagen. In den meisten Fällen (etwa als Kellerregal) dürfte das in der linken Tabellenspalte genannte Fachbodenregal vollkommen ausreichen.
Wo kann man ein Schwerlastregal kaufen?
Schwerlastregale werden bei unterschiedlichen Händlern angeboten, je nach Art und Beschaffenheit des Regals.
Vergleichsweise einfache, eher gering tragfähige Schwerlastregale kann man in jedem gut sortierten Baumarkt kaufen. Modelle mit größerer Tragfähigkeit hingegen bekommt man im Industriebedarf. Neben den niedergelassenen Händlern ist hierbei auch der Online-Fachhandel zu empfehlen. Eine dritte Möglichkeit ergibt sich direkt über den Messe- oder Stahlbau. Diese Anbieter haben auch maßgeschneiderte Schwerlastregale im Angebot. In aller Regel kümmern sie sich nicht nur um den Transport, sondern bauen das Schwerlastregal gerne auch am gewünschten Ort vollständig auf.
Was kostet ein Lagerregal?
Angesichts der Tatsache, welche Lasten Schwerlastregale tragen können, sind sie vergleichsweise preisgünstig im Handel zu finden.
- Fachbodenregale in den beschriebenen Dimensionen findet man ab ca. 75 € im Handel,
- Kragarmregale wie beschrieben gibt es ab ca. 550 €,
- Weitspannregale in beschriebener Form ab etwa 650 € und
- Palettenregale in der genannten Form ab etwa 350 €.
Es gibt also auch aus finanzieller Sicht keinen Anlass, beim Kauf eines Schwerlastregals am falschen Ende zu sparen. Im Zweifel steht die höhere Sicherheit immer im Vordergrund.
Fazit: Was beim Kauf eines Schwerlastregals beachten?
Das Schwerlastregal stellt die beste Möglichkeit dar, große Mengen Materials von hohem Gewicht auf vergleichsweise kleinem Raum unterzubringen. Zu beachten sind vor dem Kauf und dem Aufbau die folgenden Aspekte.
Eignet sich der vorgesehene Raum als Lager?
Theoretisch kann ein Schwerlastregal fast überall aufgebaut werden. Wichtig ist aber, dass sich der vorgesehene Ort auch für die einzulagernden Dinge eignet. Aspekte wie Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur und Staub können in vielen Fällen darüber entscheiden, ob es sich um einen geeigneten Lagerplatz handelt.
Ist der Fußboden eben und tragfähig?
Ein Schwerlastregal muss vollkommen eben auf einem entsprechend tragfähigen Untergrund stehen können. Ist dies nicht gewährleistet, so wird das Regal zwangsläufig schon nach kurzer Zeit in Schieflage geraten und möglicherweise sogar umfallen oder einstürzen. Sachverständige können im Zweifel hinzugezogen werden. Falls notwendig, kann der Fußboden vor dem Aufbau des Regals zusätzlich stabilisiert werden.
Wie schwer sind die einzulagernden Dinge?
Dieser Aspekt ist von fundamentaler Wichtigkeit bei einem Schwerlastregal. Zwar ist es nicht notwendig, sich für die Weinvorräte im privaten Keller für ein Palettenregal zu entscheiden. Trotzdem ist es wichtig, immer eine gewisse Reserve einzuplanen. So kann das Schwerlastregal den bei der Be- und Entladung entstehenden zusätzlichen Kräften problemlos standhalten. Außerdem ist auch langfristig eine gewisse Materialermüdung so bereits einkalkuliert: Auch nach Jahren des Gebrauchs wird das Schwerlastregal stabil und im notwendigen Maße tragfähig bleiben.
Gibt es Möglichkeiten, die Dinge problemlos einzulagern und zu entnehmen?
Nicht nur im Regal selbst müssen die einzulagernden Dinge ihren Platz finden. Wichtig sind auch der Weg dorthin und der Platz davor. Hier muss immer ausreichend viel Bewegungsfreiheit gewährleistet sein. Insbesondere beim Einlagern und bei der Entnahme aus dem Regal ist dies auch in Bezug auf die Sicherheit relevant. Wenn für das Handling Maschinen wie Hubwagen oder Gabelstapler erforderlich sind, müssen die Zufahrtswege besonders großzügig geplant werden.
Ist das Schwerlastregal erweiterbar?
Heute schon an später denken. Dies gilt auch in Bezug auf das Schwerlastregal. Wenn der Platzbedarf in der Zukunft also zunehmen könnte, macht es Sinn, dies bereits beim Kauf des Schwerlastregals einzuplanen. Viele der angebotenen Regalsysteme lassen sich zu verschiedenen Seiten sowie in die Höhe erweitern. So wird die Lagerhaltung auch in der Zukunft deutlich vereinfacht, da man die bestehende Fächeraufteilung in die Erweiterung fortsetzen kann.
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