Gartenhaus in Schwedenrot streichen – Anleitung & RAL Farbton

Wer kennt sie nicht die typischen Gartenhäuser in schwedenrot? Dabei ist das Gartenhaus in den typischen rot-weißen Farben gehalten und stellt durchaus ein Symbol für Schweden dar. Vielfach verbindet man das Schwedenrot am Gartenhaus an die beliebten und bekannten Kindergeschichten aus Bullerbü oder an den Kattulthof, auf dem Michel von Lönneberga seine Streiche und sein Unwesen trieb.

Was ist das Besondere an einem schwedenroten Gartenhaus?

Sicherlich fragt man sich jetzt, was denn so besonders an einem schwedenroten Gartenhaus sein soll. Das ist schnell und einfach erklärt. In Schweden findet man nicht nur Gartenhäuser, sondern auch Wohnhäuser in dem trendigen schwedenrot. Die charakteristische Farbe nennt sich in der Landessprache falu rödfärg, was übersetzt nichts anderes als Falun Rot bedeutet. Was aber ist typisch am schwedischen Stil des Gartenhauses?

Das Gartenhaus in schwedenrot stellt eine Mini-Version der Falun Roten Schwedenhäuser dar. Zumeist besteht ein Gartenhaus in schwedenrot aus Fichtenholz. Das Holz wiederum symbolisiert die schwedische Liebe zur Natur. Bei der roten Farbe sollte man eher zu einem dunkleren Farbton greifen, wenn man nicht das Original Falun Rot bekommt. Passend dazu und für den Original-Look werden alle Fenster und Türen in Weiß gestrichen. Ebenfalls typisch für das Gartenhaus in Schwedenrot ist nicht nur das Satteldach, sondern ein Eingangsbereich, der einer kleinen Veranda gleicht mit einem weißen Zaun herum.

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Welche RAL Farbe ist Schwedenrot?

Eines sei an dieser Stelle vorweg gesagt – bei Schwedenrot handelt es sich um keine RAL-Farbe. Somit hat die Farbe auch keine RAL-Nummer des Deutschen Instituts für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. Bei den RAL-Farben gibt es eine farblich ähnliche Wetterschutzfarbe mit dem Namen Schwedisch rot und der RAL-Nummer 3103.

Benannt wurde das Schwedisch rot nach der mittelschwedischen Stadt Falun. Beliebt ist diese Farbe aber nicht nur durch ihr einzigartiges Aussehen, sondern vielmehr durch die natürliche Schlammfarbe, die das Holz sehr gut Witterung und Schädlingen schützt.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Farbe zufällig von Arbeitern eines Kupferbergwerkes entdeckt, erklärt Gartenexperte Gerd Grün von www.mein-garten.info. Weggeworfenes Gestein zersetzte sich zu einem feinen gelbbraunen Schlamm. Die hohen Anteile an Eisen, Kupfer und anderen Mineralien sorgten dafür, dass der Schlamm oxidierte und somit einen guten Schutz für die Bergwerkstollen darstellte. Gerade die Kieselsäure in dem Schlamm wirkte als gutes Holzschutzmittel. Der Schlamm wurde dann mit Leinöl gemischt, sodass eine einfache Schlammfarbe entstand, die bald von den Bergarbeitern als Anstrich für ihre Holzhäuser genutzt wurde.

Auch das heutige Falun Rot besteht aus den ursprünglichen Bestandteilen noch immer. Dazu zählen Leinöl, Wasser, schwedisches Getreide, Eisenoxid, Kupfersulfat, Kieselsäure und Eisenvitriol. Die Farbe eignet sich daher sehr gut für den Anstrich von unbehandeltem Holz. Möchte man dagegen gehobeltes Holz in Falun Rot streichen, dann muss man es vorher mindestens ein halbes Jahr der Witterung aussetzen, damit sich die Poren öffnen und die Schlammfarbe tief eindringen kann.

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Wie am besten das Gartenhaus Schwedenrot streichen?

Hat das Gartenhaus bereits einen Anstrich, dann muss man vor dem neuen Streichen erst den Zustand überprüfen. Sollte der alte Lack nur glanzlos und ausgeblichen aussehen, dann reicht ein Aufrauen mit einer 80er Schleifpapier. Blättert allerdings die alte Farbe schon ab, dann muss zwingend diese alte Farbe komplett abgeschliffen oder besser noch abgebeizt werden.

Vor dem Anstrich müssen alle Flächen wie Fenster und Türen, die später in einer anderen Farbe gestrichen werden sollen, sorgfältig mit Malerkrepp abgeklebt werden. Danach muss überprüft werden, ob das Holz vollkommen trocken und staubfrei ist. Als erstes beginnt man mit dem Streichen der Grundierung. Dies stellt sicher, dass die Farbe später besser hält. Sehr gut sollte man das Holz an allen Stellen grundieren, das später weiß gestrichen werden soll, denn sonst kann es passieren, dass der Holzton nach dem Trocknen der weißen Farbe durchscheint und die Farbe gelbstichig wirkt.

Sobald die Grundierung richtig trocken ist, beginnt man mit der roten Farbe, die zweimal aufgetragen werden muss, damit man einen satten Farbton erhält. Ist die rote Farbe richtig getrocknet, streicht man alle weißen Flächen ebenfalls zweimal. In jedem Fall ist es wichtig, dass man jede Farbschicht ausreichend trocknen lassen muss, denn so halten die einzelnen Farbschichten besser. Übrigens raten Experten zu einem leichten Anschleifen nach jedem Trockenvorgang. Auch dies soll zur besseren Haltbarkeit der Farbe beitragen.

Welche Schwedenrot Farbe für das Gartenhaus am besten verwenden?

Bekommt man nicht den Original Schwedenfarbton, muss man nicht gleich verzweifeln, denn es gibt eine Reihe von Farben, die man stattdessen verwenden kann und mit denen man am Ende eine ähnliche Wirkung erzielt. Übrigens bekommt man die original Schwedenfarbe mit dem Namen Falu Rödfärg bis heute bei der Herstellerfirma. Vielfach wird von Gartenhaus Besitzern doch nicht zu dem original schwedenrot gegriffen und das hat einen guten Grund. Es liegt also nicht daran, dass man die Farbe nicht bekommt, sondern vielmehr an der Zusammensetzung.

Als Pigment im Original schwedenrot kommt eine typische Mischung von verschiedenen Metallverbindungen zum Tragen. Dazu zählt unter anderem Eisenoxid, was als Hauptbestandteil der Farbe gilt. Im Original sind noch weitere Schwermetalle, wie zum Beispiel Kupfer, Blei und Zink, enthalten. Kritiker halten diese Schwermetalle nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Menschen für gefährlich, sodass hier zu einer ähnlichen Farbe geraten wird. Anders sieht dies bei den Befürwortern der original Schwedenfarbe aus.

Diese sind der Meinung, dass man die traditionelle Schlammfarbe aus Schweden nicht mit übertriebenen Umweltargumenten vom Markt drängen soll. Doch diese Entscheidung muss jeder Besitzer eines Gartenhauses selbst treffen, wenn er sein Gartenhaus in den schwedischen Symbolfarben streichen möchte.

Im Handel bekommt man eine Reihe von verschiedenen Farben, die dem klassischen Falun Rot sehr ähnlich sind. Vielfach werden diese unter den Namen Schwedisch rot, Nordisch rot oder Skandinavisch rot angeboten. Jedoch sollte man beim Kauf der Farbe darauf achten, dass der Farbton wirklich noch rot ist und nicht zu sehr ins braun abweicht.

Welche Grundierung am besten für Schwedenrot beim Gartenhaus verwenden?

Plant man sein Gartenhaus in schwedenrot zu streichen, dann sollte man zwingend eine Grundierung in die Arbeit mit einplanen. Im Übrigen ist die Grundierung auch bei jeder anderen Farbe und sogar bei der Lasur eine wichtige Voraussetzung, damit später alles gut hält und auch entsprechend aussieht.

Bevor man mit dem Grundieren beginnt, sollte man das Holz des Gartenhauses gründlich reinigen. Dies bedeutet, dass Schmutz und Staub entfernt werden müssen. Dies kann man sowohl mit einer Bürste als auch mit einem sauberen Besen bewerkstelligen. Danach wird die Grundierung aufgetragen. Sie soll das Holz vor einem Pilz- oder Schimmelbefall schützen und dafür sorgen, dass die Farben richtig zur Geltung kommen. Wurde das Gartenhaus aus stark harzenden Holzen gebaut, dann muss man bei der Grundierung zwingend darauf achten, dass diese stark deckend ist.

Dank einer Grundierung kann das Holz des Gartenhauses die Feuchtigkeit nicht so leicht aufnehmen und das Holz dehnt sich nicht aus, was die Farbe darüber unweigerlich zum Platzen bringen würde. Somit sorgt die Grundierung unter anderem dafür, dass die Farbe auf dem Gartenhaus deutlich besser hält und schöner aussieht. Die Grundierung muss jedoch sehr gut in das Holz eingearbeitet werden. Nach dem Grundieren sollte man mindestens 1 bis 2 Tage warten, bis man mit dem eigentlichen Anstrich beginnt.

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Nicht nur das Gartenhaus in Schwedenrot

Der Farbton Schwedenrot sieht nicht nur am Gartenhaus aus Holz sehr hübsch und ansprechend aus, sondern auch das Wohnhaus bekommt etwas Heimeliges. Das echte Schwedenrot wird immer noch als Faluröd, einer bekannten Schlammfarbe mit einem Pigment namens Rot Mulm aus dem Kupferbergbau in Falun hergestellt.

Im Übrigen haben die Bergwerksmitarbeiter ihre Holzhäuser mit dieser Farbe nicht nur wegen dem Schutz gestrichen, sondern auch, da sie in diesem Farbton den Bachsteinbauten der reichen Bevölkerung glichen. Auch heute gilt das bekannte Dunkelrot als Synonym für die skandinavische Ländlichkeit und deren Gemütlichkeit. Über den schwedischen Farbenhandel kann man das Falü Rödfärg auch heute noch bekommen.

Trägt man die wässerige Lösung mit holzkonservierendem Eisenvitriol fachgerecht auf, dann hält dieser offenporige Anstrich durchaus 10 bis 15 Jahre. Wichtig dabei ist, dass der Untergrund sägerau, also nicht behandelt ist. Ist dies nicht der Fall, dann muss man ihn entsprechend vorbereiten. Auch hier bietet der Hersteller eine Reihe von Möglichkeiten.

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Man sieht also, dass man nicht nur sein Gartenhaus in Schwedenrot streichen kann, sondern auch sein Wohnhaus und sich so die schwedische Atmosphäre nach Hause holt.

Was ist Schwedenfarbe?

Bei Schwedenfarbe handelt es sich in keinem Fall um einen Farbtrend, denn die echte Schwedenfarbe wird seit rund 350 Jahren als Anstrichmittel für Holz im Außenbereich verwendet. Die Ursprünge der Schwedenfarbe gehen auf den kleiner Bergbauerort Falun zurück. Das abgebaute Erz hat eine stark rötliche Farbe. In Verbindung mit Limonit, Zink und Kieselsäure entstand die Farbe. Als Bindemittel wurde damals schon Leinöl und Stärkemehl eingesetzt. Diese Bindemittel mussten zusammen mit Eisenvitriol und einem mineralischen Pigment gekocht werden, um die Schlammfarbe in Falun Rot zu erhalten.

Dank der Schwedenfarbe konnte die raue Witterung und das extrem wechselhafte Wetter den Holzhäusern in der Region nichts anhaben, da die holzschützende Wirkung der Farbe auf den kupfer- und eisenhaltigen Pigmenten beruht. Die Farbschicht ist nicht ganz dicht, sodass das Holz darunter noch atmen kann. Genau betrachtet erstrahlt die Schwedenfarbe an trockenen Tagen eher Erdrot und an feuchten Tagen um einige Nuancen dunkler.

Heute findet die echte Schwedenfarbe bzw. die traditionelle Schlammfarbe kaum noch Anwendung.

In jedem Fall kann man sagen, dass es sich bei Schwedenrot um ein kräftiges Rot handelt, das leuchtender als Weinrot und dennoch angenehm und charmant ist.

Fazit: Gartenhaus im Schwedenstil

Wie sieht schwedenrot aus?

Bei Schwedenrot handelt es sich nicht um eine Farbart, sondern vielmehr um einen Farbton, wie zum Beispiel Himmelblau oder auch Sonnengelb. Die Farbart hierbei ist Schlammfarbe oder Silikonalkydfarbe. Viele Hersteller verwenden für das Schwedenrot den Farbcode NCS, der dann noch weiter spezifiziert wird. Alle Farbtöne mit dem Farbcode NCS werden als Schwedenrot oder als Falun Rot bezeichnet. Das echte Schwedenrot bekommt man vielfach auch als helles Schwedenrot mit dem Originalnamen Stugröd, wie in Schweden am meisten gebräuchlich. Dank des hohen Braunanteils sind diese Farben äußerst UV-resistent.

Erstmals erwähnt wurde der Farbton Schwedenrot vor mehr als 1000 Jahren bei den Wikingern. Damals hat man ein Nadelholzteer mit einem Oxidpigment vermischt. Heutzutage wird das rote Nadelholzteer wird sehr oft eingesetzt. Insbesondere dann, wenn man Holz, das bereits mit Schlammfarbe gestrichen wurde, neu renovieren möchte. In Deutschland wird diese Farbe auch oft unter dem Farbton Ochsenblutrot verkauft. Kritiker müssen sich keine Gedanken machen, dass die Farben Blut von Ochsen enthalten. Vielmehr ist es so, dass in den Farben sehr viele Oxidpigmente enthalten sind. Umgangssprachlich wurde aus dem Oxid ein Ochsit, sodass der begriff Ochsenblut nicht weit entfernt war. Man kann also sicher sein, dass für die Farbe nie ein Tier leiden musste oder dass sich echtes Blut in ihr befindet.

Welche Farbe passt zu Schwedenrot?

Am bekanntesten und vielleicht auch beliebtesten ist die Farbkombination Schwedenrot mit Weiß. Sehr gut lässt sich der Farbton Schwedenrot aber auch mit den Farbtönen Schwedenblau und Schwedengelb kombinieren.

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