Wie Kabel richtig anschließen? – Was passiert, wenn man Kabel falsch anschließt?
Was bedeutet N und L bei Stromanschluss?
Beim Anschluss von Stromleitungen ist es entscheidend, die richtige Funktion von Phase (L), Neutralleiter (N) und Schutzleiter (PE) zu kennen. Fehlerhafte Verdrahtungen können nicht nur Geräte beschädigen, sondern auch lebensgefährlich sein. Während L meist schwarz, braun oder grau gekennzeichnet ist, wird N durch Blau markiert. Der grün-gelbe Schutzleiter schützt vor Stromschlägen. Doch was passiert, wenn Leitungen vertauscht oder falsch verbunden werden?
Das Wichtigste in Kürze zu Stromleitungen:
- Jede Leitung hat mindestens zwei Drähte: Phase (L) und Neutralleiter (N).
- L ist meist schwarz, braun oder grau; N ist blau gekennzeichnet.
- Der Schutzleiter (PE) ist grün-gelb und verhindert Stromschläge.
- Vertauschte L- und N-Leitungen können Lampen dennoch leuchten lassen.
- Falsch angeschlossene PE- oder N-Leiter bergen erhebliche Gefahren.
Wie erkennt man Phase, Neutralleiter und Schutzleiter?
Die Phase (L) ist meist schwarz, braun oder grau, der Neutralleiter (N) blau und der Schutzleiter (PE) grün-gelb markiert. Diese Farbkennzeichnungen erleichtern das sichere Anschließen von Kabeln.

Was passiert, wenn man den Nullleiter berührt?
Wenn der Neutralleiter richtig verschaltet beziehungsweise angeschlossen ist, so stellt er keine Stromquelle dar. Damit gilt, anders als bei Berührung der L-Leitung (also der Phase beziehungsweise des Außenleiters), dass man keinen elektrischen Schlaf verspürt.
Bei bestimmten Anschlussarten kann allerdings auch der N-Leiter unter Strom stehen. Dies kann auch bei einer laienhaft vorgenommenen Vorinstallation der Fall sein. Daher empfiehlt es sich, vor einer möglichen Berührung eines Drahtes zuerst dessen mögliche Stromführung zu messen. Entspricht die Messung nicht den Erwartungen, so sollte die weitere Anschlussarbeit durch einen Fachmann vorgenommen werden. Wie zuhause Kabel richtig anschließen?
Kann man L und N vertauschen?
Einsteckvorrichtungen an Lüsterklemmen sind oftmals so markiert, dass man nur noch die Bezeichnung des jeweiligen Kabels kennen muss. Das stromführende Kabel L ist meistens schwarz oder braun gefärbt, während die Markierung N den blauen Neutralleiter bezeichnet. Wenn man beide Kabel miteinander vertauscht, leuchten die Lampen dennoch.
Dies liegt in der Tatsache begründet, dass die Hauselektrik mit Wechselstrom betrieben wird der, wie der Name es bereits verrät, immerzu die Richtung wechselt. Dies ist allerdings nur bei einfachen Glühlampen möglich. Wenn ein Trafo zwischengeschaltet ist, müssen alle Kabel korrekt in der vorgegebenen Weise angeschlossen werden.
Es ist allerdings enorm wichtig, dass der Schutzleiter PE korrekt angebracht wird. Wenn dieser nicht mit dem Metallgehäuse verbunden ist, kann dieses bei einer Fehlfunktion unter Strom stehen. Und das kann äußerst gefährlich sein.
Was passiert, wenn man PE und N vertauscht?
Wenn PE und N miteinander vertauscht wurden, wird der Strom nicht über die Leitung N, sondern über den Schutzleiter PE zurück zur Sicherung geführt. Dabei wird der FI Schalter umgangen, sodass dieser bei Inbetriebnahme der Lampe permanent auslöst.
Dort, wo kein FI Schalter installiert ist, wird die Lampe dennoch funktionieren. Allerdings geschieht dabei eine sogenannte Potenzialverschiebung, bei der die Spannung am Schutzkontakt minimal ansteigt. Das kann unter Umständen die Funktion anderer elektrischer Geräte in der Wohnung beeinträchtigen.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Alt- und Neubau-Installationen?
In älteren Gebäuden können die Farbkennzeichnungen der Stromleitungen abweichen. So war es beispielsweise üblich, dass der Neutralleiter nicht blau, sondern grau oder sogar schwarz gekennzeichnet war. Auch Schutzleiter waren in der Vergangenheit nicht immer grün-gelb, sondern rot oder gar nicht eindeutig markiert. Dies kann zu Verwechslungen führen, wenn man sich allein auf die Kabelfarbe verlässt.
In modernen Installationen nach VDE-Normen sind die Farben klar geregelt, wodurch eine eindeutige Zuordnung erleichtert wird. Deshalb sollte man bei Renovierungen stets prüfen, ob die Verkabelung nach aktuellem Standard erfolgt ist. Wer unsicher ist, sollte eine Fachkraft beauftragen, um Fehlanschlüsse und gefährliche Situationen zu vermeiden. Gerade bei Mischinstallationen aus alten und neuen Leitungen besteht ein erhöhtes Risiko.
Wie prüft man Stromleitungen mit einem Multimeter oder Spannungsprüfer?
Ein Multimeter oder Spannungsprüfer gehört zu den wichtigsten Werkzeugen für den sicheren Umgang mit Stromleitungen. Mit einem zweipoligen Spannungsprüfer kann zuverlässig festgestellt werden, ob eine Leitung spannungsfrei ist. Dabei wird eine Messspitze an die Phase (L) und die andere an den Neutralleiter (N) gehalten. Zeigt das Gerät eine Spannung an, liegt noch Strom an.
Auch zwischen Phase und Schutzleiter (PE) lässt sich die Spannung prüfen. Ein Multimeter ermöglicht darüber hinaus die Messung von Widerständen und Durchgängen, um etwa Leitungsunterbrechungen zu erkennen. Für Laien ist die Handhabung zwar einfach, dennoch sollte man die Bedienungsanleitung genau beachten. Fehlerhafte Messungen können falsche Sicherheit vorgaukeln und lebensgefährlich sein. Deshalb gilt: besser einmal zu viel prüfen als einmal zu wenig.