Fußbodenheizung richtig entlüften

Wenn einzelne Bodenbereiche kalt bleiben, gluckernde Geräusche entstehen oder der Energieverbrauch steigt, ist meist Luft im Heizsystem der Grund. Beim Entlüften einer Fußbodenheizung wird diese Luft aus den Heizkreisen entfernt, damit das Wasser wieder ungehindert zirkulieren kann. Das Ergebnis: gleichmäßige Wärmeverteilung und effizienter Betrieb. Da Fußbodenheizungen keine Entlüftungsventile besitzen, ist der Vorgang etwas komplexer als bei Heizkörpern, er kann aber mit der richtigen Vorbereitung auch selbst durchgeführt werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Luft im Heizsystem verursacht ungleichmäßige Wärme und Geräusche.
  • Vor dem Entlüften muss die Heizanlage abkühlen und abgeschaltet werden.
  • Jeder Heizkreis wird einzeln gespült, bis keine Luftblasen mehr sichtbar sind.
  • Der Systemdruck darf während des Vorgangs 2,5 bar nicht überschreiten.
  • Nach Abschluss sollte der Druck auf 1,5–2 bar eingestellt werden.

Wie entlüftet man eine Fußbodenheizung richtig?

Eine Fußbodenheizung wird über die KFE-Hähne an Vor- und Rücklauf entlüftet. Dazu werden Wasserschläuche angeschlossen, die Heizkreise einzeln geöffnet und mit Wasser durchgespült, bis keine Luftblasen mehr austreten. Abschließend wird der Druck auf 1,5–2 bar eingestellt und das System wieder in Betrieb genommen.

Warum das Entlüften einer Fußbodenheizung so wichtig ist

Eine Fußbodenheizung arbeitet mit geringen Vorlauftemperaturen, weshalb schon kleine Luftmengen den Wärmefluss stören können. Eingeschlossene Luftblasen verhindern, dass warmes Wasser gleichmäßig durch die Rohre fließt. Das führt zu kalten Zonen, ineffizientem Heizen und höheren Energiekosten. Besonders in älteren Systemen oder nach Wartungsarbeiten sammelt sich oft Luft an. Werden diese Luftpolster nicht entfernt, steigt der Druck im System und die Umwälzpumpe arbeitet unter erhöhter Belastung. Das Entlüften ist daher ein zentraler Wartungsschritt, um Leistung, Effizienz und Langlebigkeit der Anlage zu sichern. Fachleute empfehlen, die Heizung regelmäßig zu prüfen, insbesondere vor der Heizsaison.

Vorbereitung: Was Sie vor dem Entlüften beachten müssen

Vor dem Fußbodenheizung entlüften sollte die Heizanlage vollständig abgeschaltet und abgekühlt sein, um Verbrühungen zu vermeiden. Danach werden die Kugelhähne am Vor- und Rücklauf geschlossen. Auch alle Heizkreise am Rücklaufverteiler müssen abgesperrt werden. So wird verhindert, dass Luft und Wasser unkontrolliert zirkulieren. Anschließend bereitet man zwei Wasserschläuche vor: Einen für den Zulauf am KFE-Hahn des Vorlaufverteilers und einen für den Ablauf am Rücklaufverteiler. Das Werkzeug sollte griffbereit liegen, ebenso ein Eimer oder ein Abflussanschluss. Ein prüfender Blick auf den Manometer ist ebenfalls wichtig, um den aktuellen Druck zu notieren. Nur wer sorgfältig vorbereitet, kann sicher und effizient entlüften.

Schritt-für-Schritt: So entlüften Sie jeden Heizkreis richtig

Zuerst wird der Zulaufschlauch mit der Wasserquelle verbunden und der Ablaufschlauch in einen Eimer oder den Abfluss gelegt. Danach öffnet man den ersten Heizkreis am Rücklaufverteiler und lässt Wasser einströmen. Währenddessen sollte man das austretende Wasser im Auge behalten. Solange Luftblasen sichtbar sind, befindet sich noch Luft im System. Sobald nur noch klares Wasser austritt, kann der Heizkreis geschlossen werden. Nun folgt der nächste Heizkreis nach dem gleichen Prinzip. Wichtig ist, dass der Systemdruck während des gesamten Prozesses unter 2,5 bar bleibt. Nach dem Entlüften aller Heizkreise wird der Druck auf etwa 1,5–2 bar korrigiert und die Kugelhähne wieder geöffnet. Abschließend kann die Heizung eingeschaltet und auf gleichmäßige Wärme überprüft werden.
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Schritt Beschreibung Hinweis
Vorbereitung Anlage abschalten und abkühlen lassen Sicherheit zuerst
Anschlüsse Schläuche an KFE-Hähne anbringen Zulauf und Ablauf prüfen
Heizkreis öffnen Einen Kreis nach dem anderen entlüften Luftblasen beobachten
Druck prüfen Maximal 2,5 bar Danach auf 1,5–2 bar einstellen
Abschluss Anlage wieder einschalten Wärmeverteilung prüfen

Woran Sie Luft im Heizsystem erkennen

Typische Symptome für Luft im System sind kalte Bereiche im Boden, obwohl die Heizung läuft. Auch gluckernde oder rauschende Geräusche deuten auf eingeschlossene Luft hin. Ein weiterer Hinweis ist steigender Energieverbrauch, da die Heizung mehr Leistung benötigt, um dieselbe Temperatur zu erreichen. Häufig sinkt gleichzeitig die Heizleistung, und die Räume werden trotz laufender Anlage nicht richtig warm. Diese Anzeichen sollten nicht ignoriert werden. Je länger Luft im System bleibt, desto höher ist die Belastung für Pumpe und Ventile. Eine regelmäßige Kontrolle hilft, größere Schäden zu vermeiden. Besonders nach Wartungsarbeiten oder bei schwankendem Druck ist eine Entlüftung ratsam.

Sicherheitsaspekte und Hinweise von Fachbetrieben

Das Entlüften einer Fußbodenheizung ist technisch anspruchsvoller als bei herkömmlichen Heizkörpern. Es gibt keine simplen Entlüftungsventile, und das System steht unter Druck. Wer unsachgemäß vorgeht, riskiert Schäden an Ventilen oder Rohren. Auch kann ein zu hoher Druck zu Undichtigkeiten führen. Fachbetriebe raten daher, die Arbeiten nur selbst auszuführen, wenn man mit der Heiztechnik vertraut ist. Bei alten Anlagen, hartnäckigen Luftblasen oder unklaren Druckwerten sollte unbedingt ein Installateur hinzugezogen werden. Professionelle Heizungsbauer verfügen über Spülgeräte, die Luft und Schmutz effizient entfernen. Dadurch wird nicht nur das Heizsystem geschont, sondern auch die Betriebssicherheit erhöht.

Nach dem Entlüften: Druckkontrolle und Wiederinbetriebnahme

Nach Abschluss aller Entlüftungsschritte ist es entscheidend, den Systemdruck zu überprüfen. Der optimale Wert liegt zwischen 1,5 und 2 bar. Ist der Druck zu niedrig, kann das Heizwasser nicht richtig zirkulieren. Bei zu hohem Druck drohen wiederum Ventilschäden. Nach der Druckkontrolle werden die Kugelhähne geöffnet und die Anlage vorsichtig wieder eingeschaltet. In den ersten Betriebsstunden sollte die Temperaturentwicklung beobachtet werden. Wenn alle Bodenflächen gleichmäßig warm werden und keine Geräusche mehr zu hören sind, war das Entlüften erfolgreich. Für die Zukunft lohnt sich eine regelmäßige Kontrolle des Drucks, um frühzeitig Luftansammlungen zu erkennen.

Vorbereitung ist entscheidend: Wartezeit und Systemdruck

Um die Fußbodenheizung richtig zu entlüften, ist die Vorbereitung essenziell, um die gesamte Luft im Heizkreisverteiler zu sammeln. Schalten Sie die Heizungsanlage und die Umwälzpumpe ab und warten Sie anschließend 30 bis 60 Minuten; diese Ruhezeit ermöglicht es der Luft, zum Verteiler aufzusteigen. Prüfen Sie zudem vor Beginn den Systemdruck am Manometer; idealerweise sollte dieser zwischen 1,5 und 2,0 bar liegen, da der Druck während des Entlüftens sinken wird und Fußbodenheizung richtig entlüften nur bei ausreichendem Systemdruck gelingt.

Wann die Fußbodenheizung richtig entlüften lassen: Kosten und Spülung

Wenn das bloße Entlüften mittels KFE-Hahn die Kälteflecken nicht beseitigt und Ablagerungen vermutet werden, ist oft eine professionelle Systemspülung nötig. Hierbei wird mit höherem Druck, teils unter Einsatz von Wasser-Luft-Gemischen, der Schlamm in den Rohren gelöst.
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Während eine einfache Entlüftung mit ca. 50 € bis 200 € zu Buche schlagen kann, müssen Sie für eine professionelle Spülung zur langfristigen Beseitigung von Blockaden mit Kosten zwischen 700 € und 900 € rechnen.

Prävention von Luft im System: Automatischer Entlüfter und Wasserqualität

Um die Notwendigkeit, die Fußbodenheizung richtig entlüften zu müssen, zu reduzieren, sind präventive Maßnahmen sinnvoll. Bei älteren Anlagen mit sauerstoffdurchlässigen Kunststoffrohren kann kontinuierlich Luft eindringen; hier kann die Installation eines automatischen Entlüfters am höchsten Punkt des Verteilers Abhilfe schaffen. Zudem ist die Qualität des Heizungswassers (Stichwort VDI 2035) entscheidend, da falsches Wasser Korrosion und Gasbildung fördert, was die Bildung neuer Luftblasen begünstigt.

Fußbodenheizung spülen bei hartnäckigen Luftpolstern

Manchmal reicht das einfache Aufdrehen der Entlüftungsventile nicht aus, um die Fußbodenheizung richtig zu entlüften. Wenn einzelne Räume trotz Entlüftung kalt bleiben, befinden sich oft hartnäckige Luftblasen in den tiefgehenden Rohrschleifen, die nur durch einen gezielten Spülvorgang entfernt werden können. Hierbei wird jeder Heizkreis einzeln mit Wasserdruck durchgespült, bis keine Blasen mehr am Rücklauf austreten. Diese Methode ist zwar aufwendiger als das bloße Entlüften am Heizkreisverteiler, stellt aber sicher, dass die hydraulische Balance des Systems wiederhergestellt wird. Achten Sie darauf, während des Spülens alle anderen Kreise zu schließen, um den vollen Druck auf die betroffene Leitung zu konzentrieren.

Den Systemdruck nach dem Entlüften korrekt anpassen

Ein entscheidender Schritt, wenn Sie Ihre Fußbodenheizung richtig entlüften, ist die anschließende Kontrolle des Anlagendrucks am Manometer. Durch das Entweichen der Luft sinkt der Druck im System, was die Pumpe belasten und die Heizleistung mindern kann. Füllen Sie daher vorsichtig Heizwasser nach, bis der für Ihr Haus optimale Betriebsdruck (meist zwischen 1,5 und 2,0 Bar) wieder erreicht ist. Verwenden Sie idealerweise aufbereitetes Wasser gemäß Herstellervorgaben, um Kalkablagerungen in den feinen Kapillaren der Heizung zu vermeiden. Ohne diesen Druckausgleich riskieren Sie, dass durch den Unterdruck sofort wieder neue Luft in das geschlossene System eingesaugt wird.

Die richtige Vorbereitung von Pumpe und Ventilen

Bevor Sie mit dem Vorhaben starten und die Fußbodenheizung richtig entlüften, müssen die richtigen Einstellungen an der Heizungssteuerung vorgenommen werden. Schalten Sie die Umwälzpumpe für etwa 30 bis 60 Minuten vorab aus, damit sich die Luftblasen an den höchsten Punkten des Heizkreisverteilers sammeln können und nicht ständig im Kreis gewirbelt werden. Gleichzeitig sollten alle Raumthermostate auf die maximale Stufe gestellt werden, damit die Stellmotoren die Ventile am Verteiler vollständig öffnen. Nur wenn der Durchfluss ungehindert möglich ist, kann die eingeschlossene Luft effizient zum Entlüftungsventil transportiert und dort kontrolliert abgelassen werden, ohne dass Reste in den Rohren verbleiben.

Fazit

Das Entlüften einer Fußbodenheizung ist ein wichtiger Wartungsschritt, um Heizleistung und Effizienz zu sichern. Wer sorgfältig vorgeht, spart Energie und verlängert die Lebensdauer der Anlage. Bei Unsicherheiten sollte jedoch ein Fachbetrieb hinzugezogen werden, um Druckprobleme oder Leckagen zu vermeiden. Eine gut entlüftete Fußbodenheizung sorgt für gleichmäßige Wärme und ein angenehmes Raumklima in allen Wohnbereichen.
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Quellen zum Thema Fußbodenheizung richtig entlüften:
  1. Fußbodenheizung entlüften: So geht es richtig
  2. Fußbodenheizung entlüften: So funktioniert es richtig – Thermondo
  3. Fußbodenheizung entlüften – so machen Sie es richtig

FAQ

Woran erkenne ich, dass ich die Fußbodenheizung richtig entlüften muss?

Typische Anzeichen sind Gluckergeräusche im Verteiler oder den Rohren sowie einzelne kalte Stellen im Fußboden, obwohl die Heizung eingeschaltet ist. Diese Symptome deuten auf Lufteinschlüsse hin, die den Wärmetransport behindern.

Wie oft muss ich die Fußbodenheizung richtig entlüften?

Als allgemeine Faustregel gilt: Ältere Anlagen sollten Sie etwa alle zwei bis vier Jahre entlüften, während neuere, geschlossene Systeme oft nur alle fünf Jahre oder bei akuten Problemen entlüftet werden müssen. Die Häufigkeit hängt maßgeblich vom Zustand der Rohre und des Heizungswassers ab.

Wo befindet sich das Entlüftungsventil meiner Fußbodenheizung?

Im Gegensatz zu normalen Heizkörpern besitzt eine Fußbodenheizung kein leicht zugängliches Ventil im Boden. Das Entlüften erfolgt in der Regel am Heizkreisverteiler über die sogenannten KFE-Hähne (Kessel-Füll- und Entleerhähne).

Warum muss ich die gesamte Heizungsanlage vorher abschalten?

Das Abschalten der gesamten Anlage inklusive der Umwälzpumpe ist notwendig, um zu verhindern, dass ständig neue Luft ins System gelangt. Zudem muss das Wasser zur Ruhe kommen, damit sich die Luftbläschen im Verteiler sammeln können.

Ist es zwingend erforderlich, jeden Heizkreis einzeln zu entlüften?

Ja, es ist absolut notwendig, jeden Heizkreis einzeln und nacheinander zu entlüften. Dies stellt sicher, dass der volle Druck des Spülwassers auf den jeweiligen Kreis wirken kann und die Luft vollständig aus diesem Kreislauf entweicht.

Was ist der Unterschied zwischen Entlüften und Spülen der Fußbodenheizung?

Entlüften entfernt nur Luft, indem das System mit frischem Wasser gefüllt wird, bis keine Blasen mehr entweichen. Spülen ist eine tiefere Reinigung, oft unter hohem Druck, die auch Schlamm und Ablagerungen aus den Rohren entfernt.

Welchen Wasserdruck benötige ich, um die Fußbodenheizung richtig zu entlüften?

Der empfohlene Systemdruck während des Entlüftungsvorgangs sollte idealerweise den Herstellervorgaben entsprechen, liegt aber meistens zwischen 1,5 und 2,0 bar. Achten Sie darauf, den maximalen Druck von 2,5 bar nicht zu überschreiten, um Schäden zu vermeiden.

Kann ich eine Fußbodenheizung richtig entlüften, ohne Schläuche anzuschließen?

In den meisten modernen Anlagen mit KFE-Hähnen am Verteiler ist das Anschließen von zwei Schläuchen (einer für Zufluss, einer für Abfluss) unumgänglich für eine gründliche Entlüftung. Nur bei sehr einfachen Systemen mit integrierten manuellen Entlüftungshähnen wäre dies anders möglich.

Welche Rolle spielt das Heizungswasser bei der Bildung von Luft?

Falsche Wasserqualität (z.B. zu sauerstoffhaltig) kann zu Korrosion im System führen, wodurch sich Gase bilden und die Heizleistung sinkt. Die Verwendung von speziellem Heizungswasser gemäß Normen kann die Neubildung von Luft und Schlamm reduzieren.

Was muss ich nach dem Entlüften als Erstes tun?

Nachdem Sie alle Heizkreise nacheinander entlüftet und alle Ventile und KFE-Hähne geschlossen haben, müssen Sie den Wasserdruck der gesamten Anlage prüfen. Füllen Sie bei Bedarf Heizungswasser nach, bis der korrekte Betriebsdruck wieder erreicht ist.
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