Herdanschlussdose

Was ist eine Herdanschlussdose?

Herdanschlussdose
Herdanschlussdose
Genau wie alle anderen elektrischen Geräte benötigt auch der Herd für den Betrieb einen Stromanschluss. Allerdings wird dieser nicht, wie sonst üblich, über die klassische Steckdose realisiert, sondern über eine Herdanschlussdose. Diese Herddose befindet sich in der Regel an der Wand der Küche und dient dazu, das Stromkabel des Elektroherdes anzuschließen. Ein Stecker ist dabei nicht erforderlich.

Wenn man den Deckel der zumeist in weißer Farbe gehaltenen Herddose öffnet, erkennt man gut, wo und wie die einzelnen Kabel verbunden sind. Die Anschlüsse liegen in einer Reihe nebeneinander. Die Kabel sind jeweils mit einer Schraube in der Klemme fixiert. Einige Herdanschlussdosen sind alternativ mit sogenannten Steckklemmen ausgestattet, die den Anschluss noch einfacher machen.

Theoretisch ist es möglich die Herddose auch in anderen Räumen zu installiert wo ein Festanschluss benötigt wird. Dies ist aber nur dort sinnvoll, wo auch ein Elektroherd betrieben werden soll, denn die Herdanschlussdose ist speziell auf diese Geräte ausgelegt. Der Partykeller oder der Bereich einer Outdoor-Küche wären weitere Beispiele, wo man eine Herdanschlussdose verwenden könnte.

Sinn und Zweck der Herddose ist es, den Herd sicher und dauerhaft mit Energie zu versorgen. Wenn die einzelnen Phasen des Anschlusskabels ordnungsgemäß verschraubt sind, kann der Anschluss über Jahrzehnte tadellos funktionieren. In den meisten Ländern Europas ist der Herdanschluss über die Herdanschlussdose realisiert. In der Schweiz hingegen werden die aus dem Leerrohr kommenden Kabel unmittelbar angeschlossen.

Laut in Deutschland geltender Niederspannungsanschlussverordnung darf der Anschluss an eine Herdanschlussdose nur durch den Netzbetreiber oder eine ausgewiesene Fachkraft erfolgen. Auch in Österreich ist eine ähnliche Verordnung durch ein Bundesgesetz geregelt.

Checkliste für den Kauf von einer Herdanschlussdose

Welche Bauformen gibt es bei der Herddose?

Die Herdanschlussdose gibt es in einer Unterputz- und einer Aufputz-Variante. In modernen Wohnungen ist die Unterputz-Variante gängiger Standard, während in Altbauten oft eine Herdanschlussdose als Aufputzmodell nachgerüstet wurde. Aufputz Herdanschlussdosen ragen zumeist etwa 10 bis 15 Millimeter aus der Wand heraus. Wo der Platz nicht ausreicht, kann auch eine extraflache Aufputz Herdanschlussdose installiert werden. Darüber hinaus gibt es auch universelle Herdanschlussdosen, die sowohl unter Putz als auch auf Putz installiert werden können.

Gibt es Herdanschlussdosen in verschiedenen Farben?

Nein. Herdanschlussdosen sind normalerweise immer in weiß gehalten. So ist die Dose in der Wand auf den ersten Blick zu erkennen. Da sie normalerweise ohnehin hinter dem E-Herd beziehungsweise der gesamten Küchenzeile verschwindet, spielt die Farbgebung der Herdanschlussdose in der täglichen Verwendung aber keine Rolle.

Wo kann ich eine Herdanschlussdose kaufen?

Eine Herddose bekommt man im Elektrohandel beziehungsweise -Fachmarkt. Auch gut sortierte Baumärkte sowie diverse Versandhändler haben Herdanschlussdosen im Angebot. Es ist empfehlenswert, hier auch auf Plattformen wie Ebay oder Amazon zu schauen. Viele Händler betreiben dort einen eigenen Shop, in dem auch Herdanschlussdosen gelistet sind.

Worauf muss ich beim Kauf der Herdanschlussdose außerdem achten?

Eine Herddose ist ein sicherheitsrelevantes Bauteil. In Bezug auf die technische Sicherheit dürfen hier also keine Kompromisse gemacht werden. Daher sollte eine Herdanschlussdose ausschließlich im deutschen beziehungsweise europäischen Fachhandel erworben werden. Online kann man zwar auch billige Angebote aus Übersee finden. Allerdings kann die Sicherheit bei diesen Modellen nicht garantiert werden. Dort, wo eine technisch zweifelhafte Herdanschlussdose installiert ist, wird die ausgewiesene Fachkraft den Anschluss des Herdes nicht durchführen, sondern auf einen Austausch der Herddose bestehen.

Wie eine Herdanschlussdose anschließen?

Zuerst werden die Anschlüsse des Elektroherdes geprüft. Ein Anschlusskabel ist oftmals bereits vorhanden, einige werden sogar mit einem Schuko-Stecker geliefert. Wo dies nicht der Fall ist, wird der Anschlussbereich des E-Herdes aufgeschraubt. Dahinter liegen Anschlussklemmen, die normalerweise wie folgt bezeichnet sind:

L1, L2, L3, N, PE. Es handelt sich um einen Kraftanschluss mit 3 Phasen, Neutralleiter und Schutzleiter. Wenn bereits ein Schukostecker montiert ist, befinden sich womöglich Drahtbrücken zwischen den Phasen L1, L2 und L3. Sofern möglich, sollte ein Herd immer an einen dreiphasigen Kraftstromanschluss (400V 3N ∼) angeschlossen werden. Vorhandene Drahtbrücken gilt es dafür zu entfernen, um die Last des Herdes auf 3 Phasen zu verteilen.

Anschließend montiert man am Gerät ein flexibles Anschlusskabel 5×2,5 mm². Hierbei muss es sich zwingend um ein spezielles Herdanschlusskabel handeln. Die flexiblen Anschlussdrähte müssen möglicherweise noch mit Aderendhülsen versehen werden. Dies geschieht nach der Abisolierung des Kabels mittels Quetschzange.

Über die Zugentlastungsklemme des Herdes befestigt man nun das Herdanschlusskabel fest am Gerät. Durch die Sicherung des Kabelmantels wird gewährleistet, dass das Kabel auch bei Zug sicher von der Schelle gehalten wird. Anschließend klemmt man die Phasen an. Der gelbgrüne Schutzleiter kommt an die Klemme PE, der blaue Neutralleiter an die Klemme N. Die drei Phasen in braun, schwarz und grau schließlich werden mit den Klemmen L1, L2 und L3 verbunden.

Wie das Anschlusskabel für den Herd richtig verbinden

Das Anschlusskabel kann nun auch mit der Herdanschlussdose verbunden werden. Hierfür muss Stromlosigkeit gesichert sein. Dies geschieht über die Sicherung. Vor der Montage sollte man dennoch immer zusätzlich mittels Stromprüfer verifizieren, dass keine Spannung mehr vorhanden ist.

Der grüngelbe Schutzleiter wird mit der Klemme PE in der Herdanschlussdose verbunden, der blaue Neutralleiter mit der Klemme N. Auch hier kommen die drei Phasen in braun, schwarz und grau wieder an die Klemmen L1, L2 und L3.

Ältere Installationen besitzen oftmals auch Phasen in braun und zweimal schwarz, bei sehr alten Anlagen können die Phasen in blau und zweimal in schwarz gehalten sein, während der Neutralleiter grau und der Schutzleiter rot ist. Teilweise sind für die Schutzmaßnahme der Nullung Neutralleiter und Schutzleiter zusammengefasst. Im Zweifel gilt, insbesondere bei alten Anlagen: Lieber den Profi fragen, als das Risiko eines Sicherheitsmangels einzugehen.

Nach der Durchführung dieser Arbeiten kann die Sicherung wieder eingelegt werden. Die Spannung wird anschließend an allen drei Phasen gemessen. Wenn alles in Ordnung ist, kann der Deckel wieder auf die Herdanschlussdose geschraubt und ein Funktionstest des Herdes durchgeführt werden.

Wann eine Herdanschlussdose Unterputz verwenden?

In Neubauten achtet man verstärkt darauf, notwendige Installationen so wenig störend wie nur möglich zu verbauen. Dies gilt selbstverständlich auch für die elektrische Installation. In Bezug auf die Herdanschlussdose bedeutet das, dass die Unterputz-Variante gängiger Standard ist. Dies ist auch insofern sinnvoll, dass die Aufputz-Herdanschlussdose keine technischen Vorteile im Vergleich zur Unterputzdose aufweist.

Ein weiterer Grund für den Einbau einer Unterputz-Anschlussdose kann darin liegen, dass eine solche aus baulichen Gründen erforderlich ist. Wenn also die zu installierenden Küchengeräte beziehungsweise -Möbel keinen Platz für eine Aufputz-Herdanschlussdose bieten, kann auf das Unterputz-Modell ausgewichen werden. Allerdings ist dies dort, wo noch keine Unterputz-Herdanschlussdose vorhanden ist, mit einigem baulichem Aufwand verbunden, da hier eine passgenaue Aussparung in die Wand gefräst werden muss.

Wann ist Herdanschlussdose Aufputz erforderlich?

Die Aufputz-Herdanschlussdose ist dann die richtige Wahl, wenn eine Anschlussmöglichkeit für den Elektroherd nachgerüstet werden muss. Mit wenig Arbeitsaufwand kann eine Aufputz-Anschlussdose schnell und einfach gesetzt werden. Insbesondere in Altbauten, in denen eine Herddose des heutigen Standards nicht immer vorhanden ist, kann eine Nachrüstung mittels Aufputzdose rasch realisiert werden. Darüber hinaus ist die Montage einer Aufputz-Herdanschlussdose sinnvoll, wenn der Herd in einem anderen Raum oder an einer anderen Wand installiert werden soll. Durch die neue Aufputz Anschlussdose lassen sich etwa störende Kabelkanäle ersparen.

Der große Vorteil der Herdanschlussdose Aufputz liegt darin, dass keine Aussparung in die Wand gefräst werden muss. Wenn eine solche Fräsung aus baulichen Gründen nicht möglich ist (zum Beispiel bei einer aus Stein gemauerten Wand), bietet die Aufputz-Anschlussdose die gesuchte Alternative.

Welche Herdanschlussdose für 2 Geräte ist erforderlich?

In vielen Fällen besteht ein Elektroherd aus Backofen und Kochfeld und besitzt für beide Geräteteile einen gemeinsamen Anschluss. Doch nicht immer sind Einbau und Betrieb eines solchen Kombigerätes möglich und sinnvoll. Gerne wird der Backofen separiert, um ihn an erhöhter Stelle einzusetzen und damit ein bequemeres Arbeiten möglich zu machen. In einem solchen Fall sind entweder zwei Herdanschlussdosen notwendig, wenn beide Geräte zum Beispiel auf unterschiedlichen Seiten des Raumes betrieben werden.

Oder man braucht eine Herdanschlussdose mit zwei Abgängen, die auch als doppelte Herdanschlussdose beziehungsweise als Splitter Box bezeichnet wird. Sofern beide Geräte, also Kochfeld und Backofen, nicht unmittelbar neben der Splitter Box installiert werden, muss auch für eine fachgerechte Kabelverbindung zwischen Anschlussdose und Geräten gesorgt werden.

Improvisierte Lösungen, bei denen zwei Geräte an einer herkömmliche Herdanschlussdose betrieben werden, sind nicht zulässig und daher in jedem Fall zu vermeiden. Aufgrund der vergleichbar niedrigen Kosten für eine Splitter Box können auch die Kosten kein Argument sein.

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