Nägel herausziehen – Tipps zum entfernen von Nägeln
Alternativen: Wie Sie einen Nagel ohne Zange herausziehen können.
Doch wehe wenn der Nagel wieder entfernt werden muss! So einfach und schnell wie er oft eingeschlagen worden ist, kann er bei weitem nicht wieder herausgezogen werden. Mit geeigneten Werkzeugen oder anderen Hilfsmitteln gelingt es aber meistens doch. Und auch hier ist mir ein wenig Improvisation so manches Werkzeug ersetzt.
Im Idealfall hat der Nagel einen Kopf, steht etwas heraus und Sie haben eine Zange im Haus. Am besten ist eine sogenannte Kneif- oder Beißzange geeignet. Dabei handelt s sich um eine Zange deren vordere, breiten Enden zueinander gebogen sind. Sie gilt als eine der ältesten Zangenformen überhaupt.
Mithilfe dieser Beißzange können Sie nun den Nagel umfassen und ihn durch rollende Hebelbewegung der Zange aus dem festen Untergrund herausziehen. Damit die Wand oder der Gegenstand, in dem sich der Nagel befindet, nicht durch die Zange beschädigt wird, sollten Sie ein flaches Stück Holz oder ein festes Stück Karton unter die Auflagefläche der Zange legen.
Auf diese Weise lassen sich die meisten der eingeschlagenen Nägel entfernen. Doch manchmal stellt uns das Entfernen eines Nagels vor echte Probleme. Dann ist guter Rat teuer.
Geeignete Werkzeuge um einen Nagel heraus zu ziehen
Bleiben wir zunächst einmal bei den Werkzeugen. Neben der Beißzange können Sie einen Nagel natürlich auch mit jeder anderen Zange greifen und durch hebelartige Bewegungen lockern und entfernen.
Sollte jedoch keine Zange greifbar sein, hilft ein Blick in die Werkzeugkiste:
- Vielleicht entdecken Sie einen seltsam anmutenden Hammer, der an der spitzen Seite wie eine Klaue geformt ist. Das ganze nennt man einen Zimmermannshammer oder Latthammer. Ein eingearbeiteter Zimmermann kann damit pro Minute mehrere Nägel herausziehen.
- Die Klaue wird Kuhfuß genannt. Wenn der Nagel weit genug heraus schaut, können Sie ihn zwischen die zwei Enden der Klaue stecken und wiederum mit Hebelbewegungen den Nagel lockern und herausziehen. Auch hier empfiehlt es sich zum Schutz der Oberfläche ein flaches Stück Holz oder festen Karton unter die Auflagefläche des Hammers zu legen.
- Ähnlich wie der Latthammer funktioniert ein gebogenes Eisen, das ebenfalls ein Ende mit zwei Spitzen hat. Auch dieses Werkzeug ist unter dem Namen Kuhfuß oder Geißfuß Die gebräuchlichste Bezeichnung ist allerdings Nageleisen. Nageleisen werden in Längen von 10-100 cm angeboten. Die bevorzugte Länge liegt ganz im Ermessen des Nutzers und des Einsatzgebietes. Manche Nageleisen haben zwei scharfe Spitzen, mit denen man sich auch unter den Nagelkopf in den Untergrund bohren kann. Auf diese Weise kann auch ein tiefsitzender Nagelkopf gefasst werden. Allerdings ist bei dieser rohen Arbeitsweise eine Beschädigung des Untergrundes sicher. Solcherlei Gerät wird auch als Katzenpfote bezeichnet.
- Auch ein Flachschraubenzieher kann gute Dienste leisten. Die flache Spitze kann unter den Nagelkopf geschoben werden und dieser durch leichtes hin und her bewegen des Schraubenziehers gelockert werden. Danach kann der Nagel mithilfe des Schraubenziehers aus der Wand gezogen werden.
- Dient der Nagel als Verbindung von zwei Elementen und kann weder auf der einen noch der anderen Seite in irgend einer Form bewegt werden, kann man auch mit der Hilfe einer kleinen elektrischen Säge den Nagel zwischen den beiden Elementen durchschneiden. Wichtig ist hierbei jedoch, dass Sie ein geeignetes Sägeblatt verwenden.
Besondere Tipps und Trickks vom Fachmann
- Bei sehr festsitzenden Nägeln kann ein Tropfen Öl wahre Wunder wirken. Besonders dann, wenn der Nagel bereits gerostet hat und sich so zu sagen in den Untergrund „gefressen“ hat.
- Ist der Nagel so fest eingeschlagen, dass der Kopf nicht mehr greifbar ist oder gar kein Kopf vorhanden ist, kann man versuchen den Nagel mithilfe eines Nagelstiftes zu versenken oder durchzuschlagen, damit man ihn am anderen Ende herausziehen kann.
Nun gibt es natürlich auch Haushalte, in den ein Werkzeugkoffer entweder gar nicht vorhanden oder nur spärlich ausgestattet ist. Zum Nägel herausziehen heißt es jetzt kreativ werden.
Nägel herausziehen Anleitung
Nägel herausziehen mit Gebrauchsgegenständen
Jetzt hilft nur ein Blick in die Küchenschublade, das Nähkästchen oder das Nagelnecessaire:
- Eine stabile Gabel lässt sich ähnlich wie ein Kuhfuß verwenden. Voraussetzung ist, dass bei dem Nagel noch ein Kopf vorhanden ist und die Zinken der Gabel eng genug beieinanderliegen, um den Kopf zu halten. Ansonsten verfahren Sie genauso wie beim Kuhfuß beschrieben.
- Statt einer Zange kein ein Nagelknipser zum Herausziehen eines Nagels verwendet werden. Dazu umschließen Sie den Nagel mit dem Kopf des Nagelknipsers und drücken diesen zu. Danach können Sie den Nagel durch leichtes Rütteln lockern und dann aus der Wand oder dem Brett ziehen.
- Auch mit einer Schere können Sie eine Hebelwirkung ausüben. Schieben Sie dazu die leicht geöffnete Schere bis zum Anschlag unter den Nagelkopf und drücken die Schere leicht zusammen. Nun können Sie versuchen den Nagel mit der Schere heraus zuhebeln. Aber Vorsicht: Bei der Hebelbewegung können sich die Spitzen der Schere in die Wand oder das Holz bohren und die Oberfläche beschädigen. Dies lässt sich wiederum durch das Unterlegen eines flachen Holzstücks oder eines festen Kartons vermeiden. Oder aber Sie greifen die Schere an beiden Enden und ziehen den Nagel gerade heraus.
- Mit einem flachen Messer können Sie unter den Nagelkopf fahren und diesen versuchen durch leichtes hin und her Bewegen des Messers etwas aus der Wand zu lösen. Danach muss das Messer oder ein anderes Hilfsmittel als Hebel eingesetzt werden.
Wenn das beste Werkzeug nichts hilft…
Leider gibt es auch Situationen, in denen weder das geeignete Werkzeug noch nützliches Hilfsmaterial aus dem Haushalt hilft, den Nagel herauszuziehen. Dann helfen nur noch ein paar handwerkliche Tricks, um dem Übeltäter endgültig den Garaus zu machen:
- Ist der Nagel in einem Brett versenkt und schaut auf der anderen Seite heraus, kann man den Nagel etwa einem halben Zentimeter hinter dem Brett abzwicken. Danach auf den herausstehenden Stumpen mit dem Hammer klopfen. Der Nagelkopf wird sich auf der anderen Seite immer weiter herausschieben und kann dann mit geeignetem Hilfsmittel herausgezogen werden.
- Hat der Nagel keinen oder nur einen sehr kleinen Kopf und schaut auf der Rückseite heraus, kann man versuchen, ihn mit einer Zange durch das Brett hindurch zu ziehen.
- Sie können auch den Nagelkopf mit einer Bohrmaschine weg bohren und dann den Nagel mit einem Nagelstift tiefer einschlagen (bei einer Wand) oder hindurch schlagen (bei einem Brett). Alternativ kann der Nagelkopf auch mit einem Fuchsschwanz abgesägt werden. Wichtig ist das geeignete Sägeblatt.
- Eingerostete Nägel können mit speziellem Rostöl etwas gelöst werden, damit sie sich leichter herausziehen lassen.
Sie sehen, die meisten Nägel lassen sich auf die eine oder andere Art und Weise entfernen. Auch wenn man keinen gut ausgestatteten Werkzeugkoffer hat. Mit ein wenig Erfindergeist lassen sich alle möglichen Utensilien als Hilfsmittel verwenden.
Und wenn der Nagel aus der Wand gar nicht weichen will – hängen Sie doch einfach ein schönes Bild auf und erfreuen sich daran.
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