Bauschaum – Abdichten, kleben und dämmen
Erklärung was genau Bauschaum ist
Was versteht man unter Bauschaum
Montageschaum wird oft auch als Bauschaum bezeichnet. Es handelt sich um einen Schaum, welcher für die Abdichtung verwendet wird. In diesem Fall spricht man häufig auch vom Ausschäumen. Der Bauschaum besteht aus Polyurethan. Aus diesem Grund wird er häufig auch als PU-Schaum oder als PUR-Schaum bezeichnet. Der Bauschaum klebt sehr gut auf vielen Materialien. Es gibt ihn als Ein Komponenten-Schaum oder in der Zweikomponenten-Variante.
Bauschaum lässt sich in Einkomponenten- und Zweikomponenten-Bauschaum einteilen. Der Einkomponenten-Bauschaum braucht im Vergleich zum Zweikomponenten-Bauschaum keinen Härter, der extern zugeführt werden muss. Darüber hinaus lässt er sich direkt aus der Sprühdose verarbeiten. Auf diese Weise kann der Bauschaum viel einfacher verarbeitet werden.
Damit der Bauschaum auch optimal mit dem Härter vermischt werden kann, muss man die Dose vor Gebrauch gut schütteln. Die Aushärtung des Bauschaums erfolgt durch die Aufnahme mit Feuchtigkeit. Wenn der Schaum ausgehärtet ist, entsteht ein CO2 Gas. Dieses ist für den Quellvorgang des Baumschaums verantwortlich.
Weiterhin kann es bei besonders niedriger Luftfeuchtigkeit sinnvoll sein die Kontaktfläche der Monate leicht anzufeuchten. Auf diese Weise kann der Einkomponenten-Bauschaum viel schneller aushärten.
Warum 2K-Bauschaum verwenden
Bei der Zweikomponenten-Version ist der Bauschaum in den Dosen noch mit der anderen Substanz gemischt. Damit der Zweikomponentenschaum ausgehärtet wird, muss man den Härter von außen zuführen. Alternativ muss man ihn in der Dose direkt aktivieren.
Eine Option den Härter zu aktivieren besteht darin ihn über eine Drehbewegung am Boden der Dose zu aktivieren. Bei anderen Herstellern müssen Bauschaum und Härter vor dem Auftragen in einem Mischrohr zusammengeführt werden. Wenn beide Substanzen miteinander in Berührung gekommen sind, hat man nur wenig Zeit die fertige Mischung zu verarbeiten.
Im Vergleich zur Einkomponenten-Option kann sich dies als Nachteil herausstellen. Auf der anderen Seite kann Zweikomponenten-Bauschaum viel fester und gleichmäßiger aushärten als es beim Einkomponenten-Schaum der Fall ist. Aus diesem Grund wird der Schaum in vielen Fällen für Montagearbeiten genutzt. Dort ist nämlich eine hohe Festigkeit des Montageschaums erforderlich.
Wie härtet der Schaum eigentlich aus
Viele Bauschaum-Substanzen setzen beim Aushärten den Stoff Isocyanat frei. Dieser Stoff ist auch unter dem Begriff „Methylendiphenylisocyanat“ (MDI) bekannt. MDI kann krebserregend sein und Haut- und Schleimhautreizungen verursachen. Bauschaum mit einem Gehalt von mehr als 1 Prozent muss mit einem Hinweis gekennzeichnet sein. In diesem Fall muss der Verbraucher gewarnt werden und sich bewusst sein, dass der Stoff möglicherweise Krebs erzeugen kann.
Viele Hersteller, die Dämmschaum produzieren, haben auf die gesundheitlichen Gefahren von Bauschaum reagiert. Aus diesem Grund bieten sie auch Schäume an, welche einen reduzierten MDI-Gehalt besitzen. Bauschäume mit einem MDI-Gehalt von 0,1 bis 1 Prozent gelten als isocyanatreduziert. Der Verbraucher kann Bauschaum mit einem MDI-Gehalt von weniger als 0,1 Prozent kaufen. Spezielle Montageschäume besitzen kein freies MDI mehr, weil es chemisch schon gebunden ist.
Wo wird Bauschaum eingesetzt
Bauschaum hat die Fähigkeit schwer zu erreichende Hohlräume zu füllen. Darüber hinaus besitzen manche Bauschäume sehr gute Wärmedämmeigenschaften. Aus diesem Grund wird Bauschaum auch zum Ausschäumen der Bereiche zwischen Fensterahmen und Mauerwerk verwendet. Mit Bauschaum kann man also einige Materialien sehr gut verkleben.
Einige Montageschäume besitzen auch klebende, quellende und dämmende Eigenschaften. Aus diesem Grund wird der Bauschaum zu einem wahren Alleskönner. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Zargen-Bauschäume, welche man zum Einbau von Türen und Fenstern nutzen kann. Sie besitzen nämlich gute Schalldämmwerte. Setzt man einen Zargen-Baumschaum ein, so entsteht keine sogenannte Schallbrücke.
Wenn der Bauschaum ausgehärtet ist, ist er gegenüber Feuchtigkeit beständig. Nicht immer beständig sind die Bauschäume gegen UV-Strahlung. Schließlich kann Bauschaum im Vergleich mit anderen Stoffen wie Holzwolle und Korken nicht so einfach faulen oder verrotten. Dämmschaum eignet sich auch nicht zum Dämmen von größeren Flächen.
Wie andere Baustoffe auch ist Bauschaum mit Baustoffklassen gekennzeichnet. Die Zuteilung der Klassen orientiert sich an der Entflammbarkeit des Baustoffs und dem Brandverhalten. Die Norm DIN 4102 bildet die Grundlage für diese Zuteilungen. Bauschaum wird konkret in die Baustoff- und Brandschutzklassen B3 bis B1 eingeteilt.
Die Bauschäume der Klasse B3 sind sehr leicht entflammbar. Sie dürfen daher bei Neubauten und Renovierungstätigkeiten nicht eingesetzt werden. Schäume der Klasse B2 sind ganz normal entflammbar. Sie haben die Fähigkeit bei einem Brand toxische Gase freizusetzen. Die Klasse B1 wird dagegen nur bei besonders feuergefährdeten Bereichen eingesetzt.
Was ist beim Bauschaum verarbeiten zu beachten
Dämmschaum muss natürlich richtig verwendet werden. Zunächst muss man ihn in der Dose schütteln. Dabei sollte an die Dose auf den Kopf stellen. Das Schütteln sollte man besonders bei Einkomponenten-Bauschaum machen. Vor der Verwendung des Einkomponenten-Bauschaums muss man die Kontaktflächen der Montage anfeuchten. Dies hat den Effekt, dass der Schaum besser aushärtet und sich weniger Hohlräume bilden.
Weiterhin muss man auch den Spreizdruck beachten. In einigen Fällen entwickelt sich beim Aufquellen des Bauschaums ein derart starker Druck, dass man vorsichtig sein muss. Der Druck ist so stark, dass sogar Fensterrahmen und Türzargen beschädigt werden könnten. Für die druckempfindlichen Bauteile sollte man stets spreizdruckfeien Bauschaum einsetzen. Dieser entwickelt weniger Druck.
Darüber hinaus sollte man auch verhindern, dass Fugen keine Rissen hinterlassen. Diese können nämlich bei Bewegungen auftreten. In diesem Fall darf der Bauschaum nur an den beiden Flanken der jeweiligen Bauteile haften. Damit eine Dreiflankenhaltung vermieden werden kann, muss man beispielsweise Folie in die Fuge bringen.
Was beim entfernen von Dämmschaum beachten
Beim Entfernen von Dämmschaum muss man darauf achten, dass er wegen seiner guten Haftung nur sehr schwer entfernt werden kann. Aus diesem Grund muss man den Bereich der auszuschäumenden Fugen und Türzargen immer ordentlich abdecken. Sofern der Bauschaum trotzdem noch entfernt werden muss, sollte man ihn mechanisch bzw. mit einer Spachtel oder mit einem scharfen Messer abtragen.
Weiterhin kann man kleine Reste von PU-Schaum mit einem speziellen Baumschaumentfernter ablösen. Beachten sollte man an dieser Stelle aber, dass Bauschaumentferner auch einige Materialien wie Aluminium anlösen kann. Aus diesem Grund sollte man ihn vor der Nutzung an einer nicht sichtbaren Stelle testen. Schließlich sollte man beim Einsatz von Bauschaum Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.
Natürlich wird man um ein sicheres Arbeiten mit Bauschaum nicht herumkommen. Leider wissen viele Menschen gar nicht, dass Bauschaum Treibgas enthält, welches in Verbindung mit der Raumluft sich leicht entzünden kann. Aus diesem Grund sollte man Bauschaum nur in gut belüfteten Räumen einsetzen. Darüber hinaus sollte man es auch vermeiden, dass potentielle Zündquellen von elektrischen Geräten in die Nähe kommen. Am besten ist es, wenn man diese Geräte aus dem Raum entfernt und sie erst einsetzt, wenn der PU-Schaum gehärtet ist. Weiterhin sollte man während der Arbeit stets eine entsprechende Schutzausrüstung tragen.
Bauschaum muss entsorgt werden. Eine gebrauchte Bauschaum-Dose gilt in Deutschland als Sondermüll. Sie darf daher nicht in den Hausmüll gegeben werden. Es gibt aber viele Annahmestellen, wo man den Bauschaum kostenlos abgeben kann.
Wie kann ich zu viel Bauschaum entfernen
Wenn der Dämmschaum ausgehärtet ist, stellt sich natürlich die Frage, wie man unerwünschte Reste entsorgen kann. PU-Schaum ist natürlich in vielen Situationen sehr nützlich. Er füllt alle Zwischenräume auf und dichtet undichte Stellen ab. Auch wenn man in der Anwendung sehr vorsichtig ist, kann es sehr schnell passieren, dass Schaum überspritzt oder sogar auf die Kleidung oder Fliesen kommt. Wenn der Schaum dann noch mit Sonnenlicht in Berührung kommt, dann kann er schnell vergilben und viel Schmutz anziehen.
Wichtig ist hier, dass man sehr schnell reagiert. Sobald der PU-Schaum auf unerwünschte Stellen gekommen ist, muss man schnell handeln. Ist der Schaum noch frisch, so kann man ihn ganz einfach entfernen. Dazu nimmt man einfach ein Tusch und wischt darüber oder reinigt die betroffene Stelle einfach ab. Entscheidend ist, dass man bei einer großen Menge an Schaum mehr als ein Tuch verwendet. Auf diese Weise kann man den Bauschaum viel besser aufnehmen und er verschmiert nicht.
Glücklicherweise gibt es in einem gut sortierten Fachgeschäft Schaumentferner. Bei der Auswahl des richtigen Mittels muss man auf die Eigenschaften achten. Darüber hinaus muss man auch darauf schauen, dass der Entferner für den betroffenen Untergrund auch der richtige ist. Insgesamt können PU-Bauschaumentferner für folgende Untergründe verwendet werden:
- Fliesen
- Stein
- Glas
- Holz
- Aluminium
- Stahl
Wie Bauschaumentferner richtig einsetzten
Baumschaum sollte man aber nicht auf lackierten Flächen einsetzen. Bei der Nutzung von Bauschaumentferner muss man aber auch das Risiko in Kauf nehmen, dass es bei einem ungeeigneten Untergrund zu unangenehmen Verfärbungen kommen kann. Wenn man die Möglichkeit hat, dann sollte man den Bauschaumentferner zunächst einmal testen.
Die genaue Vorgehensweise bei der Entfernung hängt vom ausgewählten Produkt ab. Die Reihenfolge ähnelt einzelnen Schritten, die wie folgt aussehen:
- Vor dem Einsatz so viele Rückstände von Schaum wie möglich entfernen
- Entferner auftragen
- Mittel 30 Minuten einwirken lassen
- Holzspachtel nutzen, um die aufgeweichten Rückstände zu entfernen
- Gegebenfalls Vorgang wiederholen
- Die vom Bauschaum befreite Stelle säubern
Während der Nutzung eines Schaumentferners muss man darauf achten, dass es sich um eine chemische Substanz handelt. Aus diesem Grund ist der direkte Kontakt mit Augen und Haut zu vermeiden. Man sollte stets eine geeignete Schutzkleidung tragen. Des Weiteren muss der Raum gut durchlüftet sein. Besonders während der Einwirkzeit der chemischen Substanz muss das Fenster geöffnet bleiben. Wenn die Arbeit getan ist, müssen die betroffenen Flächen gründlich gewischt werden.
Alternativ kann man auch auf Hausmittel zurückgreifen. Mit Öl, Laugen oder Wasser kann der Schaum aber nicht entfernt werden. Vielmehr sollten man folgende Hausmittel ausprobieren:
- Nagellackentferner
- Isopropnaol
- Mischung aus Kaffeepulver und Spülmittel
Welche Eigenschaften hat Bauschaum
Eine besondere Eigenschaft von PU-Schaum ist, dass er sehr stark quellt. So kann man mit ihm die verschiedensten Hohlräume füllen. Darüber hinaus weisen Bauschäume eine sehr gute Wärmedämmeigenschaft auf. Aus diesem Grund wird Bauschaum zum Ausschäumen des Bereiches eingesetzt, der sich zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk befindet.
Weiterhin kann man mit Bauschaum auch Materialien miteinander verkleben. Es gibt sogar Bauschäume, welche gleichzeitig dämmend, quellend und klebend sind. Dadurch stellen diese Schäume ein vielseitiges Material dar, welches für die unterschiedlichsten Einsätze verwendet werden kann.
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