Kann man Ausgleichsmasse auf Fliesen verwenden?

Kann man Ausgleichsmasse auf Fliesen verwenden?
Kann man Ausgleichsmasse auf Fliesen verwenden?
Auch ein alter Fliesenfußboden muss nicht zwangsläufig komplett entfernt werden. Ausgleichsmasse auf Fliesen für die Verlegung von Vinyl. Zwar wird generell angeraten, alte Bodenbeläge so weit wie möglich zu entfernen. Bei Fliesen ist dies allerdings oft nur sehr schwer möglich. Auf jeden Fall, wenn die Fliesen beim Verlegen gründlich verklebt wurden. Für deren Entfernung ist schon mit einem Presslufthammer oder ähnlich brachialen Methoden zu arbeiten. Gut, wenn der bisherige Fußboden einfach unter dem neuen Material verschwinden kann.

Wie unebene Fliesen mit Ausgleichsmasse für Vinyl vorbereiten?

Bei sauber verlegten Fliesen scheint es kein Problem zu sein, die Elemente des neuen Vinylbodens einfach aufzulegen und zu fixieren. Allerdings besitzen Bodenfliesen meistens recht breite Fugen, die sich im Laufe der Zeit durch das Vinyl abzeichnen würden. Einerseits ist dies nicht schön anzuschauen, außerdem beeinträchtigt es aber auch die Materialeigenschaften des Vinylbodens.

Um den Fliesenboden auf das Verlegen von Vinyl vorzubereiten, müssen also die vorhandenen Fugen verschwinden. Hierfür ist eine selbstnivellierende Ausgleichsmasse auf Fliesen perfekt.

Der Fliesenfußboden muss zuerst auf seine Festigkeit hin untersucht werden. Etwaige Beschädigungen wie Beispielsweise angebrochene Fliesen werden entfernt. Anschließend wird der Boden gründlich gereinigt. Im nächsten Schritt wird die für die Ausgleichsmasse notwendige Grundierung aufgetragen. Hierfür gibt es spezielle Mittel und Geräte. Mit denen wird die Oberfläche der Fliesen sehr gründlich gesäubert. Denn im Laufe der Jahre bleiben trotz regelmäßiger Reinigung der Fliesen immer Schmutzreste zurück, die die Haftung der Grundierung negativ beeinflussten können.

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  • Für großflächige Anwendung im Innen- und Außenbereich: Die Ausgleichsmasse ist selbstverlaufend und für eine Schicht-Dicke zwischen 5-mm und 25-mm geeignet.
  • Hohe Endfestigkeit: Der Fließ-Spachtel ist auch als Nutzschicht verwendbar und flexibel im häuslichen Bereich einsetzbar, so z. B. im Keller, Dachboden, Lager oder in Hobby-Räumen.

Praxistipp: Boden Grundieren für bessere Haftung der Ausgleichsmasse

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Wie die Grundierung auf Fliesen für Ausgleichsmasse richtig auftragen?

Zuerst ist die richtige Grundierung für die Ausgleichsmasse auszuwählen. Hier kann leider keine allgemeingültig Aussage getroffen werden. Welche Grundierung genutzt wird kommt auf viele Faktoren an. Abhängig von der Beschaffenheit der Oberfläche, dem Zustand des Fliesenbodens und weiteren Faktoren kann die Wahl etwa auf eine dünnflüssige Haftbrücke oder eine besonders stabile Grundierung auf Basis von Epoxidharz fallen. Hier ist im Einzelfall Expertenrat einzuholen.

Das Auftragen der Grundierung ist in der Regel recht einfach zu erledigen. Zuerst werden die Wände sowie Türöffnungen im unteren Bereich abgeklebt, dann erfolgt das Auftragen der Grundierung mit einem Pinsel in den Randbereichen. Hierbei muss sehr genau vorgegangen werden, da die Ausgleichsmasse später auch in jeden Winkel läuft. Im nächsten Schritt werden dann die großen Flächen grundiert. Hierfür kann, abhängig von der Viskosität der Grundierung, mit einem Quast oder Malerpinsel gearbeitet werden.

Die Grundierung sollte generell immer gemäß der Herstellerangaben weder zu dick noch zu dünn aufgetragen werden. So kann sie ihren Zweck sicher erfüllen und trocknet auch in der durch den Hersteller angegebenen Zeit.

Wie Ausgleichsmasse auf Fliesen richtig auftragen?

Fliesen sind generell vor dem Auftragen der Ausgleichsmasse grundzugereinigen und  zu grundieren. Diese Arbeitsschritte sind wichtig, um die Stabilität und Langlebigkeit des Fußbodens zu gewährleisten.

Bereits die Grundierung kann die Oberfläche der Fliesen deutlich verändern – und dies ggf. nicht nur optisch. Eine dünnflüssige, nur sehr dünn aufzutragende Haftbrücke wirkt wie ein Anstrich der Fliesen. Eine epoxidharzbasierte Grundierung hingegen gleicht bereits einige Unebenheiten aus und schafft eine lackiert wirkende Oberfläche. Vor dem Auftragen der Ausgleichsmasse muss die Grundierung vollständig getrocknet sein.

Zum Auftragen der Ausgleichsmasse muss gesichert sein, dass die Masse nur in die vorgesehenen Bereiche fließen kann. Sofern noch nicht vor dem Grundieren geschehen, werden jetzt noch die Wände, Steckdosen und andere Anschlüsse sowie Türöffnungen im unteren Bereich abgeklebt. Auf diese Weise entsteht ein abgegrenztes Becken. In diesem wird nun die Ausgleichsmasse verteilt.

Die Masse wird hierfür in eher kleinen Mengen frisch angerührt. Die Dicke der Ausgleichsschicht ist so zu berechnen, dass sie alle Unebenheiten (in diesem Falle vor allem die Fliesenfugen) vollkommen ausgleicht.

Am besten ist es, die frisch angerührte Masse direkt aus dem Kübel in gleichmäßigen Strängen über dem Fliesenboden zu verteilen. Dabei arbeitet man sich vom entferntesten Winkel des Raumes immer weiter in Richtung Tür.

Ausgleismasse verteilen am besten nicht alleine

Durch die Arbeit zu zweit oder besser zu dritt ist hier ein effizientes Vorgehen möglich: Während eine Person die Ausgleichsmasse ausgießt, mischen die beiden anderen neue Masse an. Da es sich um selbstnivellierende Ausgleichsmasse handelt, fließt diese von selbst in jeden Winkel. Mit einer Zahnkelle wird dies noch zusätzlich beschleunigt. Die Zahnkelle oder ein Abzieher, wie man ihn zum Beispiel vom Reinigen einer ebenerdigen Dusche kennt, dient auch zum Vermischen der Ausgleichsmasse der nacheinander angemischten Chargen. So werden sicht- und fühlbare Übergänge zwischen den einzelnen Mengen von vornherein verhindert.

In einem nächsten Schritt ist die frisch gegossene Ausgleichsmasse mit einer Nagelrolle abzurollen. Bei dieser Arbeit werden Nagelschuhe getragen. Diese werden unter die eigentlichen Schuhe geschnallt. Anschließend beginnt man wieder im entlegensten Bereich des Raumes und arbeitet sich rückwärts bis zur Tür. Sinn dieser Arbeit ist es, noch vorhandene Lufteinschlüsse in der gegossenen Ausgleichsmasse zu beseitigen. Das Ergebnis nach der Trocknung ist dann ein vollständig ebener Boden, dem man seinen ursprünglichen Fliesenbelag nicht mehr ansehen kann.

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Fazit: Müssen alte Fliesen raus, um Vinyl verlegen zu können?

Eine Grundregel lautet: Alte Böden sind zu beseitigen bevor neue Böden eingebaut werden. Oft findet man jedoch Beispiele, in denen diese Regel nicht beherzigt. Beispielsweise wird Laminat oder Vinyl direkt auf einen Fliesenboden geklebt.

In der Praxis ist es aber nicht immer möglich, einen Fliesenboden komplett zu entfernen, ohne dafür rabiate Methoden und Spezialwerkzeug zu verwenden. Durch die Verwendung von selbstnivellierender Ausgleichsmasse ist es aber möglich, einen vorhandenen Fliesenboden als Basis für einen Vinylboden zu verwenden.

Wichtig ist dabei, dass der Boden in einem stabilen Zustand ist. Etwaige angebrochene Fliesen werden dabei so weit wie möglich entfernt. Diese sind aber nicht zwingend zu ersetzten. Außerdem ist der Fliesenboden so gründlich wie nur irgendwie möglich zu reinigen. Damit wird gesichert, dass die anschließend aufzutragende Grundierung beziehungsweise Haftbrücke ihrerseits einen guten Halt findet, um später die Ausgleichsmasse fixieren zu können.

Geht man in allen genannten Schritten fachgerecht vor, sieht man dem Boden nach dem Trocknen der Ausgleichsmasse nicht mehr an, welcher Bodenbelag sich ursprünglich darauf befand. Das Verlegen der Vinyl-Elemente auf dem ehemaligen Fliesenboden ist also überhaupt kein Problem.

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