Ofenventilator – Sinnvolles Zubehör für bessere Wärme & Luftzirkulation

Ofenventilator für Kaminofen

9.8

GESAMTBEWERTUNG

9.8/10

Positiv

  • Schneller Start, keine laufenden Kosten
  • verbessert die Wärmezirkulation
  • ohne Strom
  • Angetrieben durch Hitze
  • Kein Geräusch
Ofenventilator – Sinnvolles Zubehör für bessere Wärme & Luftzirkulation
Ofenventilator – Sinnvolles Zubehör für bessere Wärme & Luftzirkulation
Ein Ofen, der etwa mit Holz, Kohle oder Pellets betrieben wird, ist eine wunderbare Sache: Einerseits sorgt er durch seine Strahlungswärme für ein wohlig-warmes Raumklima, wie es durch keine Zentralheizung erzeugt werden kann. Darüber hinaus kann der Ofen selbst eine komplett ausgekühlte Wohnung innerhalb von kürzester Zeit erwärmen. Dafür muss allerdings gewährleistet sein, dass sich die Wärme gut im Raum verteilen kann. Ein Ofenventilator verhindert, dass sich nicht einfach an der Decke oberhalb des Ofens die Wärme sammelt.

Wie ist das Prinzip von einem Ofenventilator?

Ganz gleich, ob Kachel- oder Kaminofen oder Küchenherd: Ein Ofen sorgt durch seine Strahlungswärme für eine sehr angenehme Wärme. Der Haken ist allerdings: Je weiter man sich vom Ofen entfernt, desto weniger ist dessen Wärmeleistung noch zu spüren. Auch im Raum befindliche Möbel, Zwischenwände oder größere Gegenstände stellen für die Ofenwärme ein großes Hindernis dar. Ein großer Teil der Wärme verbreitet sich daher nicht wunschgemäß im Raum, sondern steigt über dem Ofen an die Decke. Hier ist die entstehende Wärme natürlich kaum zu nutzen.

Eine effiziente Methode, die Wärme des Ofens im Raum zu verteilen, bietet sich durch einen sogenannten Ofenventilator. Diesen stellt man auf die heiße Oberfläche des Ofens. Der Ventilator beginnt durch die Hitze sofort zu rotieren. Dadurch ist für eine sanfte Luftbewegung gesorgt. Er verteilt die vom Ofen aufsteigende Wärme spürbar im Raum. Auf diese Weise erhöht sich der Wirkungsgrad des Ofens deutlich. Dieser ist möglicherweise nicht mehr so stark zu befeurn. Der Raum ist eventuell so beheizt, wie man es sich schon immer gewünscht hat.

Wie funktioniert ein stromloser Ofenventilator?

Streng genommen dürfte man nicht von einem stromlosen Ofenventilator sprechen – sondern vielmehr von einem Ventilator, der ohne zusätzliche Energiequelle auskommt. Oft wird angenommen, dass sich die Rotorblätter alleine aufgrund der aufsteigenden Wärme zu drehen beginnen. Dies ist allerdings nur bedingt korrekt: Bei einem Ofenventilator liegt ein sogenanntes thermoelektrisches Verfahren zugrunde. Das im Boden des Ventilators befindliche Thermoelement heizt sich auf, sobald der Ventilator auf der heißen Oberfläche des Ofens steht.

Da der untere Teil des Ventilators heißer ist als der obere, entsteht eine Wärmeleitung durch Elektroden. Die am Ventilator befindlichen Elektroden mit hoher Energie wandern zum kälteren Ende des Gerätes, also nach oben. Dort befindliche Elektroden hingegen zieht es in den warmen Bereich. Im Inneren des Ofenventilators erzeugt suich also eine elektrische Spannung, die zum Betrieb des Ventilators ausreicht. Dennoch ist die Spannung so gering, dass man bei Berührung keinen elektrischen Schlag bekommen kann. Auch Verletzungen durch die Rotation der Ventilatorblätter sind weitestgehend ausgeschlossen. Allerdings erwärmt sich der Ventilator natürlich auch und ist daher nur mit geeigneten Handschuhen oder Topflappen anzufassen.

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Grundsätzlich gilt: Je heißer die Oberfläche des Ofens ist, desto schneller drehen sich die Rotorblätter. Eine gewisse Mindesthitze ist immer erforderlich, daher ist der Betrieb eines Ofenventilators auf einem normalen Heizkörper oder einem Nachtspeicherofen technisch leider nicht möglich. Der Ofenventilator benötigt für seinen Betrieb immer einen heißen Luftstrom, in welchem er platziert ist. Auch holz- oder kohlebefeuerte Speicheröfen, die erst nach langer Zeit eine ausreichend hohe Temperatur entwickeln, sind daher nur bedingt für den Einsatz eines Ofenventilators geeignet.

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Ofenventilator kaufen – Was ist zu beachten?

Ein Ofenventilator ist eine clevere Idee, wenn die durch den Ofen erzeugte Wärme besser im Raum verteilt werden soll. Natürlich lässt sich auch mit einem solchen Gerät kein Optimum erreichen. Dennoch kann die Wärme weitaus besser genutzt werden.

Vor dem Kauf eines Ofenventilators sollten einige Aspekte beachtet werden, durch für die Wirkung des Gerätes entscheidend sind.

  • Auf welchem Ofen soll der Ofenventilator eingesetzt werden?

Ein Ofenventilator benötigt einen ausreichend heißen Untergrund, muss aber auch einen stabilen Stand haben. Die horizontale Oberfläche eines Ofens oder Herdes bietet sich dafür optimal an, wobei das Material des Ofens nicht von Bedeutung ist. Der Ofenventilator kann auf Metall also ebenso eingesetzt werden wie etwa auf Stein oder auf Ofenkacheln. Da eine ausreichende Hitze aber Grundvoraussetzung für die Funktion des Ventilators ist, lässt sich ein Ofenventilator leider nicht auf einem Standard-Heizkörper oder einem Nachtspeicherofen einsetzen.

  • Wie sind die Beschaffenheit und die Größe des Raumes?

Wichtig ist, dass der durch den Ofenventilator entstehende Luftstrom möglichst frei zirkulieren kann. Daher sollten störende Möbel oder andere Gegenstände entfernt werden, sofern dies möglich ist. Wenn der Ofen zu sehr verbaut ist, um einen entsprechenden Luftstrom zu erzeugen, kann ein Ofenventilator nicht sinnvoll eingesetzt werden. Bei besonders großen Räumen hingegen kann der Einsatz eines doppelten Ofenventilators (also eines Ventilators mit zwei Rotoren) unter Umständen die richtige Entscheidung sein.

  • Wo wird der Ventilator auf dem Ofen platziert?

Auch auf dem Ofen darf der Ofenventilator durch nichts behindert werden. Es ist also unbedingt darauf zu achten, dass der Luftstrom des Ventilators nicht durch einen Wasserkessel o.ä. behindert wird. Darüber hinaus müssen sich die Rotorblätter natürlich frei bewegen können. Bereits vor dem Kauf des Ofenventilators sollte ein Standort auf dem Ofen gefunden werden, der für Kinder unerreichbar ist.

  • Welche Betriebstemperatur ist notwendig?

Beim Kauf eines Ofenventilators wird stets eine erforderliche Betriebstemperatur genannt. Unterhalb dieses Wertes kann der Ofenventilator nicht oder nur eingeschränkt arbeiten. Im Zweifel sollte die Oberflächentemperatur also vor dem Kauf gemessen werden.

  • Aus welchem Material besteht der Ofenventilator?

Da die Oberfläche eines Ofens extrem heiß wird, darf ein Ventilator nicht aus hitzeempfindlichem Material bestehen. Nahezu alle Ofenventilatoren werden allerdings aus Stahl oder Aluminium hergestellt – also aus Werkstoffen, die auch bei hoher Hitze formstabil bleiben.

Was ist das Besondere an einem Ofenventilator für Pelletofen?

Der Einsatz von Pelletöfen gilt aus vielerlei Gründen als modern und zeitgemäß. Nicht nur bei zentral befeuerten Heizkesseln, sondern auch bei Öfen im Wohnraum spielen die aus Holzspänen gepressten Pellets eine immer wichtigere Rolle.

Zahlreiche Pelletöfen moderner Bauart werden bereits mit einem integrierten Ventilator hergestellt, der die entstehende Heizwärme optimal im Raum verteilt. Sofern der Pelletofen entsprechend beschaffen ist (also eine ebene, sich aufheizende Oberfläche besitzt oder ein gut zugängliches Ofenrohr), so kann grundsätzlich trotzdem ein zusätzlicher Ofenventilator betrieben werden. Dies gilt ebenfalls für Öfen, die mit Holzbriketts befeuert werden. In beiden Fällen ist jedoch darauf zu achten, dass zusätzlich genutzte Ofenventilatoren ausreichend hitzebeständig sind. Denn in aller Regel werden diese Öfen heißer also solche, die mit Holz oder Braunkohle befeuert werden.

Was ist bei einem Ofenventilator für Ofenrohre zu beachten?

Vom Grundprinzip her sind Ofenventilatoren, die auf Ofenrohren eingesetzt werden, nicht deutlich anders beschaffen als Geräte, die man einfach auf eine ebene Oberfläche des Ofens stellt.

Ofenventilatoren für Ofenrohre kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn der Ofen selbst keine ebene Oberfläche besitzt, sondern beispielsweise einen Rundboden. Da sich das Ofenrohr ebenfalls stark aufheizt, findet sich auch hier ein alternativer Platz für einen Ofenventilator. Wichtig beim Einsatz eines Ofenventilators für das Ofenrohr sind allerdings die folgenden Punkte.

  • Wie ist das Ofenrohr beschaffen?

Ofenventilatoren, die auf das Ofenrohr gesetzt werden, sind in der Regel magnetisch und besitzen einen entsprechend geformten Fuß. Wenn ein Ofenrohr allerdings direkt senkrecht aus dem Ofen herausragt, muss dies bei der Wahl des Ofenventilators bedacht werden. Außerdem muss das Ofenrohr aus einem magnetischen Material hergestellt sein, damit der Ventilator einen guten Halt findet.

  • Kann die Luft vom Ofenrohr aus gut zirkulieren?

Ofenrohre sind aus optischen Gründen oftmals hinter dem Ofen versteckt. Dies ist nachvollziehbar, kann dem Einsatz eines Ofenventilators allerdings zuwiderlaufen. Denn ein dort platzierter Ofenventilator erzeugt einen Luftstrom, der nicht durch den Ofen selbst beziehungsweise durch Wände oder Mobiliar behindert werden darf. Wichtig ist also, den Ofenventilator an einer Stelle zu platzieren, die ein ungehindertes Abstrahlen des Luftstromes ermöglicht.

  • Wurde der Ofenventilator ausreichend hitzebeständig gebaut?

Die am Ofenrohr entstehende Temperatur übersteigt häufig noch jene Hitze, die auf der Oberfläche eines Ofens entsteht. Dies muss bei der maximal zulässigen Temperatur eines Ofenventilators berücksichtigt werden, da sich dieser andernfalls verformen und nicht mehr richtig funktionieren könnte.

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Was ist bei einem Ofenventilator für Specksteinofen zu beachten?

Nicht jeder Ofen oder Herd wird beim Betrieb ringsherum extrem heiß: Bei einigen Öfen findet sich beispielsweise eine besondere Ummantelung aus Speckstein. Diese braucht sehr lange, um mit der Ofenwärme aufgeladen zu werden und erreicht auch nicht die sonst übliche Oberflächentemperatur. Allerdings dient eine solche Ummantelung als Wärmespeicher und gibt noch lange Wärme in den Raum ab, wenn der Ofen bereits ausgegangen ist.

Ein Problem ist allerdings die geringe Temperatur des Specksteins, wenn ein Ofenventilator eingesetzt werden soll: Das Thermoelement im Fuß des Ventilators heizt sich nur im geringen Maße auf, sodass der Temperaturunterschied zwischen dem oberen und dem unteren Bereich des Ventilators zu klein ist, um die Drehbewegung des Rotors zu aktivieren.

Es gibt allerdings spezielle Ofenventilatoren, die auch auf Öfen mit niedriger Oberflächentemperatur eingesetzt werden können. Diese besitzen einen zweiten Ventilator, der den oberen Bereich des Ofenventilators zusätzlich kühlt und für eine noch bessere Wärmeverteilung innerhalb des Raumes sorgt. Die meisten dieser Ofenventilatoren arbeiten bereits ab einer Oberflächentemperatur von 70° Celsius.

Ofenventilator um aufsteigende Wärme spürbar im Raum zu verteilen
Ofenventilator um aufsteigende Wärme spürbar im Raum zu verteilen

Fazit: Was taugt ein Ofenventilator?

Fast in jeder Wohnung besteht nicht das Problem der Wärmeerzeugung, sondern der effizienten Wärmeverteilung. Insbesondere bei Öfen und anderen Feuerstellen ist zwar einerseits eine angenehme Strahlungswärme zu spüren, die jedoch zu weiten Teilen einfach nach oben abgestrahlt wird. Während der Raum oberhalb des Ofens erwärmt wird (wo die Wärme freilich kaum genutzt werden kann), bleibt es in entfernteren Bereichen des Raumes eher kühl.

Abhilfe lässt sich mit einem Ofenventilator schaffen, der die nach oben aufsteigende Warmluft in die horizontale Richtung ableitet und so auch in weiter entfernte Teile des Raumes führt.

Ein Ofenventilator ist immer dann eine gute Idee, wenn

  • die Wärmequelle beziehungsweise der Untergrund des Ventilators ausreichend heiß wird,
  • der Ofenventilator aus hitzestabilem Material gefertigt wurde und kaum merkliche Betriebsgeräusche erzeugt,
  • sich die Flügel des Rotors frei und ungehindert bewegen können,
  • und sich der Warmluftstrom ebenso ungehindert im Raum ausbreiten kann.

Bei besonders großen Räumen kann es erforderlich sein, einen entsprechend großen Ofenventilator einzusetzen. Einige Modelle besitzen zwei oder mehrere Rotoren und sind damit deutlich leistungsstärker. Im Idealfall erzeugt der betriebene Ofen dann aber auch eine entsprechend hohe Heizleistung. Denn auch der beste Ofenventilator kann nur die Wärme verbreiten, die durch den Ofen erzeugt wird. Schließlich handelt es sich beim Ofenventilator um keine eigenständige Wärmequelle.

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