Schimmel im Brennholz – Was nun?
Wenn Sie Brennholz richtig lagern kann auch kein Schimmel entstehen
Ein paar Wochen vergehen und Sie bemerken schon etwas merkwürdiges – das Holz fängt an zu schimmeln. Kaminbesitzer fragen sich in diesen Moment, was sie falsch getan haben. Warum ist der Schimmel eigentlich aufgetaucht?
Stellt dieser Schimmel im Brennholz ein Problem für die Gesundheit dar? Kann das von Schimmel befallenes Holz überhaupt noch verfeuert werden? Wird sich die Heizleistung des Holzes wegen des Schimmels verringern? In diesem Artikel werden diese Fragen gründlich beantwortet und wir liefern Ihnen die nötige Hilfe und Ratschläge.
Gründe für die Entstehung des Schimmels
Es gibt drei Hauptgründe für das Entstehen von Schimmel:
1. Eine große Menge an Feuchtigkeit
2. Nährstoffe
3. Stehende Luft
Praxistipp: Wie Brennholz richtig trocknen
Natürlich enthält das frisch geschlagene Holz viel Feuchtigkeit – oft beträgt dieser Wert sogar 40 % des gesamten Gewichts des Holzes). Damit wäre der erste Grund für das Entstehen von Schimmel geklärt. Die Nährstoffe, mit denen sich Pilze ernähren, sind auch in großen Mengen in dem frischen Holz enthalten.
Ein Stoffwechsel passiert, bei dem die Pilze die Zellulose aus dem Holz in Energie für ihr Wachstum und Verbreitung umwandeln. Und am dritten Punkt kommt die stehende Luft, bzw. wenig bewegte Luft. Pilze wachsen ansonsten nur für eine kurze Zeit auf Holzscheiten, die auf offener Fläche gelagert werden. Zum erfolgreichen Gedeihen brauchen die Pilze nämlich stehende Luft und konstante klimatische Bedingungen. Aus diesem Grund wird das frische Holz im Keller schnell von Pilzen befallen.
So lässt sich Schimmel vermeiden
Man sollte das Brennholz immer so stapeln, dass die Luft um das Holz frei zirkuliert. Brennholz sollte man aus diesen Grund nie im Keller oder in der Garage aufbewahren, weil die Luft nicht zirkulieren kann.
Es sollten alle Seiten des Holzlagers offen sein und sollen nicht mit luftundurchlässigen Planen und ähnlichen Materialien bedeckt werden. Der ideale Standort für das Lagern des Brennholzes ist beispielsweise die südliche Haus- oder Garagenwand mit viel Sonne. Wenn Schlagregen das Holz manchmal von der Seite befeuchtet, ist es nicht so schlimm, denn das Holz trocknet schnell wieder ab.
Kann der Schimmel aus dem Holz die Gesundheit gefährden?
Der Schimmel im Brennholz ist für gesunde Menschen meist harmlos. Das Verfeuern von schimmeligem Brennholz ist genauso wie das Sägen, Stapeln und Hacken völlig ungefährlich. Der Schimmel könnte jedoch bei allergischen Leuten Probleme auslösen, als auch bei denjenigen, die an Krankheiten des Atemsystems leiden – wie z.B. Asthma.
In diesem Fall sollte ein Mundschutz getragen werden, der das Einatmen der Schimmelporen verhindern sollte. Wenn man einen Mundschutz kauft, sollte man also einen hochwertigen nehmen, der die winzigen Schimmelporen abhaltet. Masken mit einer Schutzklasse P2 sind dafür ausreichend.
Wird die Heizleistung des Brennholzes niedriger wegen des Schimmels?
Falls das Holz frisch gelagert wurde und danach ausblüht, dann stellt ein kurzfristiger Schimmelbefall kein Problem dar. Wenn das Holz auf einem offenen und freien Platz gelagert wird, kann die Feuchtigkeit schnell entweichen und die Pilze ziehen sich in ein paar Wochen zurück.
Die Heizleistung bleibt wie zuvor unverändert. Wenn sich die Pilze aber jahrelang verbreiten, während sich der Grad der Feuchtigkeit nicht verändert, dann versetzt sich das Holz langsam. Das Holz fängt an nach Erde zu riechen, Käfer greifen es an und es wird brüchig. Solches verfaultes Holz hat einen niedrigeren Brennwert und kann das Haus nicht mehr so gut aufwärmen. Auch wenn man das Brennholz kauft, sollte man unbedingt beachten, dass es keine Stockflecken hat.
Man kann dabei vermuten, dass solches Holz nicht ordnungsgemäß gelagert wurde und eine schlechtere Qualität hat. Dementsprechend sollte auch der Preis deutlich niedrigerer sein – ansonsten lieber die Finger davon lassen. Wenn Sie befürchten, dass das Laubholz angegriffen wurde, dann können Sie einen Bruchtest machen.
Nehmen Sie dazu einen ca. 1 m langen Ast und schlagen ihn stark auf Beton oder Asphalt. Falls der Ast mit einer stumpfzackigen Kante bricht, ist er höchstwahrscheinlich befallen. Dieser Test eignet sich jedoch weniger für Nadelholz, da dieses unter gewissen Umständen auch ohne Beschädigungen leicht abbrechen kann. Die Bruchkanten sind in diesem Fall spitz und zackig, als beim befallenen Holz.
Wie lässt sich der Schimmel am Brennholz beseitigen?
Es wird davon abgeraten, das von Schimmel befallene Brennholz in der Wohnung bzw. beim Kamin zwischenzeitlich zu lagern, da auf diese Weise die Poren emittiert werden und bei empfindlichen Menschen zu allergischen Reaktionen führen können.
Schimmeliges Kaminholz sollte schließlich auch gar nicht verfeuert werden, da es als solches offensichtlich immer noch einen hohen Wassergehalt beinhaltet. Die von Schimmel befallenen Flächen können draußen im Freien von Schimmelpilzmitteln besprüht werden. Solche Mitteln sind in Baumärkten oder vielleicht auch bei Ihrem Brennholzhändler erhältlich.
Das in den Apotheken erhältliche, hochprozentige Äthanol ist ebenfalls zur Schimmelbekämpfung geeignet. Wenn der Schimmel durch falsche Lagerung z.B. im Keller verursacht wurde und das Holz noch nicht zu stark angegriffen ist, so empfiehlt es sich das Holz wieder nach Draußen an frische Luft zu bringen und dort zu lagern.
Mit der Zeit und sinkender Restfeuchte sollten sich die Schimmelpilze von selbst zurückziehen und austrocknen. Solches Brennholz kann später problemlos verfeuert werden. Da die nachträgliche Beseitigung des Schimmels zu umständlich ist, ist es viel einfacher rechtzeitig vorzusorgen, damit es zu einem Schimmelbefall erst gar nicht kommt.
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