Aktivatorspray für Sekundenkleber

9.1

GESAMTBEWERTUNG

9.1/10

Positiv

  • Profi-Reparatur-Kleber-Set
  • Schweißnaht aus der Flasche
  • kleben mit Industrieklebstoff und Granulat
  • Hitze und kältebeständig (-45°C bis +115°C)
  • witterungsbeständig

Negativ

  • keine Bekannt

Sekundenkleber trägt seinen Namen aufgrund der Tatsache, dass er sofort bei Kontakt mit der Luft zu kleben und damit auch zu trocknen beginnt. Dies bedeutet allerdings nicht automatisch, dass mit Sekundenkleber geklebte Klebeverbindungen tatsächlich innerhalb von Sekunden fest und belastbar sind. Je nach Größe der Klebestelle und Menge des aufgetragenen Klebers kann es mehrere Stunden dauern, bis der Sekundenkleber vollständig getrocknet ist.

Was ist ein Aktivator Spray?

Sekundenkleber ist in der Regel immer Cyanacrylat, das bei Kontakt mit der Luft zu trocknen beginnt. Kleine Klebestellen sind tatsächlich innerhalb von Sekunden stabil. Ein weniger angenehmes Beispiel ist der Klebertropfen, den man bei der Arbeit zwischen Daumen und Zeigefinger bekommt.

Größere Klebestellen hingegen erweisen sich als etwas schwieriger. Hier kann es mehrere Stunden dauern, bis der Klebstoff komplett getrocknet ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Klebestelle nicht sonderlich gut belüftet oder es in der Umgebung eher kühl ist. Auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann den Trocknungsprozess verlangsamen, was erst einmal paradox erscheint. Aber dazu später mehr.

Ein Aktivator Spray hilft immer dann weiter, wenn die Gegebenheiten ungünstig sind und / oder eine größere Klebestelle schnell fixiert werden muss. Es wird auf die zu verklebenden teile aufgesprüht, bevor der Sekundenkleber aufgetragen wird. Führt man die Elemente anschließend zusammen, läuft der Trocknungsprozess noch schneller ab. 

Aktivator Spray Aushärtungsbeschleuniger für Sekundenkleber 3x 200ml Aerosol Sprühdose ist geeignet für alle Schnellkleber auf Basis von Cyanacrylat sorgt für blitzschnelles Aushärten (3 Stück)
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  • Beschleunigte Aushärtung: Der ARLI Aktivatorspray reduziert die Trocknungszeit von Sekundenkleber signifikant – für schnellere Projektfertigstellung und gesteigerte Arbeitseffizienz.
  • Optimale Kombination: Entfaltet in Verbindung mit Cyanoacrylat Sekundenkleber maximale Haftkraft, sorgt für außergewöhnlich starke und dauerhafte Verbindungen.

Was macht ein Aktivator?

Jeder Sekundenkleber enthält nicht nur den eigentlichen Klebstoff, sondern auch einen „sauren“ Stabilisator mit einem PH-Wert von weniger als 7. Dieser Stabilisator soll dafür sorgen, dass sich die Klebemoleküle nicht zu schnell verketten. Die natürliche Luftfeuchtigkeit neutralisiert diesen Stabilisator nun nach und nach, sodass der Sekundenkleber aktiviert wird. So gesehen handelt es sich bei der Luftfeuchtigkeit also bereits um einen natürlichen Aktivator, der allerdings eher langsam wirkt.

Das Aktivator-Spray ist basisch und sorgt durch das Aufsprühen für eine sofortige Neutralisation des Stabilisators. Salopp gesagt: Aus einem Sekunden-Kleber wird durch das Aktivator-Spray ein Sekunde-Kleber.

Dies bedeutet selbstverständlich auch, dass einmal mit Aktivator besprühte und anschließend mit Sekundenkleber fixierte Teile nach dem Zusammenfügen untrennbar miteinander verbunden sind. Während es bei „normal“ mit Sekundenkleber geklebten Teilen manchmal noch möglich ist, minimale Korrekturen beim exakten Zusammensetzen vorzunehmen, müssen die „aktiviert geklebten“ Elemente sofort zusammenpassen.

Übrigens ist es aus den erwähnten Gründen auch ratsam, nur mit vollständig trockenen Händen mit Sekundenkleber zu arbeiten. Bei nassen oder feuchten Fingern genügt der Bruchteil eines Tropfens, um diese zusammenzukleben. Mit allen bekannten unangenehmen Folgen, die damit verbunden sein können.

Wie trocknet Sekundenkleber am schnellsten?

Die meisten Klebstoffe wirken durch das Ausdünsten von enthaltener Feuchtigkeit oder Alkoholen. Die logische Konsequenz: In gut geheizten Räumen mit geringer Luftfeuchtigkeit trocknen die meisten Klebstoffe besonders schnell, während sie bei Kälte und feuchter Luft dementsprechend länger zum Trocknen brauchen. Wenn die Gegebenheiten ganz ungünstig sind, kommt es nicht einmal zu einer vollständigen Trocknung – und damit zu keiner vollständigen Klebung.

Sekundenkleber ist anders. Durch seine spezielle Zusammensetzung wirkt er rein chemisch: Die Grundsubstanz des Cyanacrylats ist sauer, besitzt also einen niedrigen PH-Wert. Durch die Luftfeuchtigkeit wird dieser PH-Wert nach und nach in die basische Richtung verschoben, wodurch die Trocknung des Sekundenklebers einsetzt.

Dieser Prozess lässt sich zusätzlich beschleunigen, indem die Klebestelle vor dem Aufbringen des Sekundenklebers mit einer geeigneten basischen Substanz (zum Beispiel dem Aktivator-Spray) und / oder mit Feuchtigkeit benetzt wird. Grundsätzlich ist es auch möglich, erst den Sekundenkleber aufzubringen und den aufgetragenen Kleber anschließend entsprechend zu behandeln.

Die eigentlich logisch erscheinenden Maßnahmen, etwa die frische Klebestelle vor Nässe zu schützen und für eine warme, trockene Raumluft zu sorgen, sind bei Sekundenkleber vollständig obsolet. Leider ist es auch nicht ratsam, danebengegangene Spuren des Sekundenklebers mit einem feuchten Tuch wegzuwischen: Der Kleber trocknet sofort und hinterlässt eine an getrocknetes Zuckerwasser erinnernde Spur. Allerdings kann der Kleber nur noch mechanisch entfernt, also abgerieben oder abgeschliffen werden.

Aktivatorspray für Sekundenkleber
Aktivatorspray für Sekundenkleber

Was kann ich mit Sekundenkleber kleben?

Wenn Dinge verklebt und die Klebestelle möglichst schnell halten soll, ist Sekundenkleber oft die richtige Wahl. Er eignet sich zum Kleben einer Vielzahl von Materialien wie Kunststoff, Glas, Stein, Keramik, Plexiglas, Gummi, Holz oder Metall. Diese Werkstoffe können sowohl mit sich selbst als auch wechselseitig mittels Sekundenkleber geklebt werden. Aus chemischen Gründen ist Sekundenkleber allerdings nicht in jedem Fall geeignet, zudem ist die Klebestelle nicht elastisch.

Die in Deutschland dominierenden Klebstoff-Marken Uhu und Pattex haben ebenfalls Sekundenkleber im Sortiment. Auch bei diesen handelt es sich um Cyanacrylat, somit sind diese chemisch vergleichbar mit den Produkten von Billig-Herstellern. Allerdings finden sich bei den Markenherstellern auch Beimischungen, die dem Sekundenkleber eine andere Viskosität verleihen. Dies erlaubt den Einsatz von Sekundenkleber auch an schlecht zugänglichen Bereichen sowie in der Vertikalen. Daher sind die teilweise deutlich höheren Preise für diese besonderen Sekundenkleber oft schlicht aus Gründen der Handhabung gerechtfertigt.

Sekundenkleber wird nicht nur im handwerklichen und technischen, sondern auch im medizinischen Bereich eingesetzt. Hier dient eine Variante des Sekundenklebers als Wundverschluss. Dabei macht man sich auch die Eigenschaft des Klebstoffs zunutze, sich nach einer gewissen Zeit aufzulösen. Da Cyanacrylat für den Einsatz auf Wunden als unbedenklich gilt, ist er in vielen Fällen die einfachere und schmerzärmere Alternative zum genähten Wundverschluss. Im Bereich der Schleimhäute, etwa im Mund, hat Sekundenkleber allerdings nichts verloren. Zahnspangen oder Gebissprothesen dürfen auf keinen Fall mit Sekundenkleber fixiert oder repariert werden.

Der Werkstoff Cyanacrylat wurde 1942 als transparentes, unzerbrechliches Material für die Zieloptik von amerikanischen Panzern entwickelt, erwies sich dafür aber letztlich als ungeeignet. 1958 brachte Kodak dann flüssiges Cyanacrylat unter dem Markennamen Eastman 910 als ersten Sekundenkleber heraus.

Wie funktioniert ein Sekundenkleber?

Im Jahr 1942 wurde Cyanacrylat als ein transparentes und nahezu unzerbrechliches Material für das amerikanische Militär entwickelt. Ursprünglich war angedacht, es für die Zieloptik von amerikanischen Panzern zu verwenden. Hier erwies es sich allerdings letztlich als ungeeignet. Die Pläne landeten erst einmal wieder für einige Jahre in der Schublade, bis Kodak das flüssige Cyanacrylat unter dem Markennamen Eastman 910 als ersten Sekundenkleber herausbrachte.

Damals wie heute war das Funktionsprinzip des Sekundenklebers nahezu identisch – und rein chemisch zu erklären. Sekundenkleber enthält neben dem eigentlichen Klebstoff einen Stabilisator, der die Klebstoffmoleküle am Verketten, also am Kleben hintern soll. Dieser Stabilisator ist mit einem PH-Wert unterhalb von 7 relativ sauer. Alleine durch die Luftfeuchtigkeit, ggf. aber auch durch das zusätzliche Aufsprühen beziehungsweise Auftragen eines Aktivators, verschiebt sich der PH-Wert der Klebestelle kontinuierlich in die basische Richtung. Diese Verschiebung ist gleichzeitig der Trocknungs- und Klebeprozess.

Anders, als es von vielen Menschen nach wie vor angenommen wird, kann der Aushärtungsprozess von Sekundenkleber also nicht durch eine trockene, warme Raumluft beschleunigt werden. Im Gegenteil: Bereits ein Tropfen Wasser auf der Klebestelle kann den Trocknungsprozess beschleunigen.

Wenn die Klebestelle allerdings recht groß und die Menge des aufgetragenen Sekundenklebers dementsprechend umfangreich ist, kann das Aushärten bei trockener Luft und insgesamt eher schlechter Belüftung einige Stunden andauern. Erst danach ist die Klebestelle vollständig belastbar.

Was kann ich nicht mit Sekundenkleber kleben?

Sekundenkleber ist kein Alleskleber, auch wenn es angesichts der vielfältigen Einsatzbereiche manchmal den Anschein hat. Es gibt aber auch einige Bereiche, in denen Sekundenkleber nicht eingesetzt werden kann, darf – oder die schlechtere Wahl im Vergleich zu anderen Klebstoffen darstellt.

Sekundenkleber darf beispielsweise nicht auf Schleimhäute gelangen. Wie bereits erwähnt, eignet er sich nicht zum Fixieren oder Reparieren von Zahnspangen oder Gebissprothesen.

Starke Temperaturschwankungen sind ebenso Gift für Sekundenkleber wie knackige Kälte oder große Hitze. Aufgrund seiner flüssigen Viskosität ist er auch für das Kleben großer Flächen nicht oder nur schlecht geeignet.

Auf diversen Thermoplasten, Weichschaum oder Hartschaum klebt Sekundenkleber gar nicht, auf porösen beziehungsweise offenporigen Oberflächen findet er keinen Halt. Ähnlich verhält es sich beim Kork: Für diesen gibt es bessere Klebstoff-Alternativen.

Last, but not least: Überall dort, wo nicht nur eine stabile, sondern auch elastische Klebeverbindung notwendig ist, hilft Sekundenkleber nicht weiter.

Fazit: Wie funktioniert ein Sekundenkleber?

Im Gegensatz zu den meisten anderen Klebern, die ihre Klebkraft während des Trocknens durch das Ausdünsten von Feuchtigkeit oder Alkohol entwickeln, reagiert Sekundenkleber rein chemisch. Der saure Stabilisator im Sekundenkleber sorgt in den ersten Momenten nach dem Luftkontakt dafür, dass sich die Klebemoleküle nicht schlagartig verketten. Die Klebewirkung wird also für den ersten Augenblick unterbunden. Durch die Luftfeuchtigkeit wird der PH-Wert langsam, aber stetig in die basische Richtung verschoben, womit der Stabilisator seine Wirkungskraft nach und nach verliert und die Klebewirkung immer stärker wird.

Dieser Prozess kann, je nach Größe der Klebestelle, Menge des aufgetragenen Sekundenklebers sowie der Umgebungsbelüftung sekundenschnell gehen, manchmal aber stundenlang andauern. Beschleunigen lässt sich der Vorgang durch das Auftragen einer basischen Substanz, bevor der Kleber aufgetragen wird (hierfür dient zum Beispiel ein Aktivatorspray), aber auch durch die Zugabe von Feuchtigkeit. Das eigentlich logisch erscheinende Grundprinzip, für das schnellere Trocknen der Klebestellen die Raumtemperatur zu erhöhen und für eine geringe Luftfeuchtigkeit zu sorgen, erweist sich hier also als eher kontraproduktiv.

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