Dampfbremsfolie

Stanley Hammertacker 6-PHT150

9.2

GESAMTBEWERTUNG

9.2/10

Positiv

  • Kraftvoller Schlagtacker
  • mit robustem Stahlgehäuse
  • ergonomischem Handgriff
  • Geeignet für Klammern Typ G (6, 8, 10 mm)
  • Profiqualität

Negativ

  • keine Bekannt
Dampfbremsfolie
Dampfbremsfolie
Eine sogenannte Dampfbremsfolie ist heute ein wesentliches Element, das nahezu immer im Hausbau wie in der Gebäudesanierung benötigt wird. Insbesondere im Bereich des Daches ist sie nahezu unverzichtbar.

Für was ist die Dampfbremse?

Im Inneren eines bewohnten oder anderweitig genutzten Gebäudes entsteht immer Luftfeuchtigkeit. Durch das Heizen, das Kochen, die Atmung oder auch durch im Haus befindliche Pflanzen wird die Luftfeuchtigkeit beeinflusst. Diese steigt mit der Raumwärme nach oben und sammelt sich unter dem Dach. Dort ist die Raumluft also messbar feuchter als in anderen Bereichen des Hauses. Es gilt allerdings zu verhindern, dass zu viel dieser Luftfeuchtigkeit in die Wärmedämmung eindringen kann. Diese würde andernfalls ihre dämmende Wirkung teilweise verlieren und könnte, je nach verwendetem Material, sogar langfristig Schaden nehmen. Feuchtigkeit in Wand oder Decke kann außerdem die Bildung von gesundheitsschädlichem Schimmel begünstigen.

Die Dampfbremsfolie sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit nur zu geringen Teilen in die Wand und die darin befindliche Dämmung eindringen kann. Eine hermetische Versiegelung ist dabei allerdings nicht vorgesehen, wie sich bereits aus der Produktbezeichnung herauslesen lässt. Die manchmal ebenfalls gebräuchliche Bezeichnung der Dampfsperre ist also fachlich oft nicht korrekt. Die Wand soll in aller Regel weiterhin atmen und in die Wand eindringende Feuchtigkeit nach außen diffundieren können. Die Dampfbremsfolie sorgt aber für eine gleichmäßige Verteilung dieser in die Wand beziehungsweise ins Dach eindringenden Feuchtigkeit. 

Wie funktioniert eine Dampfbremsfolie?

Abhängig von ihrer Wärme kann Raumluft unterschiedlich feucht sein. Durch Temperaturveränderungen beziehungsweise -Unterschiede entsteht ein mehr oder weniger starkes Dampfdruckgefälle. Der in der Raumluft gelöste Wasserdampf diffundiert in die Bereiche, in denen der Druck niedriger ist. Hierbei müssen die Elemente, die kalte von warmen Bereichen abgrenzen (zum Beispiel Wände und Decke) einerseits duffusionsoffen sein.

Andererseits ist zu verhindern, dass zu viel Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringt. Aus diesem Grunde werden an der warmen Innenseite der Wand oder Decke entsprechend dampfbremsende Materialien eingebaut. Hierfür wird nach der Faustregel vorgegangen. Je weiter außen sich der Bereich befindet, desto offener haben auch die Materialeigenschaften zu sein.

Bei jedem für die Wand oder Decke genutzten Baustoff lässt sich der Wasserdiffusionswiderstands-Faktor bemessen und über den Wert µ darstellen. Dieser Wert µ gibt die Materialdichte im Vergleich zu einer gleichdicken, ruhenden Luftschicht an.

Wo ist eine Dampfsperre anzubringen?

Bei einfachen Dampfbremsen handelt es sich zumeist um Polyethylen-Folien. Bei einer Dicke von 0,1 mm sowie einer Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (µ) von 100.000 verfügt eine solche Folie über dieselbe Sperrwirkung wie 10 Meter ruhende Luft. Auch andere Materialien, etwa PVC-Folien oder Platten aus Holz, wirken ebenfalls als Dampfbremsen. Hierbei sollte der herstellerseits angegebene sd-Wert das Produkt aber als diffusionshemmend ausweisen, also als Dampfbremse. Ist dies nicht der Fall, gilt dass Produkt automatisch als diffusionsoffen.

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Grundsätzlich ist bei einer Dampfbremse eine 6fach höhere Dichtigkeit anzustreben als bei dem ansonsten für die Konstruktion verwendeten Material. Auf der warmen Innenseite der Dampfbremse sind dabei nicht mehr als 20% der gesamten Dämmung angebracht, um ein perfektes Verhältnis von Diffusion und Isolation zu erreichen. Somit ist der Bildung von Staunässe außerdem effektiv vorgebeugt.

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Wie die Dampfbremsfolie verlegen?

Die Dampfbremsfolie gilt als Bestandteil der Dämmung. Sie ist daher in der Regel gleichzeitig mit dieser verbaut. Generell ist die Dampfbremse immer an der warmen Innenseite der Dämmung angebracht. Hierbei ist zwingend darauf zu achten, dass die Dampfbremse vollständig dicht, also ohne jegliche Beschädigung bleibt. Im Fachhandel kann man für diese Installation spezielle Klebebänder beziehungsweise Kleber erwerben. In der Regel ist die Folie in Bahnen angebracht. Sie ist dabei überlappend und luftdicht verklebt.

Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf Anschlüssen für Steckdosen, Lichtschalter etc., außerdem natürlich auf Fenstern und Türen. Um eine adäquate Arbeit zu gewährleisten, sollte diese Arbeit nur durch Profis oder wirklich versierte Heimwerker erfolgen. Andernfalls besteht ein zu großes Risiko, dass die Dämmung nur eingeschränkt oder überhaupt nicht wirksam ist – oder sich gefährlicher Schimmel in Wand beziehungsweise Decke bildet.

Es lohnt sich also nicht, hier am falschen Ende zu sparen: Bei einer schlechten Wärmeisolierung ist ein höherer Heizbedarf vonnöten, der mit entsprechenden Mehrkosten verbunden ist. Ein Fachbetrieb kann außerdem einen sogenannten Blower-Door-Test durchführen und damit die Dichtigkeit der Dampfbremse testen. So können etwaige Schwachpunkte oder gar Fehler erkannt und unmittelbar behoben werden. Mittel- bis langfristig lässt sich auf diese Weise bares Geld sparen, außerdem erhöht diese Vorgehensweise die Lebens- und Wirkungsdauer der Wand und der darin verbauten Wärmeisolierung.

Wann brauche ich eine Dampfbremsfolie?

Der Einbau einer Dampfbremse ist immer dann notwendig, wenn möglichst wenig warme Raumluft beziehungsweise der darin gelösten Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen soll. Grundsätzlich ist dies bei sämtlichen Dächern von Wohngebäuden sowie den Dächern von vielen Gewerbeimmobilien der Fall. Außerdem kann es bei der Innendämmung von Wänden sinnvoll sein.

Häufig wird bei der Wandisolierung allerdings mit Dämmstoffen gearbeitet, die ohnehin feuchtigkeitsregulierend sind, beispielsweise Holzfaser oder Calciumsilikat. Aus diesem Grunde bleibt die Dachdämmung das hauptsächliche Einsatzgebiet von Dampfbremsen. Hier wird die Dampfbremsfolie in aller Regel von innen an die Unterseite der Zwischensparrendämmung geklebt. Außerdem ist eine zusätzliche Untersparrendämmung möglich, die dann zum Beispiel mit OSB- oder Gipskartonplatten verkleidet wird. So kann gleichzeitig eine Installationsebene kaschiert werden, in der Kabel, Steckdosen und andere Installationen untergebracht sind.

In beiden Fällen muss die Dampfbremse vollkommen dicht installiert werden. Bereits ein kleiner Riss kann Feuchtigkeit in die Wärmeisolierung gelangen lassen, sodass diese in ihrer Wirkung erheblich eingeschränkt ist. Bei der Befestigung der Dampfbremsfolie darf also keinesfalls am Material gespart werden: Nur eine adäquat angebrachte Folie erfüllt ihren Zweck!

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In einigen wenigen Fällen kann auf den Einbau einer Dampfbremsfolie verzichtet werden. Dies kann beispielsweise in wenig genutzten Kalträumen der Fall sein. Außerdem kann eine Dampfbremsfolie bei bestimmten Wand- oder Dachkonstruktionen obsolet sein, wenn hierfür spezielle Baustoffe eingesetzt wurden. Insbesondere bei der Sanierung von historischen Gebäuden wird eine Dampfbremse fast nie benötigt: Der meistens genutzte Lehmbaustoff reguliert die Diffusion der Luftfeuchtigkeit bereits optimal. Eine zusätzliche Dampfsperre könnte sich sogar negativ auf die Substanz der Dämmung und der Wand insgesamt auswirken.

Im Zweifel ist es allerdings immer angeraten, eine Expertenmeinung einzuholen und diese mit in die Planung einzubeziehen.

Was ist die richtige Dampfbremse?

Bei allen Wohngebäuden und den me8sten gewerblich genutzten Immobilien ist es notwendig, an Wänden und Dach für eine optimale Isolierung zu sorgen. Für Neubauten wird eine solche sogar fast immer vorgeschrieben.

Genau aus diesem Grunde ist die Dampfbremse prinzipiell auch überall ein Thema, auch wenn sich meistens nur die ausführenden Handwerker damit befassen. Bei den Außenwänden des Hauses ist die Dampfbremse meistens bereits durch die Art der Dämmung beziehungsweise Wandverkleidung gewährleistet: Die hierfür genutzten Materialien stellen häufig bereits eine ausreichende Dampfbremse dar.

Ganz anders sieht es bei Häusern mit Steildach aus: Hier ist eine gute, raumseitige Dämmung notwendig. Außerdem ist die Belastung mit Luftfeuchtigkeit hier besonders hoch, sodass der Einsatz einer Dampfbremse fast immer notwendig wird. Fast immer handelt es sich hierbei um eine Dampfbremsfolie aus PVC, Polyamid oder Polyethylen. Weitere Dampfbremsen, die hier eingesetzt werden können, bestehen aus Pappe oder einem speziell imprägnierten Papier. Aufgrund der Tatsache, dass diese Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, gelten sie als ökologisch nachhaltiger.

Dennoch ist in jedem Einzelfall auf die Herstellerangaben zu achten oder zusätzlicher Expertenrat einzuholen. Denn nicht jede Art einer Dampfbremse eignet sich überall gleichermaßen gut.

Wesentlich ist, dass die Dampfbremse den Feuchtigkeitsverlust in die Wände beziehungsweise das Dach erschwert, diesen aber nicht vollständig unterbindet. Eine hermetische Abdichtung der Wände ist aus bauphysikalischer Sicht meistens nicht erstrebenswert. Dies könnte zu einer kompletten Austrocknung der Wand führen, wodurch die genutzten Materialien hinsichtlich ihrer Stabilität und Isolierung in Mitleidenschaft gezogen werden können. Nur in einigen wenigen Fällen wird anstelle einer Dampfbremse eine komplette Dampfsperre eingebaut.

Wie bringe ich eine Dampfsperrfolie an?

Während eine Dampfbremse eine Wasserdampfdiffusion nur bremsen, aber nicht vollkommen unterbinden soll, sind Dampfsperren komplett dichte Baustoffe. Diese halten gasförmige Wassermoleküle also komplett zurück. Häufig handelt es sich bei Dampfsperren um spezielle Aluminiumfolien, oft aber auch um mehrschichtige Werkstoffe mit einer Aluminiumschicht.

Eine solche Dampfsperre ist bei einigen Dämmstoffen bereits fest angebracht. So gibt es beispielsweise Mineralwolle für die Zwischensparren-Dämmung, deren Innenseite über eine dampfdichte Aluminiumkaschierung verfügt.

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Die Unterscheidung zwischen Dampfbremse und Dampfsperre ist in der DIN 4108-3 festgelegt. Demnach haben Dampfsperren einen sd-Wert von 1.500 m oder mehr. Darunter wird das Material als Dampfbremse eingestuft.

Auch die Dampfsperre wird, analog zur Dampfbremse, an der warmen Innenseite des Dämmmaterials fixiert – sofern sie nicht, wie bereits beschrieben, bereits in den Dämmstoff integriert ist. Hier ist ebenfalls darauf zu achten, dass das Material besonders dicht verklebt wird, um den Feuchtigkeitsverlust wirklich vollständig zu unterbinden. In der Praxis erfordert dies die Arbeit mit besonderen Werkstoffen, für die ein hohes Maß an Fachkenntnissen erforderlich ist. Eine vollständige Abdichtung des Dachs oder der Wand ist eine noch größere Herausforderung als die Installation der Dampfbremse. 

Fazit: Wann Dampfsperre und wann Dampfbremse?

Leider weisen auch viele Hersteller ihre Produkte nicht exakt aus: Häufig werden Dampfbremsfolien oder andere Arten einer Dampfbremse als Dampfsperre angeboten, was allerdings technisch nicht richtig ist: Von einer Dampfsperre kann nur dann gesprochen werden, wenn diese ein Entweichen der Luftfeuchtigkeit komplett verhindert.

Fast immer ist der Einsatz einer Dampfbremse notwendig. Sowohl in Wohngebäuden wie auch in vielen gewerblichen Gebäuden verlangt die Isolierung des Daches (und teilweise auch der Wände) nach einer teilweisen Reduzierung der eindringenden Luftfeuchtigkeit. Trotzdem ist es aus bauphysikalischer wie dämmender Hinsicht notwendig, den Feuchtigkeitsaustausch nicht komplett zu unterbinden. Welche Art einer Dampfbremse eingesetzt werden kann, ist immer von den individuellen Gegebenheiten abhängig. Maßgeblich sind hier auch die von Seiten des Herstellers angegebenen Produkteigenschaften.

Relevant für die Antwort auf die Frage, ob eine Dampfbremse notwendig ist und welche Dampfbremse sich eignet, ist die Art des Gebäudes und die Nutzungsweise des Raumes. Ungeheizte Lagerräume, die nicht oft betreten werden, sind hier anders zu beurteilen als vielgenutzte Arbeits- oder Wohnräume. An Außenwänden kann auf die Installation einer Dampfbremse häufig verzichtet werden, da hier oft bereits dampfbremsende Materialien verbaut werden. Anders verhält es sich im Bereich des Daches, wohin die warme, feuchte Raumluft aufsteigt. Eine zusätzliche Dampfbremse zum Schutze des Dämmstoffes ist hier fast immer erforderlich. Lediglich dort, wo auch im Bereich des Daches spezielle Baustoffe verwendet werden (zum Beispiel Lehm), ist der Einbau einer Dampfbremse nicht immer erforderlich oder muss auf eine besondere Art und Weise erfolgen.

Warum muss ein Dach hinterlüftet sein?

Dampfsperren kommen in Wohnhäusern mit Steildach fast gar nicht mehr zum Einsatz. Nur wenn sichergestellt werden kann, dass Wasserdampf nach außen diffundieren kann, etwa durch eine dampfdurchlässige Unterspannbahn zwischen Dämmstoffebene und Dacheindeckung.

Die Dampfsperre ist mittlerweile ein typisches Nischenprodukt, das bei speziellen Anwendungen in Nischenbereichen eingesetzt wird. Beispiele sind etwa Saunen oder Dampfbäder, in denen besonders viel feuchtwarme Luft entsteht und nach außen drängt. Bei Kühlräumen hingegen ist eine Dampfsperre in die umgekehrte Richtung notwendig, da es im inneren nicht nur kalt, sondern auch trocken bleiben soll.

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