Kann man eine Steckdose ohne Erdung anschließen?
Sind Steckdosen immer geerdet?
Jede der in Deutschland vorgeschriebenen Schuko-Steckdosen besitzt nicht nur die beiden Öffnungen für die stromführende Leitung L und den Neutralleiter N, sondern auch die beiden seitlich angebrachten Metallklammern. Wie kann man trotzdem eine Steckdose ohne Erdung anschließen?
Diese dienen nicht etwa dazu, einen Stecker sicher an seiner Position zu halten. Tatsächlich sind sie mit dem Schutzleiter verbunden, der in angeschlossenen Geräten entstehende Fehlströme sicher ableitet.
Dies geschieht in der Regel über den im Sicherungskasten befindlichen FI-Schalter. Wo dieser nicht vorhanden ist, müssen installierte Steckdosen geerdet sein.
Was passiert, wenn eine Steckdose keine Erdung hat?
Für den normalen Betrieb benötigt jedes elektrische Gerät lediglich die stromführende Phase L sowie den Neutralleiter N. Die zusätzliche Erdung beziehungsweise der Schutzleiter dienen der Sicherheit im Fall einer falschen Bedienung oder eines technischen Defektes an einem angeschlossenen Gerät.
Wenn elektrischer Strom von der Phase auf andere leitfähige Teile übertragen wird (zum Beispiel auf einen metallischen Lampenschirm), so wird dieser über die Erdung oder den Schutzleiter abgeleitet. Das Risiko eines elektrischen Schlages ist dann deutlich gemindert oder gar aufgehoben.
Besteht an der Steckdose keine Erdung, können derlei Fehlströme nicht abgeleitet werden. Bei einer Berührung mit dem fälschlicherweise unter Strom stehenden Teil kommt es dann zu einem elektrischen Schlag. Hier ist beim Steckdose ohne Erdung anschließen einiges zu beachten.
Wie kann ich prüfen, ob eine Steckdose geerdet ist?
Der Begriff Schuko-Steckdose bedeutet in der Langform Schutzkontakt-Steckdose. Dabei handelt es sich um die standardmäßig in Deutschland verbauten Steckdosen. Diese besitzen neben den parallelen Löchern für den stromführenden Draht L sowie den Neutralleiter N auch zwei seitlich angebrachte Metallklammern.
Diese sollten mit der Erdung beziehungsweise dem Schutzleiter verbunden sein. Um dies zu verifizieren, kann man die Sicherung ausschalten und die Steckdose öffnen. Das geschieht in den meisten Fällen über die mittig angebrachte Schraube. An der nun offenliegenden Technik sollten nun drei angeschlossene Drähte zu erkennen sein.
Die Phase L ist schwarz oder braun isoliert, der Neutralleiter N hat eine blaue oder graue Isolierung und der Schutzleiter PE ist gelbgrün ummantelt. Wenn der Schutzleiter nicht angeschlossen ist, so hat die Steckdose keine Erdung.
Wie hoch kann ich eine Steckdose belasten?
Es kommt nicht auf die Steckdose an, sondern auf die zugehörige Sicherung. In der Regel ist diese in Wohnungen auf eine maximale Belastung von rund 3.600 Watt ausgelegt.
Geht man in einer einfachen Beispielrechnung davon aus, dass eine Sicherung mit drei Steckdosen verbunden ist, so können diese Steckdosen gleichzeitig jeweils maximal Geräte mit 1.200 Watt versorgen. Die meisten Geräte benötigen allerdings weit weniger Energie als den genannten Wert.
Eine gewisse Vorsicht ist bei Steckdosenleisten geboten. Das Maximum bei diesen Steckverteilern liegt in aller Regel unter dem einer Wandsteckdose. Die auf der Steckdosenleiste gemachten Angaben sind unbedingt einzuhalten.
⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓