Badewanne lackieren – Anleitung für: Vorbereitung und Lackierung
Wie kann ich eine alte Badewanne neu beschichten
Oft ist es an der Zeit eine umfassende Renovierung im Bad vorzunehmen. Schließlich möchte man ein Zuhause haben, welches zeitgemäß ist und keine Spuren aus der Vergangenheit enthält. Manchmal ist es also erforderlich gleich das ganze Bad neu zu bestreichen und in den anderen Fällen ist die Badewanne schuld daran, dass wir uns im Bad unwohl fühlen.
Das ist auch kein Wunder, denn im Laufe der Zeit können Gegenstände herunterfallen und an den Rändern hartnäckige Verkrustungen entstehen. Wenn man diese Stellen nicht gründlich reinigt, dann sieht das Bad nicht mehr so schön aus und man bekommt ein unangenehmes Gefühl. Leider hilft es auch nicht, wenn man aggressive Pflegemittel nutzt. Diese können nämlich auch Spuren in Form von Kratzern hinterlassen.
Es bietet sich also an die Badewanne komplett zu erneuern. Doch ist dies meistens mit sehr hohen Kosten verbunden. Eine gute Alternative ist es die alte Badewanne durch eine neue Lackierung optisch aufzuwerten. Zum Glück ist dies keine schwere Aufgabe. Selbst unerfahrene Heimwerker können diese Arbeit bewältigen. Mit den richtigen Materialen, Werkzeugen und einer guten Vorbereitung, kann man die Badewanne in kurzer Zeit optisch aufwerten.
Eine Badewanne sollte man spätestens dann lackieren, wen Ablagerungen und Kratzer sichtbar werden. Wenn die Badewanne noch vollständig genutzt werden kann, ist es nicht erforderlich diese auszuwechseln. Es reicht aus diese neu zu lackieren. Ein kompletter Austausch der Badewanne wäre auch mit sehr hohen Kosten und einem hohen Zeitaufwand verbunden. In der Regel wird der Heimwerker nicht die Erfahrung und das Wissen haben diese Aufgabe alleine zu machen. Daher ist es besser die alte Badewanne einfach mit einer neuen und schönen Farbe zu überstreichen.
Bevor man mit dem Lackieren beginnt, braucht man folgende Materialien und Werkzeuge:
- Scheuermittel für eine gründliche Reinigung der Wanne
- Kalklöser zum Entfernen von Kalkflecken
- Nassschleifpapier
- Badewannenlack
- Pinsel oder Rolle
- Tüte oder Klebeband zum Schutz der Armaturen und Fugen
Zum Anstreichen der Badewanne empfiehlt sich der Badewannen Lack von Jaeger. Das Set kostet um die 85 Euro, enthält aber alles, was man für das Anstreichen der alten Badewanne braucht. Das Set kommt mit einem lösemittelfreien 2-Komponentensystem und ist hochglänzend, dauerhaft warmwasserbeständig und lange haltbar. Eine beiliegende Anleitung hilft jedem unerfahrenen Heimwerker das Anstreichen der Badewanne eigenständig vorzunehmen.
Wie verwende ich Badewannenlack richtig
Vorbereitung zum Badewannen lackieren
Wie bei vielen anderen Arbeiten ist eine gründliche Vorbereitung erforderlich. Ein einfaches Draufstreichen der Lackierung würde zu einem unschönen Bild führen. Daher muss man im Vorfeld dafür sorgen, dass die Badewanne sauber, fett und kalkfrei ist. In einem ersten Schritt muss man die Armaturen schützen. Dazu kann man eine Plastiktüte nutzen und diese an den Armaturen festkleben. Dadurch verhindert man, dass keine Kratzer und Lackspritzer rankommen. In einem nächsten Schritt muss man die Wannenränder mit Klebeband abkleben, damit die Fugen geschützt werden.
Danach lässt man ungefähr 3 Liter Wasser in die Badewanne laufen und gibt ein bisschen Kalklöser rein. An dieser Stelle sollte man auch die Angaben des Herstellers beachten. Den Kalklöser muss man gleichmäßig verteilen. So wird sichergestellt, dass der Kalk sich auch richtig löst. Nach der Einwirkungszeit lässt man Wasser in die Badewanne reinlaufen um den Kalk vollständig wegzuspülen. Anschließend nimmt man einen Lappen und gibt Scheuermittel rein, um Verschmutzungen und Fettrückstände zu entfernen.
Wenn die Badewanne trocken ist, muss man feines Nassschleifpapier nutzen, um die Oberfläche aufzurauen. Erst dann kann sichergestellt werden, dass neue Lack auch hält. Jetzt muss die Badewanne noch mal richtig ausgespült werden um auch die Schleifrückstände zu entfernen. Nun lässt man die Badewanne austrocknen und stellt sicher, dass alle Türen und Fenster während der Arbeit geschlossen sind. Somit sind die Vorbereitungen für das Lackieren abgeschlossen. Die hört sich nach viel Arbeit an, ist es aber nicht. Diese Vorbereitungen sind erforderlich, damit man später beim eigentlichen Lackieren Zeit spart. Es kann mehr Zeit in Anspruch nehmen und dazu noch ärgerlich sein, wenn man Lack auf Verschmutzungen aufträgt. Dies kann zu einem unästhetischen Bild führen.
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Für diese ersten Maßnahmen kann man einen Anlauger verwenden, den man bei Amazon bekommt. Er kostet um die 6 Euro und ist äußerst effektiv. Er beseitigt alle Rückstände damit die Badewanne wieder sauber wirkt. Diesen Anlauger lässt man ungefähr 20 Minuten einwirken und schon lösen sich alle Rückstände. Anschließend muss man nur noch mit einem feuchten Lappen alles abwischen und gut austrocknen lassen. Die Nutzung eines Anlaugers ist für eine erfolgreiche Vorbereitung für das Lackieren unerlässlich. Natürlich kann man auch Pflegemittel aus dem Haushalt oder Alkohol verwenden, aber der Anlauger ist für diese Zwecke besser geeignet. Zudem ist er sehr wirksam und erhöht die Haftfähigkeit für neue Anstriche.
Badewanne vor dem lackieren entkalken
Das Entkalken der Badewanne hat eine sehr hohe Bedeutung, wenn es darum geht sie zu lackieren. Erst, wenn eine Badewanne richtig entkalkt ist, kann die neue Farbe richtig aufgetragen werden. Nichts ist schlimmer als wenn sich der neue Anstrich aufgrund von hartnäckigen Kalkrückständen löst. In diesem Fall verliert man sehr viel Zeit und muss die Arbeit erneut durchführen. Daher ist das Entkalken sehr wichtig.
Grundsätzlich sollte man die Badewanne nicht erst vor dem Lackieren entkalken. Eine Badewanne sollte im Idealfall bei hartem Wasser alle zwei bis drei Wochen entkalkt werden. Welches Mittel man für die Entkalkung verwendet, hängt vom Material der Badewanne ab. Beispielsweise reagieren Badewannen aus Acryl besonders empfindlich auf Scheuerpulver. Am besten ist es die Badewanne nach jeder Nutzung abzuwischen. So kann man sicherstellen, dass Entkalkungen entstehen.
An dieser Stelle kommt sicherlich die Frage auf warum man die Badewanne entkalken soll. Nun, das Entkalken sollte man nicht erst vor dem Lackieren machen, sondern in regelmäßigen Abständen durchführen. Schließlich können Verkalkungen dazu führen, dass eine Badewanne nicht mehr so schön aussieht. Das heißt auch, wenn die Badewanne neu angestrichen ist, sollte man es sich zur Gewohnheit machen die Badewanne zu entkalken.
Entscheidend ist, dass man die Badewanne auch mit den richtigen Mitteln entkalkt. Die Nutzung von ungeeigneten Mitteln führt zu dauerhaften Schäden. Am besten fragt man den Vermieter aus welchen Material die Badewanne besteht, wenn man es nicht selber feststellen kann. Beispielsweise dürfen Badewannen aus Acryl nicht mit einem einfachen Scheuerpulver gereinigt werden. Die Wanne können zu leicht zerkratzen. Dagegen sind Badewannen, die aus Keramik bestehen, gegenüber klassischen Pflegemitteln unempfindlicher. Es empfiehlt sich mit einem Entkalkungsmittel langsam vorzugehen und zunächst eine kleine Stelle zu entkalken, bevor man die ganze Wanne entkalkt.
Beim Entkalken startet man am besten mit einem milden Reinigungsmittel. So kann man zumindest das Entstehen von Kratzern und Schäden an der Wanne verhindern. Leichte Kalkablagerungen und Verschmutzungen lassen sich mit einem Tuch entfernen.
Ein bewährtes Hausmittel für das Entkalken ist Essig. Bei einem Essigsäuregehalt von 5 Prozent kann man bei unempfindlichen Badewannen nicht so viel verkehrt machen. Bei schweren Verkalkungen tränkt man einen Lappen in Essig ein und legt diesen dann auf die verkalkten Stellen. Die lange Einwirkungszeit löst die Säure gut auf. Wenn man gegenüber Essig empfindlich ist, dann kann man auch schwache Zitronensäure verwenden. Dazu gibt man 2 Teelöffel Zitronensäure auf einen Liter Wasser. Verfügt man über eine Badewanne aus Acryl, dann kann man im Handel einen speziellen Acrylreiniger verwenden. Nach dem Entkalken muss die Badewanne mit viel Wasser ausgespült werden.
Im Handel gibt es den Sanit Kalklöser, den man bei Amazon kaufen kann. Die Flasche kostet um die 9 Euro und stellt einen kräftigen und wirksamen Kalklöser dar. Das Produkt hat sich sehr gut bewährt. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es möglich ist selbst die widerwärtigsten und hartnäckigsten Kalkablagerungen im Bad oder in der Badewanne mit dem Kalklöser zu entfernen. Bevor man das Mittel aufträgt, sollte man die Fugen mit einer Bürste reinigen. Dann nimmt man ein Putztuch und tränkt dieses in das Kalkmittel ein. Anschließend legt man es auf die betroffenen Stellen. Einige Stunden später kann man die aufgelösten Kalkrückstände mit einer Bürste oder mit einem feuchten Lappen entfernen.
Warum die Badewanne vor dem lackieren mit einer Grundierung vorstreichen
Eine Grundierung ist erforderlich, damit der Lack auch richtig aufgetragen werden kann. Eine Grundierung verbessert das Endergebnis und sollte auf jeden Fall durchgeführt werden. Sie ist zudem wesentlicher Bestandteile einer guten Vorbereitung für das Lackieren. Eine gute Fliesengrundierung bekommt man bei Amazon für knapp 25 Euro. Die Fliesengrundierung haftet sehr gut, sie trocknet schnell und ist wasserbeständig.
Wie verarbeite ich Badewannenlack richtig
In einem ersten Schritt rührt man den Lack nach den Angaben des Herstellers an. Anschließend streicht man die abgerundeten Kanten und Ränder mit einem Pinsel. Für die Wannenfläche kann man selbstverständlich eine Farbrolle verwenden. Dadurch spart man sich viel Zeit und Aufwand.
Abhängig vom Zustand der Badewanne müssen entweder eine oder zwei Lackschichten aufgetragen werden. Wenn die Badewanne fertig gestrichen ist, muss man ungefähr 5 Tage warten bis die Wanne vollständig genutzt werden kann. Für die Lackierung eignet sich der Wilckens Lack, den man für knapp 10 Euro bei Amazon bekommt. Es handelt sich hier um einen aromatenfreien, einkomponentigen Speziallack, der ausschließlich für Badewannen geeignet ist.
Kann ich eine Wanne in Wanne System selber machen?
Wanne auf Wanne heißt nichts anderes als in die Badewanne eine neue Wanne einzusetzen. Diese Möglichkeit ist interessant, denn wenn man nur wenig Zeit hat die Fliesen bzw. die Wanne zu streichen, dann kann man auch von diesem System Gebrauch machen. Eine Wanne kann ganz einfach in eine neue Wanne eingesetzt werden, wenn man professionelle Hilfe in Anspruch nimmt. Das System hat den Vorteil, dass keine Fliesenschäden entstehen, und man praktisch eine neue Badewanne für wenig Geld bekommt. Es gibt Anbieter, die dieses System zuhause einbauen können. Meistens bekommt man noch eine Gewährleistung von 5 Jahren.
Natürlich kann man das Austauschen der Wanne auch selber machen. In einem ersten Schritt muss man die alte Wanne ausmessen und dann ein geeignetes Wanneinsatz-Modell in einem Geschäft finden. In einem nächsten Schritt werden die Armaturen entfernt. Man muss Platz schaffen, damit die neue Wanne auch problemlos eingesetzt werden kann.
Nachdem die neue Wanne eingebaut wurde, kann man die Armaturen wieder an der gleichen Stelle befestigen. Alternativ kann man die Armaturen durch zeitgemäße Armaturen ersetzen. Heutzutage gibt es viele schöne Modelle, mit denen man das eigene Bad optisch aufwerten kann. Im dritten Schritt muss man die alte Wanne aufschneiden, um die alte Ab- und Überlaufgarnitur zu entfernen. Die neue Wanne wird dann exakt angepasst und installiert.
Jetzt nimmt man sich die neue Wanne und schneidet sie vor Ort auf die existierenden Dimensionen der bestehenden Badewanne zu. Nun muss man die Schnittkanten der neuen Wanne mit einem Schleifer gründlich bearbeiten. Schließlich möchte man sicherstellen, dass die neue Wanne auch reinpasst. Zwischen der alten Wanne und dem Wanneneinsatz wird ein 2-Komponeten-PU-Schaum aufgetragen. Der Schaum besitzt einen hohen Isolationswert und stellt sicher, dass das Badewasser länger warm bleibt.
Im nächsten Schritt nimmt man die neue Wanne und baut sie ein. Dazu sollte man eine Wasserwaage verwenden, damit die neue Wanne auch gerade ist. Die neue Wanne wird nun mit der alten Wanne verbunden. Jetzt nimmt man eine Silikonspritze, um die neue Wanne richtig zu verfugen und abzudichten. Die neue Wanne ist nun fertig und kann voll eingesetzt werden. Wichtig ist, dass man vor dem Anbringen des Silikons die Wanne nochmal gründlich reinigt. Dann kann sich das Endergebnis auch richtig sehen lassen.
Der Austausch der Wanne ist nicht so einfach. Man sollte dies nur selber machen, wenn man schon erfahrener ist. Diejenige, die sich nicht trauen, sollten lieber einen Fullservice von einem entsprechenden Anbieter in Anspruch nehmen. Auf diese Weise wird zumindest garantiert, dass das Endergebnis sich auch sehen lassen kann. Der richtige Anbieter gewährt eine 5-Jahre Garantie und ermöglicht eine Terminvereinbarung mit Aufmaßtermin.
Einen Aufmaßtermin sollte man innerhalb von 2 Wochen bekommen. Der Einbau wird innerhalb von nur 5 Tagen vorgenommen. Ein professioneller Anbieter für den Badewannentausch baut nicht nur die neue Wanne ein, sondern kümmert sich auch um das Verfugen, um das Abdichten und um ein fachgerechtes Entsorgen der Verpackung. Bei einem Badewannentausch kann man sich bei einem umfangreichen Angebot die richtige Wanne heraussuchen.
Muss ich meinen Vermieter vor dem lackieren der Badewanne fragen?
Bevor man großartige Veränderungen im Bad macht, sollte man sich auf jeden Fall mit dem Vermieter in Kontakt setzen. Zumindest beugt man so unangenehme Überraschungen vor. Es gibt nämlich Vermieter, die überhaupt nicht mit dem Lackieren der Badewanne einverstanden sind. Dann gibt es auch Vermieter, die mit dieser Tätigkeit einverstanden sind.
Der Vermieter profitiert natürlich auch von einem Lackieren der Badewanne. Wenn der Mieter auszieht und ein neuer Mieter einzieht, kann der Vermieter für eine schöne Badewanne oder Bad einen höheren Preis verlangen. Sofern eine Übereinstimmung besteht, sollte man sich diese auch schriftlich aushändigen lassen. Dadurch kann man sich rechtlich absichern.
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