Küchenfronten lackieren – So gelingt der neue Anstrich
Was ist beim Lackieren von Küchenfronten zu beachten?
Vor dem Lackieren der Küchenfronten sollte man sich stets der Tatsache bewusst sein, dass es sich um ein vergleichsweise aufwändiges Projekt handelt, das einiges an handwerklichem Geschick und eine gute Planung voraussetzt.
Küchenfronten können natürlich nur in liegendem Zustand lackiert werden. Würde man sie an Ort und Stelle belassen, ergäben sich beim Streichen unschöne Tropfspuren und Lacknasen. Daher müssen die Fronten vor der eigentlichen Arbeit abgeschraubt von ihren Griffen befreit werden.
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Welcher Küchenlack wird am häufigsten gekauft?
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Wenn die Fronten abgebaut sind, werden sie gründlich gereinigt. Auch dann, wenn sie eigentlich komplett sauber wirken, denn kleinste Verschmutzungen lassen sich weder erfühlen noch mit bloßem Auge erkennen. Am besten eignen sich zum Reinigen der Fronten ein Essigreiniger oder ein Fensterputzmittel aus der Sprühflasche.
Nach dem Reinigen der Küchenfronten werden diese auf etwaige Beschädigungen hin überprüft. Kratzer und kleine Risse lassen sich durch das Lackieren überdecken, Abplatzungen oder Brüche indes müssen in vielen Fällen zuerst repariert werden. Dafür gibt es im Handel spezielle Spachtelmassen. Nach dem Ausbessern müssen die Verspachtelungen erst vollständig durchgetrocknet sein, bevor sie sich überlackieren lassen.
Kann man jede Küche durch Lackieren erneuern?
Prinzipiell lässt sich tatsächlich jede Küche lackieren. Allerdings ist die Wahl des Materials immer abhängig von der Beschaffenheit des Untergrundes.
Die Möglichkeit besteht also immer. Trotzdem muss zuerst die Frage beantwortet werden, ob das Lackieren der Küchenfronten sinnvoll ist und zu einem guten Ergebnis führen wird. Bei Küchenfronten aus Echtholz etwa kann es sinnvoller sein, diese nur anzuschleifen und mit einem farblosen Holzschutzmittel zu behandeln. Auch größere Beschädigungen wie tiefe Kratzer oder Abplatzungen müssen bei Echtholzfronten normalerweise nicht gespachtelt und überdeckt werden, sondern lassen sich einfach herausschleifen. Das Lackieren ist hier natürlich eine Möglichkeit, den Küchenfronten eine neue Optik zu verleihen. Aus technischen Gründen ist das Lackieren von Echtholzfronten sogar einfacher, als diese zu folieren.
Auch bei anderen Küchenfronten sollte man das Material des Untergrundes genau kennen. Im Handel gibt es nicht nur eine Vielzahl an verschiedenen Farben von Küchenlacken: Diese sind auch genau auf das zu streichende Material abgestimmt. Immerhin soll der Lack optimal haften und anschließend strapazierfähig, abrieb- und kratzfest sowie fett- und feuchtigkeitsbeständig sein. Um diese Eigenschaften zu gewährleisten, haben die Hersteller speziell abgestimmte Küchenlacke entwickelt.
Um ein wirklich optimales Ergebnis zu erzielen, sollte hier keinesfalls am falschen Ende gespart werden.
Welcher Lack eignet sich am besten zum Lackieren von Küchenfronten?
Zum Lackieren von Küchenfronten bietet der Handel eine Vielzahl an Lacken an. Diese sind allerdings nicht zu verwechseln mit Lacken, wie sie etwa für Möbel im Allgemeinen angeboten werden. Auch sogenannte „Universallacke“ sind für das Lackieren von Küchenfronten nicht zu empfehlen. Denn gerade in der Küche müssen alle Oberflächen, also auch die Fronten der Küchenmöbel, besonderen Anforderungen standhalten.
Küchenfronten müssen
- lebensmittelecht,
- wisch- und abriebfest,
- kratzfest
- säure- und laugenresistent
- und insgesamt strapazierfähig sein.
Außerdem sollte die Farbe der Oberflächen dauerhaft beständig sein und auch bei häufiger Sonneneinstrahlung nicht ausbleichen.
Genau für diese Anforderungen hat die Industrie spezielle Küchenlacke entwickelt. Abhängig davon, welche Art von Oberfläche lackiert werden soll, haben diese Lacke unterschiedliche Eigenschaften. Daher ist es auch wichtig, das zu lackierende Material genau zu kennen. Auskunft darüber liefern entweder die zur Küche mitgelieferten Unterlagen oder Namen beziehungsweise Kontrollnummern, die in dem Küchenmöbeln angebracht wurden. Diese ermöglichen dann eine Online-Recherche oder eine Anfrage beim Küchenhersteller.
Unterschieden werden hier Oberflächen aus Echtholz, mit Melaminharz bearbeitete Fronten sowie Küchenfronten mit einer Oberfläche aus Kunststoff.
Für den Kauf von Küchenlack ist es empfehlenswert, sich direkt an den Fachhandel zu wenden. Zwar erscheinen einige Angebote von Händlern aus Übersee im ersten Augenblick besonders preisgünstig. Allerdings muss für die Einfuhr oftmals noch die Mehrwertsteuer aufgeschlagen werden, was die Kostenersparnis relativiert.
Außerdem muss man recht lange auf die Ware warten – und hat letztlich keine Garantie einer Unbedenklichkeit aller Inhaltsstoffe des Produktes. Unter dem Strich sollte einem der Küchenlack also ein paar Euro mehr wert sein. Diese Mehrkosten sind bereits nach einer Woche vergessen, während man an den neu lackierten Küchenfronten jahrelang Freude haben kann.
Wie kann ich Küchenfronten aus Echtholz lackieren?
Beim Lackieren von Küchenfronten stellen die Echtholzfronten einen Sonderfall dar. Dies bezieht sich vordergründig auf das Material selbst. Echtholzfronten bestehen von der Oberfläche bis zum Kern aus einem identischen Material. Ein besonderer Vorteil der Echtholzfronten liegt dabei auf der Hand: Tiefe Kratzer, Absplitterungen und sogar kleine Risse oder Brüche lassen sich durch einen einfachen Griff zur Schleifmaschine beseitigen.
Während man bei anderen Fronten mittels Folieren oder Lackieren eine Erneuerung der Oberfläche vornehmen müsste, ist die Sache bei massiven Echtholzfronten durch einfaches Anschleifen erledigt. Auch bei Küchenfronten, die lediglich eine Echtholzfront auf einem anderweitig beschaffenen Material besitzen, lassen sich durch das vorsichtige Anschleifen gute Ergebnisse erzielen.
Etwas komplizierter stellt sich die Sache dar, wenn die Küchenfronten lackiert werden sollen. Denn während die Oberfläche bei anderen Fronten aus Kunststoff oder Melaminharz besteht (also aus Oberflächen, die dem Küchenlack prinzipiell eine gute Haftung ermöglichen), sind Echtholzfronten zumeist geölt. Und genau dieses Öl stellt ein Problem dar, da der Lack erstens schlechter darauf haftet und es außerdem tief in das Holz einzieht.
Welche Farbe eignet sich für Küchenfronten?
Daher ist die Vorgehensweise bei Fronten aus Echtholz aufwändiger als bei anderen Materialien. Dies sind die notwendigen Schritte:
- Zuerst werden die Oberflächen der Echtholzfronten ausgebaut, von Scharnieren und Griffen befreit und gründlich abgeschliffen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Fronten auch in Ecken und schwer zugänglichen Stellen abgeschliffen werden, was bei Echtholz nicht so gut erkennbar ist wie bei anderen Küchenfronten.
- Nach dem Abschleifen müssen die Fronten gründlich entstaubt werden. Hierfür eignen sich ein trockenes Mikrofasertuch und eine weiche Zahnbürste, um Engstellen gut erreichen zu können. In einem zweiten Schritt werden die abgeschliffenen Fronten noch einmal feucht abgewischt. Dazu eignen sich feuchte Reinigungstücher oder trockene Tücher und (sparsam dosierter) Fensterreiniger.
- Nach dem Entstauben müssen die Küchenfronten in der Regel noch entfettet werden. Hierfür bietet der Handel verschiedene Mittel an. Vor allem Terpentinersatz hat sich hierfür bewährt, allerdings sollten bei dieser Arbeit unbedingt Gummihandschuhe getragen werden.
- Der letzte Handlungsschritt ist das Lackieren der Holzfronten. Nachdem sich das zum Entfetten genutzte Mittel vollkommen verflüchtigt hat, wird ein robuster, gleichermaßen stoß- wie kratzfester Lack auf das Holz aufgebracht. Wenn dieser komplett durchgetrocknet ist, werden die Fronten wieder eingehängt und die Griffe sowie die Scharniere wieder montiert.
Kann ich eine Küche lackieren, ohne sie zuvor abzuschleifen?
Damit der neue Küchenlack auf der Oberfläche der Küchenfronten hält, muss diese stets angeschliffen werden. Dies gilt prinzipiell bei jedem Material. Der Grund dafür ist schnell genannt: Die Oberfläche der Küchenfronten ist stets so beschaffen, dass sie strapazierfähig, abriebfest und außerdem licht- sowie säurebeständig ist. Um diese Eigenschaften zu gewährleisten, setzen die Hersteller bei den Oberflächen auf Hightech. Sowohl eine glatte Kunststoffoberfläche als auch eine anderweitige, meist mit Melaminharz behandelte Oberfläche hat also vor allem abweisende Eigenschaften. Küchenlack haftet auf dieser Oberfläche also ebenso schlecht wie Schokolade oder Tomatensauce.
Die oberste Schicht der Oberfläche muss also stets angeschliffen werden. Hierbei muss besonders gründlich vorgegangen werden: Insbesondere an schlecht zugänglichen, verwinkelten Stellen ist es nicht ganz einfach, die oberste Schicht so gründlich anzuschleifen, dass der später aufgetragene, neue Küchenlack gleichmäßig haftet und deckt. Dementsprechend wichtig ist es, für die Arbeit das geeignete Werkzeug griffbereit zu haben.
Kann man beschichtete Küchenfronten streichen?
Neben einem Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen kann eine Mini-Drahtbürste bei Ecken und Engstellen gute Dienste leisten. Wer sich die Arbeit etwas erleichtern möchte, kann natürlich auch zu einem elektrischen Schleifgerät greifen. Band- oder Exzenterschleifer sind dabei allerdings nur für großflächige Bereiche geeignet. Um bis in die Ecken vordringen zu können, empfiehlt sich die Nutzung eines Deltaschleifers oder eines speziellen Mini-Schleifgeräts, wie es häufig im Modellbau-Bereich eingesetzt wird.
Mit einer Lupe und einer hellen Lichtquelle kann die Arbeit anschließend überprüft werden. Generell gilt: Lieber zu viel als zu wenig wegschleifen. Dennoch bedarf es eines gewissen Fingerspitzengefühls: Nur Echtholzfronten sind von der Oberfläche bis zum Kern einheitlich aufgebaut. Alle anderen Küchenfronten besitzen im Kern eine Gitterstruktur, auf die eine Art Furnier aufgebracht wurde. Wird dieses Furnier beim Schleifen komplett entfernt, kann dies einer irreversiblen Beschädigung des gesamten Küchenfront-Moduls gleichkommen.
Sind die Küchenfronten einmal angeraut, sind die abweisenden Eigenschaften damit ebenfalls beseitigt. Erst durch das Auftragen des neuen Küchenlacks werden die Flächen erneut robust und widerstandsfähig.
Kann ich eine Küche besser selbst lackieren oder soll ich eine Firma damit beauftragen?
Das Streichen der Küchenfronten erfordert eine gründliche Vorbereitung, das richtige Material und Werkzeug, ausreichend viel Zeit und vor allem: Ein hohes Maß an handwerklichem Geschick. Dennoch muss es ganz offen gesagt werden: Einer lackierten Küche sieht man die Lackierung fast immer an. Dies kann in einigen Fällen durchaus gewollt sein und eventuell sogar eine künstlerische Note widerspiegeln. Meistens macht es allerdings einen weniger guten Eindruck. Und niemand möchte eine Küche haben, die irgendwie „verbastelt“ aussieht.
Darum sollte man die eigenen handwerklichen Fähigkeiten (und die Möglichkeiten, die sich durch das vorhandene Material und Werkzeug ergeben) genau einschätzen können, bevor die eigentliche Arbeit an der Küche beginnt. Immerhin handelt es sich bei der Küche nicht nur um einen vielgenutzten Raum, den man dementsprechend oft zu Gesicht bekommt: Eine Kücheneinrichtung ist generell nicht billig zu haben. Schon dadurch ergibt sich ein weiterer Grund, nicht leichtfertig zu Pinsel, Farbrolle oder Farbpistole zu greifen.
Ideal ist es natürlich, wenn man zuvor einen Testlauf vornehmen kann. Hierfür eignet sich ein Möbelstück, dessen Front ähnlich beschaffen ist wie die Fronten in der Küche. Vielleicht steht ja im Keller noch ein Element aus einer alten Küche? Vielleicht hat aber auch jemand aus der Verwandtschaft oder dem Bekanntenkreis noch ein solches Möbelstück herumstehen?
Wer eine Fachfirma mit dem Lackieren der Küchenfronten beauftragt, muss dafür natürlich etwas mehr Geld einplanen. Allerdings kann man dann mit einem perfekten Ergebnis rechnen, an dem man lange seine Freude haben wird. Und im Vergleich zum Neukauf der gesamten Küche oder der Küchenfronten hat man trotzdem noch bares Geld gespart.
Fazit: Ist das Lackieren von Küchenfronten sinnvoll?
Diese Frage lässt sich mit einem klaren Jein beantworten.
Selbstverständlich kann es einige Gründe geben, die Fronten einer Küche zu erneuern oder zu überarbeiten. So können kleine Beschädigungen, Kratzer oder auch hartnäckige Überbleibsel von Speiseresten eine Erneuerung der Fronten erforderlich machen.
Allerdings gibt es für eine solche Erneuerung verschiedene Möglichkeiten, unter denen das Lackieren die schwierigste ist. In einigen wenigen Fällen ist das Lackieren der Küchenfronten tatsächlich die beste Entscheidung. Dies gilt etwa bei Echtholzfronten, die eine neue Schutzschicht bekommen oder durch die Lackierung eine vollkommen neue Optik erhalten sollen. Auch erkennen einige Künstler in ihren Küchenfronten Flächen, die sich nicht nur zum einfarbigen Lackieren, sondern sogar zum Bemalen eignen.
Fast immer ist das Lackieren der Küchenfronten jedoch nicht zu empfehlen – schlicht aus dem Grunde, dass es mit der Folierung eine einfachere und kostengünstigere Methode gibt. Gut folierte Schränke sehen tatsächlich aus, als kämen sie direkt vom Hersteller der Küchenmöbel. Dies lässt sich bei lackierten Küchen nur selten behaupten. Außerdem: Wenn beim Folieren der Küchenfronten ein Fehler passiert, kann die Folie einfach abgezogen und neu aufgebracht werden. Lackierfehler hingegen lassen sich kaum ausmerzen.
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