Richtiges Schuhwerk für Hand- und Heimwerker
Der Sicherheit wegen richtiges Schuhwerk tragen
Egal, ob das Eigenheim ausgebaut oder die Terrasse modernisiert werden soll, grobe Gartenarbeiten anstehen oder was auch immer Heim- und Handwerker zu erledigen haben, spezielle Arbeitskleidung ist unverzichtbar. Hierzu gehören auch spezielle Schuhe, denn diese spielen hinsichtlich der Sicherheit eine sehr wichtige Rolle.
Sie sind in vielen Situationen unerlässlich, beispielsweise wenn mit gefährlichen Maschinen gearbeitet wird wie mit einer Kettensäge oder einem Schlagbohrer oder schweres Material transportiert werden muss. Dies alles geht mit einem hohen Sicherheitsrisiko einher, wobei die Füße besonders gefährdet sind und schwerste Verletzungen erleiden können.
Moderne Sicherheitsschuhe überzeugen auch in optischer Hinsicht
Für einen maximalen Schutz sollten bei diesen und vielen anderen Arbeiten immer Sicherheitsschuhe getragen werden. Dabei überzeugen sie nicht nur hinsichtlich ganz besonderer Eigenschaften, sondern es sind auch Sicherheitsschuhe im modernen Design erhältlich, sodass die Optik nicht zu kurz kommt und die Schuhe auf ganzer Linie überzeugen. Sie müssen längst nicht mehr klobig und unansehnlich sein, wie die Modelle von Engelbert Strauss, der ein Fachhändler für professionelle Arbeitskleidung ist, beweisen.
Leider sind Sicherheitsschuhe immer noch mit Vorurteilen behaftet: Sie sind klobig, sie sind hässlich und die sind unbequem. Das stimmt aber nur bedingt, denn die heutigen Sicherheitsschuhe sind nichts von alledem. Sie sind mittlerweile durchaus auch attraktiv und haben mit den Tretern, die man noch vor ein paar Jahren eingesetzt hat, nicht mehr viel gemeinsam. Schuhe mit Schutzwirkung sind heute sogar oftmals gar nicht mehr von normalem Schuhwerk zu unterscheiden.
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Was ist das Besondere an Arbeitsschuhen?
Arbeitsschuhe sind je nach Gefährdungslage zum Beispiel durch eine trittsichere Sohle oder eine besondere Wasserfestigkeit ausgezeichnet. Wenn es sich bei den Arbeitsschuhen um Sicherheitsschuhe handelt, sind sie an der Vorderseite mit einer Schutzkappe versehen, die die Zehen vor Stößen oder anderen Einwirkungen von außen schützt.
Checkliste für den Kauf von Arbeitsschuhen
Welche Sicherheitsschuhe sind die richtigen? Die Auswahl ist groß, daher ist diese Frage durchaus berechtigt.
Wenn Sie sich nach Sicherheitsschuhen umsehen, sollten Sie sich ein paar Fragen stellen, die Ihnen die Auswahl erleichtern.
- Um welche Tätigkeit handelt es sich? Geht es um Arbeit in der Küche, um eien Arbeit als LKW Fahrer oder kommen die Schuhe auf der Baustelle zum Einsatz?
- Welche Kategorie bzw. Schutzklasse ist relevant?
- Muss der Schuh wasserdicht sein oder reicht wasserabweisend?
- Muss es sich um eien Stiefel handeln oder um einen Schuh?
- Ist es wichtig, dass der Schuh mit einem Schutz gegen Umknicken ausgestattet ist?
- Soll der Schuh antistatisch sein?
- Soll es resistent gegen Chemikalien sein?
- Ist eine Durchtrittsicherheit erforderlich?
- Spielt die Optik eine Rolle?
Wichtig zu wissen ist auch, dass es eine Unterteilung gibt. Ein Arbeitsschuh ist nämlich nicht das zwingend ein Sicherheitsschuh. Man unterscheidet in die drei Kategorien
- Berufsschuhe mit der Kennzeichnung 0, die einen Basisschutz bieten, aber über keine Zehenschutzkappe verfügen
- Schutzschuhe mit der Kennzeichnung P, die über eine Zehenkappe verfügen, aber nur mittleren Belastungen standhalten
- Sicherheitsschuhe, die eine Zehenschutzkappe haben müssen und für hohe Belastungen gedacht sind. Hierbei wird wiederum in 3 Klassen unterteilt, die unten näher erläutert werden.
Wann ist das Tragen von Sicherheitsschuhen Pflicht?
Für wen ist das Tragen von Arbeitsschuhen eigentlich Pflicht? Es gibt bestimmte Tätigkeiten und Berufe, bei denen es gesetzlich verpflichtend vorgegeben ist, Arbeitsschuhe zu tragen. Dies dient dem Schutz der Gesundheit des Arbeitnehmers. Arbeitnehmer müssen immer dann Sicherheitsschuhe tragen, wenn mit bestimmten Gefahren zu rechnen ist.
Das können zum Beispiel von oben herabfallende Gegenstände sein, rollende Gegenstände oder wenn die Gefahr besteht, dass der Fuß eingequetscht wird. Auch dann, wenn es passieren kann, dass der Mitarbeiter in einen spitzen Gegenstand tritt, sind Sicherheitsschuhe Vorschrift.
Geregelt ist das alles übrigens im deutschen Arbeitsschutzgesetz. Wenn die Vorgaben missachtet und nicht eingehalten werden, drohen sowohl dem Arbeitnehmer als auch dem Arbeitgeber Konsequenzen.
Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die Arbeitsbedingungen zu beurteilen und daraufhin entsprechende Maßnahmen einzuleiten, die dem Arbeitsschutz entsprechen. Im Gesetz sind die Kriterien genau beschrieben. Diese Pflicht gilt auch für den Arbeitnehmer: Er muss die bekannten Schutzmaßnahmen einhalten.
Es gibt aber auch Fälle, in denen das Tragen von Arbeitsschuhen keine gesetzliche Pflicht ist, es der Arbeitgeber aber dennoch anordnet, weil er die Arbeitsumgebung dementsprechend beurteilt. Das kann zum Beispiel bei LKW Fahrern der Fall sein, deren Füße durch das Be- und Entladen gefährdet sind.
Typische Berufszweige, in denen das Tragen von Arbeitsschuhen Pflicht ist, sind Berufe aus dem Baugewerbe, bei der Feuerwehr, Labortätigkeiten, industrielle Berufe, Rettungsdienst, Metzger und Köche.
Das Tragen von Sicherheitsschuhen ist allerdings nicht an bestimmte Berufe gekoppelt, es ergibt sich vielmehr aus der Tätigkeit und dem gesamten Arbeitsumfeld.
Welche Sicherheitsschuhe auf der Baustelle?
Die Anzahl der Berufe und Tätigkeitsfelder, in denen Sicherheitsschuhe getragen werden müssen, ist groß. Da aber überall andere Gefahren drohen, ist die Art der Sicherheitsschuhe natürlich nicht überall gleich. Ein Elektriker zum Beispiel wird andere Arbeitsschuhe tragen als ein Maler.
Auf Baustellen bestehen gleich mehrere Gefahren: es können zum Beispiel scharfe Nägel oder andere spitze Gegenstände von unten durch die Sohle eindringen, es kann aber auch von oben etwas herabfallen. Daher sind Sicherheitsschuhe der Schutzklasse 3 für Handwerker am besten geeient. Sie können gefährlichen Unfällen vorbeugen und sind speziell auf den Einsatz zum Tragen auf Baustellen unter freiem Himmel zugeschnitten.
Das bedeutet, dass diese Schuhe mit Zehenschutzkappen und einer durchtrittsicheren Zwischensohle ausgestattet sind. Hier gibt es eine europaweit verbindliche Norm, in der genau das geregelt ist.
Die Sohle muss profiliert und rutschsicher sein. Außerdem sind die Schuhe bis zu einem gewissen Grad wasserdicht.
Ein Zimmermann ist immer der Gefahr von Sturz- und Rutschunfällen ausgesetzt. Deshalb braucht er in seinem Sicherheitsschuh einen guten Stand.
Ein Maurer hingegen braucht einen guten Schutz vor aggressiven Baustoffen wie Kalk oder Zement. Wenn Trittsicherheit gefragt ist, sind Sicherheitsschuhe zu empfehlen, die auch einen Umknickschutz bieten, so dass der Schuh sowohl die Ferse als auch das Fußgelenk sicher umschließt. Eine Manschette kann dafür sorgen, dass der Träger des Schuhs sich dennoch normal bewegen kann und der Schuh die Bewegungsfreiheit nicht einengt.
Es lässt sich also für jede Tätigkeit auf dem Bau der passend Sicherheitsschuh finden, der den Auflagen und Gefahren gerecht wird.
Welche Sicherheitsklasse bei Arbeitsschuhen brauche ich?
Ein Sicherheitsschuh muss nicht nur eine Schutzfunktion aufwiesen, sondern auch über bestimmte Kennzeichnungen verfügen.
Dazu gehören
- die Nummer der Norm
- Die Schuhgröße und evtl. Weite
- Der Hersteller
- Eien Typenbezeichnung oder Artikelnummer
- Das Datum der Herstellung sowie das Jahr und der Monat oder das Quartal
- Das CE Zeichen
Weiterhin wird in Schutzklassen unterteilt. Im Wesentlichen geht es dabei um die drei Schutzklassen S1, S2, S3 und S5.
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Schutzklasse S1
Sicherheitsschuhe der Klasse S1 werden meistens in einer trockenen Umgebung eingesetzt. Der Schwerpunkt dabei ist die Industrie, das Handwerk und Berufe in der Logistik. Die Sicherheitsklasse S1 entspricht dabei den Anforderungen nach EN ISO 20345.
Diese sind: eine Zehenschutzkappe 200 Joule, ein geschlossener Fersenbereich, Antistatik sowie Energieaufnahmevermögen im Bereich der Ferse.
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Schutzkasse S1/P
Diese Schuhe verfügen über die gleichen Eigenschaften, sind aber zusätzlich mit einem Durchtrittschutz an der Sohle ausgestattet. Sie eignen sich für den Innenbereich und den trockenen Außenbereich.
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Schutzklasse S2
Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S2 haben die gleichen Eigenschaften wie Schuhe der Klasse S1, sie sind allerdings auch für das Arbeiten im Außenbereich geeignet, wenn mit einer Einwirkung von Nässe zu rechnen ist. Das heißt, diese Schuhe haben zu den oben genannten Eigenschaften wasserabweisende Eigenschaften und sind ca. 1 Stunde lang wasserundurchlässig.
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Schutzklasse S3
Arbeitsschuhe dieser Klasse haben alle genannten Eigenschaften der S1 Klasse, verfügen aber zusätzlich über einen Durchtrittschutz und sind wasserbeständig. Zudem sind sie gegen Benzin und Öl resistent. Diese Schuhe werden dann getragen, wenn es zum einen zu Nässe kommt und zum anderen zu erwarten ist, dass es spitze und scharfe Gegenstände gibt, in die der Träger treten könnte.
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Schutzklasse S5
Die Schutzklasse S5 ist die höchste Klasse. Sie sind für besonders hohe Belastungen ausgelegt, gegen Stoßwirkung, Nässe und Druck. Sie haben sowohl eine Zehenschutzkappe als auch einen Durchtrittschutz, einen geschlossenen Fersenbereich und wasserabweisende Eigenschaften.
Kann man sich von Sicherheitsschuhen befreien lassen?
Ist das Tragen von Sicherheitsschuhen eigentlich immer Pflicht? Wie sieht es aus, wenn ein Mitarbeiter zum Beispiel aufgrund einer Vorerkrankung keine Sicherheitsschuhe tragen kann? Kann er dann von der Pflicht des Tragens befreit werden?
Vermutlich nicht. Denn die Rahmenbedingungen für eine sicherheitstechnische Beratung von Betrieben sind gesetzlich festgelegt. Es gibt hier die DGUV Vorschrift 2 für Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Der Betriebsarzt muss gemäß dieser Vorschriften handeln und kann nicht selbst entscheiden, dass der Mitarbeiter auf Sicherheitsschuhe verzichten kann.
In der Konsequenz heißt das, dass wenn das Tragen von Sicherheitsschuhen für einen Mitarbeiter aus gesundheitlichen Gründen nicht machbar oder nicht zumutbar ist, er eine andere Tätigkeit ausüben muss, bei der er die Sicherheitsschuhe nicht tragen muss.
Letzten Endes obliegt die Entscheidung darüber aber dem Abreitgeber, der sich dabei aber sowohl beim Betriebsarzt als auch bei der Fachkraft für Arbeitssicherheit beraten lassen kann.
Sollte ein Mitarbeiter sich weigern, Arbeitsschuhe zu tragen, obwohl es vorgeschrieben ist, riskiert er sogar eine Kündigung. Im schlimmsten Falle droht sogar bei einem Unfall, der durch das Tragen von Sicherheitsschuhe verhindert werden könnte, der Verlust der gesetzlichen Versicherung.
Welche Eigenschaften besitzen Sicherheitsschuhe?
Gute Arbeitsschuhe sind bequem und überzeugen mit einem hohen Tragekomfort. Auf rutschigen Böden ermöglichen sie dank der speziellen Sohle und des Profils ein sicheres Laufen. Hochwertige Schuhe sind zudem stabil und robust, um die Füße vor gefährlichen Gegenständen, Säure oder heißen Flüssigkeiten zu schützen. Die Füße sind in Sicherheitsschuhen optimal untergebracht.
Dies wird zu einem großen Teil durch die Verwendung eines geeigneten Obermaterials ermöglicht. Dieses ist bei guten Schuhen außerdem atmungsaktiv, um ein übermäßiges Schwitzen der Füße zu verhindern. Dadurch wird auch das Laufgefühl optimiert.
Mit guten Schuhen Füße und Wirbelsäule entlasten
Es geht bei den speziellen Schuhen nicht nur um die Vorbeugung von Verletzungen und Unfällen. Sie sollen die Füße beim Arbeiten auch entlasten. Mit den richtigen Schuhen gilt dies übrigens auch für die Wirbelsäule. Rückenschmerzen gehören nicht umsonst zu den häufigsten Gründen für berufliche Ausfälle. Das Gewicht wird durch gute Arbeitsschuhe viel besser abgefedert. Gleichzeitig wird Fehlhaltungen vorgebeugt.
Fazit: Falsches Schuhwerk ist bei entsprechenden Tätigkeiten eine große Gefahr für die Gesundheit, beispielsweise aufgrund von herabfallenden Gegenständen, Einklemmen, Anstoßen, heißen oder ätzenden Flüssigkeiten. Diese Risiken sollten nicht eingegangen werden, denn Sicherheitsschuhe bieten einen optimalen Schutz vor derartigen Gefahren. Eine wichtige Rolle spielen zudem die richtige Größe und Passform. Vorn muss zwischen dem großen Zeh und Schuh noch ungefähr ein Zentimeter und auch seitlich etwas Platz sein. Beim Arbeiten schwellen die Füße gern einmal an. Daher ist Spielraum unverzichtbar.
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