Tasterschaltung – Schaltung mit Tastern und Relais
Eine Tasterschaltung ist eine moderne und flexible Lösung, um Lampen oder andere Verbraucher von mehreren Stellen aus zu steuern. Anstelle herkömmlicher Schalter kommen Taster und ein Stromstoßrelais zum Einsatz, die den Steuerstrom vom Laststrom trennen. Das sorgt nicht nur für eine effizientere Stromführung, sondern reduziert auch Installationsaufwand und Leitungsverluste. Besonders in Fluren, Treppenhäusern oder großen Räumen bietet die Tasterschaltung hohen Komfort und einfache Erweiterbarkeit. Sie gilt daher als sinnvolle Alternative zur Wechselschaltung oder Kreuzschaltung – gerade bei Neubauten oder Renovierungen.
Das Wichtigste in Kürze zu Tasterschaltungen:
- Tasterschaltungennutzen Taster und Relais anstelle klassischer Schalter.
- Der Steuerstromkreis ist vom Laststromkreis getrennt, was Verluste reduziert.
- Verbraucher wie Lampen lassen sich von beliebig vielen Stellen bedienen.
- Stromstoßrelais ermöglichen eine einfache und flexible Installation.
- Ideal für Flure, Treppenhäuser oder große Räume mit mehreren Schaltpunkten.
Wie funktioniert eine Tasterschaltung?
Bei einer Tasterschaltung fließt der Verbrauchsstrom nicht über die Schaltstellen, sondern wird direkt auf kürzestem Weg zum Verbraucher geleitet. Meistens handelt es sich dabei um eine Lichtquelle. Dies und optional dünnere Querschnitte der Ansteuerleitungen verringern die dabei Leitungsverluste und die Installationskosten.
Durch die Parallelschaltung der Taster wird außerdem der Installationsaufwand verringert. Eine Bedienung der Tasterschaltung ist demzufolge über beliebig viele Taster möglich. Das dazu notwendige Relais ist meistens im Verteiler, selten in der Verteilerdose installiert.
Installationstipp: Prüfen Sie ob eine Wechselschaltung ausreichend ist
Was braucht man für eine Tasterschaltung?
Die Tasterschaltung benötigt neben dem Kabel einen oder entsprechend mehrere Taster und ein Stromstoßrelais. Der Taster übernimmt entsprechend hier weitgehend die Funktion des Schalters. Das eigentliche Schaltgerät ist allerdings das Stromstoßrelais. Es verfügt dazu über eine Spule und einen Schaltkontakt.
Im Stromstoßrelais wirkt hierzu ein Stromimpuls von außen auf die Spule ein und öffnet den Schaltkontakt. Bis zu einem weiteren Impuls auf die Spule bleibt dieser schließlich geöffnet. Aufgrund dieser Funktionsweise spricht man auch vom Stromstoßschalter.
Warum Taster statt Schalter?
Nebenbei ist ein optischer Unterschied zwischen einem Taster und einem gewöhnlichen Wippschalter kaum zu erkennen. Die relevanten Unterschiede fallen erst ins Auge, wenn man sich die Rückseite des noch nicht verbauten Tasters anschaut. Hier erkennt man mindestens 2 Steckkontakte, manchmal auch einen dritten.
- Kontakt 1 dient der Stromversorgung des Tasters. Die stromführende Ader wird als Phase oder Außenleiter bezeichnet. Die Kontaktstelle ist mit einem L gekennzeichnet.
- Kontakt 2 ist die Kontaktstelle für den Anschluss des Relais. Meistens ist sie mit einem Pfeil gekennzeichnet. Die Kabelverbindung wird als Tasterdraht bezeichnet.
- Kontakt 3 ist für die optionale Stromversorgung für eine auf dem Taster befindliche Glimmlampe. Eine solche ist besonders in Bereichen ratsam, in denen es bei abgeschalteter Beleuchtung vollkommen dunkel ist.
Welche Vorteile hat eine Tasterschaltung?
Die Tasterschaltung ermöglicht es, eine Lampe oder einen anderen Stromverbraucher von mehreren Stellen aus zu schalten. Hierfür werden mehrere Taster eingebaut, die jeweils einen Stromstoß an das Stroßstoßrelais übermitteln. Der Vorteil liegt einerseits darin, dass die Taster einfacher installiert werden und sogar mit Klingeldraht betrieben werden können. Der Verbrauchsstrom wird auf schnellstem Wege nahezu verlustfrei zum Verbraucher geführt. Eine Installation ist mit beliebig vielen Tastern möglich, was einen äußerst komfortablen Betrieb ermöglicht.
Typische Einsatzbereiche einer Tasterschaltung
Tasterschaltungen werden vor allem dort eingesetzt, wo eine Lampe von mehreren Stellen aus gesteuert werden soll. Klassische Beispiele sind Flure, Treppenhäuser oder große Wohnräume mit mehreren Eingängen. Auch in Mehrfamilienhäusern findet man sie häufig, etwa für die Beleuchtung des Hausflurs.
Im Außenbereich, beispielsweise bei Gartenbeleuchtungen oder Garagenzufahrten, kann eine Tasterschaltung ebenfalls vorteilhaft sein. In Büros oder Werkstätten, wo viele Schaltstellen benötigt werden, wird diese Technik oft bevorzugt. Der Hauptvorteil liegt darin, dass sich beliebig viele Taster anschließen lassen, ohne dass die Verkabelung kompliziert wird. Damit eignet sich die Tasterschaltung ideal für private wie gewerbliche Anwendungen.
Unterschiede zwischen Taster-, Wechsel- und Kreuzschaltung
Während die Tasterschaltung ein Relais nutzt, arbeiten Wechsel- und Kreuzschaltungen mit rein mechanischen Schaltern. Bei der Wechselschaltung können zwei Schalter eine Lampe bedienen, bei der Kreuzschaltung sind es mehrere Schalter in Kombination. Die Tasterschaltung hingegen erlaubt nahezu unbegrenzte Schaltpunkte über einfache Taster, was sie besonders flexibel macht.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Leitungsführung: Bei der Wechselschaltung müssen alle Schalter direkt miteinander verbunden werden, was mehr Kabel erfordert. Die Tasterschaltung reduziert diesen Aufwand, da nur Steuerleitungen zum Relais geführt werden. Dies spart Materialkosten und vereinfacht die Erweiterung bestehender Installationen. Für große Gebäude ist die Tasterschaltung daher oft die bessere Wahl.
Sicherheit und Normen bei Tasterschaltungen
Bei der Installation einer Tasterschaltung müssen stets die gültigen VDE-Normen beachtet werden. Da Stromstoßrelais mit Netzspannung arbeiten, sollte die Installation ausschließlich von Elektrofachkräften durchgeführt werden. Unsachgemäßer Anschluss kann zu Kurzschlüssen, Überlastungen oder Brandgefahr führen. Besonders wichtig ist, dass alle Leitungen korrekt beschriftet und sicher isoliert werden.
Zusätzlich empfiehlt es sich, FI-Schutzschalter einzusetzen, um Personen vor Stromschlägen zu schützen. Auch die Absicherung der Steuerleitungen mit geeigneten Sicherungen ist Pflicht. Wer als Laie eine Tasterschaltung plant, sollte sich daher unbedingt vorab beraten lassen oder die Arbeiten komplett an einen Elektriker übergeben.
Kosten und Materialaufwand einer Tasterschaltung
Die Kosten einer Tasterschaltung hängen von der Anzahl der benötigten Taster und dem Stromstoßrelais ab. Einfache Taster sind bereits ab wenigen Euro erhältlich, während Relais je nach Ausführung zwischen 15 und 40 Euro kosten können. Dazu kommen Kosten für Kabel und mögliche Zusatzkomponenten wie Glimmlampen oder Verteilerplatz.
Der Installationsaufwand ist meist geringer als bei Kreuzschaltungen, was die Arbeitszeit eines Elektrikers reduziert. Bei größeren Projekten, etwa im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses, kann die Tasterschaltung langfristig günstiger sein. Die Möglichkeit, dünnere Steuerleitungen zu nutzen, spart zusätzlich Materialkosten. Insgesamt bewegt sich die Preisspanne für kleine Installationen im zweistelligen, für größere Projekte im niedrigen dreistelligen Bereich.
Häufige Fehler und Probleme bei der Installation
Ein typischer Fehler bei der Installation ist die Verwechslung von Steuer- und Lastleitungen. Dies kann dazu führen, dass das Relais nicht korrekt schaltet oder die Lampe dauerhaft eingeschaltet bleibt. Auch eine falsche Dimensionierung der Leitungsquerschnitte kann Probleme verursachen, da zu dünne Kabel überlastet werden könnten. Manche Heimwerker schließen die Glimmlampe am Taster falsch an, wodurch es zu Fehlfunktionen kommt.
Ein weiteres Problem ist die unzureichende Absicherung des Steuerstromkreises, was die Sicherheit der Anlage gefährden kann. Werden Taster nicht parallel, sondern versehentlich in Reihe geschaltet, funktioniert das gesamte System nicht. Daher ist es essenziell, einen fachgerechten Installationsplan zu erstellen oder sich auf geprüfte Schaltpläne zu stützen.
Fazit – Wann ist die Tasterschaltung die beste Wahl?
Die Tasterschaltung überzeugt immer dann, wenn ein Verbraucher flexibel von mehreren Stellen geschaltet werden soll. Besonders in Fluren, Treppenhäusern, Garagen oder großen Räumen bietet sie entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Schaltungen. Sie spart Kabel, ermöglicht nahezu unbegrenzte Schaltstellen und reduziert Leitungsverluste.
Gleichzeitig erhöht sie den Komfort, da sich Lampen einfach durch kurze Tastimpulse bedienen lassen. Wer einen Neubau plant oder eine bestehende Anlage modernisieren möchte, trifft mit einer Tasterschaltung eine zukunftssichere Entscheidung. Wichtig ist jedoch, auf eine fachgerechte Installation nach Normen zu achten. Damit ist die Tasterschaltung eine clevere, sichere und effiziente Lösung im modernen Wohn- und Gewerbebau.
Quellen zum Thema Tasterschaltung:
- Wikipedia – Tasterschaltung
- ElektrikerWissen.de – Tasterschaltung: Taster anschließen
- DAS HAUS – Stromstoßschaltung: Funktion und Aufbau im Überblick
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