Untertischboiler – Mit Strom betriebene Warmwasserbereiter

Untertischboiler – Mit Strom betriebene Warmwasserbereiter
Untertischboiler – Mit Strom betriebene Warmwasserbereiter
Es gibt zahlreiche Methoden für die Warmwasserproduktion im Haushalt. Der elektrische Boiler gehört zu den ältesten nach wie vor gängigen Geräten, der sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Dies hat zahlreiche Gründe: Insbesondere der Untertischboiler erweist sich als besonders vielseitig und praktisch.

Was ist ein Untertischboiler?

Die Funktionsweise eines Boilers ist rasch erklärt. Das Gerät besteht aus einem Tank, der mit Leitungswasser gefüllt ist. Schaltet man den Boiler ein, erwärmt sich das im Tank befindliche Wasser.

Dieses Grundprinzip kannten und nutzten bereits die alten Römer, die zur Befeuerung allerdings Holz einsetzten. Mittlerweile ist elektrischer Strom die Energiequelle für den Boiler. Meistgebräuchlich sind sogenannte Untertischboiler, also kompakte Kleingeräte, die unterhalb eines Waschtisches installiert werden.

Ein großer Vorteil dieser Geräte liegt in ihrer Flexibilität. Überall dort, wo ein Wasser- und ein Stromanschluss vorhanden sind, ist es möglich einen Untertischboiler zu installieren. Es ist somit gewährleistet zuverlässig heißes oder warmes Wasser zu bekommen.

Allerdings gibt es unterschiedliche Ausführungen, die je nach vorhandener sanitärer Installation auszuwählen sind. Achtet man nicht auf diesen Aspekt, funktioniert die Technik nicht. Ferner ist es möglich, dass bei erster Inbetriebnahme eine irreversible Beschädigung auftritt.

AEG Boiler BOI 5 U, Untertischboiler 5 Liter Niederdruck mit Stecker 230V für Küchenspüle + Wachbecken, 2 kW, 204616
  • EINSATZBEREICH: Offener Boiler 5l untertisch für eine Wasserstelle in Küche und Bad; ACHTUNG: Verwendung nur mit Niederdruck-/druckloser Armatur - erkennbar an den 3 Anschlussschläuchen - Schlauchbrausearmatur ist nur mit Knickschutz zu verwenden
  • KOMFORTABLE BEDIENUNG: Wählbare Wunschtemperatur, stufenlos von 35-85°C

Was bedeutet Niederdruck Boiler?

Sofern das Wasser nicht abgestellt ist oder ein technischer Defekt vorliegt, stehen alle im Gebäude befindlichen Wasserleitungen unter Druck. Dieser Druck entsteht in aller Regel dadurch, dass der zentrale Wasserspeicher des lokalen Wasserversorgers an einem Ort platziert ist, der sich oberhalb der mit ihm vernetzten Gebäude befindet. So ist für den natürlichen Wasserfluss keine zusätzliche Energie notwendig.

Ein Niederdruck Boiler wird zwar an die unter Druck stehende Wasserleitung angeschlossen, sein innenliegender Wassertank indes kann diesem Leitungsdruck nicht standhalten. In Verbindung mit einer Niederdruckarmatur bleibt der Wasserdruck im Boiler während der Aufheizphase niedrig.

Während Hochdruckarmaturen, die direkt mit dem Wasseranschluss verbunden werden, lediglich zwei Anschluss-Schläuche besitzen, verfügen Niederdruckarmaturen über drei Schläuche:

  • Bei Schlauch A handelt es sich um den Anschluss für das Kaltwasser. Er wird also direkt an die aus der Wand kommende Leitung angeschlossen.
  • Schlauch B leitet das kalte Wasser durch die Armatur in den Boiler.
  • Schlauch C schließlich führt das erwärmte Wasser aus dem Untertisch Boiler zurück in die Armatur. Hier wird das heiße Wasser über zwei Drehregler oder einen Einhebelmischer mit kaltem Wasser gemischt. Somit ist es möglich die gewünschte Temperatur zu erhalten.

Praxistipp: Ist ein druckfester und druckloser Untertischboiler besser?

Wie funktioniert ein Untertischboiler?

Bei einem Untertischboiler handelt es sich um einen dezentralen, mit elektrischem Strom betriebenen Warmwasserbereiter. Die Funktionsweise kann man sich ähnlich vorstellen wie bei einem elektrischen Wasserkocher: Der im Boiler befindliche Tank wird mit Wasser befüllt, bevor dieses auf Temperatur gebracht wird. Da der Tank über eine Wärmedämmung verfügt (ähnlich wie bei einer Thermosflasche), kann das einmal erhitzte Wasser über längere Zeit annähernd auf Temperatur gehalten werden.

Ein Untertischboiler befindet sich immer in der Nähe des Waschtisches. Das erhitzte Wasser strömt also sofort aus dem Hahn, ohne dass dabei eine Wartezeit bestünde. Untertischboiler lassen sich überall dort, wo sich ein Stromanschluss und ein Standard-Wasseranschluss befindet, ohne großen Aufwand installieren.

Untertischboiler zeichnen sich auch durch ihre gute Regulierbarkeit aus. Bei den meisten Geräten ist es möglich, die im Boiler zu erzeugende Temperatur stufenlos zu regulieren. Dadurch kann einerseits Energie gespart werden, wenn kein heißes, sondern nur warmes Wasser benötigt wird. Außerdem lässt sich die Gefahr des Verbrühens auf diese Weise reduzieren.

Was ist der Unterschied zwischen Niederdruck und drucklos?

Einige Unterschiede technischer Art müssen bei Untertischboilern zwingend beachtet werden. So gibt es sogenannte offene beziehungsweise drucklose Untertischboiler, die nicht unter Leitungsdruck stehen. Diese müssen mit speziellen Niederdruckarmaturen ausgestattet werden. Bei diesen Boilern öffnet sich beim Zapfen von warmem Wasser automatisch der Kaltwasserzulauf. Sofern der Boiler eingeschaltet ist, nimmt das Heizelement dann seine Arbeit auf. Durch den Druck dieses nachströmenden Kaltwassers wird das warme Wasser im Boiler in die Armatur gedrückt, fließt also aus dem Wasserhahn.

Bei geschlossenen beziehungsweise druckfesten Untertischboilern handelt es sich hingegen um Geräte, die unter Leitungsdruck stehen. Diese können in der Regel mit mehreren Entnahmestellen verbunden werden und benötigen keine besonderen Armaturen. Sobald heißes Wasser aus dem Hahn gezapft wird, strömt kaltes Wasser aus der Leitung nach und wird im eingeschalteten Boiler erwärmt.

Während Durchlauferhitzer nur im Bedarfsfall aktiviert werden, also bei Betätigung des Heißwasserhahns, wird im Untertischboiler, sofern dieser eingeschaltet ist, stets ein gewisser Wasservorrat in erwärmter Form gespeichert. Natürlich lassen sich diese Kleinspeicher nicht so isolieren, dass über die Speicherungszeit kein Wärmeverlust stattfindet. Allerdings kommen Kleinspeicher meistens mit weniger Energie aus und können daher an eine normale Wandsteckdose angeschlossen werden. Da das heiße Wasser, anders als beim Durchlauferhitzer, sofort zur Verfügung steht, lässt sich mit einem Untertischboiler eine Menge Wasser sparen.

Üblicherweise werden Untertischboiler in den Größen 5 Liter und 10 Liter angeboten, daher eignen sie sich in dieser Form für die Spüle oder ein anderes Waschbecken, nicht jedoch für die Dusche.

Welche Armatur benötige ich für einen Untertischboiler?

Bei den meisten Untertisch Boilern handelt es sich um drucklose Geräte, die also nicht ständig dem Leitungsdruck ausgesetzt sein dürfen. Diese Boiler benötigen für ihre Funktion eine besondere Armatur.

Diese Armatur für drucklose Untertisch Boiler ist an ihren drei Schläuchen erkennbar, die unterschiedlich beschriftet sind und jeweils eigene Funktionen erfüllen.

  • Schlauch A ist der Anschluss für das Kaltwasser, der direkt mit der aus der Wand kommenden Leitung verbunden wird.
  • Der Schlauch B sorgt für die Weiterleitung des kalten Wassers durch die Waschtischarmatur in den Untertisch Boiler.
  • Der Schlauch C schließlich leitet das heiße Wasser aus dem Boiler wieder zurück in die Armatur, wo es mittels zweier Drehregler (heiß & kalt) oder durch einen Einhebelmischer in gewünschter Temperatur gezapft werden kann.

Die Armatur öffnet bei diesem System den Kaltwasserzulauf, sobald Wasser aus dem Untertisch Boiler gezapft wird. Allerding strömt das kalte Wasser dann nicht aus dem Hahn, sondern über die Schläuche A und B in den Warmwasserbereiter. Dieser ist also nur so lange dem Leitungsdruck ausgesetzt, wie warmes Wasser gezapft wird: Wird der Wasserhahn abgestellt, schließt er auch den Kaltwasserzulauf. Das in gleicher Menge nachfließende kalte Wasser sorgt für einen gleichbleibenden Wasserpegel im Inneren des Untertisch Boilers.

Kann ich einen Durchlauferhitzer anstatt eines Untertischboiler verwenden?

Durchlauferhitzer der alten Generation gelten als eher ineffizient: Zur Erhitzung einer vergleichsweise geringen Wassermenge wird relativ viel Strom verbraucht. Dieses Vorurteil wird noch heute gepflegt, ist auf moderne Geräte aber kaum noch zutreffend. Durchlauferhitzer sind heute sehr energieeffizient und recht platzsparend. Früher wurden Durchlauferhitzer immer so verbaut, dass mehrere Zapfstellen daran angeschlossen werden konnten. Heute gibt es auch Kleingeräte für einzelne Zapfstellen, zum Beispiel am Waschbecken von Küche oder Bad. Diese Geräte werden oft auch als Mini-Durchlauferhitzer bezeichnet und sind tatsächlich kaum größer als DIN A5. Daher lassen sie sich gut verstecken, etwa im Unterschrank des Waschtisches beziehungsweise der Spüle.

Heute sind die meisten Durchlauferhitzer elektronisch geregelt. Dies bedeutet eine sensorgesteuerte Überprüfung der Wassertemperatur, um bei Bedarf eine automatische Anpassung vornehmen zu können. Die gewünschte Temperatur kann in der Regel direkt am Gerät eingestellt werden.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass es sich bei einem Durchlauferhitzer um ein tankloses Gerät handelt. Die bei Boilern immer latent bestehende Gefahr der Legionellen-Bildung (diese Bakterien lieben warme, stehende Gewässer) kann bei einem Durchlauferhitzer ausgeschlossen werden.

Die Nachteile bei einem Durchlauferhitzer sind eher gering. Einerseits zieht er seinen Strom, auch wenn der Bedarf geringer geworden ist, nach wie vor aus dem normalen Stromnetz. Nachtstromtarife, wie sie durch die stundengenaue Aktivierung eines Boilers genutzt werden können, lassen sich mit einem Durchlauferhitzer nicht nutzen: Der Strom wird immer genau dann benötigt, wenn heißes Wasser gezapft wird. Außerdem benötigt der Durchlauferhitzer immer eine Vorlaufzeit von wenigen Sekunden, bis das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht hat. Bis dahin fließt kaltes Wasser aus dem Hahn, wodurch sich ein erhöhter Wasserverbrauch ergibt. Denn dieses kalte Wasser fließt meistens ungenutzt wieder in den Ausguss.

Welche Armatur brauche ich für einen Durchlauferhitzer?

Ähnlich wie bei Untertisch Boilern gibt es auch bei Durchlauferhitzern drucklose und druckfeste Geräte.

Bei Hochdruckarmaturen handelt es sich um gewöhnliche Armaturen mit nur zwei Anschlussschläuchen. Niederdruckarmaturen für einen Durchlauferhitzer besitzen ebenfalls die drei bereits beschriebenen Anschlussschläuche. Diese werden dann notwendig, wenn der Durchlauferhitzer nicht für den normalen Hauswasserleitungsdruck (meistens 3 – 6 bar) ausgelegt ist. Auch wenn sich im Durchlauferhitzer kein Tank befindet, kann dessen Technik durch den Wasserdruck zerstört werden.

Handelt es sich also um einen drucklosen Durchlauferhitzer, so wird dieser angeschlossen wie ein druckloser Warmwasserboiler: Sobald der Wasserhahn der Armatur geöffnet und heiße Wasser gezapft wird, öffnet sich das Kaltwasserventil für den Durchlauferhitzer. Das einströmende Kaltwasser wird im Durchlauferhitzer temperiert und fließt aus der Armatur. Sobald der Hahn geschlossen wird, schließt sich auch das Zulaufventil für das Kaltwasser.

Auf dem Markt finden sich aber auch druckfeste Durchlauferhitzer. Diese sind so gebaut, dass sie einem permanenten Druck von bis zu 10 bar standhalten können. Bei diesen Durchlauferhitzern, die auch als Kleingerät für einzelne Zapfstellen erhältlich sind, werden gewöhnliche Hochdruckarmaturen mit zwei Schläuchen verbaut. Im Gegensatz zu den drucklosen Geräten wird in den druckfesten eine gewisse Menge Wasser bevorratet.

Anschluß direkt an die Kaltwasserleitung

Dieses kleine Reservoir speist sich direkt aus dem aus der Wand kommenden Kaltwasseranschluss. Aus diesem Grunde benötigt man hier ein T-Stück, an das zwei Schläuche angebracht werden: Einerseits wird die Armatur auf diesem Wege unmittelbar mit kaltem Wasser versorgt, außerdem muss der Durchlauferhitzer an das kalte Wasser angeschlossen werden. Nur so ist es möglich, beim Zapfen von kaltem Wasser den druckfesten Durchlauferhitzer zu umgehen. Trotzdem wird die Armatur nicht benötigt, um beim Zapfen von heißem Wasser den Kaltwasserzulauf in den Durchlauferhitzer zu aktivieren: Das Ventil dieses Zulaufs ist bei diesem Modell permanent offen. Die Betätigung des Heißwasserhahns braucht also nur noch das Heizelement des Durchlauferhitzers zu aktivieren.

Fazit: Was ist der Unterschied zwischen einem Durchlauferhitzer und einem Boiler?

Die beiden üblichen Methoden zur dezentralen Wassererwärmung in Küche oder Bad sind die Nutzung eines Untertisch Boilers oder eines Durchlauferhitzers.

Bei einem Boiler handelt es sich, vereinfacht gesprochen, um einen elektrischen Wasser-Kocher beziehungsweise Wasser-Erhitzer: Er besitzt einen innenliegenden Tank (bei Untertisch-Boilern meistens mit einem Fassungsvermögen von 5 oder 10 Litern), der mit Wasser befüllt ist. Wenn der Boiler eingeschaltet ist, wird das im Tank befindliche Wasser durch Heizelemente auf die gewünschte Temperatur gebracht.

Da der Tank eine Wärmeisolierung besitzt, kann das Wasser auch bei Nichtgebrauch über längere Zeit annähernd auf Temperatur gehalten werden. Wärmeverluste gleicht der Boiler durch Nachheizen aus. Sobald heißes Wasser gezapft wird, fließt kaltes Wasser in den Tank nach, sodass dieser dauerhaft gefüllt ist. Da im eingeschalteten Boiler permanent heißes Wasser vorgehalten wird, steht es beim Zapfen sofort zur Verfügung.

Ein Durchlauferhitzer hingegen ist kein Wassertank: Wie der Name bereits erkennen lässt, wird das Wasser beim Durchlaufen erhitzt – und zwar immer in der gerade benötigten Menge. Zwar ist der Energiebedarf während des Zapfens etwas höher als im Boiler. Allerdings wird der Strom auch nur während des Zapfens benötigt, nicht für eine Bevorratung von heißem Wasser. Negativer wirkt sich beim Durchlauferhitzer die Tatsache aus, dass es einige Sekunden dauert, bis die Heizelemente aktiv werden und das durchfließende Wasser erhitzt wird. Meistens fließt das bis dahin ausströmende kalte Wasser ungenutzt in den Abfluss. Der Wasserverbrauch ist bei der Nutzung eines Durchlauferhitzers daher messbar höher.

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