Epoxidharzboden – Eigenschaften, Verwendung und Kosten

EP Laminierharz in Profi Qualität Glasklar

9.4

GESAMTBEWERTUNG

9.4/10

Positiv

  • Profi Qualität
  • Glasklar und geruchsarm
  • UV Stabil
  • lösungsmittelfreie
  • Modellbau geeignet

Negativ

  • keine Bekannt
Epoxidharzboden – Eigenschaften, Verwendung und Kosten
Epoxidharzboden – Eigenschaften, Verwendung und Kosten
Insbesondere, wenn es um Bodenbeläge für den Keller, den Hobbyraum oder auch im industriellen Bereich geht, hört man immer wieder das Wort „Epoxidharzboden“. Manch einer wird bei Epoxidharz an einen festen, Zweikomponenten Kleber denken – und kann bei der näheren Betrachtung tatsächlich Parallelen zwischen Epoxidharzböden und -Klebern erkennen.

Was ist ein Epoxidharzboden?

Insbesondere in Bereichen des Hauses, die besonders oft begangen werden, kommt es auf einen sehr strapazierfähigen Fußboden an. Im Wohnbereich wird an solchen Stellen meistens zu Fliesen oder strapazierfähigem Laminat gegriffen, im gewerblichen Bereich genügen diese Werkstoffe aber häufig nicht den Anforderungen.

Ein Epoxidharzboden erfüllt alle Anforderungen, die in solchen Bereichen gestellt werden. Denn ein Epoxidharzboden ist

  • vollkommen eben,
  • im hohen Maße abnutzungsresistent,
  • sehr langlebig und
  • leicht zu reinigen.

Ein Epoxidharzboden ist eine Art Gussbetonboden, der komplett fugenlos gegossen wird. Er besteht aus flüssigen Epoxidharzen und einem Härter. Beide Substanzen werden unmittelbar vor dem Guss beziehungsweise Anstrich  miteinander vermischt, sodass nach der Aushärtung robuste Polymere im Fußboden entstehen. Obwohl ein fertig gegossener Epoxidharzboden nur wenige Millimeter dick ist, handelt es sich bei ihm um eine der belastbarsten Arten eines Bodenbelags überhaupt.

Man kann bei Epoxidharzböden in drei unterschiedliche Varianten unterteilen.

  • Die Epoxidharz-Bodenbeschichtung wird mit der Malerrolle auf einen bereits vorhandenen
    Bodenbelag aufgetragen, um diesem zusätzliche Stabilität zu verleihen. Je nach Art der Epoxidharzbeschichtung kann man den alten Bodenbelag auch nach dem Auftragen noch sehen. Man kann den alten Untergrund aber auch unter einer farbigen Epoxidharzschicht verschwinden lassen.
  • Der Epoxidharz-Estrich ist eine Bodenbeschichtung, die oftmals mit Korund- oder Quarzsanden vermischt aufgetragen wird. Diese Beschichtung ist extrem robust und besteht auch gegen viele aggressive Chemikalien. Nicht zuletzt die Tatsache, dass der Epoxidharz-Estrich nach dem Auftragen in einem weiteren Arbeitsschritt versiegelt werden muss, macht ihn zu einem sehr hochpreisigen Fußboden. In einigen industriellen Bereichen ist er dennoch die erste Wahl.
  • Der Steinteppich lässt einen im ersten Augenblick an Waschbeton denken, hat mit diesem aber nur wenig zu tun. Stattdessen werden kleine Kieselsteinchen oder ähnliche Materialien in eine Masse aus Epoxidharz eingerührt. Das Ergebnis ist ein attraktiver, ebenmäßiger Bodenbelag, der durch die körnige Struktur dennoch rau und rutschfest ist. Im privaten Wohnbereich ist der Steinteppich der meistgewählte Epoxidharzboden, was neben den beschriebenen Eigenschaften vor allem auch optische Gründe hat.
Epoxidharzboden Eigenschaften Verwendung Kosten
Epoxidharzboden Eigenschaften Verwendung Kosten

Wie gefährlich ist Epoxidharz?

Ein fertig ausgehärteter Epoxidharzboden ist vollkommen ungiftig und daher gesundheitlich absolut unbedenklich. Anders sieht es während der Verarbeitung aus: Das flüssige Epoxidharz ist sehr hautreizend, zudem entstehen giftige Lösungsmitteldämpfe. Daher ist ein besonderer Schutz während der Verarbeitung wichtig: In einem gut belüfteten Raum arbeitet man mit Epoxidharz am besten mit festen Gummihandschuhen und einem geeigneten Atemschutz.

Auch gehört Epoxidharz nicht zu den wirklich umweltfreundlichen Werkstoffen. Ausgehärtetes Epoxidharz ist am ehesten mit Einwegplastik zu vergleichen, lässt sich also ebenfalls nicht recyclen. Bei der Entsorgung werden Produktreste ebenfalls wie Einwegplastik betrachtet.

Welcher Untergrund eignet sich für eine Epoxidharzbeschichtung?

Zu den besonderen Eigenschaften von Epoxidharz gehört, dass es sich auf nahezu jedem Untergrund auftragen lässt. Besonders zu nennen sind hier vor allem die folgenden Untergründe:

  • Stein
  • Beton
  • Fliesen
  • OSB-Platten
  • Styropor
  • Holz
  • Metalle
  • Dachpfannen und -Ziegel
  • Terrassen- und Gehwegplatten

Die Möglichkeit, durch eine Epoxidharzbeschichtung einen wasserfesten, robusten Untergrund zu schaffen, macht man sich mittlerweile in sehr vielen Bereichen zunutze. So wird etwa bei dem Auftrag auf Metalle ein wirkungsvoller Korrosionsschutz erreicht. Auch hölzerne Oberflächen lassen sich mit Epoxidharz beschichten. Dies ist insbesondere bei Holz interessant, das bereits durch Feuchtigkeit und andere Einflüsse gelitten hat.

Mit einer Epoxidharzbeschichtung kann ein Verrottungsprozess gestoppt und die ursprüngliche Optik erhalten werden. Vor allem im Bootsbau, aber auch in der Fachwerksanierung sind diese Möglichkeiten von großer Bedeutung. Wird in das noch feuchte Epoxidharz ein Glasfasergewebe eingebettet, wird sogar eine flexible, dauerelastische Beschichtung geschaffen, die auch stärkeren Temperaturschwankungen standhält und Bewegungen der Oberfläche ausgleicht.

Wie verarbeite ich Epoxidharz am Boden?

Bei allen Arbeiten mit Epoxidharz müssen immer zwei Komponenten miteinander vermischt werden. Unmittelbar vor der Anwendung werden Epoxidharz und Härter miteinander vermengt, womit bereits der Prozess der Aushärtung beginnt. Nun muss die Epoxidharzmischung schnellstmöglich auf den Untergrund aufgetragen werden. In vielen Fällen nutzt man hierfür eine Malerrolle, wie man sie auch für Farbanstriche verwendet. Generell kann die flüssige Epoxidharzmischung sehr ähnlich wie Farbe behandelt werden. Allerdings ist beim Epoxidharzanstrich meistens ein noch schnelleres Arbeiten notwendig.

In einem ersten Schritt sollte der zu behandelnde Untergrund frei sein von Schmutz oder losen Teilen. Sofern dies aus technischen Gründen nicht möglich ist, etwa bei einem teilweise aufgeriebenen Betonfußboden oder bei einem verwitternden Holzboden, kann das Epoxidharz aber auch auf einen teilweise losen Untergrund aufgetragen werden.

Aufgrund des schnellen Härtungsprozesses Ist es am besten, einmal verarbeitete Flächen nicht erneut zu betreten. Daher bietet es sich an, sich bei der Arbeit kontinuierlich auf eine Tür zuzubewegen, wo schließlich der Abschluss der Arbeit erfolgt.

Sofern es dennoch notwendig wird, den fertigen Boden zu betreten, müssen dafür spezielle Nagelsohlen unter die Schuhe gezogen werden. Andernfalls entstehen auf dem frischen Epoxidharz deutlich sichtbare Abdrücke der Schuhe, die sich nicht wieder entfernen lassen.

Wie belastbar ist Epoxidharz auf dem Boden?

Epoxidharz gehört, trotz seiner nur geringen Stärke von wenigen Millimetern, zu den belastbarsten Fußbodenbelägen überhaupt. Sobald der Epoxidharzboden einmal komplett ausgehärtet ist, ist er

  • robust und stoßfest,
  • abriebfest,
  • chemisch resistent,
  • staub- und klebfrei,
  • absolut flüssigkeitsdicht,
  • dekonterminierbar,
  • und verschleißfrei.

Diese Robustheit des Epoxidharzbodens kann sogar zum Problem werden, wenn selbiger wieder entfernt werden soll. Als einzige Möglichkeit bietet sich dann an, ihn in mühevoller Arbeit wieder abzuschleifen. Es gibt aber aufgrund der guten Eigenschaften eines Epoxidharzbodens nur wenige Gründe, ihn wieder zu beseitigen. Natürlich kann er jederzeit auch als Untergrund für andere Bodenbeläge wie Fliesen oder Laminat dienen.

Wie härtet man Epoxidharz?

Epoxidharz erweist sich beim Trocknen beziehungsweise Härten als recht unkompliziert. Es kann einfach an der Luft trocknen, muss dafür aber unmittelbar vor der Verarbeitung mit dem Härter als weiterer Komponente vermischt und dann zügig aufgetragen werden. Diese beiden Komponenten kennt man auch aus anderen Bereichen: Im Handwerks- und Modellbaubereich wird ein Klebstoff aus diesen zwei Komponenten als die vielleicht sicherste Klebeverbindung geschätzt.

Epoxidharz härtet schnell, braucht aber bis zur vollkommenen Trocknung eine deutlich längere Zeit. Erst nach dieser Trocknung ist das Epoxidharz komplett belastbar. Bis dahin muss man also etwas vorsichtig sein, um den Belag nicht zu beschädigen oder unschöne Spuren zu hinterlassen. Anschließend erweist es sich aber als schier unverwüstlich.

Epoxidharzboden im Wohnbereich?

Aus technischer wie gesundheitlicher Sicht spricht nichts gegen den Einsatz von Epoxidharzböden im Wohnbereich. Im Gegenteil: Als extrem strapazierfähiger Bodenbelag, der vollkommen wasserfest und abriebsicher ist, scheinen Epoxidharzböden für Wohnräume eigentlich optimal zu sein.

Allerdings sind Böden aus Epoxidharz sehr hochpreisig und optisch nicht jedermanns Geschmack. Trotz verschiedener Möglichkeiten wie dem Einfärben entscheiden sich viele Menschen letztlich doch eher für einen Bodenbelag aus Laminat oder Fliesen. In Designerwohnungen ist Epoxidharz allerdings längst eine feste Größe – natürlich auch im Bereich der Fußböden.

Ist ein Epoxidharzboden für das Bad geeignet?

Als Belag des Badezimmerfußbodens bietet sich Epoxidharz ideal an. Denn es besitzt alle Vorzüge der sonst üblichen Fliesen, geht aber noch darüber hinaus. Epoxidharzböden im Bad

  • sind vollständig wasserfest,
  • sind robust und stoßfest,
  • sind fugenfrei verlegbar und daher leicht zu reinigen,
  • können durch Beimischungen eine raue, rutschsichere Oberfläche bekommen und
  • fühlen sich wärmer als Fliesen an.

Auch optisch lassen sich Epoxidharzböden gut in die Umgebung des Badezimmers einpassen. Somit sind sie einem Fliesenbelag nicht nur technisch überlegen, sondern sehen dabei sogar richtig gut aus. Aus diesen Gründen werden Böden aus Epoxidharz auch gerne in Spas und öffentlichen Hallenbädern genutzt.

Welchen Epoxidharzboden brauche ich für die Garage?

In zahlreichen Garagen besteht der Fußboden aus Beton. Dieser ist zwar robust und strapazierfähig, hat aber auch einige Nachteile. So ist Beton nicht vollständig abriebfest und kann unansehnlich werden, wenn beispielsweise Öl darauf tropft. Auch nimmt ein Betonfußboden in der Garage Schmutz aus der Luft an und zumindest langfristig hinterlässt sogar der Reifenabrieb auf dem Beton seine Spuren.

In der Garage bietet es sich daher an, das Epoxidharz als Deckschicht von wenigen Millimetern auf den bereits vorhandenen Untergrund aufzutragen. Das ausgehärtete Epoxidharz ist eine leicht glänzende und extrem haltbare Versiegelung des Bodens, die den Beton schont und sich sehr einfach reinigen lässt. Sogar in Garagen ohne Wasserabfluss kann ein Epoxidharzboden nass gewischt werden.

Prinzipiell ist es auch möglich, den Garagenfußboden als Industrieboden (Epoxy-Estrich) oder gar als Steinteppich zu planen. Auch diese Oberflächen sind sehr robust und daher auch mit dem Pkw befahrbar. Allerdings sind sie deutlich teurer als eine Epoxidharz-Bodenbeschichtung – und im Bereich der Garage eigentlich nicht notwendig. In der Praxis finden sich derart hochwertige Epoxidharzböden daher vordergründig in Garagen, die als Parkplatz für besonders hochwertige Fahrzeuge dienen. Auch die Showrooms von Autohändlern sind typische Einsatzgebiete für den Epoxy-Estrich oder einen attraktiven Steinteppich.

Wo kann ich Epoxidharz kaufen?

Epoxidharz kann man längst überall im Handel finden. Neben den Baumärkten und Fachgeschäften für Farben und Tapeten gibt es auch zahlreiche Onlineshops, die sich teilweise komplett auf Epoxidharz spezialisiert haben. Die Auswahl der verschiedenen Epoxidharz-Produkte und des Zubehörs wächst stetig – woran sich erkennen lässt, dass es sich um einen Bodenbelag mit hohem Potenzial für die Zukunft handelt.

Epoxidharz für den Fußboden ist in der Anschaffung eher hochpreisig, aufgrund seiner Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit handelt es sich zumeist aber um eine lohnende Investition.

Da es bei den verschiedenen Händlern teilweise große Preisunterschiede für Epoxidharz gibt, lohnt sich vor der endgültigen Kaufentscheidung ein Vergleich von diversen Angeboten.

Epoxidharzboden
Epoxidharzboden

Fazit: Erfahrung mit Epoxidharzboden?

Auch wenn man Epoxidharz als Kleber bereits seit langer Zeit kennt und nutzt, haben Epoxidharzböden eine noch nicht allzu lange Geschichte. Seit Epoxidharze in den 1930er Jahren erstmalig in Deutschland und in der Schweiz entwickelt wurden, konnten sie sich als Werkstoffe aber in vielfacher Art beweisen.

So hat sich auch herausgestellt, dass Epoxidharzverbindungen extrem robust und dauerhaft haltbar sind, auch wenn sie nur sehr dünn aufgetragen werden. Diese Eigenschaft zeigt sich auch bei Epoxidharzböden. Diese erweisen sich insbesondere im industriellen Bereich als im höchsten Maße strapazierfähig, immerhin werden sie mit schweren Gabelstaplern und teilweise sogar per Lkw befahren.

Damit empfehlen sich Epoxidharzböden auch für den heimischen Bereich. Hier können sie von der Garage über den Keller bis hin zum Bad oder sogar dem gesamten Wohnbereich genutzt werden, wobei auch die optischen Variationen so vielfältig sind wie nie zuvor.

Viele Fachfirmen haben sich in jüngster Zeit auf Epoxidharzböden spezialisiert und erzielen dabei höchst eindrucksvolle Ergebnisse. Als versierter Heimwerker kann man einen Epoxidharzboden aber auch selber machen, sofern man die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen beachtet und die Mischung schnell verarbeitet. Wer mit dem Epoxidharz größere Projekte im Wohnbereich vorhat, kann den Umgang mit dem Material vielleicht zuvor auf einer kleineren Fläche üben.

Ein Abstellraum etwa bietet sich dafür besonders gut an. Dort lässt sich sehr gut ein Gefühl für den Werkstoff Epoxidharz bekommen, mit dem man sich anschließend auch an große Projektideen im Wohnbereich heranwagen kann. Grundsätzlich ist der Umgang mit Epoxidharz nicht so kompliziert, wie man vielleicht denkt.

⇓ Weiterscrollen zum nächsten Beitrag ⇓


Schaltfläche "Zurück zum Anfang"